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Erbrechen und Durchfall bei der Katze. Erbrechen und Durchfall bei Katzen sind besorgniserregend und oft ein Zeichen dafür, dass etwas nicht stimmt. Diese Symptome deuten darauf hin, dass der Magen-Darm-Trakt der Katze aus dem Gleichgewicht geraten ist - sei es aufgrund einer harmlosen Verdauungsstörung, einer Unverträglichkeit oder einer ernsteren Erkrankung.
Es ist wichtig, diese Signale ernst zu nehmen und die Ursache so schnell wie möglich herauszufinden. In diesem Artikel erfährst du, worauf du achten solltest, wie du deiner Katze erste Hilfe leisten kannst und wann ein Besuch in der Tierarztpraxis unumgänglich ist.
Was steckt hinter Durchfall und Erbrechen?
Bei Durchfall und Erbrechen spricht man immer von einem Symptom und nicht von einer Krankheit. Denn es gibt viele verschiedene Ursachen, die beides auslösen können. In der Regel haben sie aber eines gemeinsam: Sie reizen den Magen-Darm-Trakt und führen zu einer Entzündung. Der Körper reagiert darauf mit Erbrechen und Durchfall. Durch das Erbrechen versucht er, den Magen zu entlasten, damit sich die Schleimhaut beruhigen kann. Durchfall entsteht, wenn der Nahrungsbrei schneller ausgeschieden wird und keine Zeit hat, die Flüssigkeit aufzunehmen, oder wenn mehr Flüssigkeit als üblich im Kot enthalten ist.
Wie sieht Durchfall im Katzenklo aus?
Durchfall im Katzenklo unterscheidet sich deutlich von normalem Katzenkot. Statt geformter und fester Kotwürste findet man eine breiige bis flüssige, oft klebrige Konsistenz. Die Farbe kann von hellbraun bis dunkel variieren, je nach Ernährung und Ursache des Durchfalls. Manchmal ist Schleim oder Blut beigemischt, was auf eine ernste Erkrankung hinweisen kann.
Wie riecht Durchfall bei Katzen?
Durchfall bei Katzen riecht oft intensiver und unangenehmer als normaler Kot. Der Geruch kann besonders penetrant und faulig sein, was oft auf eine Verdauungsstörung oder eine Infektion hinweist. Ein sehr starker oder ungewöhnlicher Geruch sollte nicht ignoriert werden und kann ein Hinweis darauf sein, dass etwas nicht stimmt.
Wie sieht Erbrochenes bei Katzen aus?
Das Aussehen von Erbrochenem bei Katzen kann je nach Ursache sehr unterschiedlich sein. Es kann schaumig, wässrig oder breiig sein und enthält oft Reste von unverdautem Futter. Manchmal ist es gelblich, was auf Galle hinweist, oder klar, wenn nur Flüssigkeit erbrochen wurde. In einigen Fällen können Haare (so genannte Haarballen) oder Fremdkörper enthalten sein. Die Farbe des Erbrochenen kann ebenfalls variieren, von klar bis bräunlich oder grünlich, je nach Nahrung oder Ursache des Erbrechens.
Mehr zum Thema Erbrechen bei Katzen und was dahinterstecken kann, findest du im Artikel Katze erbricht weißen Schaum. Was tun, wenn die Katze Schaum spuckt?
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Wodurch werden Durchfall und Erbrechen verursacht?
Durchfall und Erbrechen bei Katzen sind häufige Symptome, die verschiedene Ursachen haben können. Diese Beschwerden sind ein Zeichen dafür, dass das Verdauungssystem der Katze gestört ist und auf einen Reiz oder eine Erkrankung reagiert. Die Ursachen reichen von harmlosen Auslösern wie einer plötzlichen Futterumstellung oder Stress bis hin zu ernsteren Problemen wie Infektionen, Parasiten, Vergiftungen oder chronischen Erkrankungen. Da Durchfall und Erbrechen oft Hand in Hand gehen, ist es wichtig, die Ursache schnell zu erkennen und die Katze entsprechend zu behandeln, um weitere Komplikationen zu vermeiden.
