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Was tun, wenn die Katze eine blaue Zunge hat? Wenn dir auffällt, dass deine Katze eine bläuliche Zunge hat, ist Eile geboten. Es herrscht Lebensgefahr! Du solltest unverzüglich eine Tierarztpraxis aufsuchen, damit ihr schnell geholfen werden kann.
Denn dahinter kann eine Atemnot oder eine Herzerkrankung stecken, aber auch eine Vergiftung ist möglich. Wir erklären dir die Krankheiten genauer, die hinter der Blaufärbung der Zunge stecken können, und zeigen dir, wie du deiner Katze am besten helfen kannst.
Welche Farbe hat die Zunge einer gesunden Katze?
Hast du dir schon einmal die Zunge deiner Katze genauer angesehen? Die Zungen gesunder Katzen sind rosa, was von einer guten Durchblutung zeugt. Aber sie sind wegen etwas anderem faszinierend: Ihre Oberseite ist rau und mit vielen kleinen Widerhaken besetzt. Diese helfen bei der Körperpflege und auch beim Fressen, denn mit ihnen können Katzen Fleischreste von einem Knochen „abraspeln“.
Katzenzunge mit Widerhaken.
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Blaue Zunge, mögliche Ursachen
Hat die Zunge eine violette bis blaue Färbung, wird dies in der Fachsprache Zyanose genannt. Oft kannst du diese auch am Zahnfleisch und den Pfotenunterseiten erkennen. Die Blaufärbung entsteht durch einen Sauerstoffmangel im Blut. Und dafür gibt es verschiedene Ursachen, die alle etwas gemeinsam haben: Sie sollten umgehend in einer Tierarztpraxis abgeklärt und behandelt werden, es handelt sich bei einer Zyanose um ein lebensbedrohliches Symptom. Im Folgenden erklären wir die Ursachen, die zu einer blauen Zunge führen.
Atemnot
Wenn die Katze nicht genug Sauerstoff über die Atmung aufnimmt, wird die Zunge blau. Atemnot kann durch verschiedene gesundheitliche Probleme ausgelöst werden. So kann es bei einem Unfall oder Sturz zu inneren Verletzungen kommen, aber auch eine Flüssigkeitsansammlung (z.B. ein Lungenödem oder Thoraxerguss) oder eine Tumorerkrankung können die Atmung behindern. Bei Asthma verengen sich die Atemwege krampfartig, was das Atmen erschwert.
Typisch für Atemnot ist, dass das Tier auch in Ruhe Symptome hat und es ihm offensichtlich schlecht geht. Neben einer blauen Zunge sind eine beschleunigte Atemfrequenz, eine pumpende Atembewegung, Atmen mit geöffnetem Maul, Atemgeräusche und Unruhe weitere Symptome. Asthmaanfälle werden zudem oft von Husten und Würgen begleitet.
Die Ursachen für Atemnot sind sehr vielseitig, aber die anfängliche Therapie ist dieselbe: Die Katze benötigt Sauerstoff. Hierzu kann ihr eine Sauerstoffmaske aufgesetzt werden, was aber nicht alle Tiere akzeptieren. Alternativ wird eine Transportbox abgedichtet und dort das Sauerstoffgas über einen Schlauch eingeleitet. Wenn sich die Katze etwas stabilisiert hat, kann sie weiter untersucht werden. Dann kann man ihr gezielt helfen, unter Umständen ist auch eine Operation nötig.
In der Tierarztpraxis wird das Herz abgehört.
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Herzerkrankung
Wenn das Herz das Blut nicht so pumpt, wie es sollte, kann es ebenfalls zu einer Blaufärbung der Zunge kommen. Um zu verstehen warum, schauen wir uns kurz den Aufbau des Herzens an. Ein gesundes Herz besteht aus zwei voneinander getrennten Abteilungen, die das Blut in die Lunge oder in den Körper pumpen. Das Blut Richtung Lunge ist sauerstoffarm, der Sauerstoff wurde vom Körper verbraucht. In der Lunge wird das Blut dann mit dem Gas angereichert und vom Herzen wieder in Richtung Körper gepumpt. Sind diese beiden Abteilungen nun durch ein Loch verbunden, vermischt sich sauerstoffarmes mit sauerstoffreichem Blut und der Körper hat weniger Sauerstoff zur Verfügung. Das zeigt sich dann unter anderem durch eine blaue Zunge.
Ein Loch im Herzen tritt selten auf und ist meist angeboren. Betroffene Tiere ermüden bei Anstrengung schnell, aber scheinen ansonsten gesund. Manchmal sind sie etwas kleiner als ihre Wurfgeschwister. Außerdem kann den/die Tierärzt:in beim Abhören ein Herzgeräusch wahrnehmen. Die sichere Diagnose wird mithilfe einer Herzultraschalluntersuchung gestellt. Mit ihr können die Löcher im Herzen und die Verwirbelungen des Blutstroms sichtbar gemacht werden.
