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Lexikon der Hunderassen

Entdecke die Vielfalt der Hunderassen und erfahre alles über Charakter, Aussehen und Geschichte. Ob du schon einen Hund hast oder noch auf der Suche bist, hier findest du alle Informationen, die du brauchst.

Hol dir Tipps zur Erziehung, Beschäftigung, Ernährung und Pflege deines Hundes. Schütze ihn vor Krankheiten, Allergien und Übergewicht für ein gesundes und glückliches Leben.

Entdecke auch Designer-Hunderassen wie den Maltipoo oder den Labradoodle mit ihrer einzigartigen Kombination aus Intelligenz und Charme. Werde Teil unserer Community und beginne dein Abenteuer!

Pudel

Pudel

Elegante Schönheit in vier Größen und vielen Farben

Rasseprofil:

Körpergröße: Großpudel 46 - 60 cm, Kleinpudel 36 - 45 cm, Zwergpudel 29 - 35 cm, Toy-Pudel 25 - 28 cm

Gewicht: Großpudel 18 - 25 kg, Kleinpudel 7 - 12 kg, Zwergpudel 3,5 - 6 kg, Toy-Pudel 2 - 4 kg

Farben: alle (z.B. Apricot, Schwarz, Grau, Silber, Blau, Café-au-lait, Creme)

Fell: mittellang, dicht, fein, wollig, gelockt

Charakter: sehr intelligent, kontaktfreudig, anhänglich, sehr lebhaft und aktiv

Anspruch an Haltung: mäßig (viel Auslauf und Beschäftigung, Familienhund mit Kindern > 6 Jahren)

Lebenserwartung: 10 - 18 Jahre

FCI-Gruppe 9, Gesellschafts- und Begleithunde

Herkunft: Deutschland

Synonym: Caniche, Barboncino

Titelbild: PAN Michal | Shutterstock

Dieses Netzdiagramm gibt dir einen Überblick über die Eigenschaften des Pudels. Je weiter der jeweilige Punkt vom Zentrum entfernt ist, desto stärker ist die Eigenschaft ausgeprägt¹’²’⁴’⁵. Der Pudel hat z.B. ein hohes Bedürfnis nach Zuwendung und ein geringes Aggressionspotenzial.

Der Pudel ist eine vielseitige und beliebte Hunderasse, die sich für verschiedene Lebensstile eignet. Pudel sind für ihre hohe Intelligenz und Lernfähigkeit bekannt. Sie sind leicht trainierbar und eignen sich gut für verschiedene Aktivitäten und Hundesportarten. Pudel sind anpassungsfähige Hunde, die in verschiedenen Umgebungen leben können, sei es in einer Wohnung oder in einem Haus mit Garten. Pudel sind im Allgemeinen freundlich und entwickeln eine starke Bindung zu ihren Familienmitgliedern, was sie zu guten Begleithunden macht. Das auffällige Fell des Pudels muss regelmäßig gebürstet und getrimmt werden, um in gutem Zustand zu bleiben. Pudel gelten als allergikerfreundlich, da sie wenig haaren.

Bevor du dich für einen Pudel entscheidest, ist es wichtig, die Bedürfnisse der Rasse zu verstehen und sicherzustellen, dass sie zu deinem Lebensstil und deinen Fähigkeiten als Hundehalter:in passen. Wenn du die Zeit und den Willen hast, dich um einen Pudel zu kümmern, wirst du in ihm einen liebevollen und intelligenten Begleiter finden.

Weißer Zwergpudel

Bild: Andres Felipe Aristizabal | Pixabay

Aussehen: Wie sieht ein Pudel aus?

Den Pudel gibt es in vier Größen: den Großpudel mit einem Gewicht von 18 bis 25 kg, den Kleinpudel mit einem Gewicht von 7 bis 12 kg, den Zwergpudel mit einem Gewicht von 3,5 bis 6 kg und den Toy-Pudel mit einem Gewicht von 2 bis 4 kg. Das Fell ist ein charakteristisches Merkmal der Rasse. Es ist mittellang, dicht, fein, wollig und gelockt. Wenn es nicht alle 6 bis 8 Wochen getrimmt wird, neigt es zur Bildung von Kräuselungen (Cording) und Wellen. Alle einfarbigen Farben sind zulässig (z.B. Apricot, Schwarz, Grau, Silber, Blau, Café-au-lait, Creme).

Großpudel (links) und Kleinpudel beim Spaziergang.

Bild: pasja1000 | Pixabay

Der Pudel hat ein längliches Gesicht mit mittelgroßen, dreieckigen, flach anliegenden, belederten Schlappohren und großen, mandelförmigen, dunkelbraunen Augen. Ein leichter Stop und eine eher schmale Schnauze sind typisch für den Pudelkopf. Die obere Linie ist gerade, die Pfoten sind kompakt und haben Schwimmhäute, die Gliedmaßen sind gerade. Das Gangwerk ist lebhaft und elastisch.

Früher gehörte es in Deutschland zum Rassestandard, dass die Rute des Pudels kupiert, d.h. chirurgisch gekürzt wurde. Seit einiger Zeit ist das Kupieren jedoch verboten, da es als unnötiger Eingriff angesehen wird, der Schmerzen und Leiden verursacht. In anderen Teilen der Welt, z.B. in Osteuropa und in den USA, wird das Kupieren jedoch weiterhin praktiziert.

Silberfarbener Großpudel

Bild: Sonyuser | Pixabay

Was ist die beliebteste Pudel Farbe?

Die Beliebtheit von Pudelfarben kann je nach Region, Zuchtvorlieben und persönlichem Geschmack variieren. Pudel gibt es in verschiedenen Farben, darunter Schwarz, Weiß, Braun, Silber, Apricot und viele andere.

Schwarze und weiße Pudel sind weit verbreitet, aber auch apricotfarbene und silberfarbene Pudel sind beliebt. Präferenzen können sich auch auf eine bestimmte Pudelgröße beziehen.

Wichtig ist, dass die Farbe eines Pudels keinen Einfluss auf seine Intelligenz, sein Temperament oder seine Gesundheit hat. Bei der Auswahl eines Pudels sollte man sich auf die Qualität der Zucht, die Gesundheit der Elterntiere und die Pflegebedürfnisse konzentrieren, nicht nur auf die Farbe.

Cremefarbener Toy-Pudel

Bild: Petra Solajova | Pixabay

Wie stark haaren Pudel?

Pudel gelten allgemein als nicht oder wenig haarend, was bedeutet, dass sie weniger Haare verlieren als viele andere Hunderassen. Dies macht sie oft zu einer geeigneten Wahl für Menschen, die an einer Hundehaarallergie leiden oder sich einen Hund mit geringem Haarverlust wünschen.

Pudel haben ein lockiges Fell, das dazu neigt, immer weiterzuwachsen anstatt auszufallen. „Nicht haarend“ bedeutet jedoch nicht, dass sie überhaupt nicht haaren. Alle Hunde verlieren bis zu einem gewissen Grad Haare, aber bei Pudeln ist der Haarausfall minimal.

Regelmäßiges Bürsten und Kürzen des Fells sind notwendig, um Verfilzungen zu vermeiden und das Fell in gutem Zustand zu halten. Der Pflegeaufwand kann je nach Pudeltyp und Haarschnitt variieren.

Charakter und Verhalten: Wie ist das Wesen des Pudels?

Bekannte Eigenschaften des Pudels sind seine hohe Intelligenz, seine Kontaktfreudigkeit und seine ausgezeichnete Erziehbarkeit. Pudel sind sehr lebhaft und aktiv und neigen zum Bellen. Sie müssen an andere Haustiere und Menschen gewöhnt werden, da sie sonst leicht bissig werden können. Sie brauchen die Nähe des Menschen und sind Fremden gegenüber eher zurückhaltend.

Verhaltensprofil des Pudels

In neueren Studienᶜ wurde das Verhaltensprofil (siehe Grafik) des Pudels im Vergleich zu anderen Hunderassen erstellt. Es zeigt, dass der Pudel recht pflegeleicht ist, mit Ausnahme des Schnappens. Daher sollte die Rasse nicht die erste Wahl für eine Familie mit Kindern sein. Pudel zeichnen sich durch eine geringe Aggressivität gegenüber der Familie, anderen Hunden und menschlichen Eindringlingen aus. Das Bedürfnis nach Zuwendung steht an erster Stelle.

Man sollte sich jedoch auf übermäßiges Bellen einstellen, das für Zwerg- und Toy-Pudel wohl charakteristischer ist als für den Großpudel. Der ziemlich hohe Rang für wachsames Bellen zeigt, dass ein recht guter Schutz des Hauses oder zumindest ein Alarmbellen erwartet werden kann.

Die beeindruckend hohe Punktzahl bei der Trainierbarkeit spiegelt den Ursprung der Rasse wider, die zum Apportieren von Wasservögeln gezüchtet wurde. Es ist nicht verwunderlich, dass Pudel in ihrer frühen Geschichte oft als Wanderzirkushund eingesetzt wurde, der Kunststücke vorführte, um seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Der hohe Grad an Erziehbarkeit deutet auch darauf hin, dass sich der Pudel bei entsprechendem Verhaltenstraining gut in die meisten Haushalte integrieren lässt. Obwohl sich das hier vorgestellte Verhaltensprofil auf den Pudel im Allgemeinen bezieht, ist davon auszugehen, dass die mit der Reaktionsfähigkeit verbundenen Eigenschaften bei kleineren Hunden stärker ausgeprägt sind.

Dieses Netzdiagramm gibt dir einen Überblick über das Verhalten des Pudels. Je weiter der jeweilige Punkt vom Zentrum entfernt ist, desto stärker ist das Verhalten ausgeprägtᶜ. Der Pudel hat z.B. ein geringes Aggressivitätspotenzial und sein Bedürfnis nach Zuwendung ist groß.

Welches Verhalten ist beim Pudel stark ausgeprägt?

•        Bedürfnis nach Zuwendung

•        Trainierbarkeit

•        übermäßiges Bellen

•        wachsames Bellen

•        Aktivität & Reaktion auf Reize

Welches Verhalten ist beim Pudel gering ausgeprägt?

•        Revierverteidigung

•        aggressiv gegen Familie

•        aggressiv gegen Hunde

Ist ein Pudel ein Kläffer?

Ja, der Pudel bellt relativ viel im Vergleich zu anderen Rassen. Er zeigt häufig sowohl wachsames Bellen, wenn er Gefahr wittert, als auch Bellen bei Aufregung.

Pudel benutzen ihre Stimme zur Kommunikation und wie bei den meisten Hunderassen ist das Bellen Teil seines natürlichen Verhaltens, insbesondere wenn sie aufgeregt oder alarmiert sind. Durch entsprechendes Training und Sozialisierung kann das Bellen allerdings reduziert werden.