Um die Ursache herauszufinden, ist es wichtig, deine Katze genau zu beobachten. Zeigt sie andere Symptome? Unter welchen Bedingungen treten sie auf? Kotuntersuchungen, die du selbst durchführen lassen kannst, sind sehr hilfreich, da viele Krankheitserreger darin nachweisbar sind. Wenn es deiner Katze offensichtlich schlecht geht, sollte immer eine Untersuchung durch eine:n Tierärzt:in erfolgen. In einer Tierarztpraxis können auch weitere Laboruntersuchungen wie Blutuntersuchungen durchgeführt werden.
Die häufigsten Ursachen für Durchfall und Erbrechen
Stress
Sensible Katzen können schon durch kleine Veränderungen in ihrer Umgebung schnell gestresst werden und mit Durchfall reagieren. Dahinter wird unter anderem eine veränderte Zusammensetzung der Darmflora vermutet. Durch das Ungleichgewicht kann die Nahrung nicht mehr wie gewohnt verdaut werden. Außerdem sind stressanfällige Samtpfoten häufiger von Magengeschwüren und damit von Erbrechen betroffen.
Plötzlicher Futterwechsel
Eine Futterumstellung sollte immer langsam erfolgen - vor allem, wenn dein Vierbeiner sonst nicht so viel Abwechslung auf dem Speiseplan hat. So sollte das neue Futter über einen Zeitraum von 5 bis 7 Tagen in immer größeren Anteilen unter das alte Futter gemischt und schließlich ganz ersetzt werden. Auf diese Weise können sich der Verdauungstrakt und die dort ansässige Darmflora an das neue Futter gewöhnen.
Haarballen
Vor allem Langhaarkatzen verschlucken bei der täglichen Fellpflege viele Haare. Diese sind unverdaulich und können sich im Magen ansammeln. Sie reizen die Schleimhäute und führen zu Erbrechen. Am besten hilft Malzpaste, die die Haare direkt im Magen auflöst. Prophylaktisch kann man sie dreimal pro Woche verabreichen und die Katze zusätzlich regelmäßig bürsten, um lose Haare zu entfernen. Katzengras ist dagegen nicht zu empfehlen, da es zum Hochwürgen der Haare führt und die Speiseröhre zusätzlich reizt. Außerdem können die Grashalme in der Nase oder im Rachen deiner Katze stecken bleiben und müssen dann eventuell endoskopisch entfernt werden.
Ungeeignetes oder verdorbenes Futter
Bei Freigängern ist nicht immer klar, womit sie auf ihren Streifzügen in Kontakt kommen. Sie bedienen sich gerne an Dingen, die ihnen nicht bekommen. Und auch Wohnungskatzen bedienen sich gerne an allem Fressbarem, das sie finden, darunter Essensreste und Zimmerpflanzen. Ein weiteres Problem ist Nassfutter, das nicht sofort gefressen wird und länger stehen bleibt. Vor allem im Sommer kann es schnell verderben und dann auf den Magen schlagen.
Futtermittelintoleranzen
Futtermittelunverträglichkeiten und -allergien sind nicht selten und können auch bei Futter auftreten, das die Katze schon lange bekommt und bisher immer vertragen hat. Häufig reagiert der Körper auf Proteine, die in Hühner-, Rind-, Schweinefleisch oder Fisch enthalten sind, mit Hautproblemen wie Juckreiz und Entzündungen. Bei Verdacht auf eine Futtermittelintoleranz sollte eine Eliminationsdiät über mindestens 10 Wochen durchgeführt werden, um zu sehen, ob sich der Kotabsatz normalisiert. Dabei wird die Katze ausschließlich mit einer Protein- und einer Kohlenhydratquelle gefüttert, die sie vorher noch nie gefressen hat. Seltener verwendete Futtermittel wie Pferdefleisch und Quinoa eignen sich gut.
