Was ist Sauerkraut?

Sauerkraut ist durch Milchsäuregärung vergorener (fermentierter) Weißkohl. Während der Gärung werden die im Kohl enthaltenen Kohlenhydrate durch Milchsäurebakterien in Milchsäure umgewandelt, was zu einem säuerlichen Geschmack und einer verbesserten Haltbarkeit führt.

Wann wird Sauerkraut verwendet?

Sauerkraut wird häufig zur Förderung einer gesunden Verdauung und zur Stärkung des Immunsystems verwendet. Bei Hunden und Katzen kann es bei Verdauungsbeschwerden wie Durchfall oder Blähungen sowie zum Aufbau einer gesunden Darmflora eingesetzt werden.

Zusätzlich kann Sauerkraut in manchen Fällen helfen, wenn dein Hund einen kleinen Fremdkörper wie einen Legostein, Aluminiumfolie oder einen Hühnerknochen verschluckt hat. Das Sauerkraut umhüllt den Fremdkörper im Magen oder Darm und beschleunigt die Verdauung.

Rohes Sauerkraut

Bild: azerbaijan_stockers | Freepik

Wann sollte Sauerkraut nicht verwendet werden?

Sauerkraut sollte nicht an Tiere verfüttert werden, die einen empfindlichen Magen-Darm-Trakt haben oder bei denen eine Unverträglichkeit gegenüber fermentierten Lebensmitteln bekannt ist. Bei Hunden und Katzen, die zu Blähungen neigen oder Magenprobleme haben, sollte Sauerkraut nur mit Vorsicht eingesetzt werden.

Welche Wirkstoffe enthält Sauerkraut?

Sauerkraut ist reich an probiotischen Bakterien, insbesondere Milchsäurebakterien wie Lactobacillus, die eine gesunde Darmflora fördern. Außerdem enthält es Vitamine wie Vitamin K sowie Mineralstoffe wie Kalium und Kalzium.

Was ist bei der Anwendung von Sauerkraut zu beachten?

Der Einsatz von Sauerkraut sollte in Maßen erfolgen, insbesondere bei Tieren, die empfindlich auf fermentierte Lebensmittel reagieren. Übermäßige Mengen können zu Verdauungsstörungen führen. Es ist wichtig, ungesalzenes und ungewürztes Sauerkraut zu verwenden, da Zusatzstoffe schädlich sein können.

Schnelle Hilfe bei Symptomen

Hat dein Vierbeiner Durchfall, kratzt sich oft oder hat keinen Appetit? Es gibt viele Symptome, die Anzeichen für Krankheiten sein können. Sie erfordern rechtzeitige Aufmerksamkeit und Pflege.

Hier findest du einen Überblick über die häufigsten Symptome, die bei Hunden und Katzen auftreten und was du tun kannst.

Wie lange sollte Sauerkraut angewendet werden?

Im Allgemeinen wird empfohlen, Sauerkraut nur bei Bedarf zu geben, um Verdauungsbeschwerden zu lindern.

Wie wird Sauerkraut angewendet?

Sauerkraut kann roh oder gekocht verfüttert werden. Roh enthält es mehr Nährstoffe und Vitamine, da diese beim Erhitzen verloren gehen. Sauerkraut kann dem Futter beigemischt oder als Snack angeboten werden.

Die Menge sollte dem Gewicht und den Bedürfnissen des Tieres angepasst sein. Bei kleinen Hunden reicht meist ein Esslöffel, bei größeren bis zu ¼ Tasse. Eine langsame Einführung ist ratsam, um mögliche negative Reaktionen zu vermeiden. Viele Katzen akzeptieren Sauerkraut aufgrund seines intensiven Geruchs und Geschmacks nicht.

Hat dein Hund einen kleinen Fremdkörper verschluckt, kannst du ihm eine große Portion Sauerkraut geben. Du musst es nicht abspülen, sondern kannst es direkt aus der Tüte oder dem Glas füttern. Es schützt den Fremdkörper und verhindert, dass er die Magenwände beschädigt. Sauerkraut wird größtenteils nicht verdaut und daher schneller ausgeschieden.

Welche Nebenwirkungen kann Sauerkraut haben?

Obwohl Sauerkraut im Allgemeinen gut vertragen wird, können einige Tiere empfindlich reagieren und Verdauungsbeschwerden wie Blähungen oder Durchfall entwickeln. Auch bei übermäßigem Verzehr können Probleme auftreten.

Weitere Fragen zu Sauerkraut

Wie wirkt Sauerkraut bei Hunden?

