Flöhe bei Hunden und Katzen bekämpfen: So wirst du sie los!

Verarzten | Vom 20.02.25

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Flöhe bei Hunden und Katzen bekämpfen: So wirst du sie los!

Titelbild: Tongsai | Shutterstock

Flöhe bei Hunden und Katzen. Flöhe! Schon bei diesem Wort juckt es uns in den Fingern, oder? Ein Flohbefall ist nicht nur lästig, sondern kann auch ernsthafte gesundheitliche Probleme für das Tier mit sich bringen. Viele denken, dass ein kurzer Befall nicht so schlimm ist und von alleine wieder verschwindet. Aber Vorsicht: Flöhe sind hartnäckiger als man denkt!

In diesem Artikel erfährst du alles, was du über Flöhe wissen musst - von der Erkennung über die Behandlung bis hin zur Vorbeugung. Lass uns gemeinsam dafür sorgen, dass dein Zuhause flohfrei bleibt und sich deine Lieblinge rundum wohlfühlen!

Können Flöhe von Hunden und Katzen auf Menschen übertragen werden?

Ja, leider können Flöhe von Hunden und Katzen auf den Menschen übergehen. Es ist aber wichtig zu wissen, dass Flöhe uns Menschen nicht als bevorzugten Wirt betrachten. Sie springen uns eher an, wenn sie keine andere Nahrungsquelle haben.

Die häufigsten Flöhe sind Katzenflöhe (Ctenocephalides felis), die vor allem im Fell von Katzen vorkommen. Sie können aber auch bei Hunden nachgewiesen werden und sind für ihren starken Juckreiz bekannt. Hundeflöhe (Ctenocephalides canis) und auch Igelflöhe (Archaeopsylla erinacei) und Menschenflöhe (Pulex irritans) sind seltener, aber ebenso problematisch, wenn sie auftreten. Da Flöhe im Allgemeinen wenig wählerisch sind, findet man sie auch auf anderen Tierarten, obwohl ihr Name anderes vermuten lässt. So befällt der Katzenfloh auch gerne Hunde.

Springender Floh

Bild: fotorince | Shutterstock

Um herauszufinden, welche Flohart dein Tier befallen hat, ist eine genaue Untersuchung mit einer Lupe oder sogar einem Mikroskop notwendig. Die Floharten unterscheiden sich optisch durch ihre Größe, Form und die sogenannten Ktenidien, kammartige Strukturen auf dem Kopf und dem ersten Brustsegment. Mit diesen Ktenidien können sie sich im Fell des Wirtstieres festhalten.

Wie gefährlich sind Hunde- und Katzenflöhe für Menschen?

Auch wenn Flöhe uns nicht als Hauptwirt bevorzugen, können sie unangenehme Folgen haben:

  • juckende Bisse: Flohbisse verursachen juckende, gerötete Stellen auf der Haut, oft in Gruppen oder Linien.

  • allergische Reaktionen: Manche Menschen reagieren allergisch auf Flohspeichel, was zu verstärktem Juckreiz, Hautausschlag und Schwellungen führen kann.

  • Übertragung von Krankheiten: In seltenen Fällen können Flöhe Krankheiten wie Bandwürmer oder Bakterien übertragen.

  • psychische Belastung: Der ständige Juckreiz und die Angst vor einem Flohbefall können sehr belastend sein.

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Entwicklungszyklus der Flöhe: Die Entwicklungsstadien und ihr Anteil an der Flohpopulation

Der Lebenszyklus der Flöhe

Der Entwicklungszyklus des Flohs ist ein komplexer Vorgang mit vier Hauptstadien: Ei, Larve, Puppe und ausgewachsener Floh. Um Flöhe effektiv bekämpfen zu können, ist es wichtig, diesen Zyklus zu verstehen, da die verschiedenen Stadien unterschiedliche Strategien erfordern.

1. Ei-Stadium:

  • Dauer: 2 bis 14 Tage, je nach Temperatur und Luftfeuchtigkeit.

  • Aussehen: Die Eier sind winzig (ca. 0,5 mm), oval, glatt und weißlich perlmuttartig. Mit bloßem Auge sind sie kaum zu erkennen.

