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Herbstgrasmilben beim Hund. Grasmilben sind winzige Parasiten, die für Hunde vor allem in den warmen Monaten eine lästige Plage sein können. Die kleinen Milben, die auf Wiesen, in Gärten und auf Waldböden vorkommen, verursachen starken Juckreiz und Hautirritationen, wenn sie die Haut des Hundes befallen. Besonders betroffen sind empfindliche Stellen wie Pfoten, Bauch und Ohren. Obwohl Grasmilben für Hunde nicht lebensbedrohlich sind, können sie das Wohlbefinden deines Vierbeiners erheblich beeinträchtigen.
In diesem Artikel erfährst du, wie du Grasmilben erkennen, effektiv behandeln und vorbeugen kannst, damit dein Hund die Grasmilbensaison entspannt übersteht.
Was sind Grasmilben?
Grasmilben, auch Herbstgrasmilben, Erntemilben oder Neotrombicula autumnalis genannt, sind winzige Parasiten, die auf Wiesen, Weiden, in Gärten, Parks und an Waldrändern vorkommen. Obwohl ihr Name vermuten lässt, dass sie nur im Herbst aktiv sind, kommen sie auch im Sommer vor. Sie gehören zur Familie der Spinnentiere und sind mit weniger als einem Millimeter sehr klein, aber durch ihre orangerote Farbe leicht zu erkennen.
Während sich die erwachsenen, achtbeinigen Milben vegetarisch ernähren, sind es die sechsbeinigen Larven, die für Hunde, Katzen und auch den Menschen zum Problem werden. Finden sie einen geeigneten Wirt, bohren sie sich mit ihren Mundwerkzeugen in die Haut und ernähren sich von Zellsaft und Lymphflüssigkeit. Dabei scheiden sie Speichel aus, der starken Juckreiz und Hautreizungen verursacht. Nach einigen Tagen verlassen die Larven den Wirt und entwickeln sich in der Umwelt zu erwachsenen Milben.
Grasmilben sind mittlerweile in fast ganz Mitteleuropa verbreitet und bei der Wahl ihres Wirtes wenig wählerisch, was sie zu einem häufigen Ärgernis für Tierhalter:innen macht. Sie befallen Hunde, Katzen, andere Tiere und auch Menschen.
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Sind Grasmilben schädlich für Hunde?
Grasmilben sind für Hunde zwar sehr lästig, aber nicht direkt gefährlich, da sie keine Krankheiten übertragen, wie z.B. Zecken. Sie können jedoch das Wohlbefinden des Hundes erheblich beeinträchtigen. Die Larven der Grasmilben bohren sich in die Haut und ernähren sich von Zellsäften und Lymphflüssigkeit. Dabei verursachen sie:
starken Juckreiz: Der Hund kratzt, beißt oder leckt sich vermehrt an den betroffenen Stellen, was zu Hautreizungen führen kann.
Hautreizungen: Vor allem an empfindlichen Stellen wie Pfoten, Bauch, Ohren oder Gesicht können kleine, gerötete Pusteln oder Schwellungen auftreten.
Sekundärinfektionen: Durch ständiges Kratzen oder Lecken können Wunden entstehen, die sich entzünden oder infizieren können.
Können Grasmilben vom Hund auf den Menschen übertragen werden?
Nein. Grasmilben können auch den Menschen befallen, aber nicht direkt durch den Kontakt mit dem Hund. Die Larven der Grasmilben warten in der Umwelt (z.B. Gras, Wiesen) auf einen geeigneten Wirt. Sobald sie mit der Haut in Berührung kommen, stechen sie und verursachen beim Menschen einen unangenehmen Juckreiz, ähnlich wie bei einem Floh- oder Mückenstich.
Typische Symptome beim Menschen sind:
starker Juckreiz
kleine, gerötete Quaddeln, oft gruppiert
bevorzugt an Stellen, die mit Gras in Kontakt gekommen sind (z.B. Beine, Knöchel, Unterarme)
Grasmilbenlarven springen nicht vom Hund auf den Menschen über. Sie befallen auch nicht die Wohnung und nisten sich dort ein, wie es z.B. Flöhe tun. Hund und Mensch können jedoch unabhängig voneinander von den gleichen Larven befallen werden, wenn sie sich in der gleichen Umgebung aufhalten.
