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Hund ist unruhig und wechselt ständig den Platz. Dein Hund findet keine Ruhe? Er wechselt ständig seinen Liegeplatz und schläft an Orten, die er vorher nie aufgesucht hat? Es gibt viele mögliche Ursachen dafür. Wir erklären, was dahinterstecken kann und wann du dir Sorgen machen solltest. Außerdem zeigen wir dir Wege, wie du deinen Hund beruhigen kannst.
Welche Gründe hat es, wenn der Hund den Platz ständig wechselt und unruhig ist?
Wenn sich der vierbeinige Liebling plötzlich anders verhält als sonst, bereitet das Sorgen. Doch das ist nicht immer begründet. Die Ursachen, die hinter der Unruhe stecken, sind vielseitig und reichen von harmlos bis lebensgefährlich. Man kann sie grob in zwei Kategorien einteilen: Die Unruhe ist entweder geistig oder körperlich bedingt.
Geistige Gründe für Unruhe:
Stress
Angst
überschüssige Energie
Demenz
Körperliche Gründe für Unruhe:
unbequemer Liegeplatz (zu hart, zu kalt oder zu warm)
Läufigkeit (nur unkastrierte Hündin)
Bauchschmerzen
Gelenkschmerzen
Inkontinenz
Harnwegsentzündung
andere Erkrankungen
Da die Gründe so vielseitig sind, ist es wichtig, dass du deinen Hund gut beobachtest. Zeigt er andere Auffälligkeiten? Denn viele Erkrankungen gehen mit weiteren Symptomen einher. Je nach den betroffenen Organen und Körperteilen können sie sehr unterschiedlich sein. Berühre und streichle deinen Hund an verschiedenen Körperstellen und beobachte, ob er mit Abwehrverhalten reagiert. Das kann ein Anzeichen für Schmerzen sein.
Außerdem solltest du die Umstände für die Unruhe analysieren. Schau dir den verschmähten und den bevorzugten Liegeplatz genauer an. Gibt es Unterschiede bezüglich Lage, Temperatur, Material oder Umgebungsgeräuschen? Der verschmähte Liegeplatz kann entweder unbequem sein oder dein Hund kann sich aufgrund des Standortes nicht entspannen.
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Wie kann ich meinen rastlosen Hund beruhigen?
Es muss eine Lösung für das Problem der Unruhe her, damit dein Hund und du ausreichend Schlaf bekommen. Es gibt ein paar generelle Dinge, die du immer beachten solltest, damit es deinem Hund gut geht und er ein hundegerechtes Leben führen kann.
Stelle sicher, dass dein Hund genug Bewegung und Stimulation bekommt.
Gib deinem Hund genügend Zeit und Aufmerksamkeit.
Biete deinem Hund eine sichere und komfortable Umgebung.
Trotzdem ist es für konkrete Maßnahmen essentiell, dass du den Grund für das Verhalten herausfindest. Meist steckt zwar etwas Harmloses dahinter, doch es gibt auch ernste Probleme, bei denen du schnell handeln und tierärztliche Hilfe in Anspruch nehmen musst.
Lies weiter und erfahre, woran du die verschiedenen Ursachen für Unruhe erkennen und wie du deinen Hund beruhigen kannst.
Stress
Was löst Stress aus?
Was Hunde stresst, ist individuell sehr verschieden. Es gibt viele Stressfaktoren und jedes Tier ist unterschiedlich sensibel. Steht der Schlafplatz an einem belebten Ort, an dem viel Hektik und Trubel herrscht? Hat dein Hund ein neues Hundebett bekommen oder hast du den Standort gewechselt? Einige Hunde reagieren auf Lärm, andere können nicht gut mit Veränderungen umgehen und zeigen Stressverhalten. Auch Alleinsein, der Verlust einer geliebten Person, die Geburt eines Babys, eine Futterumstellung oder Veränderungen im Tagesablauf können Stress auslösen.
Wie erkenne ich Stress?