  • Eiablage: Weibliche Flöhe legen bis zu 50 Eier pro Tag auf ihren Wirt (Hund oder Katze). Die Eier sind nicht klebrig und lösen sich leicht vom Fell des Tieres, wodurch sie sich in der Umgebung (Teppiche, Polstermöbel, Betten, Tierkörbe usw.) verteilen.

  • Ansteckungsgefahr: Die Eier selbst sind nicht direkt ansteckend. Sie kriechen nicht und können sich nicht aktiv fortbewegen. Sie bilden jedoch die Grundlage für einen zukünftigen Flohbefall. Da sie sich leicht in der Umgebung verteilen, können sie dort landen, wo sich andere Tiere oder Menschen aufhalten.

2. Larvenstadium:

  • Dauer: Etwa 4 bis 18 Tage, je nach Umweltbedingungen und Nahrungsangebot.

  • Aussehen: Die Larven sind wurmartig, beinlos, ca. 2-5 mm lang und haben einen borstigen Körper. Sie sind weißlich bis cremefarben und haben einen dunklen Kopf.

  • Ernährung: Flohlarven ernähren sich von organischem Material wie Flohkot (verdautes Blut, das von erwachsenen Flöhen ausgeschieden wird), Hautschuppen, Haaren, Staub und anderen organischen Abfällen.

  • Lebensraum: Sie bevorzugen dunkle, feuchte und geschützte Plätze wie Teppichböden, unter Möbeln, in Ritzen und Spalten.

  • Ansteckungsgefahr: Auch die Larven sind nicht direkt ansteckend in dem Sinne, dass sie von Tier zu Tier oder von Tier zu Mensch wandern. Sie sind relativ ortstreu und ernähren sich von organischem Material in ihrer unmittelbaren Umgebung. Sie tragen jedoch zur Verbreitung des Flohbefalls bei, da sie sich zu Puppen und schließlich zu erwachsenen Flöhen entwickeln.

3. Puppenstadium:

  • Dauer: Je nach Umweltbedingungen einige Tage bis mehrere Monate. Unter ungünstigen Bedingungen können die Puppen bis zu einem Jahr im Kokon überleben.

  • Aussehen: Die Larve spinnt einen seidigen Kokon um sich herum, der mit Erde und Staubpartikeln bedeckt ist. Dadurch ist der Kokon gut getarnt und schwer zu erkennen.

  • Entwicklung: Im Kokon verwandelt sich die Larve in einen erwachsenen Floh.

  • Ansteckung: Die Puppen sind nicht direkt ansteckend. Sie sind unbeweglich und im Kokon verborgen. Sie stellen jedoch eine Art "Zeitbombe" dar. Sie können lange Zeit inaktiv bleiben und erst dann schlüpfen, wenn günstige Bedingungen herrschen (z.B. Wärme, Erschütterung, Kohlendioxid-Ausstoß eines potentiellen Wirtes). Dies kann zu einem plötzlichen Flohbefall führen, auch wenn man glaubt, die Flöhe bereits erfolgreich bekämpft zu haben.

4. Ausgewachsener Floh:

  • Dauer: Je nach Lebensbedingungen mehrere Wochen bis Monate.

  • Aussehen: Adulte Flöhe sind ca. 2-4 mm lang, seitlich abgeflacht und dunkelbraun bis rotbraun gefärbt. Sie haben kräftige Sprungbeine, mit denen sie weite Strecken zurücklegen können.

  • Ernährung: Erwachsene Flöhe sind blutsaugende Parasiten. Sie benötigen das Blut eines Wirtstieres (Hund, Katze, Mensch), um zu überleben und sich zu vermehren.

  • Ansteckungsgefahr: Die adulten Flöhe sind die ansteckendsten Stadien. Sie sind beweglich, können von Tier zu Tier oder von Tier zu Mensch springen und suchen sich aktiv einen Wirt. Sie saugen Blut, legen Eier und setzen so den Zyklus fort.

Wie bekommen Wohnungskatzen Flöhe?

Auch wenn deine Katze nie das Haus verlässt, kann sie sich Flöhe einfangen! Hier einige Möglichkeiten:

  • du bringst sie mit nach Hause: Flöhe oder Floheier können an deinen Kleidern, Schuhen oder Taschen kleben bleiben und so in deine Wohnung gelangen.