Der Pudel bellt dir zu viel? Wenn du eine kleine Hunderasse suchst, bei der das Verhalten weniger ausgeprägt ist, können wir dir den Whippet oder das Italienische Windspiel empfehlen.

Zwei Kleinpudel fletschen die Zähne.

Bild: Jörg Vieli | Pixabay

Kann ein Pudel bissig und aggressiv werden?

Jein, Pudel neigen generell eher nicht zu aggressivem Verhalten, außer zum Schnappen. Dennoch ist es wichtig zu betonen, dass die meisten Pudel freundliche Hunde sind. Durch sorgfältige Erziehung, Sozialisierung und ausreichende geistige und körperliche Auslastung kannst du aggressives Verhalten bei deinem Pudel minimieren.

Haben Pudel einen Beschützerinstinkt?

Ja, Pudel haben oft einen ausgeprägten Beschützerinstinkt gegenüber ihren Besitzer:innen und ihrem Zuhause. Obwohl sie aufgrund ihres freundlichen und sozialen Wesens nicht immer als klassische Wachhunde angesehen werden, können sie dennoch eine starke Bindung zu ihrer Familie entwickeln und bereit sein, diese zu beschützen.

Der Beschützerinstinkt eines Pudels kann sich auf verschiedene Weise äußern. Dazu gehört das Bellen, um auf ungewöhnliche Geräusche oder Besucher aufmerksam zu machen, sowie eine erhöhte Wachsamkeit in bestimmten Situationen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass der Schutztrieb von Hund zu Hund variieren kann und nicht alle Pudel das gleiche Maß an Wachsamkeit oder Schutzverhalten zeigen.

Sind Pudel anhänglich?

Ja, Pudel gelten im Allgemeinen als anhängliche Hunde. Sie sind intelligente und soziale Hunde, die gerne in der Nähe ihrer Besitzer:innen sind. Sie neigen zu einer starken Bindung an ihren Menschen und suchen oft Aufmerksamkeit, Zuneigung und soziale Interaktion.

Diese Anhänglichkeit macht den Pudel zu einem guten Begleithund. Sie sind oft bereit, Zeit mit ihren Besitzer:innen zu verbringen, sei es beim Spielen, Schmusen oder bei gemeinsamen Aktivitäten. Es ist wichtig, die emotionalen Bedürfnisse eines Pudels zu erfüllen, indem man ihm genügend Aufmerksamkeit und Liebe schenkt.

Sind Pudel schlau?

Ja, der Pudel gilt als eine der intelligentesten Hunderassen. In der Tat sind Pudel für ihre hohe Intelligenz und Lernfähigkeit bekannt. Aufgrund ihrer hohen Intelligenz sind Pudel nicht nur leicht trainierbar, sondern auch in der Lage, komplexe Aufgaben zu verstehen und auszuführen. Viele Pudel sind erfolgreich in Hundesportarten, Gehorsamswettbewerben und anderen Aktivitäten, die ihre Intelligenz und Geschicklichkeit herausfordern.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Intelligenz eines Pudels auch bedeutet, dass er geistig stimuliert und beschäftigt werden muss. Langeweile kann zu unerwünschtem Verhalten führen. Durch Training, Spiele und geistige Herausforderungen können Sie sicherstellen, dass Ihr Pudel geistig gefordert und zufrieden ist.

„Lachender“ Zwergpudel

Bild: harvey117 | Pixabay

Können Pudel lachen?

Nein, Hunde haben nicht die Fähigkeit zu „lachen“ im menschlichen Sinne, da dies eine komplexe emotionale Reaktion ist, die mit menschlichen Erfahrungen verbunden ist. Hunde drücken jedoch Freude und Zufriedenheit auf verschiedene Arten aus, die oft als „Lächeln“ oder „Grinsen“ interpretiert werden können.

Einige Hunde, darunter auch Pudel, zeigen ihre Freude durch sichtbare Zeichen wie wedelnde Schwänze, aufgestellte Ohren, eine entspannte Körpersprache und manchmal durch eine Art „Lächeln“, indem sie die Lippen nach oben ziehen. Es ist wichtig zu beachten, dass dies nicht dasselbe wie menschliches Lachen ist, sondern eher eine Kombination von Körpersprache und Ausdrucksverhalten, die Freude und Wohlbefinden ausdrückt.

Wie lange schläft ein Pudel am Tag?

Der Schlafbedarf eines Pudels variiert je nach Alter, Aktivitätsniveau und individueller Veranlagung. Ausgewachsene Pudel benötigen etwa 12 bis 14 Stunden Schlaf pro Tag. Dieser Schlafbedarf kann jedoch von Hund zu Hund variieren. Welpen und Junghunde haben einen höheren Schlafbedarf und können bis zu 18 Stunden pro Tag schlafen.

Ist ein Pudel verschmust?

Ja, Pudel sind oft als verschmuste Hunde bekannt und suchen regelmäßig Zuneigung und Nähe. Viele Pudel lieben es zu kuscheln, sich an ihren Besitzer:innen anzulehnen und in seiner Nähe zu sein. Dieses Schmuseverhalten macht sie zu guten Begleithunden und Familienmitgliedern.

Kleinpudel leckt die Hände von einem Kleinkind.

Bild: Max Harlynking | Unsplash

Geschichte: Ursprung des Pudels

Die Geschichte einer Rasse kann Aufschluss über ihren Ursprung, ihre Zucht und ihre ursprüngliche Verwendung als Arbeitshund oder Begleithund geben. Sie kann auch helfen zu verstehen, warum die Rasse bestimmte Eigenschaften und Verhaltensweisen aufweist und welche besonderen Bedürfnisse sie hat. Darüber hinaus kann die Geschichte einer Hunderasse interessante Anekdoten und Fakten über berühmte Hunde und ihre Rolle in Kultur und Gesellschaft enthalten. Alles in allem ist die Geschichte einer Hunderasse ein wichtiger Teil ihres Erbes und ihrer Identität, der sowohl für Hundefreund:innen als auch für Hundehaltende von Interesse sein kann. Kommen wir zur Geschichte des Pudels.

Wenn du durch ein großes Kunstmuseum gehst und nach Hunden auf klassischen Gemälden Ausschau hältst, wirst du den Vorfahren des Pudels häufiger als jede andere Rasse sehen. Tatsächlich sind auf Gemälden aus dem Mittelmeerraum, die bis ins 1. Jahrhundert zurückreichen, Hunde abgebildet, die dem heutigen Pudel ähneln.

Heute verbinden wir den Pudel eher mit französischen Hundezüchter:innen, aber tatsächlich wurde die Rasse in Deutschland entwickelt. Wegen ihrer Liebe zum Wasser wurden die ersten Pudel, die zum Apportieren von Wasservögeln eingesetzt wurden, in Deutschland „Pedelin“ oder „Pudel“ genannt. Pudel, was so viel wie Pfütze bedeutet, wurde bald im englischsprachigen Raum in „Poodle“ umgewandelt. Der genaue genetische Ursprung ist unklar, aber alte Rassen wie der Irische Wasserspaniel, der Rauhaarige Wasserhund, verschiedene Terrier und andere haben zur Entwicklung beigetragen. In der deutschen Geschichte werden pudelartige Hunde erstmals im 15. Jahrhundert erwähnt. Die Toy-Version des Pudels wurde erstmals im 18. Jahrhundert gezüchtet.

Das lange Fell des Pudels erschwerte das Schwimmen beim Apportieren von Wasservögeln, so dass das Scheren des Fells eingeführt wurde, um ein schnelleres Vorankommen im Wasser zu ermöglichen. Aus diesem Brauch des Scherens entwickelte sich der „Haarschnitt“, der heute mit dem Pudel verbunden wird.

Viele Menschen sind verwirrt über die offizielle Bezeichnung der Rasse. Obwohl es vier verschiedene Größen des Pudels gibt, nämlich Großpudel, Kleinpudel, Zwergpudel und Toy-Pudel, betrachten die Zuchtverbände alle Größenvarianten als dieselbe Rasse. Pudelfreund:innen werden dir wahrscheinlich sagen, dass du jeden Hund in jeder Größe und Farbe haben kannst, die du dir wünschst, von Weiß bis Schwarz, Braun, Blau, Grau, Apricot und so weiter. Manche Pudel sind rosa, andere blau oder sogar silbern. Anstatt zu versuchen, Linien zu ziehen, wo eine Größenbezeichnung oder ein Farbmuster aufhört und ein anderes anfängt, werfen die Zuchtbuchführer:innen sie einfach alle in einen Topf.

Pudel mit Schal.

Bild: alphatex | Pixabay

Haltung: Wie hält man einen Pudel?

Zubehör: Was braucht der Pudel?

Wenn man sich einen Hund anschafft, braucht man auch Zubehör, um ihn zu pflegen, zu beschäftigen und mit ihm spazieren zu gehen. Hier einige Empfehlungen:

•        Futternapf und Wassernapf: Als Faustregel gilt: Die Größe des Hundes bestimmt die Größe des Napfes. Kleine Hunde benötigen einen kleineren Napf als große Hunde. Die Näpfe sollten rutschfest und stabil sein. Näpfe aus Keramik oder Glas sind ideal, sie sind leicht zu reinigen und geschmacksneutral. Auch Edelstahl ist ein gutes und bruchsicheres Material, hat aber einen Eigengeschmack, den manche Hunde nicht mögen. Verzichte auf Futternäpfe aus Kunststoff. Diese sind meist nicht rutschfest und können ungesunde Weichmacher enthalten. Außerdem entstehen mit der Zeit Kratzer und Risse, in denen sich Bakterien ansiedeln können.

•        Futter: Ob Welpe oder älterer Hund - er braucht das richtige Futter. Je nach Alter, Größe, Rasse, körperlicher Verfassung und Vorerkrankungen benötigt er unterschiedliche Nährstoffe. Lies die Deklaration des Futters genau, bevor du dich für eine Sorte entscheidest.

•        Hundebett und Körbchen: Hunde schlafen viel, etwa 12 bis 14 Stunden täglich, Welpen sogar bis zu 20 Stunden. Damit sie sich dabei gut erholen können, brauchen sie ein geeignetes Hundebett oder Körbchen. Ein Hundekörbchen ist ungepolstert und sollte z.B. mit einer Decke und Kissen ausgestattet sein, um Druckstellen zu vermeiden. Ein Hundebett ist bereits gepolstert, z.B. mit Schaumstoff oder Mikroperlen. Auch die Größe ist für einen erholsamen Schlaf wichtig. Achte darauf, dass dein Hund sich in alle Richtungen bewegen kann und beim Hinlegen noch ca. 30 cm Platz bis zu den Rändern hat. Wo du den Schlafplatz am besten platzierst, erfährst du im Artikel Entspannung pur – der richtige Ruheplatz für deinen Hund.