Infektionen
Parasiten wie Spul-, Band- und Hakenwürmer oder Giardien, Viren (z.B. Parvo- oder Coronaviren), Bakterien (z.B. Salmonellen oder Campylobacter) oder eine Mischung dieser Erreger sind häufige Ursachen für Magen-Darm-Erkrankungen. Auch Wohnungskatzen können sich infizieren, wenn Parasiten und Viren über Schuhe oder andere Gegenstände in die Wohnung gelangen. Krankmachende Bakterien verstecken sich dagegen oft in rohem Fleisch.
Verschluss des Magen-Darm-Trakts
Katzen lieben Haargummis, Fäden und kleine Bälle. Wenn sie diese fressen, kann es zu einem Darmverschluss kommen. Ältere Katzen können auch an einem Tumor erkranken, der zu einer Verlegung des Darms führt. Bei einem kompletten Darmverschluss nimmt die Katze keine Nahrung mehr auf oder erbricht nach kurzer Zeit alles wieder. Fehlender Kotabsatz und ständiges Erbrechen sind ein Notfall und müssen sofort tierärztlich abgeklärt und behandelt werden!
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Wie kann man Erbrechen und Durchfall bei Katzen stoppen?
Erbrechen und Durchfall bei Katzen können verschiedene Ursachen haben, von leichten Verdauungsstörungen bis hin zu ernsthaften Gesundheitsproblemen. In vielen Fällen können leichte Symptome mit einfachen Hausmitteln und einer gezielten Futterumstellung behandelt werden. Wenn deine Katze also trotz Durchfall oder Erbrechen fit wirkt und sich sonst wie gewohnt verhält, kannst du ihr zunächst selbst helfen.
Ist deine Katze jedoch schlapp oder verweigert sie die Nahrungsaufnahme, solltest du sie sofort in einer Tierarztpraxis vorstellen. Blut im Kot oder im Erbrochenen ist ebenfalls ein Warnsignal. Durchfall und Erbrechen können vor allem bei kleinen, älteren und chronisch kranken Katzen zu großen Flüssigkeitsverlusten führen. Durch die unzureichende Nährstoff- und Energiezufuhr werden sie schnell geschwächt. Eine rechtzeitige Vorstellung in der Tierarztpraxis ist bei ihnen wichtig, um bei ernsthaften Erkrankungen schnell eingreifen zu können.
Wenn du dir nicht sicher bist, ob ein Tierarztbesuch notwendig ist, hilft dir der kostenlose confidu Diagnose Finder weiter. Beantworte einfache Fragen zur Gesundheit deiner Katze und zu den auftretenden Symptomen und erhalte eine Diagnose mit Einschätzung der Dringlichkeit und konkreten Handlungsempfehlungen.
Hausmittel: Was hilft sofort gegen Durchfall?
Schonkost
Im Gegensatz zu Hunden sollten Katzen niemals eine Nulldiät machen und fasten. Vor allem übergewichtige Samtpfoten können schnell Stoffwechselprobleme bekommen und ernsthaft erkranken. Besser ist es, deiner Katze 3-5 Tage lang eine Schonkost zu geben.
Koche zum Beispiel Hühnchen ohne Knochen und Haut in leicht gesalzenem Wasser und füttere es mit weich gekochtem Reis und gekochten Karotten. Alternativ gibt es speziell für Magen-Darm-Erkrankungen entwickeltes Diätfutter, das ausreichend Energie und Nährstoffe enthält.
Wichtig ist, das Futter in vielen kleinen Portionen über den Tag verteilt anzubieten. So bleibt der Magen nie lange leer und die Schleimhaut kann sich regenerieren. Leckerlis und anderes Futter sind in dieser Zeit nicht erlaubt.
Wie lange bekommt die Katze Schonkost nach Durchfall?
Nach einer Durchfallerkrankung sollte die Katze etwa 3 bis 5 Tage lang Schonkost erhalten, je nachdem, wie schnell sich der Verdauungstrakt erholt. Es ist wichtig, die Schonkost langsam einzuführen und die Katze genau zu beobachten. Sobald der Kot wieder normal und fest ist, kann mit der langsamen Wiederaufnahme des normalen Futters begonnen werden.