Du erkennst Stressverhalten bei deinem Hund unter anderem an häufigem Hecheln und Speichelfluss. Der Körper ist angespannt, die Rückenhaare können aufgestellt sein. Der Hund zittert, kratzt sich häufig oder schüttelt immer wieder den ganzen Körper. Der Schwanz hängt kraftlos nach unten oder ist eingezogen. Die Lefzen werden oft nach hinten gezogen.
Wie beruhige ich meinen Hund?
Es gibt ein paar Grundregeln, wie man den optimalen Standort für den Hundeschlafplatz findest. Im Artikel Entspannung pur – der richtige Ruheplatz für deinen Hund findest du viele praktische Tipps. Außerdem solltest du es vermeiden, plötzliche Änderungen im Alltag vorzunehmen. Wenn du kannst, ist es immer besser, wenn du deinen Hund langsam an Neues gewöhnst. Ist das nicht möglich oder dein Hund sehr leicht gestresst, kann der Einsatz von Ergänzungsfuttermitteln oder anderen Produkten mit Beruhigungseffekt helfen. Beispiele hierfür sind Zylkene® und Adaptil®. Beachte dabei aber, dass es meist einige Tage bis Wochen dauert, bis der Effekt eintritt, und beginne deshalb frühzeitig mit der Anwendung.
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Angst
Was löst Angst aus?
Angst und Stress liegen als Emotionen sehr nah beieinander und sind nicht immer einfach zu unterscheiden. Während Stress meist länger anhält, ist Angst eher eine kurzfristig ausgelöste Emotion. Oft werden schnelle Bewegungen oder laute Geräusche wie ein Gewitter, Silvesterknaller oder Schüsse vom Hund als Bedrohung wahrgenommen und lösen Angst bis hin zu Panik aus. Dies geschieht vor allem bei Hunden, die aus dem Ausland oder Auffangstationen kommen und traumatisiert wurden. Einige Hunde leiden auch unter einer starken Trennungsangst, z.B. wenn sie oft allein gelassen werden und wenig Zuwendung bekommen.
Wie erkenne ich Angst?
Ängstliche Hunde sind sehr schreckhaft und zucken bei schnellen Bewegungen oder lauten Geräuschen zusammen. Weiterhin typisch sind die vier „F“ als Verhaltensmuster: Flight (wegrennen), Fight (angreifen), Freeze (Angststarre) oder Fiddle About (Albernheit). Beobachten kannst du Unruhe, übermäßiges Hecheln, Bellen, Gewinsel, Gähnen, Zittern, eine geduckte Körperhaltung oder einen eingeklemmten Schwanz. Einige Hunde senden auch Beschwichtigungssignale wie Züngeln oder zeigen Übersprungshandlungen wie ein Beißen in die Leine. Hat dein Hund Trennungsangst, hängt er wie eine Klette an dir, wenn du wieder nach Hause kommst. Er hat Angst, wieder allein gelassen zu werden. Er ist unruhig und wechselt häufig den Platz, um dich im Auge behalten zu können.
Wie beruhige ich meinen Hund?
Ein ängstlicher Hund braucht generell viel Zuwendung und Vertrauen von seinen Besitzer:innen. Bewahre die Ruhe in Angstsituationen und zeige dies deinem Hund durch deine entspannte Körpersprache. So kannst du ihm vorleben, dass keine Gefahr besteht. Schimpfe nicht in angstauslösenden Situationen mit deinem Hund, aber auch ein sehr intensives „Trösten“ ist kontraproduktiv, da es die Angst bestärken kann. Rede am besten aufmunternd mit deinem Hund. Wenn der Alltag mit deinem ängstlichen Hund sehr schwierig zu bestreiten ist, kann euch eine Verhaltenstherapie helfen. Leidet dein Hund unter Trennungsangst, solltest du mehr Zeit mit ihm verbringen und ihn weniger alleine lassen. Ist dies nicht möglich, ist es vielleicht besser, ihn an jemanden abzugeben, der/die mehr Zeit für ihn hat.
