Was ist Bierhefe?

Bierhefe ist ein natürlicher Nahrungszusatz, der aus Hefepilzen der Art Saccharomyces cerevisiae gewonnen wird. Ursprünglich ein Nebenprodukt der Bierherstellung, wird sie heute wegen ihrer gesundheitlichen Vorteile geschätzt. Bierhefe ist reich an B-Vitaminen, Aminosäuren, Mineralien und Spurenelementen. Sie hat einen leicht bitteren Geschmack und eine pulvrige Konsistenz und wird in der Tierernährung oder auch als Hausmittel eingesetzt.

Wann wird Bierhefe verwendet?

Bierhefe wird häufig zur Stärkung des Immunsystems, zur Unterstützung der Verdauung und zur Verbesserung der Haut- und Fellgesundheit eingesetzt. Durch ihren hohen Gehalt an B-Vitaminen fördert sie einen gesunden Stoffwechsel, unterstützt die Nervenfunktion und kann auch helfen, den Appetit zu steigern. Außerdem wird Bierhefe häufig bei Tieren mit Hautproblemen, Haarausfall oder allgemeiner Schwäche eingesetzt, da sie das Fell glänzender und kräftiger machen kann.

Bierhefe in Pulverform

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Wann sollte Bierhefe nicht verwendet werden?

Bierhefe sollte nicht verwendet werden, wenn das Tier eine bekannte Allergie oder Unverträglichkeit gegen Hefe hat. Vorsicht ist auch bei Tieren geboten, die zur Bildung von Harnsteinen neigen oder an Nierenerkrankungen leiden, da Bierhefe Purine enthält, die den Harnsäurespiegel erhöhen können.

Welche Wirkstoffe enthält Bierhefe?

Bierhefe ist reich an B-Vitaminen, insbesondere Vitamin B1 (Thiamin), Vitamin B2 (Riboflavin), Vitamin B3 (Niacin) und Vitamin B6 (Pyridoxin). Außerdem enthält es wichtige Aminosäuren, die für den Aufbau und die Reparatur des Gewebes unentbehrlich sind. Weitere Inhaltsstoffe sind Mineralstoffe wie Zink, Eisen, Magnesium und Chrom, die alle eine Rolle bei der Unterstützung der allgemeinen Gesundheit und des Immunsystems spielen.

Was ist bei der Anwendung von Bierhefe zu beachten?

Bei der Anwendung von Bierhefe ist es wichtig, die Dosierungsempfehlungen genau einzuhalten, da eine Überdosierung zu Magen-Darm-Problemen führen kann. Sie sollte langsam in das Futter des Tieres eingeführt werden, um zu sehen, wie das Tier darauf reagiert.

Schnelle Hilfe bei Symptomen

Hat dein Vierbeiner Durchfall, kratzt sich oft oder hat keinen Appetit? Es gibt viele Symptome, die Anzeichen für Krankheiten sein können. Sie erfordern rechtzeitige Aufmerksamkeit und Pflege.

Hier findest du einen Überblick über die häufigsten Symptome, die bei Hunden und Katzen auftreten und was du tun kannst.

Wie lange sollte Bierhefe verwendet werden?

Der Einsatz von Bierhefe kann je nach Bedarf und Gesundheitszustand des Tieres variieren. Generell kann sie bei guter Verträglichkeit und positiver Wirkung über einen längeren Zeitraum oder sogar dauerhaft als Ergänzungsfuttermittel verabreicht werden.

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Wie wird Bierhefe verwendet?

Bierhefe wird meist in getrockneter Form als Flocken, Pulver oder Kapseln angeboten. Die empfohlene Dosierung von Bierhefe variiert je nach Produkt und Hersteller. In der Regel richtet sich die Dosierung nach dem Gehalt an Thiamin (Vitamin B1) im Ergänzungsfuttermittel. Die genaue Menge ist den Herstellerangaben auf der Verpackung zu entnehmen. Die Bierhefe wird dem Futter beigemischt.

Bei Hunden kann die Dosierung mit ¼ Teelöffel Bierhefe pro 5 kg Körpergewicht pro Tag beginnen. Übliche Empfehlungen für Hunde sind:

  • Hunde bis 5 kg: ½ Teelöffel

  • Hunde von 5-10 kg: 1 Teelöffel

  • Hunde von 10-25 kg: 1 ½ Teelöffel

  • Hunde von 25-45 kg: 2 Teelöffel

  • Hunde über 45 kg: 2 ½ Teelöffel

Bei Katzen sollte eine dem Körpergewicht entsprechende kleinere Menge verwendet werden, normalerweise ⅛-¼ Teelöffel pro Tag.

Welche Nebenwirkungen kann Bierhefe haben?

Bierhefe kann bei einigen Tieren zu Magen-Darm-Beschwerden wie Blähungen oder Durchfall führen, insbesondere wenn sie in zu hohen Dosen verabreicht wird. In seltenen Fällen können allergische Reaktionen auftreten, die sich in Hautausschlag, Juckreiz oder Atembeschwerden äußern. Bei Tieren, die zu Harnsteinen neigen, sollte Bierhefe wegen ihres hohen Puringehaltes mit Vorsicht eingesetzt werden, da sie den Harnsäurespiegel erhöhen kann. Bei Auftreten von Nebenwirkungen ist die Fütterung sofort abzubrechen.

Weitere Fragen zu Bierhefe

Für was ist Bierhefe beim Hund gut?