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Wie sieht ein Grasmilbenbefall beim Hund aus?
Ein Grasmilbenbefall äußert sich durch deutliche Symptome, die vor allem durch den Speichel der Milbenlarven ausgelöst werden. Dieser verursacht eine allergische Reaktion, die zu starkem Juckreiz und Hautreizungen führt. Die Beschwerden können auch nach dem Verlassen der Milben bestehen bleiben.
Symptome eines Grasmilbenbefalls beim Hund:
starker Juckreiz: Der Hund kratzt, leckt oder beißt sich intensiv, vor allem an empfindlichen Stellen wie z.B. Kopf, Ohren, Beine (besonders Pfoten und Zwischenzehenbereich) und Unterseite von Bauch und Brust. Das Kratzen kann so stark sein, dass der Hund kaum zur Ruhe kommt. Der Juckreiz kann auch noch anhalten, nachdem die Milben den Hund verlassen haben.
Rötung und Quaddeln: Um die Einstichstelle herum rötet sich die Haut. Es können kleine Quaddeln oder Pusteln sichtbar werden.
sichtbare Milben: Die orangeroten Larven der Grasmilben sind mit bloßem Auge sichtbar, solange sie noch auf dem Hund sitzen. Sie erscheinen als winzige Punkte, oft an den oben genannten Körperstellen.
sekundäre Probleme: Durch das ständige Kratzen können Hautverletzungen entstehen, die sich entzünden oder infizieren können.
Wie lange leben Grasmilben auf dem Hund?
Grasmilbenlarven leben nur sehr kurze Zeit auf dem Hund. Sobald sie ihren Wirt gefunden haben, bleiben sie in der Regel 2 bis 3 Tage dort, um sich von Zellsaft und Lymphflüssigkeit zu ernähren. Danach fallen sie ab, um sich in der Umgebung weiter zu entwickeln.
Lebenszyklus der Grasmilbenlarven am Hund:
Befall: Die sechsbeinigen Larven, die im Gras oder auf Pflanzen auf ihren Wirt warten, gelangen auf den Hund, wenn dieser durch ein befallenes Gebiet läuft oder liegt.
Fütterung: Die Larven bohren sich mit ihren Mundwerkzeugen in die Haut und ernähren sich von Zellsaft und Lymphflüssigkeit. Dies dauert in der Regel 2 bis 3 Tage. Während dieser Zeit scheiden sie Speichel aus, der Juckreiz und Hautreizungen verursacht.
Ablösung vom Wirt: Nach dem Fressen fallen die Larven ab, um sich in der Umgebung (z.B. im Boden) zu verpuppen und zu adulten Grasmilben zu entwickeln.
Auch nachdem die Larven den Hund verlassen haben, können die durch ihren Speichel ausgelösten Symptome wie Juckreiz, Rötung und Quaddeln noch einige Tage anhalten. Die allergische Reaktion der Haut kann länger anhalten als der eigentliche Befall.
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Was tun, wenn der Hund Grasmilben hat?
Wenn dein Hund von Grasmilben befallen ist, kannst du mit gezielten Maßnahmen den Juckreiz lindern, die Milben entfernen und zukünftigen Infektionen vorbeugen. Grasmilben sind zwar nicht gefährlich, können aber für den Hund sehr unangenehm sein.
1. Sofortmaßnahmen bei Grasmilbenbefall
untersuche den Hund gründlich: Untersuche deinen Hund nach jedem Spaziergang, um Milben im Fell frühzeitig zu entdecken. Besonders gefährdete Stellen wie Pfoten, Bauch, Ohren und Zwischenzehenräume absuchen. Grasmilbenlarven erscheinen als kleine orangerote Punkte und sind mit bloßem Auge zu erkennen.
Milben entfernen: Siehst du orangerote Punkte, solltest du die betreffenden Stellen mit einem feuchten Tuch abwischen, das Fell mit einem feinen Kamm auskämmen oder den Hund abduschen. Gründliches Abspülen mit klarem Wasser hilft, die Larven von der Haut zu entfernen. Verwende dabei keinen starken Wasserstrahl, sondern die Haut sanft massieren.
