Was ist Schwarzkümmel?

Schwarzkümmel (Nigella sativa) ist eine Pflanze, deren Samen als Gewürz und Heilmittel verwendet werden. Die Samen sind klein, schwarz und dreieckig. Sie haben einen leicht pfeffrigen, nussigen Geschmack und einen intensiven, würzigen Geruch. Schwarzkümmel wird seit Jahrtausenden in der traditionellen Medizin verwendet und stammt ursprünglich aus Südeuropa, Nordafrika und Westasien.

Wann wird Schwarzkümmel verwendet?

Schwarzkümmel besitzt entzündungshemmende, antioxidative und antimikrobielle Eigenschaften und wird vor allem bei Verdauungsstörungen, zur Appetitanregung und als krampflösendes Mittel eingesetzt. Darüber hinaus kann Schwarzkümmel bei Hunden zur Behandlung von Hautproblemen, zur Stärkung des Immunsystems und zur Unterstützung der Atemwege eingesetzt werden. Schwarzkümmel, vor allem in Form von Öl, gilt außerdem als natürliches Mittel gegen Parasiten wie Zecken und Flöhe.

Schwarzkümmelsamen

Bild: Eva Bronzini | Pexels

Wann sollte Schwarzkümmel nicht verwendet werden?

Schwarzkümmel sollte nicht bei trächtigen oder laktierenden Tieren angewendet werden, da die Wirkstoffe unerwünschte Auswirkungen auf die Trächtigkeit oder die Milchproduktion haben können. Auch Tiere mit bekannter Allergie gegen Schwarzkümmel sollten darauf verzichten.

Für Katzen ist Schwarzkümmel nur bedingt geeignet, da sie empfindlich auf Inhaltsstoffe reagieren können. Ihre Leber kann diese nicht ausreichend abbauen und sie reichern sich an. Schwarzkümmel sollte bei Katzen nur in Form von Samen und in sehr geringer Dosierung gegeben werden. Schwarzkümmelöl ist sehr konzentriert und sollte bei Katzen nicht verwendet werden. Wenn es abgeleckt wird, kann es zu einer Überdosierung und Vergiftung kommen.

Welche Wirkstoffe enthält Schwarzkümmel?

Schwarzkümmel enthält eine Vielzahl bioaktiver Verbindungen, darunter Thymochinon, Thymohydrochinon und Thymol, die für die meisten seiner gesundheitsfördernden Wirkungen verantwortlich sind. Es enthält auch ätherische Öle, Fettsäuren, insbesondere Linolsäure und Ölsäure, sowie eine Reihe von Vitaminen und Mineralstoffen, die seine entzündungshemmenden, antioxidativen und immunstärkenden Eigenschaften unterstützen.

Was ist bei der Anwendung von Schwarzkümmel zu beachten?

Bei der Anwendung von Schwarzkümmel ist auf die Dosierung zu achten. Zu hohe Dosen können bei Hunden und vor allem bei Katzen zu unerwünschten Nebenwirkungen führen. Es sollte langsam mit dem Futter eingeführt werden, um sicherzustellen, dass das Tier keine negativen Reaktionen zeigt. Bei Katzen sollte die Anwendung sehr sparsam, nur bei strenger Indikationsstellung und maximal alle 3 Tage erfolgen.

Schnelle Hilfe bei Symptomen

Hat dein Vierbeiner Durchfall, kratzt sich oft oder hat keinen Appetit? Es gibt viele Symptome, die Anzeichen für Krankheiten sein können. Sie erfordern rechtzeitige Aufmerksamkeit und Pflege.

Hier findest du einen Überblick über die häufigsten Symptome, die bei Hunden und Katzen auftreten und was du tun kannst.

Wie lange sollte Schwarzkümmel verwendet werden?

Schwarzkümmel sollte nicht über einen längeren Zeitraum ununterbrochen angewendet werden.

Bei Hunden kann es über mehrere Wochen angewendet werden, danach sollte jedoch eine Pause eingelegt werden, um eine Überdosierung zu vermeiden. Bei Katzen sollte die Anwendung auf einen kurzen Zeitraum beschränkt werden und nur alle 3 Tage in minimalen Dosen erfolgen. Die genaue Dauer hängt von der Indikation und der Reaktion des Tieres ab.

Schwarzkümmelöl und -samen

Bild: jcomp | Freepik

Wie wird Schwarzkümmel verwendet?