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Überschüssige Energie
Was löst überschüssige Energie und Langeweile aus?
Wechselt ein Hund ständig seinen Platz, hat er möglicherweise zu viel Energie angestaut, die er nicht loswird. Die Ursache ist eine fehlende körperliche und geistige Auslastung. Es kann jeden Hund treffen, tritt aber vor allem aktive Rassen wie Jagd-, Schäfer- und Hütehunde auf. Können sie ihren inneren Drang nicht ausleben, staut sich die Energie auf und wird an anderer Stelle herausgelassen. Hinzu kommt, dass gelangweilte Hunde oft mehr am Tag schlafen und nachts dann nicht wirklich müde sind.
Wie erkenne ich Langeweile?
Gelangweilte Hunde sind unruhig und suchen sich immer wieder neue Liegeplätze, die ihnen etwas mehr Unterhaltung bieten. Die angestaute Energie bahnt sich ihren Weg und bricht in Schüben hervor, in denen der Hund nicht zu bändigen ist und Unsinn anstellt, wobei er vielleicht auch etwas zerstört.
Wie beruhige ich meinen Hund?
Laste deinen Hund aus! Jeder Hund braucht Beschäftigung und lange Spaziergänge, selbst die kleinsten. Besonders aktive Rassen mit einem angezüchteten Trieb sollten zusätzlich durch ein gezieltes Training gefordert werden. Wenn du deinen Hund nicht zur Jagd oder zum Hüten von Tieren einsetzen möchtest, gibt es alternativ verschiedene Hundesportarten, die ihn auspowern. Zusätzlich kannst du Intelligenz- und Futterspielzeuge einsetzen, damit er auch zuhause etwas zu tun hat.
Demenz
Was löst Demenz aus?
Auch Hunde können im hohen Alter Demenz bekommen. Dabei verändert sich die Gehirnstruktur unumkehrbar, wodurch die geistige und körperliche Fitness abnehmen. Allerdings kann das Voranschreiten der Krankheit verlangsamt werden. Der betroffene Hund erkennt z.B. seine Familie und gewohnte Umgebung nicht mehr und weiß nicht mehr, wo er ist.
Wie erkenne ich Demenz?
Demenz entwickelt sich langsam, die Hunde werden mit der Zeit vergesslich und stur und benehmen sich seltsam. Sie betteln z.B. kurz nach der Mahlzeit wieder um Futter, hören nicht mehr auf altbekannte Kommandos oder starren nicht vorhandene Dinge an. Auch sind sie häufig desorientiert, was zu Unruhe und Angst führt, weshalb der Hund immer wieder seinen Schlaf- und Liegeplatz ändert. Demente Hunde sind zudem oft inkontinent und verlieren Kot oder Harn.
Wie beruhige ich meinen Hund?
Betroffene Hunde brauchen spezielle Pflege. Du kannst einiges tun, um deinem Hund den Alltag zu erleichtern und Momente der Verwirrung zu reduzieren. Es hilft z.B., nachts ein kleines Licht anzulassen, damit sich der Hund besser zurecht findet. Weitere Tipps zum Umgang mit Seniorenhunden findest du im Artikel Vorsorge für Seniorenhunde | Anpassungen ans Älterwerden.
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Unbequemer Liegeplatz
Wann ist ein Liegeplatz unbequem?
Auch wenn dein Hund sein Bett immer mochte, kann es plötzlich vorkommen, dass er es nicht mehr mag. Vielleicht ist es durchgelegen und verursacht Schmerzen. Möglich ist aber auch, dass das Bett nicht an seine Größe angepasst und zu klein ist, sodass dein Hund nicht seine Lieblingsschlafposition einnehmen kann. Oder stört ihn das Material? Es kann Juckreiz auslösen oder bei verschiedenen Wettereinflüssen zu warm oder kalt sein.