Dabei sollte die Schonkost langsam mit dem gewohnten Futter vermischt werden, um den Magen-Darm-Trakt nicht zu überlasten und einen Rückfall zu vermeiden. Tritt der Durchfall erneut auf, sollte die Katze wieder auf Schonkost umgestellt und tierärztlicher Rat gesucht werden.
Schleimhaut schützen
Es gibt verschiedene Ergänzungsfuttermittel, die die Magen-Darm-Schleimhaut beruhigen und den Kot eindicken sollen. Für Katzen eignen sich am besten Pasten wie Enterogelan®, es gibt aber auch Tabletten (DiaTab®) zum Einnehmen oder Pulver (Stullmisan®) zum Einmischen ins Futter. Sie enthalten zusätzlich viele Mineralstoffe und Vitamine, die der Körper bei Durchfall und Erbrechen in größeren Mengen verliert.
Kot untersuchen lassen
Parasiten sind die häufigste Ursache für infektiösen Durchfall, aber auch krankheitserregende Bakterien sind oft beteiligt. Eine Kotuntersuchung auf Würmer und andere Durchfallerreger gibt schnell Antwort. Die Kotprobe ist leicht zu sammeln, schnell eingeschickt und innerhalb weniger Tage erhältst du das Ergebnis. Dann kann deiner Katze gezielt geholfen werden.
Darmflora aufbauen
Durch die Gabe von Prä- und Probiotika kann die Darmflora wieder aufgebaut werden. Um herauszufinden, ob ein Ungleichgewicht das ursächliche Problem für den Durchfall ist, kannst du das Forscher Kit - Darmflora verwenden und eine Kotuntersuchung durchführen lassen. Besonders wenn deine Katze Antibiotika bekommen hat, kann das die Darmflora aus dem Gleichgewicht bringen und Durchfall verursachen.
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Katze hat Durchfall: Was zu essen geben?
Bei Durchfall sollte die Katze leicht verdauliches Schonfutter erhalten, das den Magen-Darm-Trakt nicht zusätzlich belastet. Gekochtes Hühner- oder Putenfleisch ohne Gewürze ist eine gute Wahl, ebenso spezielles Diätfutter aus der Tierarztpraxis. Das Futter sollte in kleinen, häufigen Portionen gegeben werden, um die Verdauung zu schonen. Außerdem sollte die Katze ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen, um eine Dehydrierung zu vermeiden.
Rezepte für Katzenschonkost findest du im Artikel Schonkost für Katzen | Wann nötig und was füttern?
Was ist besser bei Durchfall der Katze: Trocken- oder Nassfutter?
Nassfutter ist bei Durchfall meist besser geeignet als Trockenfutter, da es mehr Feuchtigkeit enthält und die Katze so besser hydriert bleibt. Außerdem ist Nassfutter oft leichter verdaulich und belastet den Verdauungstrakt weniger. Nassfutter sollte jedoch möglichst fettarm sein.
Können Katzen von zu viel Nassfutter Durchfall bekommen?
Ja, zu viel Nassfutter kann bei einigen Katzen zu Durchfall führen, insbesondere wenn plötzlich große Mengen oder eine ungewohnte Sorte oder Marke gefüttert werden. Eine schrittweise Einführung und die Wahl eines hochwertigen, leicht verdaulichen Nassfutters können helfen, Durchfall zu vermeiden.
Welches Katzen Nassfutter bei Durchfall?
Bei Durchfall sollte ein spezielles, leicht verdauliches Nassfutter gewählt werden, das für empfindliche Katzen oder zur Behandlung von Magen-Darm-Problemen entwickelt wurde. Ideal sind Nassfutter, die wenig Fett enthalten. Diätfutter, das speziell auf die Bedürfnisse von Katzen mit Verdauungsproblemen abgestimmt ist, ist oft die beste Wahl.
Was kann man Katzen geben, wenn sie brechen?
