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Lexikon der Hunderassen

Entdecke die Vielfalt der Hunderassen und erfahre alles über Charakter, Aussehen und Geschichte. Hol dir Tipps zur Erziehung, Ernährung und Pflege deines Hundes und wie du ihn vor Krankheiten schützen kannst.

Ob du schon einen Hund hast oder noch auf der Suche bist, hier findest du alle Informationen, die du brauchst.

Schnoodle

Schnoodle

Freundlicher Schoßhund mit oder ohne Bart

Titelbild: pen_ash | Pixabay

Rasseprofil:

Elternrassen: Pudel x Schnauzer

Körpergröße: 25 - 60 cm

Gewicht: 5 - 45 kg

Farbe: variiert (z.B. Schwarz, Braun, Weiß, Apricot, Grau)

Fell: variiert (lockig, wellig oder glatt)

Charakter: freundlich, intelligent, verspielt, anhänglich

Anspruch an Haltung: gering bis mäßig (viel Beschäftigung, Anfänger- und Familienhund)

Lebenserwartung: 12 - 16 Jahre

FCI-Gruppe: nicht anerkannt

Herkunft: USA

Synonyme: Poodle Schnauzer

Was ist das Besondere an einem Schnoodle?

Der Schnoodle gehört zu den neuen Designerhunden. Er wird seit den 1980er Jahren gezüchtet und stammt ursprünglich aus den USA. Er ist eine Kreuzung zwischen einem reinrassigen Schnauzer und einem reinrassigen Pudel. Schnoodles sind im Allgemeinen sehr freundlich und sozial. Sie sind gute Familienhunde, die sich gut mit Kindern und anderen Haustieren verstehen. Ihr anhängliches Wesen macht sie zu liebevollen Begleitern. Doch auch wenn der Schnoodle zunehmend an Verbreitung und Beliebtheit gewinnt, gilt er in Deutschland noch nicht als eigenständige Rasse.

Schnoodles können sehr unterschiedlich aussehen.

Bild: Pablo Hall, Gryffyn M, Lesli Whitecotton, Gryffyn M | Unsplash

Sind Schnoodles für Allergiker geeignet?

Ja, Schnoodles gelten als hypoallergen, aber nur, wenn sie das lockige Fell ihres Pudelelternteils geerbt haben. In diesem Fall verlieren sie relativ wenig oder gar kein Fell. Andere hypoallergene Rassen sind solche mit lockigem Fell wie Portugiesischer Wasserhund, Labradoodle, Goldendoodle, Malteser und Havaneser.

Auslöser einer Hundeallergie sind aber nicht die Hundehaare, sondern Eiweißverbindungen, die durch Speichel, Urin und Hautdrüsen freigesetzt werden und an Fell und Hautschuppen haften bleiben. Sie werden von allen Hunden abgesondert, deshalb gibt es keine Hunderasse, die völlig hypoallergen ist. Im Zweifelsfall solltest du einen Allergietest durchführen lassen, bevor du dir einen Hund ins Haus holst. Dazu kannst du in der Arztpraxis einen Test machen lassen, für den du einige Hundehaare des ausgewählten Hundes benötigst.

Aussehen: Wie sieht ein Schnoodle aus?

Der Schnoodle hat nicht immer das gleiche Aussehen wie andere Rassehunde, denn er ist eine Mischrasse, die aus der Kreuzung von Schnauzer und Pudel entstanden ist. Schnoodles erben von beiden Elternteilen unterschiedliche Merkmale. Welche sich stärker durchsetzen, ist von Hund zu Hund verschieden.

Außerdem gibt es sowohl beim Pudel als auch beim Schnauzer verschiedene Größen (Groß-, Klein- und Zwergpudel sowie Riesen-, Mittel- und Zwergschnauzer), die sich auf die Körpergröße und den gesamten Körperbau des Schnoodles auswirken. Daher kann die Größe eines Schnoodles von klein und kompakt bis hin zu groß und kräftig variieren. Das Fell kann variieren und drahtig-rau wie beim Schnauzer oder lockig-weich wie beim Pudel sein. Einige Schnoodles haben einen schnauzertypischen Bart. Das Fell kommt in verschiedenen Farben vor, darunter Schwarz, Braun, Weiß, Apricot und Grau.

Der Kopf des Schnoodles ist normalerweise oval oder leicht rechteckig mit einer gut definierten Schnauze. Die Augen sind oft dunkel und ausdrucksvoll, was den Hund freundlich und intelligent erscheinen lässt. Die Ohren sind gewöhnlich lang und hängend. Der Schwanz ist mittellang und kann je nach Hund unterschiedlich hoch getragen werden. Oft wird er freudig in Bewegung gehalten.

Wie groß wird ein Schnoodle?