Wie erkenne ich einen unbequemen Liegeplatz?
Ist das Bett unbequem, wird sich dein Hund nur im Notfall darin aufhalten und eher andere Schlaforte bevorzugen. Liegt er in einem zu kleinen Bett, ragen Körperteile über den Rand heraus. Ist die Liegefläche zu hart, können sich schmerzhafte Schleimbeutelentzündungen und Liegeschwielen entwickeln.
Bezüglich der Temperatur ist langhaarigen Hunden tendenziell eher zu warm und kurzhaarigen eher zu kalt. „Schwitzende“ Hunde hecheln vermehrt und suchen zum Liegen kalte Böden (z.B. Fliesen) und Schattenplätze auf. Frierende Hunde zittern eher und bevorzugen einen Platz nahe einer Wärmequelle oder suchen Körperkontakt zu dir.
Wie beruhige ich meinen Hund?
Dein Hund braucht ein optimales Hundebett für seine Größe, seine gesundheitliche Verfassung und sein Alter. Die Liegefläche sollte für kleine Hunderassen (z.B. Chihuahua, Jack Russell Terrier) mindestens 40 x 30 cm, für mittelgroße Hunderassen (z.B. Labrador, Australian Shepherd) mindestens 60 x 45 cm und für große Hunderassen (z.B. Deutscher Schäferhund, Neufundländer) mindestens 80 x 60 cm groß sein. Hat dein Hund Gelenkschmerzen, darf der Rand nicht zu hoch sein, um das Einsteigen zu erleichtern. Außerdem sollte das Hundebett weich gepolstert sein. Für zusätzliche Polsterung kannst du auch eine Decke oder Kissen hineinlegen. Stelle das Bett nicht in der Sonne oder zu nah an einer Wärmequelle auf. Wähle außerdem ein Hundebett, das leicht zu reinigen oder waschen ist. Tausche es rechtzeitig aus, wenn es sich abnutzt.
Läufigkeit
Was ist eine Läufigkeit?
Nur unkastrierte Hündinnen können läufig, also paarungsbereit werden. Eine Hündin wird läufig, wenn ihr Eisprung bevorsteht. Durch hormonelle Veränderungen ist sie deshalb unruhig und möchte einen Rüden treffen, um Welpen zu zeugen. Das kann auch dazu führen, dass sie ein paar Nächte nicht gut schläft. Die Läufigkeit tritt etwa zweimal jährlich auf, dazwischen liegt immer eine lange Ruhephase.
Wie erkenne ich eine Läufigkeit?
Die Läufigkeit ist in verschiedene Phasen unterteilt und zieht sich über einige Wochen. Die tatsächliche Länge ist aber individuell sehr verschieden, genauso wie die Ausprägung von Symptomen. Nicht jede Hündin zeigt die Läufigkeit deutlich. Zuerst kommt es zur sogenannten Vorbrunst, bei der die Scham (Vulva) der Hündin anschwillt und die Hündin blutet. Sie beginnt, für die Rüden gut zu riechen und markiert beim Gassigehen in kurzen Abständen. Die Hündin wird unruhiger und lässt sich schlechter abrufen, außerdem wird sie zunehmend anhänglich und verschmust. In der Brunst wird der Ausfluss heller und es kommt zum mehrfachen Eisprung. Dann ist die Hündin deckbereit und hält still, wenn ein Rüde dies versucht.
Wie beruhige ich meinen Hund?
Die Wirkung der Hormone kannst du bei einer läufigen Hündin nicht beeinflussen. Lass deine Hündin draußen nicht unbeobachtet und pass gut auf, dass sie nicht gedeckt wird, wenn du keine Welpen haben möchtest. Ist die Zeit der Läufigkeit sehr problematisch für deine Hündin oder möchtest du sie verhindern, solltest du über eine Kastration oder eine andere Verhütungsmethode nachdenken.
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Bauchschmerzen
Was löst Bauchschmerzen aus?
