Vitamin B7 (Biotin)
Vitamin B7 (Biotin)

Vitamin B7 (Biotin)

Biotin, auch Vitamin B7 genannt, ist ein wasserlösliches Vitamin des B-Komplexes, das nicht im Körper gespeichert werden kann, sondern mit der Nahrung aufgenommen werden muss. Es spielt eine wichtige Rolle bei vielen enzymatischen Prozessen, die für den Energiestoffwechsel und die Verwertung von Nährstoffen wichtig sind. Im Verdauungstrakt wird Biotin hauptsächlich im Dünndarm aufgenommen und durch Transportproteine in die Blutbahn geschleust.

Biotin kann auch teilweise durch die Darmflora synthetisiert werden. Diese körpereigene Produktion reicht jedoch häufig nicht aus, um den Gesamtbedarf zu decken, so dass eine Zufuhr über die Nahrung erforderlich ist.

Biotin spielt im Körper des Hundes eine zentrale Rolle und erfüllt verschiedene wichtige Funktionen. Es ist wichtig für die Gesundheit von Haut und Fell, da es die Produktion von Keratin, dem Hauptbestandteil von Haaren und Hautzellen, fördert. Eine ausreichende Versorgung mit Biotin sorgt für ein glänzendes Fell, stärkt die Hautbarriere und kann Hautproblemen und Haarausfall vorbeugen.

Darüber hinaus unterstützt Biotin den Energiestoffwechsel als Cofaktor für Enzyme, die an der Verwertung von Kohlenhydraten, Fetten und Proteinen beteiligt sind. Es hilft bei der Umwandlung von Nahrung in Energie und fördert die Synthese von Fettsäuren sowie den Abbau von Aminosäuren.

Ein Biotinmangel kommt beim Hund selten vor und wird vor allem nach der Verfütterung von rohen Eiern oder sprühgetrocknetem Eipulver beobachtet. Das Eiweiß enthält Avidin, ein Protein, das sich im Verdauungstrakt mit Biotin zu einer unlöslichen Verbindung verbindet und dessen Aufnahme verhindert. Durch das Kochen der Eier wird das Avidin inaktiviert und somit die Bindung von Biotin verhindert. Ein Biotinmangel wird auch bei verschiedenen Hauterkrankungen wie z.B. dem seborrhoischen Ekzem vermutet.

Bei Biotinmangel können Symptome wie stumpfes, trockenes und brüchiges Haar, Haarausfall, Verhornungsstörungen, vermehrte Schuppenbildung und Dermatitis auftreten. Diese Hautprobleme können zu Krustenbildung, Verdickung der Haut und verstärktem Juckreiz führen. Bei trächtigen Hündinnen kann ein Mangel die Vitalität der neugeborenen Welpen beeinträchtigen, was zu Lungenödemen und verzögerter Augenöffnung führen kann.

Eine Überversorgung mit Biotin kommt bei Hunden selten vor, da Biotin ein wasserlösliches Vitamin ist und überschüssiges Biotin in der Regel mit dem Urin ausgeschieden wird.

Hohe Biotindosierungen über Vitaminpräparate, die über einen längeren Zeitraum verabreicht werden, können jedoch theoretisch zu einer Überversorgung führen. Mögliche Folgen einer Überversorgung mit Biotin sind Harnwegserkrankungen und Magen-Darm-Störungen wie Durchfall oder Erbrechen.

Biotin kommt natürlicherweise in verschiedenen Futtermitteln für Hunde vor. Besonders reich an Biotin sind:

    •     Hefe

    •     Leber

    •     Melasse

    •     Milch

Biotin aus Getreide ist aufgrund von Beobachtungen bei anderen Tierarten für Hunde in der Regel nur bedingt verwertbar.

Der Biotinbedarf von Hunden kann unter bestimmten Umständen erhöht sein. Insbesondere in der Wachstumsphase von Welpen und Junghunden besteht ein erhöhter Biotinbedarf, um die gesunde Entwicklung von Haut, Fell und Krallen zu unterstützen. Auch trächtige und säugende Hündinnen haben einen erhöhten Biotinbedarf, um die Gesundheit der Mutterhündin und die Entwicklung der Welpen zu gewährleisten.

Bei bestimmten Hauterkrankungen wie Dermatitis oder seborrhoischem Ekzem kann ein zusätzlicher Biotinbedarf bestehen, da Biotin zur Besserung und Heilung von Hautproblemen beitragen kann. Auch Verdauungsstörungen, die die Nährstoffaufnahme beeinträchtigen, können den Biotinbedarf erhöhen, da ein gestörter Verdauungstrakt die Aufnahme von Biotin aus der Nahrung verringern kann.