Die Größe eines Schnoodles kann je nach Größe des Schnauzers und des Pudels , mit dem er gekreuzt wurde, stark variieren. Typische Größen sind:

    •    Toy-Schnoodle: 25-30 cm

    •    Miniatur-Schnoodle: 30-40 cm

    •    Standard-Schnoodle: 45-60 cm

Aufgrund der verschiedenen Pudelgrößen (Zwerg-, Klein- und Großpudel) und der Variabilität des Schnauzers (Zwerg-, Mittel- und Riesenschnauzer) können Schnoodles in einer großen Größenspanne vorkommen, was sie für verschiedene Lebensstile und Wohnsituationen anpassungsfähig macht.

Wie stark haaren Schnoodles?

Schnoodles haaren im Allgemeinen weniger als viele andere Hunderassen. Sie gelten aber nur als hypoallergen, wenn sie lockiges Fell haben. Dann verlieren sie weniger Hautschuppen und Haare und sind für Allergiker:innen besser geeignet.


Charakter und Verhalten: Wie ist das Wesen des Schnoodles?

Der Schnoodle hat einen freundlichen, lebhaften und anhänglichen Charakter, der ihn zu einem idealen Begleiter für Familien und Einzelpersonen macht. Diese Rasse ist für ihre Intelligenz und Lernfähigkeit bekannt, was das Training erleichtert. Schnoodles sind in der Regel verspielt und energisch und brauchen regelmäßige Bewegung und geistige Anregung, um glücklich und ausgeglichen zu bleiben.

Sie sind oft sehr sozial und genießen die Gesellschaft von Menschen und anderen Tieren. Aufgrund ihres freundlichen Wesens neigen sie nicht zu Aggressivität, können aber bei unzureichender Beschäftigung zu unerwünschtem Bellen oder anderen Verhaltensproblemen neigen. Fremden gegenüber sind sie aufgeschlossen. Schnoodles sind auch dafür bekannt, dass sie eine starke Bindung zu ihren Besitzer:innen aufbauen und in der Regel sehr loyal sind. Ihr anhängliches Wesen macht sie zu idealen Haustieren für Familien, Senioren und aktive Menschen.

Wie viel Auslauf brauchen Schnoodles?

Schnoodles brauchen regelmäßige Bewegung und geistige Anregung, um gesund und glücklich zu bleiben. Im Allgemeinen sollten sie mindestens 60 Minuten Bewegung pro Tag bekommen. Dies kann in Form von Spaziergängen, Spielstunden im Freien oder interaktiven Spielen im Haus geschehen.

Die genaue Menge an Auslauf kann jedoch je nach Größe und Energielevel des Schnoodles variieren. Kleinere Schnoodles brauchen vielleicht etwas weniger Auslauf als größere, während aktive Schnoodles mehr Spielzeit und körperliche Aktivitäten schätzen. Es ist wichtig, dass sie auch geistig gefordert werden, z.B. durch Tricks, Puzzlespiele oder Trainingseinheiten.

Regelmäßige Ausflüge und abwechslungsreiche Aktivitäten helfen, Langeweile und unerwünschte Verhaltensweisen zu vermeiden.

Ist ein Schnoodle ein Anfängerhund?

Ja, der Schnoodle gilt als Anfängerhund. Aufgrund seines freundlichen, anhänglichen Wesens und seiner Intelligenz eignet er sich gut für Hundebesitzer:innen, die zum ersten Mal einen Hund halten.

Schnoodles sind in der Regel leicht zu erziehen, da sie lernwillig und reaktionsschnell sind. Außerdem sind sie anpassungsfähig und fühlen sich sowohl in Wohnungen als auch in Häusern wohl.

Trotz ihrer Eignung für Anfänger:innen ist es wichtig, regelmäßig mit ihnen zu üben und ihnen ausreichend Bewegung und geistige Anregung zu bieten, um ihr Wohlbefinden zu gewährleisten.

Schnoodles können, wie alle Mischlingsrassen, anfällig für bestimmte genetisch bedingte Krankheiten sein, die von den Elternrassen Schnauzer und Pudel vererbt werden. Häufige Gesundheitsprobleme, die bei Schnoodles auftreten können, sind:

    •    Hüftgelenksdysplasie: Die Hüftgelenksdysplasie ist eine Fehlbildung des Hüftgelenks, die bei Pudeln und Schnauzern vorkommt und zu Bewegungsstörungen führen kann.

    •    Patellaluxation: Diese Erkrankung, bei der die Kniescheibe aus ihrer Position rutscht, tritt bei beiden Rassen auf.

    •    Ellbogendysplasie: Die Ellbogendysplasie tritt v.a. bei großen Hunderassen auf und kann Schmerzen sowie Bewegungseinschränkungen verursachen.

    •    Epilepsie: Eine neurologische Erkrankung, die beim Pudel häufiger auftritt und auch beim Schnoodle vorkommen kann.

    •    Augenprobleme: Sowohl Pudel als auch Schnauzer sind anfällig für verschiedene Augenkrankheiten, wie z.B. Grauer Star (Katarakt), Progressive Retina-Atrophie (PRA) und andere Augenprobleme, die das Sehvermögen beeinträchtigen können.