Milben abtöten: Damit die Milben abgetötet werden und nicht weiter durch die Wohnung krabbeln, kannst du zusätzlich ein antiparasitisches Spray oder Shampoo mit den Wirkstoffen Fipronil oder Permethrin verwenden (nur für Hunde, nicht für Katzen).
mildes Shampoo verwenden: Spezielle Hundeshampoos mit beruhigenden oder antiseptischen Inhaltsstoffen (z.B. Hafer oder Chlorhexidin) können helfen, die Haut zu reinigen und den Juckreiz zu lindern.
2. Juckreiz lindern
Antihistaminsprays oder -cremes: Von Tierärzt:innen empfohlene Sprays oder Salben können Juckreiz und Irritationen lindern.
Hausmittel: Das Abtupfen der betroffenen Stellen mit Kamillentee kann die Haut beruhigen.
Apfelessig-Wasser-Mischung (1:1): Auf die gereizten Stellen aufgetragen. Sie wirkt leicht antiseptisch.
3. Tierärztliche Behandlung bei starkem Befall
Spot-on-Präparate oder antiparasitäre Sprays: Der/die Tierärzt:in kann Antiparasitika verschreiben, die Milben abtöten oder fernhalten.
entzündungshemmende Medikamente: Wenn sich der Hund gekratzt hat oder die Haut stark entzündet ist, können entzündungshemmende Salben oder Antihistaminika helfen.
Sekundärinfektionen behandeln: Bei offenen Wunden oder Infektionen können Antibiotika oder antiseptische Cremes erforderlich sein.
Kann man Grasmilben abduschen?
Ja, Grasmilben können abgeduscht werden, solange sie sich noch auf der Haut des Hundes befinden. Durch gründliches Duschen mit lauwarmem Wasser werden viele Larven mechanisch aus dem Fell und von der Haut entfernt. Verwende bei hartnäckigem Befall ein mildes Hundeshampoo, um die Haut zusätzlich zu reinigen und mögliche Reizstoffe zu entfernen.
Nach dem Duschen bleibt der Juckreiz oft bestehen, da der Speichel der Milben weiterhin eine allergische Reaktion auf der Haut auslöst. In diesem Fall sind zusätzliche Maßnahmen zur Linderung erforderlich.
Was tötet Grasmilben ab?
Grasmilbenlarven können mit speziellen Antiparasitika abgetötet werden. Diese Präparate sind oft als Spot-Ons, Sprays oder Shampoos erhältlich. Sie enthalten Wirkstoffe, die nicht nur die Grasmilben abtöten, sondern auch einem Neubefall vorbeugen. Zu diesen Wirkstoffen gehören Fipronil und Permethrin. Letzteres ist nur für Hunde geeignet und für Katzen giftig. Selamectin und Fluralaner wirken systemisch und werden über die Haut aufgenommen. Sie wirken gegen verschiedene Ektoparasiten, darunter auch Milben.
Mittel gegen Grasmilben
Es gibt keine in Deutschland oder der EU zugelassenen Medikamente gegen Grasmilbenbefall. Daher muss auf Medikamente gegen andere Milbenarten zurückgegriffen werden und eine sogenannte Umwidmung erfolgen. Wirksame Antiparasitika gegen Grasmilben sind rezeptfrei in niedergelassenen Apotheken oder in Internetapotheken erhältlich.
Wirksame Medikamente, die bei Grasmilbenbefall helfen können:
Frontline Spray (Fipronil): Wirkt gegen Milben, Flöhe und Zecken. Direkt auf das Fell gesprüht, kann es Grasmilben abtöten und einem Neubefall vorbeugen.
Effipro Spray (Fipronil): Wirksam gegen Grasmilben und andere Parasiten. Besonders geeignet für kleine Hunde, da individuell dosierbar.
Advantix Spot-on (Permethrin, Imidacloprid): Tötet Grasmilben und schützt vor Neubefall. Nur für Hunde geeignet, da Permethrin für Katzen giftig ist.