•        Halsband und Geschirr: Um mit dem Hund sicher spazieren gehen zu können, muss er an der Leine geführt werden. Je nach Alter, Aktivität und Rasse eignet sich dafür ein Halsband oder ein Geschirr. Ein Geschirr verteilt den Druck gleichmäßiger als ein Halsband, was z.B. beim Erlernen der Leinenführigkeit hilfreich ist. Achte bei Welpen darauf, dass Halsband und Geschirr mitwachsen können oder ersetze sie regelmäßig, bevor sie beginnen, in die Haut einzuschneiden. Im Artikel Halsband oder Geschirr | Die ewige Frage erfährst du, wie du die richtige Größe für deinen Hund auswählst. Für die kalte Jahreszeit und Spaziergänge im Dunkeln sind Reflektoren an Leine und Halsband oder Leuchthalsbänder ideal.

•        Leine: Es gibt verschiedene Arten von Leinen, z.B. Standardleinen, Rollleinen und Schleppleinen. Für das Leinenführigkeitstraining ist eine Standardleine am besten geeignet. Generell sollte eine Leine aus einem robusten und bissfesten Material bestehen.

•        Kotbeutel: Kotbeutel sollten beim gemeinsamen Spaziergang nicht vergessen werden. Jede:r Hundebesitzer:in steht in der Verantwortung, die Hinterlassenschaften des Vierbeiners zu entsorgen. Werden sie auf öffentlichen Flächen nicht beseitigt, drohen je nach Bundesland Bußgelder von bis zu 150 Euro. Außerdem ist Hundekot umweltschädlich und eine Ansteckungsquelle für andere Hunde.

•        Maulkorb: In öffentlichen Verkehrsmitteln ist das Tragen eines Maulkorbs meist Pflicht. Darüber hinaus ist es ratsam, immer einen Maulkorb dabei zu haben, um ihn im Bedarfsfall anlegen zu können. Trainiere dies regelmäßig mit deinem Hund, auch wenn der Maulkorb nur selten gebraucht wird.

•        Spielzeug: Damit sich dein Hund nicht langweilt, sollte er Hundespielzeug haben. Es regt die Sinne und kognitiven Fähigkeiten an, trainiert, macht Spaß und dient zum Kuscheln und Knabbern. Billiges Plastikspielzeug, das schnell kaputtgeht, sollte vermieden werden. Sinnvoll sind stattdessen stabile Wurfspielzeuge, Seile und sorgfältig genähte Kuscheltiere.

•        Hundebürste oder -kamm: Wie aufwändig die Fellpflege ist, hängt stark von der Rasse ab. Bei Hunden mit mittellangem Fell wie dem Pudel helfen Hundebürste und -kamm, um lose Haare zu entfernen und Verfilzungen zu vermeiden. Hat sich der Hund in einer Pfütze gesuhlt oder in etwas Stinkendem gewälzt, hilft eine Dusche mit einem milden Hundeshampoo.

•        Flohkamm und Zeckenhaken: Zur Kontrolle auf Flohbefall ist ein feiner Flohkamm hilfreich. Zum Entfernen von Zecken empfiehlt sich ein Zeckenhaken.

•        Zahnputzutensilien: Um Zahnbelag sowie Zahn- und Zahnfleischerkrankungen vorzubeugen, solltest du deinem Hund täglich die Zähne putzen. Dazu benötigst du eine Zahnbürste oder einen Fingerling in entsprechender Größe und eine für Hunde geeignete Zahnpasta. Kauspielzeug und Kauartikel befriedigen zwar das Kaubedürfnis, reinigen aber alleine nicht ausreichend.

•        Transportbox oder Anschnallgurt: Wer seinen Hund im Auto oder Flugzeug mitnehmen möchte, braucht eine Hundetransportbox, die ihn sichert. Sie sollte stabil sein und die richtige Größe für den Hund haben. Befestige die Transportbox gut im Auto, damit sie auch bei einer Vollbremsung nicht verrutschen kann. Alternativ gibt es für kleine und mittelgroße Hunde spezielle Gurte, die an einem Hundegeschirr befestigt werden. Sie sind jedoch nicht so sicher wie eine Transportbox und können bei einer Vollbremsung reißen.

Wie viel Bewegung braucht ein Pudel?

Wie viel Bewegung ein Pudel braucht, hängt von verschiedenen Faktoren wie Größe, Alter, Gesundheitszustand und individuellen Bedürfnissen ab. Im Allgemeinen sind Pudel jedoch aktive Hunde, die regelmäßige Bewegung und geistige Anregung benötigen. Ein erwachsener Pudel sollte mindestens einmal täglich 60 Minuten spazierengehen, am besten zu festen Zeiten.

Toy- und Zwergpudel können mit kürzeren Spaziergängen und aktivem Spiel zufrieden sein, während Klein- und Großpudel normalerweise mehr Bewegung und körperliche Aktivität benötigen. Eine ausgewogene Mischung aus Spaziergängen, Spielen und Training fördert nicht nur die körperliche Fitness, sondern auch die geistige Gesundheit des Pudels. Pudel sind intelligent, und das Anbieten von Denksportaufgaben und neuen Herausforderungen kann dazu beitragen, dass sie geistig stimuliert und zufrieden bleiben. Darüber hinaus kann Hundesport den Hund beschäftigen und auslasten.

Es ist wichtig, die individuellen Bedürfnisse deines Pudels zu berücksichtigen und dafür zu sorgen, dass er genug Bewegung bekommt, um gesund und glücklich zu bleiben.

Pudel sind sehr soziale Hunde und bleiben nicht gerne allein. Ein Partnerhund kann gegen Langeweile und Einsamkeit helfen.

Bild: Katrinbechtel | Pixabay

Wie lange können Pudel alleine bleiben?

Pudel sind von Natur aus soziale Hunde und bevorzugen die Gesellschaft von Menschen und anderen Hunden. Dies bedeutet jedoch nicht, dass sie nicht allein gelassen werden können. Bei entsprechender Vorbereitung, Ausbildung und Beschäftigung können Pudel lernen, bis zu 6 Stunden am Tag allein zu bleiben.

Das Alleinbleiben sollte schrittweise trainiert werden, beginnend mit kurzen Abwesenheitszeiten und allmählich länger werdend. Es ist wichtig, dem Pudel einen sicheren und komfortablen Platz zur Verfügung zu stellen, an dem er sich wohl fühlt, z.B. einen separaten Raum oder eine Hundebox. Ausreichende Beschäftigung vor der Abwesenheit, wie z.B. Spaziergänge, Spielzeit und geistige Stimulation können ebenfalls dazu beitragen, dass der Pudel ruhiger und ausgeglichener ist, wenn er allein ist.

Ausgaben: Wie viel kostet ein Pudel?

Ein Pudelwelpe kostet derzeit im Durchschnitt zwischen 800 € und 3.000 €, je nach Züchter:in, Stammbaum, Größe, Farbe und Geschlecht. Alles zum Thema Zucht und Welpenauswahl erfährst du im Artikel Checkliste: Woran erkenne ich eine gute Hundezucht und gesunde Welpen?

Die Kosten für die Haltung eines Pudels liegen im oberen Mittelfeld. Zusätzlich zum Kaufpreis gibt es viele weitere Ausgaben, die für die Haltung und Pflege des Hundes anfallen, wie z.B. Futter, Hundetraining, Spielzeug und Zubehör. Ein weiterer Kostenfaktor sind die Hundesteuer und die Hundehaftpflichtversicherung. Da die Rasse krankheitsanfällig ist, muss man im Laufe eines Pudellebens mit hohen Tierarztkosten rechnen. Es lohnt sich also, frühzeitig eine Tierkrankenversicherung abzuschließen. Im Durchschnitt muss mit monatlichen Kosten von mindestens 250 € gerechnet werden.

Wie viel kostet die Hundesteuer für einen Pudel?

Die Höhe der Hundesteuer hängt nicht direkt von der Hunderasse ab. Ein Pudel kostet also nicht mehr oder weniger Hundesteuer als ein Neufundländer. Wie hoch die Hundesteuer für einen Pudel in Deutschland ist, hängt von der Gemeinde ab, in der man wohnt. Entscheidend ist auch die Anzahl der Hunde im Haushalt. So ist in den meisten Städten die Hundesteuer für den ersten Hund niedriger als für weitere Vierbeiner.

Da in Deutschland jede Gemeinde die Höhe der Hundesteuer unabhängig vom Bund selbst festlegt, kann es selbst innerhalb eines Bundeslandes große regionale Unterschiede geben. Im Durchschnitt liegt die Hundesteuer zwischen 40 € und 190 €. Für sogenannte Kampf- und Listenhunde wird in den meisten Gemeinden in Deutschland eine höhere Hundesteuer festgesetzt, meist zwischen 120 € und 250 €.

Pudel beim Wandern in den Bergen.

Bild: Jörg Vieli | Pixabay

Für wen eignet sich ein Pudel?

Wenn du einen Hund bei dir aufnehmen möchtest, steht am Anfang immer die Frage, welche Hunderasse zu dir passt. Der Hund sollte zu deinen Gewohnheiten, Fähigkeiten und deiner Lebenssituation passen. Außerdem empfehlen wir, eine robuste und gesunde Rasse zu wählen, die nicht anfällig für Krankheiten ist. Gesundheit geht vor Schönheit.

Ist ein Pudel für Anfänger geeignet?

Ja, Pudel können für Anfänger:innen geeignet sein, insbesondere wenn die richtigen Vorbereitungen getroffen werden und die Bedürfnisse der Rasse berücksichtigt werden. Hier sind einige Punkte, die beachtet werden sollten:

•        Intelligenz und Trainierbarkeit: Pudel sind sehr intelligent und leicht zu trainieren. Dies kann für Anfänger:innen von Vorteil sein, da sie schneller auf Grundkommandos und Training reagieren.

•        Freundlichkeit: Pudel sind im Allgemeinen freundlich und sozial. Sie entwickeln eine starke Bindung zu ihren Besitzer:innen und können gute Begleithunde sein.

•        Eignung für Allergiker:innen: Da Pudel wenig oder gar nicht haaren, können sie für Menschen mit einer Hundehaarallergie geeignet sein.

•        Fellpflege: Pudel brauchen regelmäßige Pflege, besonders wenn ihr Fell lang bleibt. Regelmäßiges Bürsten und Trimmen sind notwendig, um Verfilzungen zu vermeiden.

•        Beschäftigung: Der Auslauf- und Beschäftigungsbedarf eines Pudels hängt von seiner Größe ab. Es ist wichtig, dass der Hund ausreichend Bewegung und geistige Anregung erhält.

Es ist jedoch zu beachten, dass die Anschaffung eines Hundes, unabhängig von der Rasse, Verantwortung und Engagement erfordert. Aufgrund ihrer hohen Intelligenz und Energie gedeihen Pudel am besten, wenn sie angemessen beschäftigt und trainiert werden. Wenn du dir zum ersten Mal einen Hund anschaffst, ist es ratsam, dich über die besonderen Bedürfnisse der Rasse Pudel zu informieren und sicherzustellen, dass du die Zeit und das Engagement aufbringen kannst, die für die Pflege und Erziehung des Hundes erforderlich sind.