  • Besuch: Freund:innen oder Familienmitglieder, die selbst Haustiere haben, können Flöhe mitbringen.

  • Nagetiere: Mäuse oder Ratten, die im Haus oder Garten leben, können Flöhe einschleppen.

Bild: .Anja. | Wikimedia Commons

Wo sitzen Flöhe bei Hunden und Katzen?

Flöhe sind Meister der Tarnung und suchen sich gerne geschützte und schwer zugängliche Stellen auf dem Körper deines Tieres, um sich vor Entdeckung zu schützen. Bei starkem Befall kannst du die Flöhe manchmal schon mit bloßem Auge beim Laufen oder Springen erkennen. Hier sind typische Floh-Hotspots, die du bei der Suche gründlich absuchen solltest:

  • am Schwanzansatz

  • im Nacken

  • in der Leistengegend

  • zwischen den Zehen

  • auf der Innenseite der Oberschenkel

Wo legen Flöhe ihre Eier ab?

Flöhe legen ihre Eier nicht nur auf dem Wirtstier (Hund oder Katze) ab, sondern auch in dessen unmittelbarer Umgebung. Die Eier sind nicht klebrig und fallen leicht vom Fell des Tieres ab, sodass sie sich überall verteilen können. Bevorzugte Ablageorte sind:

  • Tierkörbe und Decken: Dies sind die offensichtlichsten Stellen, da sich das Tier dort am häufigsten aufhält.

  • Teppiche und Teppichböden: Flöhe legen ihre Eier tief in den Teppich, wo sie vor Licht und Austrocknung geschützt sind.

  • Polstermöbel: Sofas, Sessel und andere Polstermöbel sind ebenfalls beliebte Eiablageplätze.

  • Betten: Vor allem in Ritzen und Falten der Matratze und des Lattenrostes.

  • Ritzen und Spalten im Fußboden: Flöhe können ihre Eier auch in kleinen Ritzen und Spalten im Fußboden, an Fußleisten oder unter Möbeln ablegen.

  • Autos: Wenn dein Tier im Auto mitfährt, können sich auch dort Floheier verbreiten.

  • Garten: An schattigen und feuchten Stellen, z.B. unter Büschen und Sträuchern.

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Mit dem eng gezahnten Flohkamm werden die Flöhe aus dem Fell gekämmt.

Bild: fotorince | Shutterstock

Wie erkenne ich Flöhe?

So findest du Flöhe: Durchkämme das Fell deines Tieres mit einem feinzinkigen Flohkamm. Achte besonders auf die oben genannten Stellen. Lege ein weißes, feuchtes Küchentuch unter dein Tier, während du es kämmst. Wenn Flohkot (kleine schwarze Krümel, die sich beim Verreiben rötlich verfärben) auf das Tuch fällt, ist das ein deutliches Zeichen für Flohbefall. Untersuche auch das Fell deines Tieres gründlich auf lebende Flöhe. Streiche mit den Fingern über das Fell, um die Haut sichtbar zu machen.

Wie verhalten sich Hunde und Katzen, wenn sie Flöhe haben?

Achte auf folgende Anzeichen:

  • häufiges Kratzen und Beißen: vor allem an den oben genannten Stellen

  • Unruhe: Dein Tier wirkt nervös und unruhig.

  • Haarausfall: Durch das ständige Kratzen kann es zu Haarausfall kommen.

  • Hautreizungen: Rötungen, Pusteln oder Krusten auf der Haut

  • Flohkot: Kleine schwarze Krümel im Fell (sieht aus wie Schmutz). Man kann testen, ob es sich um Flohkot handelt, indem man die Krümel auf ein feuchtes, weißes Tuch legt. Wenn sich das Tuch rötlich verfärbt, handelt es sich um Flohkot (verdautes Blut).

In der Regel beginnt ein Flohbefall mit gelegentlichem Kratzen. Mit der Zeit wird der Juckreiz immer stärker. Intensives Kratzen führt zu Hautverletzungen, Entzündungen und Haarausfall. Bei sehr starkem oder lang andauerndem Befall kann es auch zu Blutarmut mit blassen Schleimhäuten und allgemeiner Schwäche kommen.

