Labradoodle
Anhänglicher Energiebündel mit sanftem Wesen
Titelbild: Bruce Williamson | Unsplash
Rasseprofil:
Elternrassen: Pudel x Labrador Retriever
Körpergröße: 36 - 61 cm
Gewicht: 7 - 29 kg
Farbe: variiert (z.B. Schwarz, Braun, Beige, Apricot)
Fell: variiert (lockig, wellig oder glatt)
Charakter: verspielt, anhänglich, freundlich, intelligent
Anspruch an Haltung: mäßig (viel Bewegung, Anfänger- und Familienhund)
Lebenserwartung: 14 - 15 Jahre
FCI-Gruppe: nicht anerkannt
Herkunft: Australien
Was ist das Besondere an einem Labradoodle?
Der Labradoodle gehört zu den neuen Designerhunden und wurde erstmals 1988 in Australien gezüchtet. Er ist eine Kreuzung zwischen einem reinrassigen Labrador Retriever und einem reinrassigen Pudel. Die ursprüngliche Labrador-Pudel-Kreuzung war als Assistenzhund für Allergiker:innen gedacht, aber der Labradoodle hat sich schnell als Familienhund durchgesetzt.
In seiner ursprünglichen Heimat ist er auf dem Weg zum Rassehund mit einem eigenen Standard. In anderen Ländern wie Deutschland ist er nach wie vor eine Kreuzung, die noch nicht als eine eigenständige Rasse angesehen wird.
Bild: dendoktoor, Ray_Shrewsberry, MabelAmber, litthouse | Pixabay
Sind Labradoodles für Allergiker geeignet?
Ja, Labradoodles gelten als hypoallergen, aber nur, wenn sie das lockige Fell ihres Pudelelternteils geerbt haben. In diesem Fall verlieren sie relativ wenig oder gar kein Fell. Andere hypoallergene Rassen sind solche mit lockigem Fell wie Portugiesischer Wasserhund, Goldendoodle, Malteser und Havaneser.
Auslöser einer Hundeallergie sind aber nicht die Hundehaare, sondern Eiweißverbindungen, die durch Speichel, Urin und Hautdrüsen freigesetzt werden und an Fell und Hautschuppen haften bleiben. Sie werden von allen Hunden abgesondert, deshalb gibt es keine Hunderasse, die völlig hypoallergen ist. Im Zweifelsfall solltest du einen Allergietest durchführen lassen, bevor du dir einen Hund ins Haus holst. Dazu kannst du in der Arztpraxis einen Test machen lassen, für den du einige Hundehaare des ausgewählten Hundes benötigst.
Aussehen: Wie sieht ein Labradoodle aus?
Der Labradoodle sieht nicht immer gleich aus wie andere Rassehunde, denn er ist eine Mischrasse, die aus der Kreuzung von Labrador Retrievern und Pudeln entstanden ist. Labradoodles erben von beiden Elternteilen unterschiedliche Charaktereigenschaften. Welche sich stärker durchsetzen, ist bei jedem Hund anders.
Außerdem gibt es beim Pudel verschiedene Größen (Großpudel, Kleinpudel und Zwergpudel), die sich auf die Körpergröße und den gesamten Körperbau des Labradoodles auswirken. Daher kann die Größe eines Labradoodles je nach Pudelanteil von kleineren, kompakteren Exemplaren bis hin zu größeren, kräftigeren Hunden variieren.
Auch die Fellarten und -farben können variieren, da sowohl Labradore als auch Pudel eine breite Palette von Farben und Fellstrukturen aufweisen. Einige Welpen haben das lockige Pudelfell geerbt, während andere stärker vom Labrador-Elternteil beeinflusst sind. Das Fell hat oft dichte, wasserabweisende Unterwolle. Die Fellfarbe kann Schwarz, Braun, Beige, Apricot oder eine Kombination dieser Farben sein.
Der Labradoodle hat typischerweise einen muskulösen und gut proportionierten Körperbau, der stark und robust wirkt. Der Kopf ist breit mit einer weichen Schnauze, die je nach Pudelanteil unterschiedlich ausgeprägt sein kann. Die Augen sind ausdrucksvoll, meist dunkel und strahlen Freundlichkeit und Intelligenz aus. Die langen, hängenden Ohren sind weich und gut behaart. Der Schwanz ist oft mittellang und wedelt fröhlich, was die freundliche und einladende Ausstrahlung des Labradoodles unterstreicht und ihn zu einem beliebten Familienhund macht.
