Bernedoodle
Familienhund mit großem Kuschelfaktor
Titelbild: Esteban Arango | Pexels
Rasseprofil:
Elternrassen: Pudel x Berner Sennenhund
Körpergröße: 30 - 70 cm
Gewicht: 10 - 40 kg
Farbe: variiert (z.B. Schwarz und Weiß, Schwarz und Braun, Dreifarbig)
Fell: variiert (lockig, wellig oder glatt)
Charakter: sanftmütig, intelligent, ausgeglichen, anhänglich
Anspruch an Haltung: mäßig (viel Bewegung, Anfänger- und Familienhund)
Lebenserwartung: 10 - 15 Jahre
FCI-Gruppe: nicht anerkannt
Herkunft: USA und Kanada
Synonym: Bernese Mountain Poo, Bernesepoo, Bernesedoodle, Bernepoo
Was ist das Besondere an einem Bernedoodle?
Der Bernedoodle gehört zu den neuen Designerhunden. Er wird erst seit den 2000er Jahren gezüchtet und stammt ursprünglich aus den USA und Kanada. Er ist eine Kreuzung zwischen einem reinrassigen Berner Sennenhund und einem reinrassigen Pudel. Der Bernedoodle wird noch nicht als eigenständige Rasse anerkannt.
Die Kreuzung ist bekannt für ihre Intelligenz, Treue und charmante Persönlichkeit. Alles in allem ist der Bernedoodle ein charmanter und vielseitiger Hund, der durch sein freundliches Wesen und seine Anpassungsfähigkeit besticht.
Bild: Jill Verduin, Lesli Whitecotton, Lesli Whitecotton, Abigail Ann | Unsplash
Sind Bernedoodles für Allergiker geeignet?
Ja, Bernedoodles gelten als hypoallergen, aber nur, wenn sie das lockige Fell ihres Pudelelternteils geerbt haben. In diesem Fall verlieren sie relativ wenig oder gar kein Fell. Andere hypoallergene Rassen sind solche mit lockigem Fell wie Portugiesischer Wasserhund, Labradoodle, Goldendoodle, Malteser und Havaneser.
Auslöser einer Hundeallergie sind aber nicht die Hundehaare, sondern Eiweißverbindungen, die durch Speichel, Urin und Hautdrüsen freigesetzt werden und an Fell und Hautschuppen haften bleiben. Sie werden von allen Hunden abgesondert, deshalb gibt es keine Hunderasse, die völlig hypoallergen ist. Im Zweifelsfall solltest du einen Allergietest durchführen lassen, bevor du dir einen Hund ins Haus holst. Dazu kannst du in der Arztpraxis einen Test machen lassen, für den du einige Hundehaare des ausgewählten Hundes benötigst.
Aussehen: Wie sieht ein Bernedoodle aus?
Der Bernedoodle sieht nicht immer gleich aus wie andere Rassehunde, denn er ist eine Mischrasse, die aus der Kreuzung von Berner Sennenhunden und Pudeln entstanden ist. Bernedoodles erben von beiden Elternteilen unterschiedliche Charaktereigenschaften. Welche sich stärker durchsetzen, ist bei jedem Hund anders.
Außerdem gibt es beim Pudel verschiedene Größen, die sich auf die Körpergröße und den gesamten Körperbau des Aussiedoodles auswirken. Daher kann die Größe eines Bernedoodles je nach Pudelanteil von kleineren, kompakteren Exemplaren bis hin zu größeren, kräftigeren Hunden variieren.
Auch die Fellarten und -farben können variieren. Das Fell kann gelockt, gewellt oder glatt sein, wobei die gelockte Variante vom Pudel vererbt wird und oft als hypoallergen gilt. Die Fellfarbe variiert, aber viele Bernedoodles haben das dreifarbige Muster des Berner Sennenhundes mit Schwarz, Weiß und Braun. Es gibt auch einfarbige und zweifarbige Exemplare.
Der Körperbau ist kräftig und muskulös, wie beim Berner Sennenhund, kann aber je nach Größe des Pudels auch schlanker sein. Der Kopf ist breit, die Augen sind dunkel und ausdrucksvoll, die Ohren mittellang und hängend. Der buschige Schwanz wird oft freudig getragen.
Wie groß wird ein Bernedoodle?
Ein Bernedoodle kann je nach Pudelanteil in drei Größen vorkommen:
Standard-Bernedoodle: Schulterhöhe 58 bis 75 cm, Gewicht 30 bis 45 kg
Mini-Bernedoodle: Schulterhöhe 45 bis 58 cm, Gewicht 15 bis 30 kg
Toy-Bernedoodle: Schulterhöhe 30 bis 45 cm, Gewicht 5 bis 15 kg
Hat ein Bernedoodle Unterwolle?