Alternativ gibt es Pflegeprodukte bei Grasmilbenbefall:
Anibio Haut- und Fellshampoo: Natürliches Shampoo, das bei leichtem Befall hilft, die Milben mechanisch zu entfernen.
Canina Petvital Verminex: Natürliches Mittel gegen Ektoparasiten. Enthält Kokosöl und andere pflanzliche Wirkstoffe, die Milben abwehren.
Bogaprotect Spray: Natürliche Wirkstoffe auf der Basis von Margosa-Extrakt zur Abwehr von Grasmilben.
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Hausmittel gegen Grasmilben beim Hund
Hausmittel können zur Linderung eines Grasmilbenbefalls beim Hund beitragen, insbesondere zur Linderung des Juckreizes oder zur mechanischen Entfernung der Milben. Sie sollten jedoch nur bei leichtem Befall eingesetzt werden. Bei starkem Befall oder anhaltenden Beschwerden sollte eine Tierarztpraxis aufgesucht werden.
Hausmittel gegen Milbenbefall beim Hund:
1. Duschen und Reinigen
warmes Wasser: Nach Spaziergängen in befallenen Gebieten kann man den Hund mit lauwarmem Wasser abduschen, um die Milbenlarven zu entfernen. Konzentriere dich dabei auf Pfoten, Bauch und Beine.
mildes Shampoo: Verwende ein mildes Hundeshampoo, das die Haut reinigt und beruhigt. Achte darauf, dass es einen neutralen pH-Wert hat, damit die Haut nicht gereizt wird.
2. Apfelessig-Wasser-Mischung
Zubereitung: Apfelessig im Verhältnis 1:1 mit Wasser verdünnen.
Anwendung: Tupfe die Mischung vorsichtig mit einem weichen Tuch auf die betroffenen Stellen, z.B. Pfoten oder Bauch.
Wirkung: Apfelessig wirkt leicht antiseptisch und kann den Juckreiz lindern.
3. Kamillentee
Zubereitung: Starken Kamillentee zubereiten und abkühlen lassen.
Anwendung: Ein Tuch oder eine weiche Bürste in den Tee tauchen und die betroffenen Stellen damit abtupfen.
Wirkung: Kamille beruhigt die Haut und lindert Entzündungen.
4. Kokosöl
Anwendung: Eine kleine Menge Kokosöl auf die betroffenen Stellen auftragen.
Wirkung: Kokosöl hat eine beruhigende und leicht abwehrende Wirkung, die helfen kann, den Juckreiz zu lindern und neue Milben abzuwehren.
5. Heilerde
Zubereitung: Heilerde mit etwas Wasser zu einer Paste anrühren.
Anwendung: Die Paste auf die juckenden Stellen auftragen, trocknen lassen und vorsichtig abwaschen.
Wirkung: Heilerde wirkt kühlend, beruhigend und kann überschüssige Feuchtigkeit und Giftstoffe aufnehmen.
6. Natronpaste
Zubereitung: Einen Teelöffel Natron mit etwas Wasser zu einer Paste verrühren.
Anwendung: Die Paste auf die betroffenen Stellen auftragen und kurz einwirken lassen.
Wirkung: Natron kann den Juckreiz lindern und hat eine leicht antiseptische Wirkung.
7. Zitronenwasser
Zubereitung: Eine Zitrone in Scheiben schneiden, mit heißem Wasser übergießen und über Nacht ziehen lassen.
Anwendung: Tupfe das Zitronenwasser auf die betroffenen Stellen.
Wirkung: Zitronenwasser kann leicht abstoßend wirken, sollte aber bei empfindlicher Haut mit Vorsicht angewendet werden.
Wichtige Hinweise zu Hausmitteln
Die Naturheilkunde kennt viele Mittel gegen gesundheitliche Probleme. Doch nicht immer führen die empfohlenen Maßnahmen zum Erfolg oder können unter Umständen sogar schaden. So werden Zitronensaft, eine aufgeschnittene Zwiebel, Salzwasser oder Olivenöl bei Juckreiz durch die Herbstgrasmilbe empfohlen. Ist die Haut entzündet oder durch Kratzen verletzt, ist von diesen Mitteln dringend abzuraten. Sie können die Entzündung verschlimmern und zu starkem Brennen führen. Vermeide auch Hausmittel, die Alkohol oder scharfe Inhaltsstoffe enthalten, da diese die empfindliche Haut des Hundes reizen können.