Sauerkraut ist reich an Ballaststoffen, Probiotika und Vitaminen, die die Verdauung des Hundes unterstützen. Die enthaltenen Milchsäurebakterien fördern eine gesunde Darmflora, was zu einer verbesserten Verdauung führen kann. Außerdem kann Sauerkraut helfen, Fremdkörper im Verdauungstrakt zu binden und auszuscheiden.

Ist Sauerkraut giftig für Katzen?

Nein, Sauerkraut ist für Katzen nicht giftig, sollte aber nur in kleinen Mengen und selten gefüttert werden. Katzen sind obligate Fleischfresser und zu viel Sauerkraut kann ihre Verdauung stören und zu Magen-Darm-Problemen führen. In den meisten Fällen akzeptieren Katzen Sauerkraut wegen seines sauren Geschmacks aber ohnehin nicht.

Wird Sauerkraut vom Hund verdaut?

Sauerkraut wird vom Hund nur teilweise verdaut. Die im Sauerkraut enthaltenen Ballaststoffe sind für den Hund schwer verdaulich, so dass ein Großteil des Sauerkrauts im Verdauungstrakt verbleibt und schneller ausgeschieden wird. Die unverdaulichen Teile tragen zur Regulierung der Darmbewegung bei und unterstützen die Verdauung.

Wie viel Sauerkraut darf man einem Hund geben?

Die Menge an Sauerkraut, die einem Hund gegeben werden sollte, hängt von seiner Größe und Verträglichkeit ab. Bei kleinen Hunden reicht ein Esslöffel, bei größeren bis zu einer viertel Tasse. Es ist ratsam, mit kleinen Mengen zu beginnen und die Verträglichkeit zu beobachten.

Um Sauerkraut zu machen, braucht man nur Weißkohl und Salz.

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Wie macht man Sauerkraut für Hunde?

Selbstgemachtes Sauerkraut für Hunde ist eine gesunde Alternative, da es keine Zusatzstoffe wie Zucker oder Zwiebeln enthält. Bedenke jedoch, dass die Herstellung von Sauerkraut mindestens eine Woche dauert, da das frische Kraut fermentieren muss.

Schritt-für-Schritt-Anleitung für Sauerkraut für Hunde:

Zutaten:

  • 1 Kopf Weißkohl (möglichst aus biologischem Anbau)

  • 1-2 Teelöffel Salz (Meersalz oder Himalaya-Salz, da es mehr Mineralien enthält als normales Speisesalz)

  • (optional) Gewürze wie Kümmel, falls gewünscht

Utensilien:

  • scharfes Messer oder Gemüsehobel

  • großes, sauberes Gefäß oder Glas

  • evtl. Stößel

  • Gewicht (z.B. ein sauberer Stein oder Glasbeschwerer)

  • saubere Tücher oder Haube

Anleitung:

  • Kohl vorbereiten: Entferne die äußeren Blätter des Kohls. Schneide den Kopf in feine Streifen schneiden oder raspel ihn grob. Je feiner der Kohl, desto schneller wird er fermentiert.

  • salzen: Lege die geschnittenen Kohlstreifen in eine große Schüssel. Streue das Salz gleichmäßig über den Kohl. Das Salz hilft, dem Kohl Flüssigkeit zu entziehen und die Fermentation in Gang zu setzen. Wasche deine Hände und knete den Kohl fest, um das Salz gleichmäßig zu verteilen. Presse und stampfe den Kohl mit der Faust ca. 5-10 Minuten lang. Der Kohl muss viel Flüssigkeit abgeben.

  • Kohl stopfen: Stopfe den Kohl in den Behälter oder das Glas, um sicherzustellen, dass keine Luftblasen eingeschlossen sind und der Kohl vollständig mit Flüssigkeit bedeckt ist. Nutze einen sauberen Stößel oder die Hände.

  • beschweren: Lege ein sauberes Tuch oder ein Kohlblatt auf den Kohl im Behälter, um ihn unter der Flüssigkeit zu halten. Lege ggf. ein Gewicht oder einen Glasbeschwerer darauf, um den Kohl zu pressen.

  • abdecken und fermentieren: Decke den Behälter locker mit einem Tuch ab, um Staub und Schmutz fernzuhalten, aber gleichzeitig eine gewisse Luftzirkulation zu ermöglichen. Lass das Sauerkraut bei Raumtemperatur (ca. 18-22°C) ca. 5-7 Tage fermentieren. Kontrolliere täglich, ob das Kraut vollständig mit Flüssigkeit bedeckt ist und entferne eventuell entstandenen Schaum.