Haben Labradoodles immer Locken?
Nein, Labradoodles haben nicht immer Locken. Ihr Fell kann je nach genetischer Veranlagung unterschiedlich aussehen, und es gibt drei Hauptfelltypen: lockig, gewellt und glatt. Der Pudelanteil bestimmt oft die Fellstruktur, wobei lockiges oder gewelltes Fell am häufigsten vorkommt. Einige Labradoodles können jedoch auch ein glattes Fell haben.
Wie stark haaren Labradoodles?
Labradoodles haaren im Allgemeinen weniger als viele andere Hunderassen. Sie gelten aber nur als hypoallergen, wenn sie lockiges Fell haben. Dann verlieren sie weniger Hautschuppen und Haare und sind für Allergiker:innen besser geeignet.
Charakter und Verhalten: Wie ist das Wesen des Labradoodles?
Der Labradoodle zeichnet sich durch ein ausgeglichenes und freundliches Wesen aus. Er ist bekannt für seine Intelligenz und Lernfähigkeit, was ihn leicht erziehbar macht. Labradoodles sind sehr sozial und genießen die Gesellschaft von Menschen und anderen Tieren, was sie zu hervorragenden Familienhunden macht.
Ihr verspieltes Wesen sorgt dafür, dass sie aktiv und voller Energie sind, was regelmäßige Bewegung und geistige Herausforderung erfordert. Sie sind oft sehr sensibel und reagieren gut auf die Emotionen ihrer Besitzer:innen, was sie zu liebevollen Begleitern macht.
Außerdem sind Labradoodles in der Regel geduldig, was sie ideal für Haushalte mit Kindern macht. Ihr ausgeglichenes Temperament und ihre Anpassungsfähigkeit ermöglichen es ihnen, sich in verschiedenen Lebensumständen wohl zu fühlen, sei es in einer aktiven Familie oder in einer ruhigeren Umgebung. Alles in allem sind Labradoodles treue und anhängliche Hunde, die das Leben ihrer Besitzer:innen bereichern.
Sind Labradoodles verschmust?
Ja, Labradoodles sind in der Regel sehr verschmust und genießen die Nähe ihres Menschen. Sie sind für ihr freundliches und anhängliches Wesen bekannt, das sie zu liebevollen Gefährten macht, die gerne kuscheln und Zeit mit ihrer Familie verbringen.
Wie viel Bewegung braucht ein Labradoodle?
Ein Labradoodle braucht mindestens 60 bis 90 Minuten Bewegung pro Tag, darunter Spaziergänge, Spiele und geistige Beschäftigung. Sie sind aktive Hunde, die regelmäßige Bewegung und Beschäftigung brauchen, um glücklich und gesund zu bleiben.
Ist ein Labradoodle ein Anfängerhund?
Ja, Labradoodles gelten als gute Anfängerhunde. Sie sind intelligent, leicht erziehbar und anpassungsfähig, was sie für Hundehalter:innen mit wenig Erfahrung geeignet macht. Ihr freundliches und geselliges Wesen macht das Training einfach und angenehm.
Labradoodles können, wie viele andere Mischrassen, anfällig für bestimmte Gesundheitsprobleme sein, die bei ihren Elternrassen, dem Labrador Retriever und dem Pudel, häufig auftreten. Die häufigsten Gesundheitsprobleme sind:
• Hüftgelenksdysplasie: Sowohl Labradore als auch Pudel sind anfällig für Hüftgelenksdysplasie, eine Fehlbildung des Hüftgelenks, die zu Arthrose und Schmerzen führen kann.
• Ellbogendysplasie: Auch die Ellbogendysplasie tritt bei beiden Rassen auf und kann schon in jungen Jahren zu Gelenkproblemen führen.
• Augenkrankheiten: Labradore und Pudel können an verschiedenen erblichen Augenkrankheiten leiden, z.B. an progressiver Retinaatrophie (PRA), die zur Erblindung führen kann.
• Herzerkrankungen: Herzprobleme sind vor allem beim Pudel keine Seltenheit und können auch beim Labradoodle auftreten.
• Hautprobleme: Labradoodles können eine empfindliche Haut haben, die zu Allergien oder anderen dermatologischen Problemen führen kann, ähnlich wie bei ihren Eltern.