Bei angeborenen Herzerkrankungen richtet sich die Therapie wie bei den meisten Krankheiten nach dem Schweregrad. Viele Tiere benötigen gar keine Therapie, und zwar vor allem, wenn das Problem ein Zufallsbefund ist. Wird die Zunge blau, handelt es sich meist um schwerere Fälle, bei denen Herzmedikamente verschrieben werden oder das Loch im Herzen durch eine Operation verschlossen wird.
Viele Medikamente für Menschen sind für Katzen giftig.
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Vergiftung
Katzen sind sehr empfindlich, was Vergiftungen angeht. Das liegt daran, dass ihre Leber anders arbeitet als die von Hunden oder Menschen. So sind beispielsweise viele für uns nützlichen Medikamente mitunter tödlich für unsere Samtpfoten. Gib deiner Katze deshalb niemals Medikamente, die nicht für sie gedacht sind!
So ist etwa das Schmerzmittel Paracetamol giftig für Katzen, da es nicht richtig abgebaut werden kann. Es verringert die Fähigkeit des Blutes, Sauerstoff zu transportieren, und führt zu einer Sauerstoffunterversorgung. Neben der Blaufärbung der Zunge treten weitere Symptome wie Mattigkeit, Appetitlosigkeit, Bauchschmerzen und Atemnot mit beschleunigter, pumpender Atmung oder Atemgeräuschen auf.
Wenn deine Katze Paracetamol aufgenommen hat, schreibe dir unbedingt die Menge und Uhrzeit auf und bringe sie sofort in eine Tierarztpraxis. Dort kann deiner Katze gezielt geholfen werden. Denn für eine Paracetamolvergiftung gibt es zwei Gegenmittel: N-Acetylcystein und Vitamin C. Außerdem muss der Kreislauf deiner Katze über Infusionen stabilisiert werden und sie benötigt Sauerstoff. Und es gibt Maßnahmen, damit das Medikament schneller ausgeschieden wird. Deine Katze kann zum Erbrechen gebracht werden, um die noch im Magen befindlichen Tabletten herauszubringen. Zum Absorbieren von bereits im Darm befindlichen Tabletten wird Aktivkohle verabreicht.
Was tun, wenn die Zunge blau ist?
Entdeckst du eine blaue Zunge bei deiner Katze, solltest du sie umgehend in eine Tierarztpraxis oder -klinik bringen. Es handelt sich um ein Notfallsymptom, das vor allem bei Atemnot, Herzproblemen oder einer Vergiftung auftritt.
Beachte beim Transport, dass deine Katze gut Luft bekommt, vor allem, wenn sie Atemnot hat. Bedecke ihren Kopf nicht mit Decken, auch wenn sie sich kühl anfühlt. Lege sie am besten in Brust-Bauch-Lage und strecke ihre Vorderbeine vorsichtig nach vorne. Auch den Hals kannst du leicht nach vorne strecken, damit die Luftröhre gerade wird. So wird dem Atmungstrakt am meisten Platz gegeben, um richtig arbeiten zu können.
Wie erkenne ich Atemnot bei Katzen?
Bei Atemnot bekommt deine Katze nicht richtig Luft. Hierfür gibt es verschiedene Ursachen, aber die Symptome sind alle sehr ähnlich und können schwächer oder stärker ausgeprägt sein. So wird die Atembewegung pumpend, das Maul bleibt beim Atmen geöffnet und deine Katze atmet schneller. Oft sind laute Atemgeräusche zu hören, die Katze läuft unruhig durch die Wohnung und legt sich immer wieder kurz hin. Bei einem Asthmaanfall hustet und würgt die Katze zusätzlich.
Fazit
Hat deine Katze plötzlich eine blaue Zunge, handelt es sich um einen Notfall. Zögere nicht und bringe sie umgehend in eine Tierarztpraxis. Dort kann man ihr Sauerstoff geben und dem ganzen weiter auf den Grund gehen. Erst dann kann sie gezielt therapiert werden.
Denn hinter dem Symptom steckt eine Unterversorgung des Körpers mit Sauerstoff. Diese kann durch starke Atembeschwerden, eine Herzerkrankung oder eine Vergiftung mit Paracetamol verursacht werden. Meist bleibt es auch nicht bei einer blauen Zunge. Wenn du deine Katze gut beobachtest, fallen dir sicher noch mehr Anzeichen auf, dass es ihr nicht gut geht.
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