Husten beim Hund: Ursachen, Symptome und Hausmittel

Verarzten | Vom 25.02.25

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Husten beim Hund: Ursachen, Symptome und Hausmittel

Titelbild: Reddogs | Shutterstock

Husten bei Hunden. Oh nein, der geliebte Vierbeiner hustet? Als Hundebesitzer:in ist das natürlich erst einmal beunruhigend. Husten beim Hund kann verschiedene Ursachen haben, von harmlosen Reizungen bis hin zu ernsthaften Erkrankungen. Aber keine Panik! In diesem Artikel zeigen wir dir, worauf du achten solltest, welche Ursachen in Frage kommen und wann es Zeit ist, eine Tierarztpraxis aufzusuchen. Außerdem verraten wir dir einige Hausmittel, die deinem Hund Linderung verschaffen können. Lass uns also gemeinsam herausfinden, was deinem Hund fehlt und wie du ihm am besten helfen kannst!

Ist Husten bei Hunden schlimm?

Die Frage, ob Husten bei Hunden gefährlich ist, kann nicht pauschal beantwortet werden. Es kommt immer auf die Ursache und die Begleitumstände an. Gelegentliches Husten nach dem Trinken oder Fressen ist meist harmlos.

Hält der Husten jedoch länger an, ist er bellend, trocken, feucht oder von anderen Symptomen wie Fieber, Appetitlosigkeit oder Atemnot begleitet, sollte man hellhörig werden. Dann kann eine ernsthafte Erkrankung dahinter stecken, die behandelt werden muss. Ignoriere den Husten also nicht, sondern beobachte deinen Hund genau und handle entsprechend.

Bei Hunden kommt der Zwingerhusten häufig vor.

Bild: Sofia Schultz | Unsplash

Was löst Husten beim Hund aus?

Husten beim Hund kann viele verschiedene Ursachen haben. Husten ist ein wichtiger Schutzreflex der Atemwege. Er wird durch Reizung der so genannten Hustenrezeptoren ausgelöst, z.B. durch Schleimbildung bei Entzündungen der Bronchien.

Die häufigste Ursache für entzündlich bedingten Husten bei Hunden ist der berüchtigte Zwingerhusten. Der Name klingt etwas altmodisch und geht darauf zurück, dass früher Hunde in Zwingern, in denen viele Tiere auf engem Raum gehalten wurden, häufiger betroffen waren. Heute ist diese Haltungsform nicht mehr üblich, aber unsere Hunde kommen beim Spaziergang oder im Hundepark mit anderen Hunden in Kontakt und können sich so anstecken. Wer ein Kind hat, das in den Kindergarten oder in die Schule geht, kennt das: Erkältungen werden regelmäßig mit nach Hause gebracht.

Husten beim Hund kann viele weitere Ursachen haben:

  • Infektionen: Entzündung der Atemwege, durch Viren oder Bakterien ausgelöst

  • Parasiten: Lungenwürmer, Herzwürmer

  • Allergien: Pollen, Hausstaubmilben, Futtermittel

  • Fremdkörper: Grashalme, Futterreste

  • Herzkrankheiten: Herzinsuffizienz kann Husten verursachen.

  • Trachealkollaps: Vor allem bei kleinen Hunderassen kann die Luftröhre kollabieren und Husten verursachen.

  • Umweltreize: Rauch, Staub, Chemikalien

  • Tumore: In seltenen Fällen können Tumore in der Lunge oder im Brustbereich Husten auslösen.

Ist Husten für Menschen ansteckend?

Die gute Nachricht ist, dass die meisten Hustenursachen bei Hunden für den Menschen nicht ansteckend sind. Zwingerhusten ist zwar für andere Hunde hochansteckend, aber für den Menschen in der Regel ungefährlich.

Es gibt jedoch einige Zoonosen, also Krankheiten, die vom Tier auf den Menschen übertragen werden können. Dazu gehören zum Beispiel bestimmte Parasiten. Wasche dir also nach jedem Kontakt mit deinem Hund die Hände und lass dich nicht abschlecken.

Bild: Yorgos Ntrahas | Unsplash

Symptome: Wie hört sich der Husten bei Hunden an?

Der Husten deines Hundes kann je nach Ursache unterschiedlich klingen und mit verschiedenen Symptomen einhergehen. Eine genaue Beobachtung der Symptome hilft, die Ursache besser einzugrenzen. Hier einige typische Hustenarten und Begleitsymptome:

Art des Hustens:

  • bellender, trockener Husten: Klingt oft wie sogenannter Robben- oder Gänsehusten. Kann auf Zwingerhusten oder Trachealkollaps hinweisen.