In einigen Fällen kommt es zur sogenannten allergischen Flohspeicheldermatitis. Die Tiere leiden unter starkem Juckreiz am ganzen Körper und schweren Hautentzündungen. Diese beginnen meist am Hals, können sich aber auch auf den Bauch und die Hinterbeine ausbreiten. 

Flöhe können auch Erreger anderer Krankheiten auf Mensch und Tier übertragen. Negative Berühmtheit erlangten sie im Mittelalter als Überträger der Pestbakterien. Heute übertragen sie vor allem bestimmte Bandwurmarten auf Hunde.

Kann Flöhe von selbst verschwinden?

Nein, Flöhe verschwinden nicht von alleine! Im Gegenteil, wenn du nichts unternimmst, vermehren sie sich sehr schnell und der Befall wird immer schlimmer. Du musst aktiv werden, um die Flöhe loszuwerden.

Flöhe im Fell eines Hundes

Bild: KanphotoSS | Shutterstock

Was soll ich tun, wenn ich einen Floh auf meinem Hund finde?

Keine Panik! Aber handle schnell. Ein einzelner Floh bedeutet, dass es wahrscheinlich noch mehr Flöhe gibt. Beginne sofort mit der Behandlung deines Hundes und reinige deine Wohnung gründlich.

Kann man Flöhe beim Hund abduschen?

Ja, ein Bad mit einem milden Shampoo kann helfen, einige Flöhe loszuwerden. Allerdings reicht das Duschen allein nicht aus, um einen Flohbefall zu beseitigen. Es ist eher eine Sofortmaßnahme, um die Anzahl der Flöhe zu reduzieren.

Wie erkenne ich Flöhe im Bett?

Flöhe im Bett sind eine unangenehme Vorstellung, aber leider keine Seltenheit, wenn dein Haustier Flöhe hat. Hier sind die wichtigsten Anzeichen, auf die du achten solltest:

  • juckende Bisse: Das ist das offensichtlichste Anzeichen. Flohbisse sind normalerweise klein, rot und jucken stark. Sie treten oft in Gruppen oder kleinen Linien auf, typischerweise an den Beinen, Knöcheln und Füßen.

  • kleine schwarze Punkte (Flohkot): Flohkot sieht aus wie kleine schwarze Pfefferkörner. Man findet sie auf der Bettwäsche, der Matratze oder unter dem Bett. Um sicherzugehen, dass es sich um Flohkot handelt, lege die Krümel auf ein feuchtes, weißes Tuch. Wenn sich das Tuch rötlich verfärbt, handelt es sich um Flohkot (verdautes Blut).

  • lebende Flöhe: Manchmal kann man die Flöhe selbst sehen, besonders wenn man helle Bettwäsche hat. Sie sind klein (ca. 2-4 mm), dunkelbraun bis rotbraun und bewegen sich schnell. Am besten sieht man sie, wenn man die Bettwäsche ausschüttelt oder die Matratze untersucht.

  • Unruhe in der Nacht: Wenn du oder dein Partner plötzlich unruhig schläft und sich vermehrt kratzt, kann das ein Hinweis auf Flöhe sein.

  • Blutflecken: In seltenen Fällen können Flohbisse kleine Blutflecken auf der Bettwäsche hinterlassen.

Was tötet Flöhe bei Hunden und Katzen sofort ab?

Es gibt verschiedene Mittel, die Flöhe schnell abtöten:

  • Spot-on-Präparate: Viele moderne Spot-on-Präparate enthalten Wirkstoffe, die innerhalb von 24 Stunden nach einem Flohbiss beginnen, die Flöhe abzutöten. Manche wirken sogar noch schneller. Wichtig: Nicht alle Flohmittel wirken gleich. Einige dienen in erster Linie der Vorbeugung und töten die Flöhe nicht sofort ab. Packungsbeilage genau lesen!

  • Floh-Tabletten: Es gibt Tabletten, die Flöhe innerhalb weniger Stunden nach der Einnahme abtöten. Sie wirken, indem sie das Nervensystem der Flöhe angreifen.

  • Flohshampoos: Spezielle Flohshampoos enthalten Insektizide, die die Flöhe bei Kontakt abtöten. Sie sind eine gute Sofortmaßnahme, um die Anzahl der Flöhe auf dem Tier zu reduzieren. Aber Vorsicht: Nicht alle Tiere vertragen Flohshampoos gleich gut.