Ist der Pudel ein Kuschelhund?

Ja, Pudel werden oft als Schmusehunde bezeichnet. Sie sind für ihre Anhänglichkeit und Zuneigung zu ihren Besitzer:innen bekannt. Viele Pudel lieben es zu kuscheln, sich an ihre Menschen anzulehnen und Zeit mit ihnen zu verbringen. Diese anhängliche und verschmuste Art macht sie zu hervorragenden Begleithunden.

Ist der Pudel ein Familienhund?

Jein. Die Eignung eines Pudels als Familienhund hängt von verschiedenen Faktoren ab. Für Familien mit Kindern unter 6 Jahren sind Pudel nicht zu empfehlen. Kleinkinder werden von den Hunden oft nicht gut akzeptiert, und es kann zu aggressivem Verhalten wie Schnappen kommen.

Wenn die Rasse in eine Familie mit Kindern aufgenommen werden soll, sind eine gut durchdachte Erziehung und Ausbildung sowie eine angemessene Berücksichtigung der besonderen Bedürfnisse dieser aktiven Rasse unerlässlich. Der Hund sollte bereits als Welpe an den Umgang mit Kindern gewöhnt werden, um ein harmonisches Familienleben zu ermöglichen. Ist dies geschehen, können diese aktiven und verspielten Hunde Spaß an gemeinsamen Aktivitäten mit älteren Kindern haben und eine starke Bindung zu ihren Familienmitgliedern aufbauen.

Andere Rassen, die als Familienhunde gelten, sind Labrador Retriever, Golden Retriever, Beagle und Boston Terrier.

Ist der Pudel für Allergiker geeigent?

Ja, Pudel gelten als hypoallergene Hunde, da sie verhältnismäßig wenig oder kein Haar verlieren. Weitere hypoallergene Rassen sind jene mit lockigem Fell wie Malteser, Portugiesischer Wasserhund, Labradoodle, Goldendoodle, und Havaneser.

Auslöser einer Hundeallergie sind aber nicht die Hundehaare, sondern Eiweißverbindungen, die durch Speichel, Urin und Hautdrüsen freigesetzt werden und an Fell und Hautschuppen haften bleiben. Sie werden von allen Hunden abgesondert, deshalb gibt es keine Hunderasse, die völlig hypoallergen ist. Im Zweifelsfall solltest du einen Allergietest durchführen lassen, bevor du dir einen Hund ins Haus holst. Dazu kannst du in der Arztpraxis einen Test machen lassen, für den du einige Hundehaare des ausgewählten Hundes benötigst.

Auch Pudel sollten regelmäßiges Gehorsamkeitstraining bekommen.

Bild: Alexas_Fotos | Pixabay

Erziehung: Sind Pudel schwer zu erziehen?

Pudel gelten aufgrund ihrer hohen Intelligenz und Lernfreudigkeit im Allgemeinen als leicht erziehbar. In der Tat gehören Pudel zu den intelligentesten Hunderassen. Ihre Fähigkeit, schnell zu lernen und neue Befehle zu verstehen, macht sie zu ausgezeichneten Kandidaten für Gehorsamkeitstraining und andere Aktivitäten.

Hier sind einige allgemeine Tipps, die dir bei der Erziehung deines Pudels helfen können:

•        sei konsequent: Pudel sind sehr intelligent und lernen schnell, wenn du konsequent bist. Vermeide es, inkonsequent zu sein oder widersprüchliche Signale zu geben, denn das verwirrt deinen Hund nur und erschwert seine Erziehung.

•        sei geduldig: Generell erfordert die Erziehung von Hunden Geduld und Ausdauer. Vermeide es, frustriert oder wütend zu werden, wenn dein Hund nicht sofort reagiert, und gib ihm Zeit, zu lernen und zu wachsen.

•        sozialisiere deinen Hund: Achte darauf, dein Pudel von klein auf an verschiedene Menschen, Tiere und Umgebungen zu gewöhnen. Ein gut sozialisierter Hund wird sich in verschiedenen Situationen wohl fühlen.

•        trainiere Gehorsam: Ein gut trainierter Pudel hört eher auf Befehle. Du kannst deinem Hund beibringen, auf Befehle wie „Sitz“ oder „Platz“ zu reagieren, um ihn ruhig zu halten.

•        viel geistige und körperliche Stimulation: Pudel brauchen geistige und körperliche Auslastung, um glücklich und gesund zu bleiben. Sorge für ausreichend Bewegung und geistige Stimulation durch Spiele, Herausforderungen und Gehorsamkeitsübungen.

Ernährung: Was ist das beste Futter für einen Pudel?

Eine artgerechte Ernährung ist die Grundlage für ein langes Hundeleben. Die Ernährung sollte ausgewogen und abwechslungsreich sein. Je mehr Futtersorten und Futtermittel ein junger Pudel kennenlernt, desto weniger mäkelig ist er später. Vermeide gut gemeinte große Futterrationen, sie versorgen deinen Hund mit überschüssigen Kalorien. Auf jedem Hundefutter findest du Fütterungsanweisungen mit Mengenangaben. Zusätzlich sollte ein Hund immer Zugang zu frischem Trinkwasser haben.

Erwachsene Pudel sollten mindestens zwei Rationen pro Tag erhalten, Junghunde deutlich mehr. Feuchtfutter ist in der Regel besser verdaulich als Trockenfutter.

Vermeide Produkte mit minderwertigen Zutaten sowie Kekse und Leckerlis, die Farbstoffe, künstliche Aromen oder Geschmacksverstärker enthalten. Harte Kauartikel und Knochen sollten nicht zu groß sein, damit sich der Pudel nicht daran verletzen kann. Wenn du die Rationen selbst zubereitest, kannst du über deren Zusammensetzung und Qualität entscheiden. Berechne aber immer vorher den Bedarf und füge Mineralpulver hinzu, damit die Rationen bedarfsgerecht sind.

Kauartikel aus getrocknetem Fleisch, Pansen oder Ohren stillen das Kaubedürfnis und helfen bei der Zahnreinigung. Sie sollten jedoch nur in Maßen gefüttert werden, da sie schwer verdaulich sind und Blähungen verursachen können. Bedenke auch, dass jedes Leckerli und jeder Kauartikel Kalorien enthält und reduziere im Zweifelsfall die Tagesration, wenn dein Pudel viel davon bekommen hat.

Magendrehung: Welche Vorsichtsmaßnahmen gibt es für Pudel?

Zur Magendrehung neigen vor allem mittelgroße und große Hunde mit tiefem Brustkorb, also Rassen wie Deutscher Schäferhund, Rottweiler, Deutsche Dogge, Dobermann, Boxer oder Pudel, v.a. Großpudel. Die Ursache der Magendrehung ist noch nicht geklärt. Häufiger wird berichtet, dass der Vierbeiner zuvor viel gefressen und dann gespielt hat. Eine Magendrehung kann aber auch bei nüchternen Hunden auftreten oder bei Hunden, die sich nach dem Fressen völlig ruhig verhalten haben.

Großpudel haben ein Risiko von 25,3 %, im Laufe ihres Lebens eine Magendrehung zu entwickeln. 6,3 % der Großpudel sterben an einer Magendrehung.ᵇ

Man kann einige Vorsichtsmaßnahmen treffen, um das Risiko zu minimieren. Das ist jedoch keine Garantie dafür, dass es nicht zu einer Magendrehung kommt. Beobachte deinen Pudel immer gut, um Symptome frühzeitig zu erkennen. Eine Magendrehung macht sich durch deutliche Symptome wie unproduktives Erbrechen (Würgen ohne Erbrechen von Mageninhalt) und einen aufgeblähten Bauch bemerkbar. Der Hund speichelt, zittert, hechelt und zeigt Schmerzen durch Krümmen und Stöhnen. Informiere dich über die nächstgelegene Tierklinik mit Notdienstangebot. Melde den Fall telefonisch an und fahre sofort hin. Bei einer Magendrehung zählt jede Minute.

Zur Vorbeugung kannst du Folgendes tun:

•        teile die Tagesration auf und füttere dem Hund mehrmals täglich kleine Portionen

•        stelle das Futter nicht plötzlich um

•        vermeide vor und nach der Fütterung Stress und Aufregung

•        lass den Hund nach dem Fressen für einige Zeit ruhen oder sich nur mäßig bewegen (Spielen, Toben und Wälzen sind tabu)

•        bei Hunden mit hohem Risiko kann eine vorsorgliche Operation durchgeführt werden, bei der der Magen an der Bauchwand befestigt wird

Neigt der Pudel zu Übergewicht?

Ja, Pudel sind anfällig für Übergewicht, es gibt jedoch keine Rasseprädisposition. Übergewicht entsteht, wenn die tägliche Energiezufuhr den Energiebedarf des Körpers übersteigt. Die Folge sind Gesundheitsprobleme wie Diabetes mellitus, Herzerkrankungen, Gelenkprobleme und eine verkürzte Lebenserwartung. Daher ist es wichtig, dass sich Pudel regelmäßig bewegen und eine ihren Bedürfnissen angepasste Ernährung erhalten, um ein gesundes Gewicht zu halten.

Es gibt einige Tipps, wie du deinen Hund füttern kannst, damit er nicht übergewichtig wird:

•        kontrolliere die Futtermenge: Gib deinem Hund nur so viel Futter, wie er braucht. Halte dich dabei an die Fütterungsempfehlungen auf der Verpackung.

•        biete mehr Mahlzeiten an: Teile die Tagesration auf viele kleine Mahlzeiten auf, ohne dass dein Hund insgesamt mehr Futter zu sich nimmt. So werden lange Hungerphasen überbrückt.

•        füge Futterzellulose hinzu: Wenn dein Hund ständig Hunger hat, kannst du das Futtervolumen mit Futterzellulose erhöhen. So bleibt er länger satt, nimmt aber keine zusätzlichen Kalorien auf.

•        reduziere Snacks: Oft wird nicht bedacht, dass viele Snacks und Leckerlis kalorienreich sind. Deshalb sollten Leckerlis nur selten und dann nur aus gutem Grund gegeben werden. Zum Beispiel als Belohnung beim Training. Bevorzuge kalorienarme Snacks wie Karotten oder Äpfel. Und wenn dein Hund doch einmal ein paar Leckerlis zu viel bekommen hat, solltest du seine Ration für diesen Tag anpassen und ihm weniger Futter geben.

•        bewege ihn ausreichend: Hunde, die zu Übergewicht neigen, brauchen ausreichend Bewegung. Achte darauf, dass sich dein Hund täglich ausreichend bewegt, um Kalorien zu verbrennen.