Wenn eine Katze erbricht, sollte man ihr keine großen Mengen Futter geben, sondern ihr zunächst etwas Ruhe gönnen und sie einige Stunden beobachten. Es ist wichtig, dass die Katze weiterhin Zugang zu frischem Wasser hat, damit sie nicht austrocknet. Nach einer kurzen Beobachtungszeit von etwa 1-2 Stunden kann man der Katze kleine Mengen leicht verdaulicher Nahrung wie gekochtes Huhn oder spezielles Katzenfutter geben. Katzen sollten jedoch niemals über einen längeren Zeitraum fasten, da sie eine Fettleber entwickeln können, die schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben kann.
Hält das Erbrechen an, ist es ratsam, tierärztlichen Rat einzuholen, zum Beispiel mit der confidu App. Der kostenlose Diagnose Finder hilft, die Ursache des Erbrechens zu finden, schätzt die Dringlichkeit ein und gibt konkrete Handlungsempfehlungen.
Was beruhigt den Magen einer Katze?
Um den Magen zu beruhigen, kann man der Katze leicht verdauliches Futter anbieten, wie z.B. gekochtes Huhn oder Putenfleisch ohne Gewürze und Fett mit etwas weichgekochtem Reis. Es gibt auch spezielle Magen-Darm-Diäten für Katzen, die du fertig zubereitet kaufen kannst. Außerdem ist es hilfreich, kleine und häufige Mahlzeiten anzubieten, um den Magen nicht zu überlasten.
Um die Magenschleimhaut vor der aggressiven Magensäure zu schützen und Magenreizungen zu lindern, kann dem Futter etwas aufgequollenes Ulmenrindenpulver oder in Wasser eingeweichte Flohsamenschalen beigegeben werden. Beide Hausmittel legen sich wie ein Schutzfilm auf die Schleimhaut und binden einen Teil der schleimhautreizenden Magensäure. Gib deiner Katze zwei- bis dreimal täglich kleine Mengen davon, entweder pur oder mit dem Schonfutter vermischt.
Wie lange Katze nicht füttern nach Erbrechen?
Nach dem Erbrechen sollte die Katze für kurze Zeit (ca. 1-2 Stunden) nicht gefüttert werden, um den Magen zu beruhigen. Danach sollte sie kleine Portionen leicht verdaulicher Nahrung erhalten. Längeres Fasten ist jedoch unbedingt zu vermeiden, da es bei Katzen zu gefährlichen Komplikationen wie Fettleber führen kann.
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Gibt es Hausmittel gegen Durchfall und Erbrechen?
Ein altbekanntes Mittel zum Schutz der Magen- und Darmschleimhaut ist Ulmenrinde. Sie ist als Pulver erhältlich, das man mit Wasser zu einem Brei aufkocht. Eine weitere Möglichkeit sind Flohsamenschalen. Vermenge 1 g mit 20 ml Wasser und lass sie 20 Minuten quellen. Beide Hausmittel legen sich als Schutzfilm auf die Schleimhaut und absorbieren einen Teil der schleimhautreizenden Magensäure. Gib deiner Katze zwei- bis dreimal täglich kleine Mengen hiervon, entweder pur oder vermischt mit der Schonkost.
Was hilft wirklich bei chronischem Durchfall bei der Katze?
Chronischer Durchfall bei Katzen kann viele Ursachen haben und sollte ernst genommen werden. Um die Beschwerden wirksam zu lindern, ist es wichtig, die genaue Ursache herauszufinden und entsprechend zu behandeln. Hier sind einige Maßnahmen, die bei chronischem Durchfall wirklich helfen können:
tierärztliche Diagnose und Behandlung: Ein:e Tierärzt:in sollte zunächst eine gründliche Untersuchung durchführen, um die genaue Ursache des chronischen Durchfalls festzustellen. Dabei kann es sich um eine Parasiteninfektion, eine Futtermittelintoleranz, eine entzündliche Darmerkrankung (IBD) oder eine andere Erkrankung handeln. Je nach Diagnose kann eine gezielte medikamentöse Therapie eingeleitet werden.