  • Flohsprays: Flohsprays wirken ähnlich wie Shampoos durch direkten Kontakt mit den Flöhen.

ABER: Die sofortige Abtötung ist nur die halbe Miete. Lies weiter und erfahre, wie du Flöhe langfristig los wirst.

Bild: cottonbro studio | Pexels

Wie kriege ich Flöhe von Hund und Katze weg?

Zunächst müssen die erwachsenen Flöhe abgetötet werden. Am besten eignen sich Spot-Ons, die auf die Nackenhaut aller im Haushalt lebenden Hunde und Katzen geträufelt werden - unabhängig davon, ob sie sich kratzen oder nicht. Behandelt man nur ein Tier, springen die Flöhe sofort auf den nächsten Vierbeiner oder sogar auf einen selbst über. Achte darauf, dass du das richtige Präparat für dein Tier verwendest! Denn manche Antiparasitika, die Hunde vertragen, sind für Katzen giftig.

Flöhe dienen dem Gurkenkernbandwurm als Zwischenwirt und damit gleichzeitig als Infektionsquelle. Dieser Bandwurm befällt den Darm von Hunden und Katzen, selten auch den des Menschen. Deshalb sollte nach jeder Flohbehandlung eine Entwurmung durchgeführt werden.

Nun geht es an die Hauptarbeit im Kampf gegen Flöhe: die Umgebung „flohfrei“ zu machen. Denn die Spot-Ons töten zwar die erwachsenen Flöhe auf deinem Tier ab, lösen aber nicht das gesamte Problem! Denke an den Lebenszyklus der Flöhe. Die meisten Produkte töten die Floheier und Flohlarven in der Umgebung nicht ab. Sauge daher am Anfang täglich alle Polstermöbel, Teppiche und Körbe ab - Sofaritzen und andere Spalten nicht vergessen! Entsorge den Staubsaugerbeutel nach jedem Staubsaugen sofort, um noch lebende Flöhe aus dem Haushalt zu entfernen. Außerdem müssen alle Decken, Kissen und Plüschtiere aus dem Körbchen heiß (mindestens 60°C) gewaschen oder entsorgt werden.

Bei starkem Befall sollten zusätzlich alle für Hunde und Katzen zugänglichen Räume mit einem flohabtötenden Vernebler (Fogger“) behandelt werden. Dabei ist unbedingt die Gebrauchsanweisung zu beachten, da das Mittel Stoffe enthält, die auch für Zwei- und Vierbeiner schädlich sind. Nach dem Vernebeln muss der gesamte Raum inklusive Polstermöbel und Teppiche nochmals abgesaugt werden, um vor allem die restlichen Floheier zu entfernen.

Zusammenfassung: Die umfassende Flohbekämpfung

Um Flöhe wirklich loszuwerden, musst du sowohl dein Tier als auch seine Umgebung behandeln. So gehst du vor

1. Behandle das Tier:

  • Wähle ein geeignetes Flohmittel (Spot-On, Tablette, Shampoo oder Spray) und wende es gemäß den Anweisungen des Herstellers an.

  • Wiederhole die Behandlung gemäß den Empfehlungen des Herstellers, um auch neu geschlüpfte Flöhe abzutöten.

2. Umgebung behandeln:

  • gründliches Staubsaugen: Teppiche, Polstermöbel, Betten, Tierkörbe und alle anderen Textilien gründlich absaugen. Achte besonders auf Ecken, Ritzen und unter Möbeln. Entleere den Staubsaugerbeutel sofort nach dem Saugen und entsorge ihn sicher (am besten in einem verschlossenen Plastiksack).

  • Waschen von Textilien: Bettwäsche, Decken, Kissenbezüge, Tierkörbe und alle anderen waschbaren Textilien bei mindestens 60° Celsius waschen, um Floheier und -larven abzutöten.

  • Dampfreinigung: Dampfreinigung von Teppichen und Polstermöbeln kann helfen, Eier und Larven abzutöten.

  • Flohspray für die Wohnung: Verwende ein spezielles Flohspray für die Wohnung („Fogger“), um schwer zugängliche Stellen zu behandeln. Achte darauf, ein Produkt zu wählen, das sowohl gegen erwachsene Flöhe als auch gegen Eier und Larven wirkt. Befolge die Anweisungen des Herstellers genau und lüfte die Wohnung nach der Anwendung gut durch.