Zur Abwehr von Parasiten werden manchmal auch ätherische Öle empfohlen. Doch was für uns Menschen verträglich sein mag, gilt nicht automatisch auch für Tiere. Denn ätherische Öle können bei Hunden und Katzen schwere Hautreizungen und allergische Reaktionen auslösen. Sie sollten daher nie auf die Haut von Katzen und nie unverdünnt auf die Haut von Hunden aufgetragen werden.
Wenn der Juckreiz anhält, sich die Haut entzündet oder dein Hund sich kratzt, solltest du eine Tierarztpraxis aufsuchen. Hausmittel können den akuten Befall oft lindern, ersetzen aber nicht die langfristige Vorbeugung, z.B. durch Antiparasitika.
Hilft Kokosöl gegen Grasmilben?
Nur bedingt! Kokosöl hat zwar eine gewisse Wirkung gegen Parasiten wie Flöhe, Zecken und auch Herbstgrasmilben, ist aber kein zuverlässiges Mittel. Man kann es ausprobieren und den Hund vor dem Spaziergang großzügig an den Stellen einreiben, die die Milben bevorzugen. Mehr zur Wirkung von Kokosöl und anderen natürlichen Mitteln gegen Parasiten findest du im Artikel Alternative Mittel gegen Parasiten – Kokosöl, Bernstein und Co. im Faktencheck.
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Grasmilben beim Hund - wie den Juckreiz lindern?
Juckreiz durch Grasmilben bei Hunden kann sehr unangenehm sein und sollte schnell gelindert werden, um den Hund zu entlasten und zu verhindern, dass er sich durch Kratzen oder Beißen verletzt. Folgende Maßnahmen können helfen:
Die Haut kühlen und beruhigen
kühle Umschläge: Lege ein mit kaltem Wasser getränktes Tuch auf die betroffenen Stellen. Das kann Juckreiz und Schwellungen lindern.
Kamillentee: Betupfe die juckenden Stellen mit gekühltem Kamillentee. Kamille wirkt entzündungshemmend und beruhigend.
Natürliche Hausmittel
Apfelessig-Wasser-Mischung (1:1): Mit einem weichen Tuch auf die betroffenen Stellen auftragen. Apfelessig hat eine leicht antiseptische und beruhigende Wirkung.
Kokosöl: Kokosöl dünn auf die juckenden Stellen auftragen. Es beruhigt die Haut und wirkt leicht abwehrend gegen weitere Milben.
Heilerde-Paste: Heilerde mit Wasser anrühren und auf die betroffenen Stellen auftragen. Die Heilerde kühlt und lindert den Juckreiz.
Antihistaminika und entzündungshemmende Medikamente
antiallergische Sprays oder Cremes: Produkte mit beruhigenden Wirkstoffen wie Calendula oder Hydrocortison können helfen, den Juckreiz zu lindern (nach Rücksprache mit dem/der Tierärzt:in).
rezeptpflichtige Medikamente: Der/die Tierärzt:in kann Antihistaminika oder entzündungshemmende Mittel verschreiben, um die allergische Reaktion auf den Milbenspeichel zu lindern.
Weiteren Reizungen vorbeugen
Schutz vor Kratzen: Verhindere das Kratzen an den betroffenen Stellen durch eine Halskrause oder einen Body, bis der Juckreiz nachlässt.
kurzes Fell: Halte das Fell an den betroffenen Stellen wie Pfoten oder Bauch kurz, um weitere Reizungen durch anhaftende Milben zu minimieren.
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Wie Grasmilben vorbeugen?
Der Grasmilbenbefall bei Hunden kann durch gezielte vorbeugende Maßnahmen erheblich reduziert werden. Auch wenn sich der Kontakt mit Grasmilben in bestimmten Gebieten nicht ganz vermeiden lässt, können folgende Tipps helfen, den Befall zu minimieren:
Milbengebiete meiden: Grasmilben sind vor allem in hohem Gras, auf Wiesen und an Waldrändern aktiv. Meide diese Gebiete vor allem während der Milbensaison (Spätsommer bis Herbst).