Futteranpassung: Eine spezielle Diät, die leicht verdaulich ist und hypoallergene Zutaten enthält, kann oft helfen, den Durchfall zu lindern. Eine Ausschlussdiät kann notwendig sein, um Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder Allergien zu erkennen und aus der Ernährung der Katze zu eliminieren.
Probiotika: Die Verabreichung von Probiotika kann dazu beitragen, die Darmflora der Katze zu stabilisieren und die Verdauung zu regulieren. Probiotika können das Gleichgewicht der "guten" Bakterien im Darm wiederherstellen, was bei chronischem Durchfall sehr hilfreich sein kann.
Medikamente: In manchen Fällen kann es notwendig sein, dass der/die Tierärzt:in Medikamente verschreibt, die den Darm beruhigen und Entzündungen reduzieren. Dies kann bei entzündlichen Darmerkrankungen oder schweren Infektionen notwendig sein.
regelmäßige Kontrolluntersuchungen: Da chronischer Durchfall oft ein Symptom einer Grunderkrankung ist, sind regelmäßige Kontrolluntersuchungen wichtig, um den Gesundheitszustand der Katze zu überwachen und die Behandlung gegebenenfalls anzupassen.
Eine enge Zusammenarbeit mit dem/der Tierärzt:in ist entscheidend, um die beste Behandlungsstrategie für die betroffene Katze zu finden und ihr langfristig Linderung zu verschaffen.
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Katze erbricht oder hat Durchfall: Wann zum Tierarzt?
Erbrechen und Durchfall sind häufige Beschwerden bei Katzen und können viele Ursachen haben, von harmlosen Magenverstimmungen bis hin zu ernsthaften Erkrankungen. Es ist wichtig, auf die Dauer und Intensität der Symptome zu achten. Hält das Erbrechen oder der Durchfall länger als 48 Stunden an, sollte unbedingt eine Tierarztpraxis aufgesucht werden. Dies gilt insbesondere, wenn das Erbrochene oder der Durchfall Blut enthält.
Weitere Warnsignale sind Apathie, Austrocknung, Zittern, starker Gewichtsverlust, Fieber oder andere ungewöhnliche Symptome wie gelbliche Schleimhäute (die auf Leberprobleme hinweisen können) oder ein geschwollener Bauch. Auch bei jungen Kätzchen, älteren Katzen oder chronisch kranken Tieren wird ein sofortiger Tierarztbesuch empfohlen, da diese Tiere anfälliger für die Folgen von Durchfall und Erbrechen sind, wie z.B. Austrocknung oder Kreislaufprobleme.
Was tun, wenn der Durchfall nicht weg geht?
Wenn der Durchfall bei einer Katze länger als ein paar Tage anhält oder wiederholt auftritt, sollte dies als ernstes Warnsignal angesehen werden. In solchen Fällen ist es ratsam, eine Tierarztpraxis aufzusuchen, um eine genaue Diagnose zu erhalten. Der/die Tierärzt:in kann Bluttests, Kotprobenanalyse und bildgebende Verfahren wie Ultraschall oder Röntgen einsetzen, um die Ursache zu ermitteln.
Bis zum Tierarztbesuch kannst du deiner Katze leicht verdauliches Schonfutter geben, z.B. gekochtes Hühnchen ohne Gewürze und Reis, um den Verdauungstrakt zu entlasten. Wichtig ist auch, dass die Katze ausreichend Flüssigkeit zu sich nimmt, da Durchfall schnell zur Austrocknung führen kann. Vermische die Schonkost daher mit etwas Wasser.
Wann ist Erbrechen bei Katzen gefährlich?
Erbrechen bei Katzen ist grundsätzlich kein normales Verhalten und sollte immer ernst genommen werden. Während gelegentliches Erbrechen durch Haarballen oder eine leichte Magenverstimmung ausgelöst werden kann, ist es wichtig zu beachten, dass Erbrechen auch in diesen Fällen ein Zeichen dafür ist, dass etwas nicht in Ordnung ist. Erbricht sich eine Katze häufiger, z.B. mehrmals täglich oder über mehrere Tage hinweg, ist dies ein Alarmsignal und erfordert eine tierärztliche Untersuchung. Besonders gefährlich wird es, wenn das Erbrochene blutig oder schwarz ist oder wenn es mit starkem Durchfall einhergeht.