Bauchschmerzen werden häufig durch Verdauungsbeschwerden ausgelöst. So können die bei Blähungen entstehenden Gase Schmerzen auslösen, wenn sie den Darm von innen dehnen. Sie entstehen vermehrt durch eine Fütterung mit blähenden Futtermitteln wie Hülsenfrüchte und Kohl, aber auch durch Schlachtabfälle und Kauartikel wie Schweineohren und Ochsenziemer. Doch auch Übelkeit und Durchfall sind unangenehm bis schmerzhaft, wenn ein irritierter Magen oder entzündeter Darm dahintersteckt. Die Ursachen hierfür sind vielseitig.
Wie erkenne ich Bauchschmerzen?
Hunde mit Bauchschmerzen schlafen schlecht und wechseln häufig ihren Platz. Sie fühlen sich nicht gut und versuchen dies durch Bewegung zu lindern, außerdem sind die Schmerzen nicht in allen Liegepositionen gleich stark. Der Bauch ist meist angespannt und Berührungen werden nicht gerne toleriert. Je nach Ursache treten zusätzlich Symptome wie Blähungen, Durchfall und Erbrechen auf. Hat dein Hund Durchfall, wird er dich zudem auch nachts auffordern, mit ihm rauszugehen.
Wie beruhige ich meinen Hund?
Hunde mit Durchfall und Erbrechen sollten für einige Tage Schonkost bekommen. Außerdem ist es wichtig, die Ursache für die Verdauungsprobleme zu ermitteln, wobei meist eine Fütterungsanamnese und eine Kotuntersuchung ausreichen. Dann kann die weitere Behandlung angepasst werden. Oft stecken eine plötzliche Futterumstellung, das Fressen von verdorbenem oder ungeeignetem Futter, ein Parasitenbefall, ein viraler Effekt oder Stress dahinter. Für genauere Handlungsempfehlungen kannst du den von Tierärzt:innen entwickelten confidu Diagnose Finder nutzen.
Gelenkschmerzen
Was löst Gelenkschmerzen aus?
Wie bei uns Menschen kommt es bei vielen Hunden mit dem Älterwerden zu einem vermehrtem Verschleiß des Gelenkknorpels und weiteren Veränderungen in den Gelenken, in der Fachsprache Arthrose genannt. Je mehr sich die Gelenke krankhaft verändern, desto größer werden die Schmerzen. Das Fortschreiten wird vor allem durch Über- und Fehlbelastungen, Übergewicht und Bänderrisse oder anderen Verletzungen begünstigt. Doch nicht nur ältere Hunde können von Gelenkschmerzen betroffen sein. Vor allem große Rassen leiden oft von klein auf an einer Hüftgelenksdysplasie (HD), einer genetischen Veränderung des Hüftgelenks. Das Gelenk wird instabiler, was vor allem bei Bewegung Schmerzen verursacht.
Wie erkenne ich Gelenkschmerzen?
Hunde mit Gelenkschmerzen sind nachts oft unruhig und wechseln ständig ihren Platz, da sie keine bequeme Schlafstellung finden. Tagsüber können die Schmerzen variieren, viele betroffene Hunde sind zudem wetterfühlig und die Schmerzen bei kaltem, feuchtem Wetter stärker. Weitere Symptome für Gelenkschmerzen sind ein steifer Gang, Schmerzäußerungen beim Aufstehen und Hinlegen (z.B. Stöhnen), Berührungsempfindlichkeit und das Verweigern vom Treppensteigen, Ballspielen, Springen (ins Auto, aufs Sofa) oder Spazierengehen. Oft werden die betroffenen Gelenke auch ausgiebig beleckt und beknabbert.
Wie beruhige ich meinen Hund?