Verantwortungsvolle Zuchtpraktiken, wie z.B. Gesundheitschecks der Elterntiere, können das Risiko genetisch bedingter Krankheiten verringern. Es ist wichtig, beim Kauf eines Labradoodles auf seriöse Züchter:innen zu achten, die sich um die Gesundheit der Elterntiere kümmern.
Wie lange lebt ein Labradoodle?
Die durchschnittliche Lebenserwartung eines Labradoodles liegt bei 14 bis 15 Jahren. Dies kann jedoch je nach genetischer Veranlagung, Pflege und Gesundheitszustand variieren. Regelmäßige Tierarztbesuche und eine gesunde Lebensweise können dazu beitragen, die Lebensdauer zu verlängern.
Fell, Zähne, Ohren und Krallen gehören zur routinemäßigen Pflege eines Hundes. Labradoodles haben im Allgemeinen einen mäßigen Pflegeaufwand.
Fellpflege
Labradoodles haben meist ein lockiges oder gewelltes Fell, das regelmäßig gepflegt werden muss, um Verfilzungen und Mattenbildung zu vermeiden. Das Fell sollte mindestens ein- bis zweimal pro Woche gebürstet werden. Während des Fellwechsels kann ein häufigeres Bürsten erforderlich sein. Ein professionelles Trimmen alle paar Monate hilft, das Fell in gutem Zustand zu halten.
Der Labradoodle sollte außerdem nur gebadet werden, wenn er sich in Dreck oder in etwas Stinkendem gewälzt hat. Verwende immer ein spezielles Hundeshampoo. Häufiges Baden und Duschen sowie Produkte für Menschen greifen die Hautflora an und können Allergien und Hautausschläge begünstigen.
Zahnpflege
Für die Zahngesundheit und zur Vermeidung von Zahnstein und Maulgeruch sollten die Zähne regelmäßig geputzt werden, am besten täglich. Wenn du deinen Labradoodle früh daran gewöhnst, wird er problemlos mitmachen und sich auf die anschließende Belohnung freuen. Kauspielzeuge oder Kauartikel können die Zahnpflege zusätzlich unterstützen.
Ohrenpflege
Hunde mit Schlappohren wie der Labradoodle neigen aufgrund der Form ihrer Ohren eher zu Ohrenproblemen als Hunde mit Stehohren. Dies liegt daran, dass die Form der Schlappohren die Luftzirkulation im Ohr verringert, was zu einer höheren Feuchtigkeit und Temperatur im Gehörgang führt. Dies kann das Wachstum von Bakterien, Hefen und Pilzen begünstigen und zu Infektionen führen.
Kontrolliere die Ohren daher einmal in der Woche und reinige die Ohrmuschel vorsichtig, wenn sie verschmutzt ist. Festsitzendes Ohrenschmalz kann mit einem milden Ohrreiniger entfernt werden. Achte vermehrt auf Anzeichen einer Ohrenentzündung wie Kratzen am Ohr, Kopfschütteln, Ausfluss, Schwellung, Rötung oder unangenehmer Geruch. Nutze bei Auffälligkeiten den confidu Diagnose Finder oder suche eine Tierarztpraxis auf.
Krallenpflege
Überprüfe einmal wöchentlich die Krallen deines Labradoodles auf ihre richtige Länge. Die Kralle hat die richtige Länge, wenn sie beim stehenden Hund den Boden gerade noch nicht berührt. Ist die Kralle zu lang, muss sie vorsichtig gekürzt werden.
Es wird empfohlen, eine Tierkrankenversicherung für den Labradoodle abzuschließen, um eine optimale tierärztliche Versorgung zu gewährleisten, da die Kosten für die Tiergesundheit kontinuierlich steigen. Je nach Tarif können Vorsorgemaßnahmen, Untersuchungen, Behandlungen und Operationen von der Versicherung übernommen werden. Besonders für aktive Hunderassen und solche, die zu bestimmten Krankheiten neigen, ist eine Basis-Tierkrankenversicherung mit OP-Schutz zu empfehlen.
Neben der Tierkrankenversicherung ist es auch wichtig, dass jeder Labradoodle eine Hundehaftpflichtversicherung hat, da Hundehaltende für Schäden, die ihr Hund verursacht, haften.