Bierhefe ist gut für die Gesundheit von Haut und Fell des Hundes, da sie reich an B-Vitaminen, Aminosäuren und Mineralstoffen ist. Sie kann das Immunsystem stärken, die Verdauung fördern und den Appetit anregen. Besonders bei Hunden mit Hautproblemen oder Haarausfall kann Bierhefe das Fell glänzender und kräftiger machen.

Kann man Katzen mit Bierhefe füttern?

Ja, Katzen können mit Bierhefe gefüttert werden, aber nur in kleinen Mengen. Katzen reagieren empfindlicher auf Nahrungszusätze und Bierhefe sollte vorsichtig dosiert werden, um Nebenwirkungen zu vermeiden.

Warum Bierhefe für Katzen?

Bierhefe wird bei Katzen eingesetzt, um das Immunsystem zu stärken, die Verdauung zu fördern und das Fell gesünder und glänzender zu machen. Sie enthält wichtige B-Vitamine, die den Stoffwechsel und das Nervensystem der Katze unterstützen.

Was bewirkt Bierhefe im Darm?

Bierhefe fördert eine gesunde Darmflora, da sie Präbiotika enthält, die das Wachstum nützlicher Bakterien unterstützen. Sie kann helfen, die Verdauung zu regulieren und Durchfall vorzubeugen. Bei Hunden kann sie auch Blähungen und andere Magen-Darm-Probleme lindern.

Mehr zum Thema findest du im Artikel Darmsanierung beim Hund | Hausmittel, Futter und mehr zur Darmgesundung.

Warum mögen Katzen Hefe?

Katzen mögen Hefe wegen ihres natürlichen Umami-Geschmacks, der für Tiere sehr attraktiv ist. Der hohe Gehalt an B-Vitaminen und anderen Nährstoffen in Hefe kann ebenfalls zur Attraktivität beitragen.

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Warum ist Hefe im Katzenfutter?

Hefe wird Katzenfutter häufig als natürliche Quelle für B-Vitamine und Proteine zugesetzt. Sie kann dazu beitragen, den Geschmack des Futters zu verbessern und ist gleichzeitig eine wertvolle Nährstoffquelle.

Kann man dem Hund Bierhefe dauerhaft füttern?

Ja, Bierhefe kann dauerhaft an Hunde verfüttert werden, wenn sie gut vertragen wird. Es ist jedoch ratsam, die Dosierung regelmäßig zu überprüfen.

Wie lange dauert es, bis Bierhefe beim Hund wirkt?

Die Wirkung von Bierhefe kann nach einigen Wochen sichtbar werden. Verbesserungen des Fells oder der Verdauung können nach einer kontinuierlichen Einnahme über einen Zeitraum von etwa zwei bis vier Wochen beobachtet werden.

Wie viel Gramm Bierhefe pro Tag für den Hund?

Die empfohlene Menge hängt vom Körpergewicht des Hundes ab. In der Regel beträgt die Dosierung 1 g pro 5 kg Körpergewicht und Tag, das entspricht etwa ½ Teelöffel.

Wie viel Bierhefe für Katzen?

Die Dosierung für Katzen beträgt 0,5 bis 1 g pro Tag, abhängig vom Körpergewicht. Man sollte die Menge langsam steigern und auf mögliche Unverträglichkeiten achten.

Kann man Bierhefe überdosieren beim Hund?

Ja, eine Überdosierung von Bierhefe kann zu Magen-Darm-Problemen wie Durchfall, Blähungen oder Erbrechen führen. Es ist wichtig, die empfohlene Dosierung nicht zu überschreiten.

Wie viel Hefe ist für Katzen giftig?

Hefe in kleinen Mengen ist für Katzen normalerweise nicht giftig. Große Mengen, insbesondere rohe Hefe, können jedoch gefährlich sein, da sie im Magen aufquellen und Gase bilden kann. Dies kann zu Blähungen und Bauchschmerzen führen.

Wie wirkt Bierhefe gegen Zecken und Flöhe?

Überhaupt nicht. Bierhefe wirkt nicht gegen Zecken oder Flöhe. Es gibt keine wissenschaftlichen Beweise dafür, dass Bierhefe eine abschreckende Wirkung auf Zecken und Flöhe hat¹’². Die Behauptung, dass Bierhefe diese abwehren kann, ist weit verbreitet und beruht auf anekdotischen Erzählungen.

¹Baker NF, Farver TB. Failure of brewer’s yeast as a repellant to fleas on dogs. J Am Vet Med Assoc 1983;183(2):212–4.;
²Wynn S, Marsden S. Manual of natural veterinary medicine: science and tradition. St. Louis (MO): Mosby; 2003:142–3.

Wie kann man den Appetit bei Katzen anregen?

Um den Appetit von Katzen anzuregen, können kleine Mengen Bierhefe ins Futter gemischt werden, da der Umami-Geschmack der Hefe für Katzen sehr attraktiv ist. Andere Methoden sind das Erwärmen des Futters, das Anbieten von Futter mit intensivem Geschmack oder die Zugabe von ungesalzener Brühe oder Thunfischsaft. Regelmäßige Fütterungen zur gleichen Zeit und eine ruhige Umgebung beim Fressen können den Appetit ebenfalls anregen.

Weiterführende Informationen

Ausführliche Informationen zu Hautproblemen und Juckreiz und bei Hunden und Katzen findest du in folgenden Artikeln:

Hinweis

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