  • feuchter, produktiver Husten: Klingt schleimig und kann zum Aushusten von Schleim führen. Kann auf eine Bronchitis oder eine andere Atemwegsinfektion hinweisen.

  • Würgen oder Keuchen nach dem Husten: Kann auf einen Fremdkörper in der Kehle, eine Herzerkrankung oder einen Luftröhrenkollaps hinweisen.

  • Husten, der sich bei Anstrengung verschlimmert: Kann auf eine Herzerkrankung, Lungenwürmer oder eine andere Atemwegserkrankung hinweisen.

  • chronischer, leichter Husten: Kann auf eine Allergie, Asthma oder chronische Bronchitis hinweisen.

  • plötzlicher, starker Husten: Kann auf das Einatmen eines Reizstoffes (z.B. Rauch) oder eines Fremdkörpers hinweisen.

Begleitsymptome:

  • Atemgeräusche: Pfeifen, Rasseln oder Knistern beim Atmen

  • Nasenausfluss: klarer, gelber, grüner oder blutiger Ausfluss aus der Nase

  • Augenausfluss: tränende oder verklebte Augen

  • Fieber: erhöhte Körpertemperatur (über 39,5 °C)

  • Würgen oder Erbrechen: vor allem in Verbindung mit Husten

  • Appetitlosigkeit: weniger oder kein Interesse am Essen

  • Lethargie: Müdigkeit, Schwäche und verminderte Aktivität

  • Atemnot: Schwierigkeiten beim Atmen, beschleunigte Atmung oder Keuchen auch in Ruhe

  • Gewichtsverlust: unbeabsichtigte Gewichtsabnahme

  • bläuliche Zunge oder bläuliches Zahnfleisch: Zeichen von Sauerstoffmangel im Blut

  • geschwollene Lymphknoten: geschwollene Lymphknoten am Hals

Wie erkenne ich Lungenwürmer beim Hund?

Lungenwürmer sind Parasiten, die in der Lunge des Hundes leben und ernsthafte Gesundheitsprobleme verursachen können. Die Symptome können zunächst unspezifisch sein, daher ist es wichtig, wachsam zu sein und bei Verdacht eine Tierarztpraxis aufzusuchen.

Symptome von Lungenwürmern:

  • anhaltender Husten (trocken oder feucht, kann sich bei Anstrengung verschlimmern)

  • Atembeschwerden

  • pfeifende oder rasselnde Atemgeräusche

  • Nasenausfluss

  • Lethargie

  • Appetitlosigkeit

  • Gewichtsverlust: Dein Hund verliert an Gewicht, obwohl er normal (oder weniger) frisst.

  • Störungen der Blutgerinnung (Nasenbluten, Blutergüsse, verlängerte Blutungsdauer, Blut im Urin oder Stuhl)

Lungenwürmer werden meist durch das Fressen infizierter Schnecken oder Nacktschnecken übertragen. Hunde können sich auch infizieren, wenn sie Frösche fressen, die Schnecken oder Nacktschnecken gefressen haben. Die Larven der Lungenwürmer wandern dann durch den Körper des Hundes in die Lunge, wo sie sich zu erwachsenen Würmern entwickeln.

Wenn du den Verdacht hast, dass dein Hund Lungenwürmer hat, solltest du so schnell wie möglich eine Tierarztpraxis aufsuchen. Mit einer speziellen Kotuntersuchung (Baermann-Methode) können Lungenwurmlarven im Kot nachgewiesen werden. Es ist wichtig zu wissen, dass die Larven nicht immer mit dem Kot ausgeschieden werden, so dass ein einmaliger negativer Kotbefund Lungenwürmer nicht ausschließen kann. Mehrere Kotuntersuchungen über einen Zeitraum von mehreren Tagen können erforderlich sein. Weitere Untersuchungsmethoden sind eine Blutuntersuchung auf Antikörper gegen Lungenwürmer, eine Röntgenaufnahme des Brustkorbs oder eine Bronchoskopie, eine Spiegelung der Atemwege.

Bild: eva_blanco | Shutterstock

Was tun, wenn der Hund hustet?

Wenn dein Hund hustet, solltest du das nicht ignorieren, sondern tierärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Dabei musst du nicht einmal das Haus verlassen, sondern kannst als ersten Schritt den von Tierärzt:innen entwickelten kostenlosen Diagnose Finder nutzen. Du beantwortest Fragen zum Symptom und erhältst innerhalb weniger Minuten eine Verdachtsdiagnose und eine Empfehlung, ob und wann du eine Tierarztpraxis aufsuchen solltest.