Bei Hunden kann Schwarzkümmel in Form von Samen oder Öl angewendet und unter das Futter gemischt werden. Die Samen sollten vor dem Verfüttern gemörsert oder gequetscht werden, um die Wirkstoffe besser verfügbar zu machen. Eine übliche Dosierung für Hunde beträgt ¼ bis ½ Teelöffel Schwarzkümmelsamen pro Tag, je nach Größe des Hundes.

Die Dosierung von reinem Schwarzkümmelöl für Hunde ist nicht festgelegt und reicht von wenigen Tropfen bis zu ½ Teelöffel pro 10 kg Körpergewicht. Zum Schutz vor Flöhen und Zecken kann Schwarzkümmelöl auch äußerlich angewendet werden. Dazu werden zwei- bis dreimal wöchentlich einige Tropfen in den Nacken geträufelt.

Katzen sollten Schwarzkümmelsamen nur in sehr geringen Mengen (wenige Milligramm pro kg Körpergewicht) und nur alle drei Tage erhalten. Schwarzkümmelöl ist für Katzen nicht geeignet.

Welche Nebenwirkungen kann Schwarzkümmel haben?

Schwarzkümmel kann bei empfindlichen Tieren Magen-Darm-Beschwerden wie Erbrechen oder Durchfall hervorrufen. In seltenen Fällen kann es zu allergischen Reaktionen kommen. Bei Katzen, die besonders empfindlich auf die Wirkstoffe reagieren, können größere Mengen sogar toxisch wirken. Die Folge sind heftige Nebenwirkungen wie Taumeln, Zittern, Unruhe, chronische Abmagerung und Schwäche bis hin zum Tod. Überdosierungen sind unbedingt zu vermeiden, bei Anzeichen von Unverträglichkeit ist die Anwendung sofort abzubrechen.

Weitere Fragen zu Schwarzkümmel

Ist Schwarzkümmelöl für Hunde und Katzen giftig?

Schwarzkümmelöl ist für Hunde in der richtigen Dosierung nicht giftig und kann sogar gesundheitsfördernd wirken. Für Katzen ist Schwarzkümmelöl jedoch nicht geeignet, da sie empfindlich auf die enthaltenen ätherischen Öle reagieren können. Schwarzkümmelöl kann bei Katzen zu Vergiftungen führen.

Sind Schwarzkümmelsamen für Hunde und Katzen giftig?

Nein, Schwarzkümmelsamen sind in moderaten Mengen für Hunde und Katzen unbedenklich und können ihnen gesundheitliche Vorteile bringen. Katzen sollten Schwarzkümmelsamen jedoch nur in sehr geringen Mengen erhalten, um mögliche negative Reaktionen zu vermeiden.

Für was hilft Schwarzkümmelöl beim Hund?

Schwarzkümmelöl kann bei Hunden das Immunsystem stärken, Hautprobleme lindern und die Verdauung unterstützen. Es wird auch häufig als natürliches Abwehrmittel gegen Parasiten wie Zecken und Flöhe verwendet. Darüber hinaus besitzt es entzündungshemmende und antioxidative Eigenschaften, die bei verschiedenen gesundheitlichen Beschwerden hilfreich sein können.

Ist Schwarzkümmel wirksam gegen Würmer?

Schwarzkümmelöl wird häufig als natürliches Mittel zur Unterstützung der Gesundheit von Hunden eingesetzt, obwohl seine Wirksamkeit gegen Würmer bei Hunden bisher nicht wissenschaftlich nachgewiesen wurde. Es gibt jedoch Studien, die darauf hindeuten, dass Schwarzkümmelöl den Befall mit Spulwürmern bei anderen Tieren, wie z.B. Hühnern, verringern kann¹. Diese Ergebnisse lassen vermuten, dass Schwarzkümmelöl auch bei Hunden eine unterstützende Rolle bei der Wurmbekämpfung spielen könnte.

Hundebesitzer:innen sollten jedoch darauf achten, dass Schwarzkümmelöl nicht als Ersatz für eine tierärztliche Entwurmung verwendet wird. Stattdessen kann es als ergänzendes Mittel im Rahmen eines ganzheitlichen Ansatzes zur Unterstützung der Darmgesundheit eingesetzt werden.

¹Effect of Nigella sativa and Thymus vulgaris alone or combination on Ascaridia galli of laying hens, A. B. Hussain et al., Kufa Journal For Veterinary Medical Sciences, Vol 1, No 1 (2010)

Wirkt Schwarzkümmelöl zeckenabweisend?