Tageszeiten und Wetter beachten: Generell ist das Risiko, auf Grasmilben zu treffen, bei feuchtem Wetter, in den frühen Morgenstunden oder in der Nacht geringer. In Problemgebieten kann man daher auch in der Dämmerung oder bei Regen Gassirunden durchführen, ohne ganz darauf verzichten zu müssen.
Spot-on-Präparate: Produkte mit Fipronil, Chrysanthemenextrakt oder Pyrethroide wie Permethrin und Pyrethrum können Grasmilben abwehren und abtöten. Beispiele sind Frontline und Advantix. Achtung: Pyrethroide sind für Katzen sehr giftig, sie dürfen nicht damit in Berührung kommen. Wenn dein Hund Kontakt zu Katzen hat, solltest du diese Mittel also besser nicht verwenden. Auch Fische sind gefährdet, deshalb sollte dein Hund nicht schwimmen gehen, wenn er mit Pyrethroiden behandelt wurde.
antiparasitäre Sprays: Ein Spray auf Basis von Insektiziden oder pflanzlichen Wirkstoffen (z.B. Margosa-Extrakt) kann vor dem Spaziergang auf Bauch, Pfoten und Beine aufgetragen werden. Sprays müssen täglich angewendet werden. Es reicht, wenn du die Stellen behandelst, die am meisten betroffen sind, also vor allem Beine, Brust und Bauch. Achte darauf, dass die Mittel nicht in die Augen gelangen. Ein Beispiel ist Bogaprotect Spray.
Shampoonieren: Regelmäßiges Waschen mit einem milden Hundeshampoo oder einem antiparasitären Shampoo hilft, Milben zu entfernen. Das Shampoo sollte in der Problemzeit alle drei bis fünf Tage angewendet werden.
Abspülen: Spüle nach dem Spaziergang Pfoten und Bauch mit lauwarmem Wasser ab, um eventuell anhaftende Milbenlarven zu entfernen.
natürliche Alternativen: Kokosöl oder Sprays mit ätherischen Ölen wie Lavendel oder Zitronengras können leicht milbenabweisend wirken, verhindern aber keinen Befall.
das Fell kurz halten: Halte das Fell an den Pfoten, am Bauch und an den Beinen kurz, damit die Milben weniger Angriffsfläche haben.
regelmäßig bürsten: Untersuche und kämme deinen Hund nach dem Spaziergang gründlich, um Milben frühzeitig zu entfernen.
Rasen mähen: Halte den Rasen im Garten kurz, um die Lebensbedingungen für Grasmilben zu verschlechtern.
Schlafplätze reinigen: Wasche die Hundebetten und -decken regelmäßig , um Milbenlarven zu entfernen.
Was mögen Grasmilben nicht?
Grasmilben bevorzugen bestimmte Bedingungen, um aktiv zu werden und einen Wirt zu finden. Um einen Befall zu vermeiden, ist es hilfreich zu wissen, was Grasmilben nicht mögen und wie man ihre Aktivität beeinflussen kann:
feuchtes Wetter und Regen: Grasmilben mögen es nicht feucht. Sie bevorzugen trockenes, warmes Wetter und sind bei Regen oder hoher Luftfeuchtigkeit weniger aktiv. Tipp: Plane in der Problemzeit Spaziergänge bei feuchtem Wetter oder Regen, um das Risiko eines Befalls zu verringern.
Dunkelheit und kühle Temperaturen: Grasmilben sind am aktivsten bei Sonnenschein, besonders um die Mittagszeit. Sie meiden Dunkelheit und kühlere Temperaturen. Tipp: Gehe mit deinem Hund in der Dämmerung, am frühen Morgen oder in der Nacht spazieren, wenn die Temperaturen niedriger sind und die Milben weniger aktiv sind.
kurz gemähtes Gras: Grasmilben bevorzugen hohes Gras und dichte Vegetation, da sie dort besser auf ihre Wirte warten können. Tipp: Halte deinen Garten gepflegt und den Rasen kurz, um die Lebensbedingungen der Milben zu verschlechtern.
bestimmte natürliche Stoffe: Einige Stoffe haben eine abstoßende Wirkung und halten Grasmilben fern. Der Geruch und die Fettsäuren in Kokosöl können z.B. Grasmilben abschrecken, es ist aber kein sicheres Mittel.