Wann zum Tierarzt, wenn der Hund hustet?

In den meisten Fällen kann man seinen Hund bei leichtem Husten auch zu Hause behandeln. Wie das am besten geht, erfährst du mit der kostenlosen confidu App. Wähle das Symptom aus, beantworte einfache Fragen dazu und erhalte eine Einschätzung der Dringlichkeit und Tipps zum weiteren Vorgehen. Ist der Husten leicht, bekommst du individuelle Ratschläge und Produktempfehlungen.

Ist dein Hund jedoch ernsthaft erkrankt, muss er in einer Tierarztpraxis untersucht und behandelt werden. Hinweise auf einen schweren Verlauf sind Fieber, eitriger (d.h. übelriechender, gelblicher oder grünlicher) Nasenausfluss, länger als zwei Wochen anhaltende Beschwerden oder eine drastische Verschlechterung des Gesundheitszustandes. Zögere nicht, deinen Hund bei diesen Symptomen in die Tierarztpraxis zu bringen. Auch bei älteren oder durch andere Krankheiten geschwächten Hunden sollte nicht zu lange gewartet werden.

Bild: Photo_mts | Shutterstock

Welche Hausmittel helfen Hunden bei Husten?

Bei Virusinfektionen braucht der Körper einfach Zeit, um sein Immunsystem auf Abwehr umzustellen und die Krankheit auszuheilen. Und dabei kannst du deinen Liebling unterstützen. Genau wie bei uns Menschen gilt das Prinzip Tender, Love and Care, also Zärtlichkeit, Liebe und Fürsorge. Denn auch deinem Hund geht es besser, wenn du dich liebevoll um ihn kümmerst.

Ruhe und Wärme

Zunächst einmal ist Ruhe wichtig. Verzichte auf anstrengende Spaziergänge und ausgiebiges Spielen, solange dein Hund Symptome zeigt. So kann der Körper seine Energie in die Heilung stecken. Auch Wärme tut gut, denn wenn es deinem Vierbeiner gut geht, laufen die Heilungsprozesse im Körper auf Hochtouren. Du kannst zum Beispiel eine eingewickelte, warme (nicht heiße!) Wärmflasche ins Hundebett legen oder eine Rotlichtlampe verwenden. Achte darauf, dass dein Hund sich nicht verbrennt oder überhitzt. Vielleicht akzeptiert er auch ein Halstuch, um seinen Hals warm zu halten.

Viel trinken und leichte Kost

Während der Erkrankung ist es besonders wichtig, dass dein Hund genügend Flüssigkeit zu sich nimmt und der Körper nicht durch schweres Futter zusätzlich belastet wird. Achte deshalb auf leicht verdauliches, nicht zu fettes Futter und biete deinem Hund zusätzlich zum normalen Trinkwasser etwas lauwarmen Tee (z.B. Kamille oder Salbei) an.

Hustensaft

Apropos Heilkräuter: Es gibt spezielle pflanzliche Hustensäfte für Tiere, die schleimlösend und beruhigend wirken. Sie enthalten beispielsweise Extrakte aus Thymian oder Efeu.

Luftfeuchtigkeit erhöhen

Stelle Schalen mit Salbeitee in der Wohnung auf. Wenn der Tee verdunstet, tötet er Krankheitserreger in der Luft ab und erhöht die Luftfeuchtigkeit. Das tut den gereizten Schleimhäuten gut und beschleunigt die Heilung. Ein weiteres Hausmittel, das manchen Hunden helfen kann, ist das Inhalieren. Wie das genau funktioniert, erklären wir im Artikel Erkälteter Hund – so unterstützt du ihn optimal.

Bitte nicht!

Wenn du das Gefühl hast, dass deine bisherigen Maßnahmen nicht ausreichen, greife niemals zu Medikamenten und Präparaten für Menschen - auch nicht zu rezeptfreien und pflanzlichen! Viele dieser Medikamente, wie z.B. Ibuprofen und Paracetamol, sind für unsere Tiere hochgiftig, da sie anders als bei uns Menschen verstoffwechselt werden und den Körper schädigen.

Ist Honig gut für den Hund?

Ja, Honig kann bei Hunden mit Husten eine lindernde Wirkung haben. Er wirkt entzündungshemmend und kann helfen, den Hals zu beruhigen. Gib deinem Hund einen Teelöffel Honig (je nach Größe des Hundes) direkt oder mische ihn mit seinem Futter. Achte jedoch darauf, dass dein Hund nicht allergisch auf Bienenprodukte reagiert.