•        füttere zu festen Zeiten: Feste Fütterungszeiten helfen, den Hunger deines Hundes zu regulieren und ihn an einen bestimmten Fütterungsrhythmus zu gewöhnen.

•        nutze interaktives Futterspielzeug: Einige interaktive Futterspielzeuge können dazu beitragen, dass dein Hund langsamer frisst und dadurch länger satt bleibt.

•        wiege regelmäßig: Behalte das Gewicht deines Hundes im Auge und wiege ihn mindestens einmal im Monat. Nimmt er an Gewicht zu, kannst du gegebenenfalls die Fütterung und das Bewegungsprogramm anpassen. Bei Fragen oder Unsicherheiten solltest du eine:n Tierärzt:in konsultieren.

Ist der Pudel anfällig für Futtermittelallergien?

Nein, Pudel sind nicht anfällig für Futtermittelallergien oder Allergien allgemein.

Das bedeutet, dass es eine größere Auswahl an Futtermitteln für Pudel gibt. Das spart Zeit und Geld, da nicht auf spezielle hypoallergene Futtermittel zurückgegriffen werden muss, die für Hunde mit Futtermittelallergien entwickelt wurden.

Der Pudel kann eine Vielzahl von Eiweißquellen wie Huhn, Rind, Fisch oder Lamm erhalten, was die Nährstoffvielfalt erhöht und das Risiko eines Nährstoffmangels verringert.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass ein Hund, der nicht zu Futtermittelallergien neigt, dennoch empfindlich auf bestimmte Futterzusammensetzungen oder Inhaltsstoffe reagieren kann. Es ist immer ratsam, die Ernährung des Pudels zu überwachen und gegebenenfalls tierärztlichen Rat einzuholen, um sicherzustellen, dass der Hund eine ausgewogene Ernährung erhält.

Nasser Pudel im Wasser.

Bild: FROGGYTUFF | Pixabay

Pflege: Ist ein Pudel pflegeleicht?

Das Fell, die Zähne, die Ohren und die Krallen gehören zur Routinepflege eines Hundes. Pudel benötigen im Allgemeinen eine mäßige Pflege.

Fellpflege

Das Fell des Pudels braucht viel Pflege. Pudel haben lockiges oder gewelltes Haar, das leicht verfilzt. Regelmäßiges Bürsten ist daher wichtig, um Verfilzungen zu vermeiden. Beginne mit einem grobzinkigen Kamm oder einer Bürste und wechsle dann zu einem feinzinkigen Kamm. Dies sollte mindestens mehrmals pro Woche geschehen, am besten täglich.

Pudel sollten nur in Ausnahmefällen gebadet werden, wenn sie sehr schmutzig sind oder sich in etwas Stinkendem gewälzt haben. Das Waschen mit Hundeshampoo greift die Hautflora an und kann die Haut langfristig schädigen.

Frisierte Kleinpudel an der Leine.

Bild: sharkolot | Pixabay

Wie oft muss der Pudel geschoren werden?

Das Haarkleid des Pudels bildet eine Art Dreadlocks, wenn man es normal wachsen lässt. Früher bezeichnete man solche Pudel als Corded Poodle. Im Alltag ist es nicht sehr praktisch, wenn das Haarkleid dieses Stadium erreicht, so dass die Haltung eines Pudels ein gewisses Maß an Trimmen und Pflegen erfordert. Pudel sollten daher regelmäßig alle 6 bis 8 Wochen geschoren und gepflegt werden.

Stinkt der Pudel?

Der Pudel riecht wenig, weil er kaum Hautfalten hat, in denen sich Schmutz absetzen kann. Außerdem wird der Schmutz durch regelmäßiges Bürsten aus dem Fell entfernt.

Trotzdem lässt sich ein unangenehmer Geruch nicht immer vermeiden, vor allem wenn Hunde nass werden. Denn durch die Körperwärme verdunstet das Wasser im Fell.

Zahnpflege

Pudel neigen zu schlechten Zähnen. Daher ist alles, was man für die Zahngesundheit und zur Vermeidung von Zahnstein und Maulgeruch tun kann, besonders wertvoll. Die Zähne sollten regelmäßig geputzt werden, am besten täglich. Wenn man den Pudel früh daran gewöhnt, wird er problemlos mitmachen und sich auf die anschließende Belohnung freuen. Kauspielzeuge oder Kauartikel können die Zahnpflege zusätzlich unterstützen.

Ohrenpflege

Hunde mit Schlappohren wie der Pudel neigen aufgrund der Form ihrer Ohren eher zu Ohrenproblemen als Hunde mit Stehohren. Dies liegt daran, dass die Form der Schlappohren die Luftzirkulation im Ohr verringert, was zu einer höheren Feuchtigkeit und Temperatur im Gehörgang führt. Dies kann das Wachstum von Bakterien, Hefen und Pilzen begünstigen und zu Infektionen führen.

Kontrolliere die Ohren daher einmal in der Woche und reinige die Ohrmuschel vorsichtig, wenn sie verschmutzt ist. Festsitzendes Ohrenschmalz kann mit einem milden Ohrreiniger entfernt werden. Achte vermehrt auf Anzeichen einer Ohrenentzündung wie Kratzen am Ohr, Kopfschütteln, Ausfluss, Schwellung, Rötung oder unangenehmer Geruch. Nutze bei Auffälligkeiten den confidu Diagnose Finder oder suche eine Tierarztpraxis auf.

Krallenpflege

Einmal wöchentlich sollten die Krallen des Pudels auf ihre richtige Länge überprüft werden. Die Kralle hat die richtige Länge, wenn sie beim stehenden Hund den Boden gerade noch nicht berührt. Ist die Kralle zu lang, muss sie vorsichtig gekürzt werden.

Pudel sind sehr anfällig für Krankheiten.

Bild: Petra Solajova | Pixabay

Gesundheit: Sind Pudel krankheitsanfällig?

Der Pudel gilt als kranke Rasse. Die Lebenserwartung von kleinen Pudeln ist höher als von großen. Generell liegt sie bei 10 bis 18 Jahren.

Pudel sind sehr anfällig für Krankheiten und nicht anfällig für Allergien. Von Erbkrankheiten sind wenige Pudel betroffen. Bekannt sind u.a. Hüftgelenksdysplasie, Patellaluxation, Progressive Retinaatrophie, Ellbogendysplasie, aseptische Femurkopfnekrose, von Willebrand-Krankheit, Morbus Addison, neonatale Enzephalopathie und Mukopolysaccharidose VI. Es ist wichtig, sich bei der Auswahl eines Pudels für eine seriöse Zucht zu entscheiden, bei der die Hunde auf Erbkrankheiten untersucht und nur gesunde Tiere zur Zucht verwendet werden. Bei einigen Pudeln tritt das Qualzuchtmerkmal Merle-Färbung auf. Es sind keine generellen Medikamentenempfindlichkeiten bekannt.

Ebenso liebenswerte Hunderassen, die keine Qualzuchtmerkmale aufweisen, sind z.B. Jack Russell Terrier, Whippet und Malteser.

Dieses Netzdiagramm gibt dir einen Überblick über die Gesundheit des Pudels. Je weiter der jeweilige Punkt vom Zentrum entfernt ist, desto stärker ist das Merkmal ausgeprägt²’³. Der Pudel hat z.B. ist z.B. sehr anfällig für Krankheiten und neigt nicht zu Allergien. Als Qualzuchtmerkmal kann das Merle-Gen vorhanden sein.

Ist der Pudel eine Qualzucht?

Jein, nur einige Pudel tragen ein Qualzuchtmerkmal. Diese Merkmale sind dafür verantwortlich, dass ein Großteil der Hunde vermeidbare Schmerzen oder Leiden erfährt. Bei dem Pudel handelt es sich um den Einsatz des Merle-Faktors, der zu einer besonderen Fellzeichnung führt und somit nur auf das Aussehen abzielt.

Der Begriff „Qualzucht“ wird zunehmend durch den weniger emotional besetzten Begriff „Defektzucht“ ersetzt, der eher die Ursache des Problems beschreibt. Er bezieht sich auf die selektive Zucht von Hunden, bei der als rassetypisch angesehene Merkmale oder Eigenschaften überbetont werden, auch wenn sie gesundheitliche Probleme oder genetische Defekte verursachen können. Dies wird durch die Einführung von Rassestandards und Zuchtbüchern gefördert, in denen bestimmte Merkmale als wünschenswert angesehen werden, ohne dass gesundheitliche Risiken berücksichtigt werden.

Rassestandards werden von Hundezuchtverbänden aufgestellt und legen die idealen Merkmale, Größen, Proportionen und andere Eigenschaften für jede Rasse fest. Durch diese selektive Zucht auf bestimmte Merkmale ist bei den modernen Hunderassen im Laufe der Zeit ein sogenannter genetischer Flaschenhals entstanden. Dies bedeutet, dass die Tierpopulation durch Inzucht oder eingeschränkte genetische Vielfalt auf wenige Individuen reduziert wurde. Ein genetischer Flaschenhals erhöht das Risiko für genetische Defekte und Erbkrankheiten erheblich.

Hunde wie dieser Australian Shepherd mit Merle-Färbung sind häufiger taub und blind.

Bild: EvitaS | Pixabay

Merle-Färbung als Qualzuchtmerkmal

Auch beim Pudel wird die Merle-Färbung immer beliebter. Das sogenannte Merle-Gen vererbt die beliebten weißen Flecken und blauen Augen. Problematisch an diesem Gen ist, dass es nicht nur das Aussehen der Hunde beeinflusst, sondern auch gesundheitliche Probleme verursachen kann.

Betroffen sind sowohl Einfach- als auch Doppel-Merle-Träger, wobei Hunde, die das Merle-Gen zweimal tragen, am stärksten betroffen sind. Die Folgen sind Taubheit, Blindheit, Herzfehler und andere Gesundheitsprobleme.

Aus diesem Grund sollten verantwortungsbewusste Züchter:innen keine zwei Merle-Träger verpaaren und die Zucht auf eine breite genetische Vielfalt und Gesundheit ausrichten. Wir raten vom Kauf von Hunden mit Merle-Färbung ab. Merle-Tiere gelten als schön und besonders, aber viele Hunde zahlen einen hohen gesundheitlichen Preis für ihr Aussehen.

Welche Krankheiten treten gehäuft beim Pudel auf?