Ja, Bernedoodles haben oft eine leichte Unterwolle, besonders wenn sie die dichte Fellstruktur des Berner Sennenhundes geerbt haben. Dies schützt sie vor Kälte, erfordert aber eine regelmäßige Fellpflege, um Verfilzungen zu vermeiden.
Haaren Bernedoodles viel?
Nein, Bernedoodles haaren im Allgemeinen weniger als viele andere Hunderassen. Dies gilt aber nur, wenn sie lockiges Fell haben.
Charakter und Verhalten: Wie ist das Wesen des Bernedoodles?
Der Bernedoodle ist für sein freundliches, ausgeglichenes und anhängliches Wesen bekannt. Diese Hunde sind sozial und verbringen gerne Zeit mit ihrer Familie, was sie zu ausgezeichneten Familienhunden macht. Sie sind intelligent und lernen schnell, was sie leicht trainierbar macht, aber auch regelmäßige geistige und körperliche Stimulation erfordert. Aufgrund ihres anhänglichen Wesens neigen Berner Sennenhunde dazu, enge Bindungen zu ihren Besitzer:innen aufzubauen, was sie manchmal anfällig für Trennungsangst macht, wenn sie längere Zeit allein gelassen werden.
Vom Berner Sennenhund erben sie meist Sanftmut und Geduld, vom Pudel die Verspieltheit und Neugier. Sollte sich auch der eigensinnige Charakter des Pudels stärker durchsetzen, ist eine konsequente Erziehung besonders wichtig. Bernedoodles sind oft sehr verspielt, was sie zu guten Begleitern für Kinder macht. Gleichzeitig haben sie einen ausgeprägten Beschützerinstinkt, sind aber selten aggressiv. Mit anderen Haustieren und Hunden kommen sie in der Regel gut aus, wenn sie gut sozialisiert sind.
Wie viel Bewegung braucht ein Bernedoodle?
Bernedoodles sind aktive Hunde, die täglich etwa 60 bis 90 Minuten Bewegung brauchen. Der Bernedoodle ist bei jedem Wetter gerne draußen und liebt lange Spaziergänge. Ausflüge, Spiele und geistige Stimulation sind wichtig, um ihn beschäftigt und zufrieden zu halten.
Sind Bernedoodle Anfängerhunde?
Ja, Bernedoodles können für Anfänger:innen geeignet sein, da sie als freundlich, intelligent und anpassungsfähig gelten. Sie benötigen jedoch regelmäßige Pflege, ausreichend Bewegung und geistige Beschäftigung. Mit einem gewissen Engagement für Training und Pflege kann der Bernedoodle ein ausgezeichneter Hund für Anfänger:innen sein.
Bernedoodles können, wie alle Mischlingsrassen, anfällig für bestimmte genetisch bedingte Krankheiten sein, die von den Elternrassen Berner Sennenhund und Pudel vererbt werden. Häufige Gesundheitsprobleme, die bei Bernedoodles auftreten können, sind:
• Hüftgelenksdysplasie: Sowohl Berner Sennenhunde als auch Pudel sind anfällig für Hüftgelenksdysplasie, die zu Gelenkproblemen und Schmerzen führen kann.
• Ellbogendysplasie: Die Ellbogendysplasie tritt v.a. bei großen Hunderassen auf und kann Schmerzen sowie Bewegungseinschränkungen verursachen.
• Progressive Retina-Atrophie (PRA): Eine erbliche Augenkrankheit, die im Laufe der Zeit zur Erblindung führen kann.
• Epilepsie: Pudel neigen zu idiopathischen Anfällen, die auch bei Bernedoodles auftreten können.
• Hautprobleme: Aufgrund ihres lockigen oder gewellten Fells können Bernedoodles anfällig für Hautkrankheiten oder Allergien sein.
• Krebserkrankungen: Berner Sennenhunde sind sehr anfällig für Krebserkrankungen, insbesondere für bösartige Tumore, die auch bei Bernedoodles auftreten können.
• Magendrehung: Dies ist eine akute, lebensbedrohliche Erkrankung, bei der sich der Magen verdreht. Sie tritt häufiger bei großen Hunden auf.
Durch sorgfältige Zucht und Untersuchungen der Elterntiere können diese Risiken vermindert werden. Seriöse Züchter:innen achten darauf, mögliche Gesundheitsprobleme durch entsprechende Tests zu minimieren.
Haben Bernedoodles einen empfindlichen Magen?