  • Umgebungspräparate: Es gibt auch spezielle Umgebungspräparate für den Außenbereich, mit denen man den Garten oder die Terrasse behandeln kann.

3. Zusätzliche Tipps:

  • Behandle alle Haustiere im Haushalt gleichzeitig, auch wenn nur eines Symptome zeigt.

  • Sei geduldig! Es kann mehrere Wochen oder sogar Monate dauern, bis ein Flohbefall vollständig beseitigt ist.

  • Achte auf gute Hygiene und reinige regelmäßig das Körbchen, Decken und andere Textilien, mit denen dein Tier in Kontakt kommt.

  • Wiederhole die Umgebungsbehandlung regelmäßig, um auch neu geschlüpfte Flöhe zu bekämpfen.

Bild: Reshetnikov_art | Shutterstock

Bestes Mittel gegen Flöhe bei Hunden und Katzen

Die Frage nach dem "besten Mittel" gegen Flöhe bei Hunden und Katzen ist leider nicht einfach zu beantworten. Es gibt kein Wundermittel, das für jedes Tier und jede Situation optimal ist. Das "beste" Mittel hängt von verschiedenen Faktoren wie z.B. dem Alter und der Gesundheit deines Tieres, der Schwere des Befalls und deinen persönlichen Vorlieben ab. Und egal für welches Produkt du dich entscheidest, die Umgebungsbehandlung ist unerlässlich, um den Flohkreislauf zu unterbrechen.

Gängige Kategorien von Flohmitteln und ihre Vor- und Nachteile

Spot-on-Mittel (Tropfen zum Auftragen):

  • Vorteile: einfache Anwendung, lang anhaltende Wirkung (meist 1 Monat), oft breites Wirkungsspektrum (gegen Flöhe, Zecken, Milben)

  • Nachteile: können Hautreizungen verursachen, manche Tiere lecken die Stelle ab, können bei unsachgemäßer Anwendung unwirksam sein, nicht alle töten Flöhe sofort ab

Tabletten:

  • Vorteile: einfache Anwendung, schnelle Wirkung (Flöhe sterben nach dem Biss), keine Rückstände auf dem Fell, manche wirken auch gegen andere Parasiten

  • Nachteile: nicht alle Tiere nehmen Tabletten gerne, wirken nur, wenn der Floh beißt, keine Abwehrwirkung, manche können Nebenwirkungen haben

Floh-Shampoos:

  • Vorteile: sofortige Wirkung, entfernt Flöhe und Flohkot, relativ preiswert

  • Nachteile: kurzfristige Wirkung, belastend für das Tier, nicht von allen Tieren gut vertragen, trocknet die Haut aus, keine vorbeugende Wirkung

Flohsprays:

  • Vorteile: rasche Wirkung, einfache Anwendung

  • Nachteile: kurzfristige Wirkung, kann für das Tier unangenehm sein (Lärm, Geruch), wird nicht von allen Tieren gut vertragen, kann Hautreizungen verursachen, keine vorbeugende Wirkung

Flohhalsbänder:

  • Vorteile: lang anhaltende Wirkung, einfache Anwendung

  • Nachteile: können Hautreizungen verursachen, Gefahr des Hängenbleibens, nicht alle sind wirksam, einige enthalten bedenkliche Inhaltsstoffe

Wirkstoffe gegen Flöhe

Die Wirksamkeit eines Flohmittels hängt auch vom Wirkstoff ab. Gängige Wirkstoffe sind:

  • Fipronil: tötet Flöhe und Zecken, ist nicht rezeptpflichtig

  • Imidacloprid: tötet Flöhe, ist nicht rezeptpflichtig

  • Selamectin: wirkt gegen Flöhe, Milben, Herzwürmer und einige Wurmarten, ist rezeptpflichtig

  • Spinosad: tötet Flöhe, ist rezeptpflichtig

  • Afoxolaner, Fluralaner, Sarolaner: gehören zur Gruppe der Isoxazoline und wirken gegen Flöhe und Zecken, sind rezeptpflichtig

Welches Flohmittel ist nun das richtige? confidu ist die beste Anlaufstelle, um das richtige Flohmittel für dein Tier zu finden. Mit dem kostenlosen Diagnose Finder kann der Gesundheitszustand deines Tieres beurteilt, der Schweregrad des Flohbefalls bestimmt und ein geeignetes Mittel empfohlen werden.