Weitere Warnzeichen wie Appetitlosigkeit, starke Schwäche, Zittern, sichtbare Bauchschmerzen oder Austrocknung (erkennbar an trockenen Schleimhäuten oder eingesunkenen Augen) deuten auf ernsthafte gesundheitliche Probleme wie Vergiftung, Verstopfung des Verdauungstraktes, Bauchspeicheldrüsenentzündung oder Nierenversagen hin. In solchen Fällen ist schnelles Handeln entscheidend, da eine sofortige tierärztliche Behandlung notwendig ist, um das Leben der Katze zu retten und weitere Komplikationen zu vermeiden.
Mehr Anzeichen dafür, wann Erbrechen bei Katzen gefährlich ist, findest du im Artikel Katze erbricht weißen Schaum. Was tun, wenn die Katze Schaum spuckt?
Was macht der Tierarzt bei Durchfall bei der Katze?
Bei einem Tierarztbesuch wegen Durchfall wird zunächst eine gründliche Anamnese durchgeführt, bei der der/die Tierärzt:in Fragen zur Ernährung, zu früheren Gesundheitsproblemen und zu den genauen Symptomen stellt. Es folgt eine körperliche Untersuchung der Katze, bei der unter anderem der Bauch auf Schmerzen oder Verhärtungen abgetastet wird. Je nach Verdacht kann der/die Tierärzt:in Blutuntersuchungen durchführen, um Infektionen, Organfunktionsstörungen oder Entzündungen festzustellen. Kotproben werden auf Parasiten, Bakterien oder andere Auffälligkeiten untersucht. In manchen Fällen sind bildgebende Verfahren wie Röntgen oder Ultraschall notwendig, um mögliche Blockaden im Verdauungstrakt, Tumore oder andere strukturelle Probleme auszuschließen.
Die Behandlung hängt von der Ursache des Durchfalls ab. Bei bakteriellen Infektionen können Antibiotika verordnet werden, bei parasitären Infektionen geeignete Antiparasitika. Bei einer Entzündung des Magen-Darm-Traktes können entzündungshemmende Medikamente eingesetzt werden. Ist die Katze stark dehydriert, kann der/die Tierärzt:in eine Infusionstherapie verordnen, um den Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt zu stabilisieren. Auch die Fütterung wird in der Regel angepasst, wobei häufig eine Schonkost empfohlen wird, um den Verdauungstrakt zu entlasten. In einigen Fällen können Probiotika oder spezielle Diäten verordnet werden, um die Darmgesundheit langfristig zu unterstützen. Der/die Tierärzt:in wird auch Empfehlungen für die weitere Überwachung und Pflege der Katze zu Hause geben, um sicherzustellen, dass sich der Gesundheitszustand schnell und vollständig verbessert.
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5 Fragen zu Durchfall und Erbrechen bei der Katze
Warum hat meine Katze Durchfall, ist aber fit?
Wenn deine Katze Durchfall hat, sonst aber fit und munter wirkt, kann eine leichte Darmreizung oder eine kurzfristige Futterumstellung die Ursache sein. Möglicherweise hat sie etwas gefressen, was ihr nicht so gut bekommt, z.B. ein neues Leckerli, eine andere Futtersorte oder sogar etwas vom Tisch.
In vielen Fällen ist der Körper der Katze in der Lage, solche kleinen Unverträglichkeiten oder Irritationen selbst zu bewältigen, ohne dass sich die Katze sonst unwohl fühlt. Trotzdem sollte man Durchfall im Auge behalten. Wenn er länger als zwei Tage anhält oder andere Symptome hinzukommen, ist es ratsam, eine:n Tierärzt:in zu konsultieren oder den kostenlosen confidu Diagnose Finder zu nutzen.
Wie sieht Katzenkot bei Giardien aus?