Ja, Bernedoodles können einen empfindlichen Magen haben, da sie mögliche Verdauungsprobleme von beiden Elternrassen erben können. Berner Sennenhunde neigen zu Magenempfindlichkeit und sind anfällig für Blähungen und Magendrehung, während Pudel manchmal Futtermittelunverträglichkeiten oder Allergien entwickeln. Daher können auch Bernedoodles an Verdauungsproblemen leiden.
Wie lange leben Bernedoodles?
Die Lebenserwartung eines Bernedoodles variiert stark, da die Elternrassen sehr unterschiedliche Lebenserwartungen haben. Pudel werden in der Regel relativ alt, die Lebenserwartung beträgt 10 bis 18 Jahre. Berner Sennenhunde haben hingegen eine kürzere Lebenserwartung, typischerweise 7 bis 10 Jahre.
Der Bernedoodle profitiert in der Regel von der Langlebigkeit des Pudels, so dass seine durchschnittliche Lebenserwartung bei 10 bis 15 Jahren liegt, insbesondere bei kleineren Varianten wie dem Mini-Bernedoodle.
Fell, Zähne, Ohren und Krallen gehören zur routinemäßigen Pflege eines Hundes. Bernedoodles haben im Allgemeinen einen mäßigen Pflegeaufwand.
Fellpflege
Bernedoodles haben meist ein lockiges oder gewelltes Fell, das regelmäßig gepflegt werden muss, um Verfilzungen und Mattenbildung zu vermeiden. Das Fell sollte mindestens ein- bis zweimal pro Woche gebürstet werden. Während des Fellwechsels kann ein häufigeres Bürsten erforderlich sein. Ein professionelles Trimmen alle paar Monate hilft, das Fell in gutem Zustand zu halten. Bei starkem Haarwuchs in den Ohren sollten die Ohrhaare gezupft werden. Das beugt Verklebungen und Entzündungen vor.
Der Bernedoodle sollte außerdem nur gebadet werden, wenn er sich in Dreck oder in etwas Stinkendem gewälzt hat. Verwende immer ein spezielles Hundeshampoo. Häufiges Baden und Duschen sowie Produkte für Menschen greifen die Hautflora an und können Allergien und Hautausschläge begünstigen.
Zahnpflege
Für die Zahngesundheit und zur Vermeidung von Zahnstein und Maulgeruch sollten die Zähne regelmäßig geputzt werden, am besten täglich. Wenn du deinen Bernedoodle früh daran gewöhnst, wird er problemlos mitmachen und sich auf die anschließende Belohnung freuen. Kauspielzeuge oder Kauartikel können die Zahnpflege zusätzlich unterstützen.
Ohrenpflege
Hunde mit Schlappohren wie der Bernedoodle neigen aufgrund der Form ihrer Ohren eher zu Ohrenproblemen als Hunde mit Stehohren. Dies liegt daran, dass die Form der Schlappohren die Luftzirkulation im Ohr verringert, was zu einer höheren Feuchtigkeit und Temperatur im Gehörgang führt. Dies kann das Wachstum von Bakterien, Hefen und Pilzen begünstigen und zu Infektionen führen.
Kontrolliere die Ohren daher einmal in der Woche und reinige die Ohrmuschel vorsichtig, wenn sie verschmutzt ist. Festsitzendes Ohrenschmalz kann mit einem milden Ohrreiniger entfernt werden. Achte vermehrt auf Anzeichen einer Ohrenentzündung wie Kratzen am Ohr, Kopfschütteln, Ausfluss, Schwellung, Rötung oder unangenehmer Geruch. Nutze bei Auffälligkeiten den confidu Diagnose Finder oder suche eine Tierarztpraxis auf.
Krallenpflege
Überprüfe einmal wöchentlich die Krallen deines Bernedoodles auf ihre richtige Länge. Die Kralle hat die richtige Länge, wenn sie beim stehenden Hund den Boden gerade noch nicht berührt. Ist die Kralle zu lang, muss sie vorsichtig gekürzt werden.
Es wird empfohlen, eine Tierkrankenversicherung für den Bernedoodle abzuschließen, um eine optimale tierärztliche Versorgung zu gewährleisten, da die Kosten für die Tiergesundheit kontinuierlich steigen. Je nach Tarif können Vorsorgemaßnahmen, Untersuchungen, Behandlungen und Operationen von der Versicherung übernommen werden. Besonders für aktive Hunderassen und solche, die zu bestimmten Krankheiten neigen, ist eine Basis-Tierkrankenversicherung mit OP-Schutz zu empfehlen.
Neben der Tierkrankenversicherung ist es auch wichtig, dass jeder Bernedoodle eine Hundehaftpflichtversicherung hat, da Hundehaltende für Schäden, die ihr Hund verursacht, haften.