Ja, Schwarzkümmelöl hat gewisse zeckenabweisende Eigenschaften. Es kann helfen, Zecken und andere Parasiten von Hunden fernzuhalten, wenn es regelmäßig auf das Fell aufgetragen oder oral verabreicht wird. Es ist jedoch nicht so wirksam wie geprüfte Antiparasitika und garantiert daher keine Zeckenfreiheit und keinen Schutz vor durch Zecken übertragenen Krankheiten.

Wie lange dauert es, bis Schwarzkümmelöl wirkt?

Die Wirkung von Schwarzkümmelöl kann je nach Anwendung und Ziel unterschiedlich sein. Bei der zeckenabweisenden Wirkung kann es einige Tage bis zu einer Woche dauern, bis eine Wirkung eintritt. Bei anderen Anwendungen, wie z.B. der Unterstützung des Immunsystems, kann es mehrere Wochen dauern, bis sichtbare Ergebnisse erzielt werden.

Blüten des Schwarzkümmels

Bild: Marc Pascual | Pixabay

Wie viel Schwarzkümmelöl gegen Zecken?

Die empfohlene Dosierung für die orale Verabreichung von Schwarzkümmelöl beträgt in der Regel 1-2 Tropfen pro Tag für kleine Hunde und bis zu einem Teelöffel für große Hunde. Es ist wichtig, mit einer kleinen Menge zu beginnen und die Verträglichkeit zu beobachten.

Wie oft Schwarzkümmelöl ins Fell?

Schwarzkümmelöl kann 2-3 Mal pro Woche in das Nackenfell des Hundes geträufelt werden, um Parasiten wie Flöhe und Zecken abzuwehren.

Wie oft darf man Hunden Schwarzkümmelöl geben?

Schwarzkümmelöl kann Hunden täglich in kleinen Mengen verabreicht werden. Normalerweise wird es einmal täglich verabreicht, aber die Dosierung sollte der Größe des Hundes angepasst werden. Ein bis zwei Tropfen täglich für kleine Hunde und bis zu einem halben Teelöffel für größere Hunde sind gängige Empfehlungen.

Ist Schwarzkümmelöl gut für den Darm?

Ja, Schwarzkümmelöl kann die Darmgesundheit von Hunden fördern, da es entzündungshemmende und antimikrobielle Eigenschaften besitzt. Es kann helfen, die Darmflora ins Gleichgewicht zu bringen und Verdauungsprobleme zu lindern.

Schwarzkümmelöl für den Hund gegen Juckreiz?

Ja, Schwarzkümmelöl kann bei Hunden, die unter Juckreiz oder Hautirritationen leiden, hilfreich sein. Es kann äußerlich auf die betroffenen Stellen aufgetragen oder innerlich eingenommen werden, um Entzündungen zu lindern und die Hautgesundheit zu verbessern. Auf die Haut aufgetragenes Öl sollte jedoch nicht aufgeleckt werden, um eine Überdosierung und Nebenwirkungen zu vermeiden.

Was ist besser gegen Zecken: Kokosöl oder Schwarzkümmelöl?

Beide Öle haben zeckenabwehrende Eigenschaften, aber Schwarzkümmelöl wird oft als wirksamer angesehen, da es ein breiteres Spektrum an Wirkstoffen enthält, die Parasiten abwehren. Kokosöl ist milder und hat auch pflegende Eigenschaften, kann aber eine gute Alternative für Hunde sein, die empfindlich auf Schwarzkümmelöl reagieren.

Beide Naturprodukte bieten jedoch keinen vollständigen Schutz vor Zecken und zeckenübertragenen Krankheiten.

Was hilft 100 Prozent gegen Zecken beim Hund?

Es gibt kein Mittel, das hundertprozentig vor Zecken schützt. Den besten Schutz bieten getestete Zeckenschutzmittel, die in Apotheken oder Tierarztpraxen als Tabletten, Spot-ons oder Halsbänder erhältlich sind. Weniger zuverlässig sind natürliche Mittel wie Kokosöl oder Schwarzkümmelöl. Zusätzlich ist es immer sinnvoll, den Hund nach Spaziergängen auf Wiesen oder im Wald nach Zecken abzusuchen und diese zu entfernen. 

Ist Schwarzkümmelöl beim Hund leberschädigend?

Nein, bei normaler Dosierung ist Schwarzkümmelöl nicht leberschädigend und kann die Leberfunktion sogar unterstützen. Eine Überdosierung über einen längeren Zeitraum kann jedoch die Leber belasten, daher sollte die empfohlene Dosierung eingehalten werden.

Weiterführende Informationen

Ausführliche Informationen zu Hautproblemen und Ektoparasiten bei Hunden und Katzen findest du in folgenden Artikeln:

Hinweis

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