    •    Herzerkrankungen: Einige Pudel- und Schnauzerlinien sind anfällig für Herzerkrankungen.

    •    Hautprobleme: Pudel können eine empfindliche Haut haben, die zu Allergien und anderen Hauterkrankungen führen kann.

Durch sorgfältige Zucht und Untersuchungen der Elterntiere können diese Risiken vermindert werden. Seriöse Züchter:innen achten darauf, mögliche Gesundheitsprobleme durch entsprechende Tests zu minimieren.

Ist ein Schnoodle eine Qualzucht?

Nein, ein Schnoodle ist keine Qualzucht. Während einige Rassen, die häufig als Elterntiere in der Zucht verwendet werden, bestimmte gesundheitliche Probleme aufweisen können, ist die Kreuzung von Pudel und Schnauzer nicht mit typischen Qualzuchtmerkmalen verbunden.

Beide Elternrassen, Schnauzer und Pudel, haben gesunde Eigenschaften, und die Hybridzucht kann das Risiko von Erbkrankheiten verringern, was oft zu einer besseren Gesundheit der Nachkommen führt. Es ist jedoch wichtig, beim Kauf eines Schnoodles auf verantwortungsvolle Züchter:innen zu achten, die Wert auf Gesundheit und Wohlbefinden der Tiere legen.

Fell, Zähne, Ohren und Krallen gehören zur routinemäßigen Pflege eines Hundes. Schnoodles haben im Allgemeinen einen mäßigen Pflegeaufwand.

Fellpflege

Schnoodles haben ein Fell, das regelmäßig gepflegt werden muss, um Verfilzungen und Mattenbildung zu vermeiden. Das Fell sollte mindestens ein- bis zweimal pro Woche gebürstet werden. Während des Fellwechsels kann ein häufigeres Bürsten erforderlich sein. Ein professionelles Trimmen alle 6 bis 8 Wochen hilft, das Fell in gutem Zustand zu halten.

Der Schnoodle sollte nur gebadet werden, wenn er sich in Dreck oder in etwas Stinkendem gewälzt hat. Verwende immer ein spezielles Hundeshampoo. Häufiges Baden und Duschen sowie Produkte für Menschen greifen die Hautflora an und können Allergien und Hautausschläge begünstigen.

Zahnpflege

Für die Zahngesundheit und zur Vermeidung von Zahnstein und Maulgeruch sollten die Zähne regelmäßig geputzt werden, am besten täglich. Wenn du deinen Schnoodle früh daran gewöhnst, wird er problemlos mitmachen und sich auf die anschließende Belohnung freuen. Kauspielzeuge oder Kauartikel können die Zahnpflege zusätzlich unterstützen.

Ohrenpflege

Hunde mit Schlappohren, wie der Schnoodle, neigen aufgrund der Form ihrer Ohren eher zu Ohrenproblemen als Hunde mit Stehohren. Der Grund dafür ist, dass die Form der Schlappohren die Luftzirkulation im Ohr verringert, was zu höherer Feuchtigkeit und Temperatur im Gehörgang führt. Dies kann das Wachstum von Bakterien, Hefen und Pilzen begünstigen und zu Infektionen führen.

Kontrolliere die Ohren daher einmal in der Woche und reinige die Ohrmuschel vorsichtig, wenn sie verschmutzt ist. Festsitzendes Ohrenschmalz kann mit einem milden Ohrreiniger entfernt werden. Achte auf Anzeichen einer Ohrenentzündung wie Kratzen am Ohr, Kopfschütteln, Ausfluss, Schwellung, Rötung oder unangenehmen Geruch. Nutze bei Auffälligkeiten den confidu Diagnose Finder oder suche eine Tierarztpraxis auf.

Krallenpflege

Überprüfe einmal wöchentlich die Krallen deines Schnoodles auf ihre richtige Länge. Die Kralle hat die richtige Länge, wenn sie beim stehenden Hund den Boden gerade noch nicht berührt. Ist die Kralle zu lang, muss sie vorsichtig gekürzt werden.

Es wird empfohlen, eine Tierkrankenversicherung für den Schnoodle abzuschließen, um eine optimale tierärztliche Versorgung zu gewährleisten, da die Kosten für die Tiergesundheit kontinuierlich steigen. Je nach Tarif können Vorsorgemaßnahmen, Untersuchungen, Behandlungen und Operationen von der Versicherung übernommen werden. Besonders für aktive Hunderassen und solche, die zu bestimmten Krankheiten neigen, ist eine Basis-Tierkrankenversicherung mit OP-Schutz zu empfehlen.

Neben der Tierkrankenversicherung ist es auch wichtig, dass jeder Schnoodle eine Hundehaftpflichtversicherung hat, da Hundehaltende für Schäden, die ihr Hund verursacht, haften.