Langfristig kannst du eine Arthrose oder HD nicht heilen, aber du kannst die Gelenke schonen und das Voranschreiten verlangsamen. Wichtig sind hierbei eine Gewichtsreduzierung bei Übergewicht, der Aufbau von Muskulatur durch angepasstes Training und das Vermeiden von gelenkschädigenden Bewegungen wie Springen und Treppensteigen. Zusätzlich kannst du deinem Hund spezielles Gelenkfutter geben, das dem Knorpelaufbau hilft und die in den betroffenen Gelenken bestehenden Entzündungen abmildert. Hat dein Hund akute Schmerzen, sollte er Schmerzmittel bekommen. Es gibt verschiedene Medikamente, einige sind auch zur Langzeitanwendung geeignet. Suche eine Tierarztpraxis auf, damit dein Hund sie erhalten kann.
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Inkontinenz
Was löst Inkontinenz aus?
Es kann vorkommen, dass ältere Hunde ihre Harnblase nicht mehr richtig kontrollieren können und inkontinent werden. Oft wird der Blasenschließmuskel schwach oder die Nerven, die ihn kontrollieren, funktionieren nicht mehr richtig. Eine weitere Ursache ist die Demenz (siehe oben), bei der die Hunde schlicht vergessen, dass die Blase voll ist.
Wie erkenne ich Inkontinenz?
Der Hund verliert in bestimmten Situationen unbewusst Urin. Es passiert oft im Schlaf, da sich dabei der Körper komplett entspannt. Vor allem in der Nacht müssen die Hunde lange aushalten, bevor sie nach draußen können, um sich zu erleichtern. Deshalb kann es bei inkontinenten Tieren zu nächtlicher Unruhe und häufigem Platzwechsel kommen, vor allem dann, wenn bereits ungewollt Urin ausgetreten ist. Außerdem tropft der Urin oft bei Bewegungen, die Druck auf die Harnblase ausüben, z.B. beim Aufstehen, Ablegen, Husten und Treppensteigen.
Wie beruhige ich meinen Hund?
Lass deinen Hund in der Tierarztpraxis untersuchen, um körperliche Ursachen ausschließen zu lassen. Es gibt Medikamente, die helfen, den Blasenmuskel zu stärken Ist der Hund dement, hilft das allerdings nicht, und auch mit Medikamenten ist es oft unmöglich, die Inkontinenz vollständig zu verhindern. Deshalb kannst du einige Dinge in den Alltag einbauen, die helfen, das Leben für dich und deinen Hund zu vereinfachen. Geh häufiger mit deinem Hund Gassi, damit sich nicht so viel Urin in der Blase ansammelt. Beobachte ihn gut, um rechtzeitig zu erkennen, wenn er muss und schimpfe ihn nicht aus, wenn Urin im Haus landet – dein Hund tut es nicht mit Absicht. Halte Küchenrolle und Putzmittel zum Aufwischen parat. Biete außerdem ein Hundebett an, das gut zu reinigen ist und keine Flüssigkeit aufsaugt, du kannst auch wasserdichte Unterlagen einsetzen. Zur Not gibt es für die Nacht auch Hundewindeln. Bitte beachte trotz der Inkontinenz, dass dein Hund ausreichend trinkt.
Harnwegsentzündung
Was löst eine Harnwegsentzündung aus?
Beim Hund werden die meisten Harnwegsentzündungen durch Bakterien verursacht, die in die Harnwege aufsteigen, aber auch Harnkristalle oder -steine können dahinterstecken. Sie entstehen, wenn zu viele Mineralstoffe im Urin gelöst sind und ausfällen.
Wie erkenne ich eine Harnwegsentzündung?
Sowohl Bakterien als auch Harnkristalle reizen die Schleimhaut der Blase und Harnröhre, die sich als Folge häufig entzünden. Das ruft sogenannte Harnabsatzstörungen hervor. Betroffene Hunde haben das Gefühl, häufiger Harn absetzen zu müssen, obwohl die Blase meist schon leer ist. Das führt auch zu nächtlicher Unruhe. Ist die Entzündung bereits fortgeschritten, kann der Urin durch Blutbeimengungen rötlich bis bräunlich verfärbt sein. Krümmt dein Hund beim Wasserlassen den Rücken oder stöhnt, ist das ein Anzeichen für Schmerzen.