Der Pudel gilt als sehr krankheitsanfällig. Einige Krankheiten treten bei dieser Rasse häufiger auf als bei anderen Rassen. Es handelt sich um Erkrankungen diverserOrgansysteme. Viele davon zeigen sich erst im Alter, aber es gibt auch angeborene Krankheiten, die schon früh im Leben Symptome hervorrufen können. Dazu gehören:

•        Magendrehung (lebensbedrohliche Verdrehung des Magens in der Bauchhöhle, v.a. Großpudel, sehr häufig*)

•        Distichiasis (Wimpern wachsen in Richtung Auge und scheuern, führt zu Augenreizung und Hornhautgeschwüren, v.a. kleinere Pudel, angeboren, sehr häufig*)

•        sekundäres Glaukom (Augenerkrankung als Folge anderer Augenprobleme, erhöhter Augeninnendruck, Erblindung durch Schädigung der Netzhaut, hohes Risiko**)

•        Plattenzellkarzinom der Zunge (bösartige Krebserkrankung, hohes Risiko**)

•        Katarakt (grauer Star, Trübung der Augenlinse, Beeinträchtigung des Sehvermögens, v.a. kleinere Pudel, sehr häufig*)

•        persistierende Pupillarmembranen (Reste embryonaler Blutgefäße in den Augen, Beeinträchtigung des Sehvermögens, angeboren, häufig*)

•        Bronchiektasie (Erweiterung und Entzündung der Atemwege, häufig*)

•        Hypothyreose (Unterfunktion der Schilddrüse, Stoffwechselerkrankung, vererbt, häufig*)

•        Trachealkollaps (verursacht durch eine verringerte Festigkeit der Knorpelringe in der Luftröhre, führt zu verstärktem Husten, Atemgeräuschen und Atemnot, hohes Risiko**)

•        Vorhofseptumdefekt (Loch zwischen den Vorhöfen im Herzen, führt zu Leistungsschwäche und Kümmern, häufig*)

•        Sebadenitis (Zerstörung der Talgdrüsen durch das Immunsystem, vererbt, häufig*)

•        Diabetes mellitus Typ 1 (Zuckerkrankheit durch Insulinmangel, moderates Risiko**)

•        Cushing-Syndrom (Überfunktion der Nebenniere, führt zu übermäßigem Cortisolspiegel, moderates Risiko**)

•        Glaskörperdegeneration (Beeinträchtigung des Sehvermögens, v.a. Toy-Pudel, angeboren, häufig*)

•        primäres (Engwinkel-) Glaukom (Augenerkrankung, erhöhter Augeninnendruck, Erblindung durch Schädigung der Netzhaut, gelegentlich bis häufig *)

•        Kalziumoxalat-Harnsteine (verursachen Blasensteine, v.a. Zwerg- und Toy-Pudel, moderates Risiko**)

•        bösartige Mammatumoren (Tumoren der Milchleiste, v.a. Osteosarkom, meist unkastrierte Hündinnen, moderates Risiko**)

•        Hypoplasie des Sehnervs (Fehlbildung des Sehnervs, v.a. Zwergpudel, angeboren, gelegentlich*)

•        Atresia ani (undurchgängiger Anus, kein Kotabsatz möglich ohne operative Korrektur, gelegentlich*)

Obwohl es Hinweise darauf gibt, dass weitere Krankheiten beim Pudel häufiger auftreten als bei anderen Hunderassen, fehlen Angaben zur Häufigkeit oder zum Risiko in den vorliegenden Quellenᵇ. Genannt werden tränende Augen (Epiphora), Parodontose, äußere Ohrenentzündung, Mitralklappenerkrankung, Kryptorchismus, idiopathische Epilepsie, persistierender Ductus arteriosus (PDA), linseninduzierte Uveitis, juvenile Nephropathie, Alopezie X, Dilatative Kardiomyopathie (DCM), Perinealhernie, Plattenzellkarzinom der Zehe, Schulterinstabilität, Degenerative Myelopathie, Polymikrogyrie, Allergische Dermatitis durch Inhalation, vorderer Kreuzbiss, basal-schmale Eckzähne, Brachygnathie, zerebelläre Abiotrophie, Ceroid-Lipofuszinose, Hornhautdystrophie, Zystinurie, Taubheit, Entropium, Faktor VIII-Mangel, Faktor XII-Mangel, Fibrinoide Leukodystrophie, Globoidzell-Leukodystrophie, wachstumshormonabhängige Dermatose, Hämeralopie, Hydrozephalus, Ichthyose, Bandscheibenerkrankung, Keratoconjunctivits sicca, Lafora-Krankheit, Dyshämatopoese, Methämaglobin-Reduktase-Mangel, Mikrophthalmie, Osteogenesis imperfecta, Narkolepsie, noduläre Pannikulitis, Oligodontie, Pankreatitis, Prognathie, Vorfall der Nickhaut, proliferative Episkleritis, Präkallikrein-Mangel, Pseudohermaphrodismus, Netzhautdysplasie, Osteochondrosis dissecans der Schulter, Sphingomyelinose, Fallotsche Tetralogie, Wirbelstenose und schiefer Mund.

*Die Prävalenz von Krankheiten bei verschiedenen Hunderassen wird durch ihre Häufigkeit beschrieben, die in Studien festgestellt wurde. Sie bezieht sich auf das gesamte Hundeleben. Die Häufigkeit wird in Prozent angegeben und wie folgt kategorisiert:

  • sehr häufig: > 10 %
  • häufig: 1,1 - 10 %
  • gelegentlich: 0,11 - 1 %
  • selten: 0,011 - 0,1 %
  • sehr selten: < 0,01 %
  • **Die Odds Ratio gibt an, wie viel wahrscheinlicher es ist, dass eine bestimmte Hunderasse im Laufe des Lebens an einer bestimmten Krankheit erkrankt im Vergleich zu anderen Hunderassen. Die Risikostufen werden wie folgt kategorisiert:

  • geringes Risiko: Odds Ratio < 2
  • moderates Risiko: Odds Ratio 2 - 4
  • hohes Risiko: Odds Ratio > 4
  • Krankheiten erkennen: Auf welche Symptome muss ich beim Pudel achten?

    Als Hundebesitzer:in kennst du deinen Pudel am besten. Deshalb ist es sehr wichtig, dass du ihn regelmäßig beobachtest, um mögliche Symptome frühzeitig zu erkennen. Angeborene und später erworbene Krankheiten können bei Pudeln zu bleibenden Schäden führen, wenn sie nicht rechtzeitig erkannt und behandelt werden. Wenn die Symptome ignoriert werden und die Krankheit fortschreitet, können außerdem die Tierarztkosten erheblich steigen.

    Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung kann jedoch das Fortschreiten angeborener und erworbener Krankheiten verlangsamen oder sogar verhindern. Dadurch erholt sich der Pudel schneller und ist weniger anfällig für Folgeerkrankungen. Wenn du frühzeitig auf mögliche Anzeichen einer Erkrankung reagierst, kannst du sicherstellen, dass dein Pudel die bestmögliche Versorgung erhält, ein gesundes und glückliches Leben führen kann und die Tierarztkosten überschaubar bleiben.

    Beim Pudel kommen einige Krankheiten häufiger vor als andere. Achte dementsprechend vor allem auf folgende Symptome:

    •        unproduktives Erbrechen und Anschwellen des Bauches

    •        Schwierigkeiten beim Aufstehen

    •        Lahmheit

    •        Atemprobleme

    •        Haarverlust, Kahlheit

    •        Tränenstraßen, gerötete Augen und Augenkneifen

    •        Zusammenstoßen mit Dingen

    •        Desorientiertheit

    •        Krampfanfälle

    •        Heißhunger

    •        Gewichtszunahme

    •        Trägheit und Leistungsschwäche

    •        kurzes Hüpfen auf drei Beinen

    •        vermehrtes Urinieren und Trinken

    •        kein Kotabsatz möglich bei neugeborenen Welpen

    Was tun, wenn Symptome auftreten?

    Wenn du Symptome bei deinem Pudel bemerkst, solltest du handeln. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung kann dazu beitragen, dass der Hund schneller wieder gesund wird und die Tierarztkosten sinken. Oft ist es jedoch schwierig zu beurteilen, ob es sich um eine Lappalie oder ein ernstes Problem handelt. Bei Lappalien ist es nämlich nicht notwendig, sofort eine Tierarztpraxis aufzusuchen.

    Doch dafür gibt es von Tierärzt:innen entwickelte und betreute telemedizinische Angebote wie den confidu Diagnose Finder. Er hilft dir, die Schwere der Symptome abzuschätzen, die Ursache zu ermitteln und geeignete Maßnahmen zu ergreifen. So kannst du leichte Gesundheitsprobleme wie z.B. Durchfall und Erbrechen mit tierärztlichem Wissen selbst in den Griff bekommen. Oft reichen einfache Maßnahmen wie Futterumstellung und Hausmittel aus. Um die Ursache der Symptome herauszufinden, kannst du auch selbst eine Kotprobe deines Pudels einschicken und im Labor untersuchen lassen. Bei ernsthaften Problemen, die tiefergehende Untersuchungen wie Blutanalysen oder eine sofortige Behandlung erfordern, wird der Diagnose Finder hingegen raten, eine Tierarztpraxis aufzusuchen.

    Wie kann ich Krankheiten vorbeugen?

    Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Krankheiten bei Pudeln vorzubeugen. Vor allem Übergewicht und fehlende Vorsorgemaßnahmen führen zu Erkrankungen. Dennoch ist es wichtig, dass du immer auf Veränderungen im Verhalten oder Aussehen deines Pudels achtest. Handle bei Verdacht auf eine Erkrankung frühzeitig und nutze entweder den confidu Diagnose Finder oder kontaktiere direkt eine:n Tierärzt:in.

    Folgende Tipps helfen, Krankheiten vorzubeugen:

    •        Impfungen: Impfungen schützen deinen Pudel vor vielen gefährlichen Krankheiten wie Tollwut, Parvovirose, Staupe und Leptospirose. Achte darauf, dass er alle notwendigen Impfungen im richtigen Abstand erhält. Bei den regelmäßigen Impfterminen wird dein Pudel außerdem von dem/der Tierärzt:in untersucht. So können versteckte Gesundheitsprobleme erkannt und behandelt werden, bevor sie sich verschlimmern.

    •        Parasitenschutz: Pudel sind wie alle Hunde anfällig für Parasiten wie Flöhe, Zecken und Würmer. Denke daher an eine regelmäßige Wurmkontrolle bzw. -behandlung, je nach Ansteckungsrisiko. Zusätzlich sollte dein Pudel mit wirksamen Mitteln gegen Parasiten wie Zecken und Flöhe geschützt werden, da diese gefährliche Krankheiten übertragen können.

    •        gesunde Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung mit hochwertigem Hundefutter ist wichtig, um deinen Pudel mit allen notwendigen Nährstoffen zu versorgen und sein Immunsystem zu stärken. Er sollte nur so viel Futter bekommen, wie er braucht, um nicht übergewichtig zu werden. Vergiss nicht, dass auch Leckerlis Kalorien haben. Übergewicht ist ein großes Gesundheitsrisiko, das zu vielen Krankheiten führt und die Lebenserwartung verkürzt.

    •        ausreichend Bewegung: Regelmäßige Bewegung und ausreichend Training halten deinen Pudel körperlich und geistig fit und gesund.