Bei einer Giardieninfektion hat der Kot der Katze oft eine sehr weiche bis flüssige Konsistenz und kann schleimig sein. Häufig ist der Kot blass bis gelblich und hat einen sehr unangenehmen, übelriechenden Geruch. Manchmal ist auch Blut im Kot zu sehen.
Giardien sind mikroskopisch kleine Parasiten, die den Darm der Katze befallen und oft keine Symptome verursachen, aber auch zu schwerem, anhaltendem Durchfall führen können. Der Durchfall tritt oft intermittierend auf, d.h. er kann kommen und gehen, was die Diagnose manchmal erschwert.
Wieso hat meine Katze plötzlich Durchfall?
Plötzlicher Durchfall bei Katzen kann viele Ursachen haben. Eine der häufigsten ist eine plötzliche Futterumstellung, sei es ein neues Futter oder ein plötzlicher Wechsel zu anderen Leckerlis. Auch das Fressen von verdorbenem Futter kann zu akutem Durchfall führen. Parasiten wie Würmer oder Giardien sowie Infektionen durch Bakterien oder Viren sind weitere mögliche Ursachen. Stress, sei es durch Veränderungen im Haushalt, neue Tiere oder andere Umweltfaktoren, kann ebenfalls plötzlichen Durchfall auslösen.
Wie lange kann ein Magen-Darm Virus bei Katzen dauern?
Ein Magen-Darm-Virus bei Katzen kann in der Regel ein bis zwei Wochen dauern, abhängig von der Schwere der Infektion und dem allgemeinen Gesundheitszustand der Katze. In den meisten Fällen bessern sich die Symptome bei entsprechender Pflege und Behandlung innerhalb weniger Tage. Es ist jedoch wichtig, dass die Katze während dieser Zeit gut mit Flüssigkeit versorgt wird, um eine Austrocknung zu vermeiden. Wenn die Symptome länger anhalten, sich verschlimmern oder die Katze stark beeinträchtigen, ist es notwendig, eine Tierarztpraxis aufzusuchen, um eine spezifische Behandlung einzuleiten.
Was tun, wenn die Katze mehrmals erbricht?
Wenn deine Katze wiederholt erbricht, ist es wichtig, die Ursache herauszufinden. Biete ihr kleine Mengen leicht verdauliches Schonfutter und Wasser oder ungesalzene Brühe zur Flüssigkeitszufuhr an. Hört das Erbrechen nicht auf, kommt es zu starkem Würgen oder kommen andere Symptome wie Lethargie, Durchfall oder Appetitlosigkeit hinzu, sollte sofort eine Tierarztpraxis oder Tierklinik aufgesucht werden. Wiederholtes Erbrechen kann auf ernsthafte gesundheitliche Probleme wie Vergiftungen, Magen-Darm-Erkrankungen oder Verschluss des Verdauungstraktes hinweisen, die eine rasche tierärztliche Behandlung erfordern.
Fazit zu Durchfall und Erbrechen bei der Katze
Durchfall und Erbrechen bei Katzen sind oft alarmierende Symptome, die auf verschiedene Gesundheitsprobleme hinweisen können, von einfachen Magenverstimmungen bis hin zu ernsteren Erkrankungen. Während gelegentliches Erbrechen oder Durchfall meist harmlos sind und oft von selbst wieder verschwinden, sollten anhaltende oder schwere Symptome nicht ignoriert werden.
Es ist wichtig, die zugrunde liegenden Ursachen zu erkennen und entsprechend zu handeln, um die Gesundheit der Katze zu schützen. Eine frühzeitige tierärztliche Untersuchung kann helfen, ernsthafte Erkrankungen auszuschließen und die richtige Behandlung einzuleiten. Vorbeugende Maßnahmen wie eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Kotuntersuchungen und Stressreduzierung können ebenfalls dazu beitragen, Magen-Darm-Probleme zu minimieren. Letztendlich sind aufmerksames Beobachten und schnelles Reagieren der Schlüssel zum Wohlbefinden der Katze.
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