Wie beruhige ich meinen Hund?
Die Harnwegsentzündung selbst und ihre Ursache müssen behandelt werden. Oft ist der Einsatz von Antibiotika und Schmerzmitteln nötig, bei Harnkristallen und Harnsteinen muss die Ernährung angepasst werden. Eine Harnuntersuchung im Labor und der confidu Diagnose Finder können dir dabei helfen, die richtigen Maßnahmen zu ergreifen.
Magendrehung
Was löst eine Magendrehung aus?
Die genauen Ursachen für eine Magendrehung sind umstritten. Es betrifft vor allem große Hunde mit einem tiefen Brustkorb, aber nicht nur. Vor allem nach dem Fressen kann es passieren, dass sich der Magen im Bauch dreht. Dadurch werden der Ein- und Ausgang abgeklemmt und der Magen bläht auf.
Wie erkenne ich eine Magendrehung?
Betroffene Hunde sind unruhig und zeigen sogenanntes erfolgloses Erbrechen, also Würgen, ohne dass Mageninhalt erbrochen wird. Außerdem speicheln sie meist viel, der Bauch ist plötzlich stark gebläht, schmerzhaft und wird immer dicker. Durch die Drehung des Magens werden wichtige Blutgefäße abgeklemmt und es kommt zum Schock. Dabei wird der Hund schwach, zittert und bricht zusammen. Die Atmung ist flach und der Puls rast.
Wie beruhige ich meinen Hund?
Eine Magendrehung ist immer ein Notfall! Versuche trotzdem, die Ruhe zu bewahren, auch wenn es schwerfällt. Suche umgehend eine Tierarztpraxis oder -klinik auf und kündige dich vorher telefonisch an. Um das Leben von Hunden mit einer Magendrehung zu retten, muss der Schock behandelt werden. Außerdem ist meist eine sofortige Operation nötig, bei der der Magen wieder in die physiologische Position gebracht und dort befestigt wird. Um einer Magendrehung vorzubeugen, solltest du deinem Hund mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt füttern, denn ein sehr voller Magen dreht sich leichter. Außerdem können erhöhte Futternäpfe helfen.
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Wann sollte ich zum Tierarzt, wenn der Hund unruhig ist?
Du solltest immer dann mit deinem Hund eine Tierarztpraxis aufsuchen, wenn der Verdacht besteht, dass die nächtliche Unruhe eine krankhafte Ursache hat. Es gibt verschiedene Symptome, die darauf hinweisen. In der Praxis kann er eingehend untersucht werden und die nötige Behandlung bekommen.
Suche bei folgenden Symptomen eine Tierarztpraxis auf:
starke Bauchschmerzen
blutiger Durchfall
blutiges oder anhaltendes Erbrechen
erfolgloses Erbrechen
Anschwellen des Bauches
Gelenkschmerzen
Schmerzen beim Wasserlassen
blutiger Urin
vermehrtes Trinken
Fazit
Unruhe und das ständige Wechseln des Liegeplatzes haben beim Hund viele Ursachen. Beobachte deinen Vierbeiner und versuche, dem ganzen auf die Schliche zu kommen. Es gibt viele Maßnahmen, mit denen du helfen kannst. Gibt es aber den Verdacht, dass etwas Krankhaftes dahintersteckt oder dein Hund Schmerzen hat, solltest du zeitnah eine Tierarztpraxis aufsuchen und ihn durchchecken lassen.
Das confidu-Magazin wird von unseren Tierärzt:innen nach aktuellem wissenschaftlichen Standard verfasst. Die Artikel ersetzen keine tierärztliche Diagnose, sondern sollen dir Erstinformationen zu vielen Themen rund um dein Tier liefern. Bei spezifischen Fragen zu deinem Tier, beraten unsere Tierärzt:innen dich gern über die confidu App.