Wie lange dauert ein Husten bei Hunden?

Die Dauer des Hustens hängt von der Ursache ab. Leichter Husten bei Zwingerhusten, Erkältungen oder Reizungen kann innerhalb von einer bis zwei Wochen abklingen. Bei schwereren Erkrankungen wie einer Lungenentzündung kann der Husten länger anhalten. In jedem Fall ist es wichtig, die Ursache des Hustens herauszufinden und entsprechend zu behandeln.

Bild: Olena Chukhil | Shutterstock

Wie den Hund vor Husten schützen?

Vorbeugen ist besser als Heilen! Hier einige Tipps, wie du das Hustenrisiko deines Hundes minimieren kannst:

  • Impfung gegen Zwingerhusten: Da Zwingerhusten weit verbreitet ist, kann vorbeugend gegen einige Erreger geimpft werden. Dazu gehören das Canine Parainfluenzavirus Typ 2 (CPiV-2), das Canine Herpesvirus (CHV), das Canine Adenovirus Typ 2 (CAV-2) und das Bakterium Bordetella. Impfungen werden vor allem für Hunde empfohlen, die mit vielen anderen Hunden in Kontakt kommen, wie z.B. in Tierheimen oder Hundezuchten. Die Impfung kann eine Erkrankung zwar meist nicht verhindern, sie verläuft dann aber milder.

  • Lungenwurmprophylaxe: Verwende regelmäßig Entwurmungsmittel, die auch gegen Lungenwürmer wirksam sind. Dein Tierarzt kann dir ein geeignetes Präparat empfehlen.

  • Herzwurmprophylaxe: In Regionen, in denen Herzwürmer vorkommen, ist eine regelmäßige Prophylaxe unerlässlich.

  • vermeide den Kontakt mit kranken Hunden: Halte deinen Hund von Hunden fern, die husten, niesen oder andere Anzeichen einer Krankheit zeigen.

  • saubere Umgebung: Reinige regelmäßig die Schlafplätze, Futternäpfe und Wassernäpfe deines Hundes.

  • Vorsicht bei Kontakt mit Wasser: Vermeide, dass dein Hund aus stehenden Gewässern (z.B. Pfützen, Teichen) trinkt, da diese mit Bakterien und Parasiten verunreinigt sein können.

  • hochwertiges Futter: Füttere deinem Hund ein ausgewogenes, hochwertiges Futter, das alle wichtigen Nährstoffe enthält, um sein Immunsystem zu unterstützen.

  • ausreichend Bewegung: Sorge für regelmäßige, altersgerechte Bewegung, um das Immunsystem zu stärken und das allgemeine Wohlbefinden zu fördern.

  • weniger Stress: Vermeide unnötigen Stress für deinen Hund, da Stress das Immunsystem schwächen kann. Schaffe eine ruhige und stabile Umgebung.

  • Vermeidung von Reizstoffen: Schütze deinen Hund vor Rauch, Staub, Chemikalien und anderen Reizstoffen, die die Atemwege reizen können.

  • gute Belüftung: Achte auf eine gute Belüftung der Wohnung, besonders in den Wintermonaten, wenn die Luft oft trocken ist.

  • Luftbefeuchter: Ein Luftbefeuchter kann helfen, die Luftfeuchtigkeit in der Wohnung zu erhöhen und die Atemwege deines Hundes zu schonen.

Bei bestimmten Rassen ist besondere Vorsicht geboten. Hunderassen mit kurzem Schädel (brachyzephale Rassen) wie Bulldoggen, Möpse und Boxer sind anfälliger für Atemwegsprobleme. Achte besonders auf Anzeichen von Atemnot und vermeide Überanstrengung bei warmem Wetter.



Fazit

Husten bei Hunden kann viele Ursachen haben, von harmlosen Reizungen bis hin zu ernsthaften Erkrankungen. Beobachte deinen Hund genau, achte auf die Art des Hustens und auf Begleitsymptome und konsultiere den kostenlosen Diagnose Finder. Im Zweifelsfall solltest du immer eine Tierarztpraxis aufsuchen. Mit der richtigen Behandlung und einigen unterstützenden Hausmitteln wird dein Hund hoffentlich bald wieder gesund und munter!


Das confidu-Magazin wird von unseren Tierärzt:innen nach aktuellen wissenschaftlichen Standards verfasst. Die Artikel ersetzen keine tierärztliche Diagnose, sondern sollen dir erste Informationen zu vielen Themen rund um dein Tier geben. Bei spezifischen Fragen zu deinem Tier beraten dich unsere Tierärzt:innen gerne über die confidu App.


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