  • Verkostung und Lagerung: Probiere nach der Fermentation das Sauerkraut. Es sollte leicht säuerlich und knackig sein. Wenn es dir schmeckt, kannst du es in den Kühlschrank stellen, um den Gärungsprozess zu verlangsamen. Es ist mehrere Wochen haltbar.

  • verfüttern: Gib deinem Hund nur kleine Mengen Sauerkraut. Beginne mit einem Teelöffel pro Mahlzeit und steigere die Menge langsam nach Bedarf.

Was regt die Verdauung beim Hund an?

Futtermittel wie Kürbis, Süßkartoffeln, ungesüßter Joghurt, ballaststoffreiches Gemüse und Probiotika können die Verdauung beim Hund anregen. Auch regelmäßige Bewegung und eine ausreichende Wasserzufuhr sind wichtig für eine gesunde Verdauung.

Sauerkraut aus der Dose für den Hund?

Ja, Sauerkraut aus der Dose ist auch für Hunde geeignet, solange es keine schädlichen Inhaltsstoffe wie Zwiebeln oder Zucker enthält. Daher ist es wichtig, bei der Auswahl von Dosen-Sauerkraut für Hunde auf die Zutatenliste zu achten. Im Idealfall sollte Sauerkraut nur Kohl, Wasser und Salz enthalten.

Salz ist notwendig, damit frischer Weißkohl fermentieren und Sauerkraut entstehen kann. Daher ist in jedem Sauerkraut Salz enthalten, was aber in geringen Mengen kein Problem darstellt.

Gekochtes Sauerkraut enthält weniger Nährstoffe als rohes Sauerkraut.

Bild: Kelsey Todd | Unsplash

Sauerkraut für den Hund: roh oder gekocht?

Rohes Sauerkraut ist für Hunde besser geeignet, da es mehr probiotische Bakterien und Nährstoffe enthält, die beim Kochen verloren gehen. Rohes Sauerkraut bietet daher mehr gesundheitliche Vorteile, insbesondere für die Darmflora.

Sauerkraut zur Darmsanierung beim Hund?

Ja, Sauerkraut kann zur Darmsanierung bei Hunden beitragen. Die enthaltenen Probiotika fördern eine gesunde Darmflora und unterstützen die Verdauung. Es kann Hunden helfen, die nach einer Antibiotikabehandlung oder bei Verdauungsproblemen eine Darmsanierung benötigen.

Weitere Informationen zum Thema und nützliche Tipps findest du im Artikel Darmsanierung beim Hund | Hausmittel, Futter und mehr zur Darmgesundung.

Sauerkraut für den Hund bei Durchfall?

Eher nicht. Hunde mit Durchfall sollten in den ersten Tagen eine leicht verdauliche Schonkost erhalten, um den Darm zu entlasten. Die zusätzliche Fütterung von Sauerkraut kann verschiedene Auswirkungen haben, und es ist wichtig, die möglichen Vor- und Nachteile abzuwägen:

Mögliche Vorteile

  • Ballaststoffe: Sauerkraut enthält Ballaststoffe, die die Verdauung fördern können. Ballaststoffe können den Stuhlgang regulieren, indem sie das Stuhlvolumen erhöhen und die Darmbewegung normalisieren.

  • Probiotika: Fermentiertes Sauerkraut enthält probiotische Bakterien, die die Darmflora unterstützen und das Gleichgewicht der nützlichen Mikroben im Verdauungstrakt fördern können.

Mögliche Nachteile:

  • schwer verdaulich: Sauerkraut kann für Hunde schwer verdaulich sein, insbesondere wenn sie bereits Verdauungsprobleme haben. Der hohe Ballaststoffgehalt kann bei empfindlichen Hunden zusätzlich zu Durchfall oder Blähungen führen.

  • Salzgehalt: Sauerkraut enthält Salz, das in größeren Mengen schädlich sein kann. Auch wenn kleine Mengen unbedenklich sind, sollte der Salzgehalt in der Gesamternährung des Hundes berücksichtigt werden.

  • verarbeitete Zutaten: Wenn Sauerkraut zusätzlich Zucker oder andere Gewürze enthält, kann dies Verdauungsprobleme verstärken.

Weiterführende Informationen

Ausführliche Informationen zu Darmbeschwerden und Darmgesundheit bei Hunden und Katzen findest du in folgenden Artikeln:

Hinweis

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