    •        regelmäßige Pflege: Durch die Pflege von Fell, Zähnen, Ohren, Augen und Krallen deines Pudels kannst du Probleme früher erkennen, da du dich intensiv mit deinem Hund beschäftigst und ihn von allen Seiten betrachtest. Außerdem kannst du durch die Pflege Entzündungen sowie eingewachsene Krallen, Zahnstein und Maulgeruch vorbeugen und Folgeerkrankungen verringern.

    •        Stress minimieren: Stress kann das Immunsystem deines Pudels schwächen und ihn anfälliger für Krankheiten machen. Versuche daher, den Stress zu minimieren, indem du deinem Hund ausreichend Ruhepausen, einen geregelten Tagesablauf und eine angenehme Umgebung bietest.

    Herumliegendes Spielzeug kann für Hunde zur Gefahr werden.

    Bild: Alison Pang | Unsplash

    Wie kann ich Unfällen und Vergiftungen vorbeugen?

    Hunde können nicht nur krank werden, sondern ihre Gesundheit kann auch durch Unfälle und Vergiftungen gefährdet werden. Besonders neugierige und aktive Hunde wie der Pudel sind gefährdet. Leider lassen sich Unfälle und Vergiftungen nicht hundertprozentig vermeiden, aber sie passieren oft aus Unachtsamkeit und Nachlässigkeit. Es liegt also in deiner Hand, das Risiko für deinen Pudel deutlich zu verringern. Und aus Erfahrung kann jede:r Tierärzt:in nur raten: Traue niemals deinem Hund. Better safe than sorry.

    Die folgenden Tipps helfen, Unfälle und Vergiftungen zu vermeiden:

    •        giftige Stoffe außer Reichweite: Achte darauf, dass giftige Stoffe wie Reinigungsmittel, Medikamente, Pflanzenschutzmittel, Rattengift usw. sicher und außerhalb der Reichweite deines Pudels aufbewahrt werden. Auch Schokolade, Zwiebeln, Rosinen und andere Nahrungsmittel sind für Hunde giftig. Bewahre sie immer so auf, dass dein Hund sie nicht erreichen kann. Entferne giftige Zimmerpflanzen aus der Wohnung. Im confidu Gift-Lexikon findest du eine Übersicht und detaillierte Beschreibungen zu den häufigsten Giftstoffen für Hunde und Katzen.

    •        vermeide Gefahrenquellen: Behalte deinen Pudel im Auge, wenn er sich in der Nähe von Gefahrenquellen wie Feuer oder Wasser aufhält. Vermeide bei Spaziergängen gefährliche Orte wie stark befahrene Straßen, unbekannte Felder oder Gebiete mit giftigen Pflanzen. Lass deinen Hund im Zweifelsfall an der Leine.

    •        trainiere deinen Hund: Es ist wichtig, dass dein Pudel auf die Grundkommandos hört und zu dir kommt, wenn du ihn abrufst. Außerdem muss er lernen, welches Verhalten unerwünscht ist, wie z. B. das Fressen von Dingen, die er nicht fressen sollte. Trainiere regelmäßig mit ihm und belohne ihn mit Lob und Leckerlis.

    •        achte auf Spielzeug: Verwende sicheres und robustes Hundespielzeug, damit sich dein Pudel nicht verletzen oder verschlucken kann. Sind Kinder im Haushalt, sollte der Hund keinen Zugang zum Kinderzimmer haben, wenn dort Spielzeug herumliegt oder für ihn leicht erreichbar ist. Hunde sind neugierig und fressen vieles.

    •        vermeide Überhitzung: Setze deinen Pudel nicht der prallen Sonne aus, gib ihm ausreichend Wasser und Möglichkeiten zur Abkühlung. Lass ihn bei wärmeren Temperaturen nicht allein im Auto, das kann vor allem bei Sonnenschein zu einem lebensgefährlichen Hitzschlag führen.

    Großpudel im Portrait

    Bild: Julia Heath | Pixabay

    Hausmittel für den Pudel

    Es gibt einige Hausmittel, die deinem Pudel bei verschiedenen Symptomen helfen können. Beachte aber, dass Hausmittel nicht immer wirksam sind. Bei vielen Erkrankungen und schweren Symptomen ist zudem immer eine tierärztliche Behandlung nötig.

    Hausmittel zum Reinigen der Augen

    Zur Reinigung der Hundeaugen kannst du spezielle Augenreinigungstücher kaufen oder einen Wattebausch und etwas physiologische Kochsalzlösung (0,9 %) verwenden.

    Löse zunächst Verkrustungen durch mehrmaliges Abtupfen. Wische dann über die Augenlider vom inneren Augenwinkel nach außen. Wenn beide Augen gesund sind, kannst du dasselbe Tuch/Pad für beide Seiten verwenden. Falte das Tuch so, dass eine unbenutzte Fläche für das zweite Auge frei bleibt, oder drehe das Wattepad um.

    Wenn dein Hund an einer ansteckenden Bindehautentzündung leidet, solltest du sicherheitshalber für jedes Auge ein frisches Tuch/Pad verwenden.

    Hausmittel zum Entfernen von Tränenflecken

    Tränenflecken entstehen häufig durch eine Überproduktion von Tränenflüssigkeit. Sie soll das Auge reinigen und vor schädlichen Einflüssen schützen. Die Tränenflüssigkeit enthält bestimmte Farbstoffe, sogenannte Porphyrine, die vor allem weißes Fell rötlich-braun färben.

    Tränenflecken sind eher ein kosmetisches Problem. Dennoch sollte die Ursache für die vermehrte Tränenproduktion abgeklärt und behoben werden. So können z.B. scheuernde Wimpern, eine Augenverletzung oder eine Bindehautentzündung die Ursache sein.

    Um die Tränenflecken zu entfernen, kannst du verschiedene Hausmittel auf einen Wattebausch oder ein Wattepad geben und damit die betroffenen Stellen mehrmals täglich vorsichtig abreiben. Besonders geeignet sind:

    •        Kochsalzlösung (0,9 %)

    •        kohlensäurehaltiges Mineralwasser

    •        verdünnter Apfelessig

    Hausmittel gegen Maulgeruch

    Maulgeruch beim Hund wird meist durch Zahnbelag verursacht oder tritt bei Zahnfleischentzündungen auf. Die beste Vorbeugung ist regelmäßiges Zähneputzen. Zusätzlich helfen Kauartikel oder Kauspielzeug, den Zahnbelag zu entfernen und die Zähne gesund zu halten.

    Wenn dein Hund trotz dieser Maßnahmen Mundgeruch hat, solltest du seine Zähne von einem/einer Tierärzt:in kontrollieren lassen. Unter dem Zahnfleisch oder weiter hinten im Maul können sich nämlich Zahnentzündungen verbergen.

    Wenn die Zähne in Ordnung sind, gibt es weitere Hausmittel gegen Mundgeruch. So kannst du deinem Hund Minze und Petersilie geben. Beides ist bekannt dafür, den Atem zu erfrischen und kann als Snack oder als Zusatz zum Futter gegeben werden.

    Absicherung: Welche Versicherung braucht der Pudel?

    Die Kosten für die Tiergesundheit steigen ständig. Damit der Pudel die bestmögliche tierärztliche Versorgung erhält, sollte eine Tierkrankenversicherung abgeschlossen werden. Diese übernimmt je nach Tarif die Kosten für Vorsorgemaßnahmen, Untersuchungen, Behandlungen und Operationen. Für aktive und zu bestimmten Erkrankungen neigende Hunderassen ist eine Basis-Tierkrankenversicherung mit OP-Schutz unbedingt zu empfehlen.

    Zusätzlich sollte für jeden Pudel eine Hundehaftpflichtversicherung abgeschlossen werden. Dies ist nötig, da Hundehaltende für Schäden haften, die der Hund verursacht.

    Pudel Welpe

    Bild: Alexas_Fotos | Pixabay

    Lebensphasen: So altert der So altert der Pudel

    Wie lange kann ein Pudel leben?

    Die Lebenserwartung des Pudels hängt von seiner Größe an und beträgt 10 bis 18 Jahre.

    Generell gilt, dass kleine Hunde älter werden als große Hunderassen. Die Lebenserwartung hängt eng mit dem Wachstum im Welpenalter zusammen. Kleine Hunde leben länger als ihre großen Artgenossen, weil sie im Welpenalter langsamer wachsen. Welpen großer Hunderassen wachsen dagegen sehr schnell und nehmen in kurzer Zeit sehr viel an Gewicht zu.

    Wann ist ein Pudel erwachsen?

    Kleine Hunde werden schneller erwachsen als große Hunderassen. Im Alter von etwa 6 Monaten setzt die Pubertät ein. Die Hormone spielen verrückt und das andere Geschlecht wird interessant. Rüden beginnen, ihre Beine zu heben und Rangkämpfe auszutragen. Hündinnen werden läufig und sind dann ebenfalls unberechenbar.

    Der Pudel ist ausgewachsen, wenn er seine endgültige Größe erreicht hat und geschlechtsreif ist. Pudel sind im Alter von 9 bis 12 Monaten ausgewachsen.

    Ab wann ist ein Pudel ein Senior?

    Kleine Pudel können älter werden als größere Pudel. Pudel gelten ab etwa 9 Jahren als Senior. Ab 13 bis 14 Jahren erreichen sie die geriatrische Lebensphase.

    Kommt der Pudel ins höhere Alter, sind einige Anpassungen an seine körperliche und geistige Fitness nötig. Hier findest du praktische Tipps für Seniorenhunde:

    •        Vorsorge für Seniorenhunde | Anpassung der Umgebung ans Älterwerden

    •        Vorsorge für Seniorenhunde | Wie den Hund bei Langeweile beschäftigen?

    •        Vorsorge für Seniorenhunde | Alles zur Harnwegsgesundheit

    •        Vorsorge für Seniorenhunde | Hausmittel gegen Demenz und das Altern

    •        Vorsorge für Seniorenhunde | Fütterung von Hunden im Alter

    Kastration: Wann ist der richtige Zeitpunkt?

    Wenn du deinen Pudel kastrieren lassen möchtest, stellt sich die Frage nach dem richtigen Zeitpunkt. Dieser ist von Rasse zu Rasse unterschiedlich und hängt davon ab, wie schnell der Hund wächst. Deshalb gibt es für jede Hunderasse tierärztliche Richtlinien.

    Für Toy-Pudel wird die Kastration ab einem Alter von 6 Monaten empfohlen. Eine Kastration vor dem 6. Lebensmonat hat negative Auswirkungen auf die körperliche und geistige Entwicklung des Hundes.

    Für männliche Zwergpudel wird wegen der Anfälligkeit für Gelenkprobleme die Kastration ab einem Alter von 12 Monaten empfohlen, für weibliche Zwergpudel ab 6 Monaten.