Test: Wie kann ich Herbstgrasmilben nachweisen?
Um einen Befall deines Hundes zu vermeiden, solltest du mit ihm nicht dort spazieren gehen, wo Grasmilben vorkommen. Ob sich die Milben in deinem Garten oder auf deiner Lieblingswiese eingenistet haben, kannst du ganz einfach testen. Lege ein weißes Blatt Papier, ein weißes Tuch oder einen weißen Teller an einer sonnigen Stelle ins Gras. Nach einer Weile kannst du die orangeroten Punkte darauf entdecken, wenn die Milben dort sind.
Im Allgemeinen ist die Wahrscheinlichkeit, auf Grasmilben zu stoßen, bei feuchtem Wetter, in den frühen Morgenstunden oder nachts geringer. Man kann also in Problemgebieten auch in der Dämmerung oder bei Regen Gassirunden machen, ohne ganz darauf verzichten zu müssen.
Wie lange dauert es, bis Grasmilben weg sind?
Wie lange es dauert, bis die Grasmilben vollständig verschwunden sind, hängt von verschiedenen Faktoren ab, unter anderem von der Behandlung, der Umgebung und der allergischen Reaktion auf den Milbenspeichel. Hier ein Überblick:
Wie lange bleiben Grasmilben auf dem Hund?
Grasmilbenlarven bleiben in der Regel 2-3 Tage auf dem Hund. In dieser Zeit ernähren sie sich von Zellsaft und Lymphflüssigkeit, bevor sie den Wirt verlassen, um sich in der Umwelt weiterzuentwickeln. Wenn die Milben nicht entfernt werden, fallen sie nach Beendigung der Nahrungsaufnahme von selbst ab.
Wie lange halten die Symptome an?
Juckreiz und Hautirritationen, die durch den Speichel der Milben verursacht werden, können mehrere Tage bis zu einer Woche nach dem Abfallen der Milben anhalten. Wenn sich der Hund kratzt, kann es zu Sekundärinfektionen kommen, die eine längere Behandlung (1-2 Wochen oder länger) erfordern.
Wie lange bleiben Grasmilben in der Umgebung?
Grasmilbenlarven können in befallenen Gebieten mehrere Wochen bis Monate überleben, insbesondere bei warmem und trockenem Wetter. Nach der Nahrungsaufnahme entwickeln sie sich zu erwachsenen Milben, die selbst nicht mehr parasitär sind, aber wieder Eier in die Umgebung legen können.
Fazit zu Herbstgrasmilben
Herbstgrasmilben sind ein weit verbreitetes und lästiges Problem für Hunde, besonders in den warmen Monaten von Sommer bis Herbst. Die winzigen orangeroten Larven ernähren sich von Zellsaft und Lymphflüssigkeit und verursachen durch ihren Speichel starken Juckreiz und Hautreizungen. Sie sind für Hunde zwar nicht gefährlich, können aber das Wohlbefinden erheblich beeinträchtigen und zu Sekundärinfektionen führen, wenn sich der Hund aufkratzt.
Durch gezielte Maßnahmen wie das Meiden befallener Gebiete, regelmäßiges Abduschen nach dem Spaziergang und die Anwendung von Antiparasitika kann einem Befall wirksam vorgebeugt werden. Bei bereits befallenen Hunden helfen Sofortmaßnahmen wie das Entfernen der Milben, die Behandlung des Juckreizes und die Verwendung geeigneter Pflegeprodukte.
Herbstgrasmilben sind zwar unangenehm, aber bei konsequenter Vorbeugung und Behandlung gut in den Griff zu bekommen, so dass der Hund auch während der Grasmilbensaison unbeschwert draußen aktiv sein kann.
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