Was mögen Hunde- und Katzenflöhe nicht?

Um Flöhe effektiv bekämpfen zu können, ist es hilfreich zu wissen, was Flöhe nicht mögen. Hier sind einige Faktoren, die Flöhe abstoßen oder ihr Überleben erschweren:

  • Trockenheit: Flöhe bevorzugen eine feuchte Umgebung. Trockenheit kann ihre Eier austrocknen und das Überleben der Larven erschweren.

  • Helligkeit: Flöhe sind lichtscheu und verstecken sich gerne in dunklen, geschützten Bereichen.

  • Hitze: Hohe Temperaturen (über 50 Grad Celsius) können Flöhe und ihre Eier abtöten.

  • bestimmte Gerüche: Bestimmte Gerüche wie Lavendel, Zitrone, Zedernholz oder Eukalyptus können Flöhe abschrecken.

  • Sauberkeit: Regelmäßiges Staubsaugen, Waschen von Textilien und gründliche Reinigung der Umgebung entziehen den Flöhen ihre Lebensgrundlage (organisches Material, Flohkot) und verhindern ihre Ausbreitung.

  • bestimmte Pflanzen: Bestimmte Pflanzen wie Katzenminze, Rainfarn und Chrysanthemen sollen Flöhe abschrecken.

Hausmittel, wenn der Hund oder die Katze Flöhe hat

Hausmittel sind keine alleinige Lösung bei Flohbefall, sondern können die tierärztliche Behandlung und die Reinigung der Umgebung ergänzen. Sie sind eher zur Vorbeugung oder bei leichtem Befall geeignet. 

Hausmittel gegen Flöhe sind:

  • Apfelessig: Verdünnter Apfelessig (1:1 mit Wasser) kann auf das Fell gesprüht werden, um Flöhe abzuschrecken.

  • Zitronenspray: Zitronenscheiben in Wasser kochen und die abgekühlte Flüssigkeit auf das Fell sprühen.

  • Kokosöl: Kokosöl enthält Laurinsäure, die Flöhe abschrecken kann. Außerdem pflegt es die Haut. Reibe eine kleine Menge Kokosöl in das Fell deines Tieres ein. Achte darauf, dass es sich gut verteilt.

  • Bierhefe: Einige Tierbesitzer:innen berichten von positiven Erfahrungen mit der Fütterung von Bierhefe zur Abwehr von Flöhen.

Bild: Photo-Vista.de | Shutterstock

Was passiert, wenn Hunde und Katzen zu lange Flöhe haben?

Unbehandelter Flohbefall kann bei Hunden und Katzen zu Juckreiz, Hautentzündungen, Haarausfall und Infektionen führen. Besonders gefährdet sind Jungtiere, die durch den Blutverlust eine Blutarmut entwickeln können. Die häufigste Folge ist die Flohspeicheldermatitis (FAD), eine allergische Reaktion, die starken Juckreiz und Hautprobleme verursacht. Bei chronischem Befall kann es auch zu Verhaltensänderungen wie Reizbarkeit und Rückzug kommen.

Wie lange dauert es, bis Flöhe bei Hunden und Katzen weg sind?

Das hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z.B. der Schwere des Befalls, der Wirksamkeit der Behandlung und der Gründlichkeit der Reinigung. In der Regel dauert es mehrere Wochen bis Monate, bis ein Flohbefall vollständig beseitigt ist. Es ist wichtig, Geduld zu haben und die Behandlung und Umgebungsreinigung konsequent durchzuführen.



Fazit: Flohbefall verstehen und effektiv bekämpfen

Flöhe sind lästig, aber mit dem richtigen Wissen und den richtigen Maßnahmen kann man sie wirksam bekämpfen. Denke daran: Vorbeugen ist besser als heilen! Regelmäßige Flohprophylaxe, gründliche Reinigung und die aufmerksame Beobachtung deines Tieres sind der Schlüssel zu einem flohfreien Zuhause und einem glücklichen Haustier. Also, los geht's mit der Flohbekämpfung - deine Fellnase wird es dir danken!


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