    Männliche Klein- und Großpudel sollten wird wegen der Anfälligkeit für Krebserkrankungen ab einem Alter von 24 Monaten kastriert werden. Weibliche Klein- und Großpudel können ab einem Alter von 6 Monaten kastriert werden.Weitere Informationen zum Thema Kastration mit einer Beschreibung der Vor- und Nachteile sind in den folgenden Artikeln zu finden:

    •        Hündin kastrieren oder nicht? Vor- und Nachteile erklärt

    •        Kastration von Rüden: Vor- und Nachteile sowie Alternativen zum Kastrieren


    Das confidu Hunderassen-Lexikon wird von unseren Tierärzt:innen nach aktuellem wissenschaftlichen Standard mithilfe von aktueller Literatur und neuesten Studien verfasst.

    Quellen:

    a The Complete Dog Breed Book, K. Dennis-Bryan, T. Morgan, 2014 Dorling Kindersley Limited

    b Veterinary Medical Guide to Dog and Cat Breeds, J.S. Bell, K.E. Cavanagh, L.P. Tilley, F.W.K. Smith, 2012 Tenton NewMedia

    c The Perfect Puppy, B.L. Hart, L.A. Hart, Academic Press, 2023 Elsevier Inc.

    1 Zur Beurteilung des Verhaltens wurden verschiedene Merkmale berücksichtigt, darunter Aktivität und Reaktion auf Reize, Trainierbarkeit, exzessives Bellen, Aufmerksamkeitsbedürfnis, Beißen (A), Revierverteidigung (A), Aggressivität gegenüber anderen Hunden (A), Aggressivität gegenüber der Familie (A) und wachsames Bellen (A). Jede Hunderasse wurde anhand dieser Eigenschaften auf einer Skala von 1 (am wenigsten ausgeprägt) bis 10 (am stärksten ausgeprägt) bewertet. (Quelle: The Perfect Puppy, B.L. Hart, L.A. Hart, Academic Press, 2023 Elsevier Inc.)

    Das in der Grafik dargestellte Aggressionspotenzial ist der Mittelwert der Ausprägungen der aggressiven Verhaltensparameter (mit “A” gekennzeichnet).

    2 Die Gesundheitsparameter Lebenserwartung, Anfälligkeit für Krankheiten, Anfälligkeit für Allergien, Auftreten von Erbkrankheiten und Anfälligkeit für Übergewicht wurden in Anlehnung an Veterinary Medical Guide to Dog and Cat Breeds, J.S. Bell, K.E. Cavanagh, L.P. Tilley, F.W.K. Smith, 2012 Tenton NewMedia erstellt.

    Die Klassifizierung der Krankheitsanfälligkeit basiert auf der Anzahl und Häufigkeit von Krankheiten.

    Basierend auf der durchschnittlichen Anzahl von Krankheiten pro Rasse wurde eine Einteilung in 10 Klassen vorgenommen. Rassen, bei denen 0-10 Krankheiten auftreten, werden der Klasse 1 zugeordnet, Rassen mit mehr als 90 Krankheiten der Klasse 10.

    Abhängig von der Häufigkeit des Auftretens der Krankheiten wurde eine weitere Einteilung in 10 Klassen vorgenommen. Dazu wurden alle bekannten Häufigkeiten pro Rasse addiert und das Minimum (Summe aller Häufigkeiten, 1) berechnet. Daraus wurde eine Klasse zwischen 1 (Wert liegt zwischen 0-10%) und 10 (Wert liegt über 90%) gebildet.

    Aus den beiden Klassen (Anzahl der Erkrankungen und Häufigkeit der Erkrankungen) ergibt sich die Gesamteinstufung der Krankheitsanfälligkeit als Maximum.

    Die Einstufung der Erbkrankheiten erfolgt analog zur Einstufung der Krankheitsanfälligkeit.

    Ebenso wurde die Anfälligkeit für Allergien bewertet. Bei keiner der untersuchten Rassen lag die Häufigkeit des Auftretens von Allergien über 25%. Daher wurde für die Ermittlung der Rangfolge eine Normierung auf 25% vorgenommen und analog zu den Krankheiten ein Rang in 10er Schritten vergeben. Die Einstufung erfolgte nach der Häufigkeit des Auftretens von Allergien, allergischer Dermatitis oder Atopie.

    Für die Lebenserwartung wurde der Mittelwert gebildet und in ein 10er-Ranking übertragen, wobei ≤6 Jahre die Klasse 1 und ≥14,1 Jahre die Klasse 10 erhielt.

    3 Die Einstufung hinsichtlich der Qualzuchtmerkmale erfolgt auf der Grundlage der Anzahl der Qualzuchtmerkmale, die in einer Rasse häufig auftreten. Dazu gehören das Merle-Gen, Wirbelsäulenverkrümmung, Chondrodysplasie, Dermoidzysten, Brachyzephalie, Nacktheit, idiopathische Muzinose, Riesenwuchs und Teacup-Größe. Rassen mit einem Qualzuchtmerkmal wurden in Klasse 4, Rassen mit 2 Merkmalen in Klasse 7 und Rassen mit 3 und mehr Merkmalen in Klasse 10 eingestuft. Als Quelle wurde https://www.bundestieraerztekammer.de/tierhalter/qualzuchten/ verwendet.

    4 Die Haltungsparameter wurden The Complete Dog Breed Book, K. Dennis-Bryan, T. Morgan, 2014 Dorling Kindersley Limited entnommen. Analog wurde die dort vorgenommene Einteilung in 3 Stufen auf eine 10er Skala übertragen, wobei die Einteilungen niedrig, mittel und hoch den Klassen 3, 6 und 10 entsprechen. Unterschieden wird zwischen dem Aufwand für Erziehung und Auslauf sowie dem Pflegeaufwand.

    5 Die Bewertung der Haltungskosten erfolgt unter Berücksichtigung der Größe des Hundes anhand der Parameter Fütterung (maximal 3 Punkte), Tierarztkosten aufgrund von Krankheitsanfälligkeit (maximal 4 Punkte), höhere Hundesteuer für Listenhunde (1 Punkt), erhöhter Pflegeaufwand (1 Punkt), Notwendigkeit des Besuchs einer Hundeschule aufgrund besonderer Verhaltensmerkmale (1 Punkt). Die Summe der vergebenen Punkte ergibt einen Wert zwischen 2 und 10 und spiegelt die Kostenintensität wider.


    Fazit: Der Pudel auf einen Blick

    Der Pudel ist eine vielseitige und beliebte Hunderasse, die sich für verschiedene Lebensstile eignet. Pudel sind für ihre hohe Intelligenz und Lernfähigkeit bekannt. Sie sind leicht trainierbar und eignen sich gut für verschiedene Aktivitäten und Hundesportarten. Pudel sind anpassungsfähige Hunde, die in verschiedenen Umgebungen leben können, sei es in einer Wohnung oder in einem Haus mit Garten. Pudel sind im Allgemeinen freundlich und entwickeln eine starke Bindung zu ihren Familienmitgliedern, was sie zu guten Begleithunden macht. Das auffällige Fell des Pudels muss regelmäßig gebürstet und getrimmt werden, um in gutem Zustand zu bleiben. Pudel gelten als allergikerfreundlich, da sie wenig haaren.

    Bevor du dich für einen Pudel entscheidest, ist es wichtig, die Bedürfnisse der Rasse zu verstehen und sicherzustellen, dass sie zu deinem Lebensstil und deinen Fähigkeiten als Hundehalter:in passen. Wenn du die Zeit und den Willen hast, dich um einen Pudel zu kümmern, wirst du in ihm einen liebevollen und intelligenten Begleiter finden.

    Den Pudel gibt es in vier Größen: den Großpudel mit einem Gewicht von 18 bis 25 kg, den Kleinpudel mit einem Gewicht von 7 bis 12 kg, den Zwergpudel mit einem Gewicht von 3,5 bis 6 kg und den Toy-Pudel mit einem Gewicht von 2 bis 4 kg. Das Fell charakteristisches und mittellang, dicht, fein, wollig und gelockt. Alle einfarbigen Farben sind zulässig. Aufgrund seines geringen Haarverlusts ist er für Allergiker:innen geeignet.

    Bekannte Eigenschaften des Pudels sind seine hohe Intelligenz, seine Kontaktfreudigkeit und seine ausgezeichnete Erziehbarkeit. Pudel sind sehr lebhaft und aktiv und neigen zum Bellen. Sie müssen an andere Haustiere und Menschen gewöhnt werden, da sie sonst leicht bissig werden können. Sie brauchen die Nähe des Menschen und sind Fremden gegenüber eher zurückhaltend, aber verteidigen ihr Heim und ihre Familie, wenn sie Gefahr wittern. Sie sind sehr gut erzieh- und trainierbar.

    Der Pudel gilt als kranke Rasse. Die Lebenserwartung ist hoch und liegt bei 10 bis 18 Jahren. Die Rasse ist sehr anfällig für Krankheiten und nicht anfällig Allergien. Eine seriöse Zucht, bei der auf Erbkrankheiten geachtet wird, ist bei der Auswahl eines Pudels wichtig. Der confidu Diagnose Finder kann bei akuten Gesundheitsproblemen helfen, die Ursache zu finden und wirksame Maßnahmen zu ergreifen.

    Die Pflege eines Pudels ist im Allgemeinen aufwändig. Das Fell sollte täglich gebürstet und regelmäßig getrimmt werden. Baden ist nur notwendig, wenn sich der Hund im Schlamm gewälzt hat. Konsequente Zahnpflege ist wichtig, um Zahnstein und Mundgeruch vorzubeugen. Im Idealfall sollten die Zähne täglich geputzt werden. Da Pudel Schlappohren haben, sind sie anfällig für Ohrenprobleme. Die Ohren sollten wöchentlich kontrolliert und bei Bedarf vorsichtig gereinigt werden. Eine wöchentliche Kontrolle der Krallen ist ebenfalls wichtig, um sicherzustellen, dass sie die richtige Länge haben. Zu lange Krallen müssen vorsichtig gekürzt werden, um Verletzungen zu vermeiden.

    Es wird empfohlen, eine Tierkrankenversicherung für den Pudel abzuschließen, um eine optimale tierärztliche Versorgung zu gewährleisten, da die Kosten für die Tiergesundheit kontinuierlich steigen. Je nach Tarif können Vorsorgemaßnahmen, Untersuchungen, Behandlungen und Operationen von der Versicherung übernommen werden. Besonders für aktive Hunderassen und solche, die zu bestimmten Krankheiten neigen, ist eine Basis-Tierkrankenversicherung mit OP-Schutz zu empfehlen.

    Neben der Tierkrankenversicherung ist es auch wichtig, dass jeder Pudel eine Hundehaftpflichtversicherung hat, da Hundehaltende für Schäden, die ihr Hund verursacht, haften.