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Lexikon der Hunderassen

Entdecke die Vielfalt der Hunderassen und erfahre alles über Charakter, Aussehen und Geschichte. Hol dir Tipps zur Erziehung, Ernährung und Pflege deines Hundes und wie du ihn vor Krankheiten schützen kannst.

Ob du schon einen Hund hast oder noch auf der Suche bist, hier findest du alle Informationen, die du brauchst.

Neufundländer

Neufundländer

Exzellenter Schwimmer voller Stärke und Gutmütigkeit

Rasseprofil:

Körpergröße: 66 - 71 cm

Gewicht: 45 - 68 kg

Farben: Weiß, Grau, Schwarz, Braun oder Landseer

Fell: mittellang, dicht, ölig, wasserabweisend

Charakter: treu, intelligent, beschützend

Anspruch an Haltung: hoch (viel Platz und Bewegung, Familienhund)

Lebenserwartung: 9 - 10 Jahre

FCI-Gruppe 2, Pinscher und Schnauzer, Molossoide und Schweizer Sennenhunde

Herkunft: Kanada

Spitzname: Newfie

Titelbild: Ermolaev Alexander | Shutterstock

Dieses Netzdiagramm gibt dir einen Überblick über die Eigenschaften des Neufundländers. Je weiter der jeweilige Punkt vom Zentrum entfernt ist, desto stärker ist die Eigenschaft ausgeprägt¹’²’⁴’⁵. Der Neufundländer ist z.B. relativ teuer in der Haltung und ist selten aggressiv.

Neufundländer sind allgemein für ihr sanftes und freundliches Wesen bekannt und sind oft ausgezeichnete Familienhunde mit einem natürlichen Beschützerinstinkt. Trotz seiner Größe passt sich der Neufundländer gut an verschiedene Umgebungen an, auch in Wohnungen, sofern er ausreichend Bewegung und Zuwendung erhält. Aufgrund seiner Größe benötigt der Neufundländer viel Platz und Auslauf. Das dichte Fell erfordert tägliche Pflege. Neufundländer reagieren gut auf eine positive und konsequente Erziehung.

Alles in allem ist der Neufundländer eine ausgezeichnete Wahl für diejenigen, die bereit sind, Zeit und Engagement in die Pflege und Ausbildung dieser Rasse zu investieren. Es ist wichtig, die besonderen Bedürfnisse des Neufundländers zu verstehen und sicherzustellen, dass sie zu deinem Lebensstil passen, bevor du dich für diese Rasse entscheidest.

Neufundländer sind große Hunde.

Bild: enivpetro | Freepik

Aussehen: Wie sehen Neufundländer aus?

Der Neufundländer ist eine Riesenrasse mit einem Gewicht von 45 bis 68 kg, Rüden sind i.d.R. größer und kräftiger als Hündinnen Das dichte, doppelte Fell ist ölig und daher wasserabweisend, außerdem verträgt der Neufundländer extreme Temperaturen, insbesondere Kälte, gut. Das Deckhaar ist grob, glatt oder gewellt und mäßig lang. Die Unterwolle ist weich und dicht. Gesicht und Fang sind mit deutlich kürzerem Haar bedeckt. Die Läufe sind befedert. Die anerkannten Farben sind Weiß, Grau, Schwarz und Braun. Eine Besonderheit ist die Farbe Landseer, die durch einen weißen Hintergrund und schwarze Abzeichen gekennzeichnet ist. Sie wird durch ein autosomal rezessives MIFT-Gen gesteuert.

Die Rasse ist groß, kräftig und muskulös, mit kräftigen Knochen und Muskeln. Der Gang ist geschmeidig und der Neufundländer scheint mühelos lange Strecken zurücklegen zu können. Der Schädel ist breit, der Kopf massiv und der Hinterhaupthöcker gut entwickelt. Die Augen sind im Allgemeinen dunkelbraun. Die Lidränder sind dunkel und die tiefliegenden Augen sind klein und weit auseinandergesetzt. Die dreieckigen Ohren liegen eng am Kopf an und haben abgerundete Spitzen. Eine tiefe, quadratische Schnauze und ein mäßiger Stop charakterisieren das Profil. Der Hals ist muskulös und dick. Die obere Linie ist gerade, der Brustkorb tief und die Rippen gut gewölbt. Die Rute ist kräftig und reicht bis zum Sprunggelenk. Die Gliedmaßen sind gerade und kräftig, die Pfoten groß und mit Schwimmhäuten versehen, die Zehen kompakt und geknöchelt.

Wie stark haaren Neufundländer?

Aufgrund ihres dichten Haarkleides neigen Neufundländer dazu, das ganze Jahr über stark zu haaren. Daher ist es wichtig, sie täglich zu bürsten, um lose Haare zu entfernen und die Bildung von Fellknäueln zu minimieren.

Lanseer im Wasser.

Bild: FotoEmotions | Pixabay

Was ist der Unterschied zwischen Neufundländer und Landseer?

Der Neufundländer und der Landseer sind zwei eng verwandte Hunderassen, die aufgrund ihrer Ähnlichkeit oft verwechselt werden. Beide Rassen haben viele gemeinsame Merkmale, darunter ihre Größe, Stärke, Intelligenz und ihr freundliches Wesen und gelten als ausgezeichnete Familienhunde und Wasserrettungshunde.

Es gibt jedoch auch einige Unterschiede zwischen den beiden Rassen, unter anderem in der Fellfarbe und in der Geschichte. Der Neufundländer hat ein breites Spektrum an Fellfarben, nämlich Weiß, Schwarz, Braun, Grau und Landseer. Die Landseer-Farbe zeichnet sich durch eine weiße Grundfarbe mit schwarzen Flecken aus, wobei die Flecken an Körper und Kopf variieren können. Die Rasse Landseer hingegen kommt nur in der Farbe Landseer vor, was ihr auch den Namen gab. Doch was bedeutet Landser? Der Name geht auf den Maler Edwin Landseer zurück, der Mitte des 19. Jahrhunderts in seinen Gemälden bevorzugt weiß-schwarze Hunde darstellte, die in Großbritannien als Neufundländer bekannt waren.

Beide Rassen stammen ursprünglich aus Neufundland, Kanada, und haben gemeinsame Vorfahren. Im Laufe der Zeit wurden einige gefleckte Neufundländer nach Europa gebracht, wo sie weiterentwickelt und verfeinert wurden, wodurch der Landseer entstand.

Leonberger

Bild: Amanda | Pixabay

Welcher Hund ähnelt dem Neufundländer?

Neben dem Landseer gibt es noch andere Hunderassen, die dem Neufundländer ähneln, da sie ebenfalls Molosser sind. Sie weisen ähnliche Merkmale in Bezug auf Größe, Fell und Temperament auf. Hier sind einige Beispiele:

•        Leonberger: Der Leonberger ist eine große Hunderasse, die für ihre imposante Erscheinung und ihr freundliches Wesen bekannt ist. Wie der Neufundländer hat auch der Leonberger ein dichtes, wasserabweisendes Fell.

•        Bernhardiner: Bernhardiner sind ebenfalls große Hunde, die für ihre Freundlichkeit und Sanftmut bekannt sind. Sie haben ein kurzes bis mittellanges Fell, können aber durch ihre Größe und ihr freundliches Wesen an den Neufundländer erinnern.

•        Tibetischer Mastiff: Der Tibetanische Mastiff ist nicht so wasserfreudig wie der Neufundländer, aber ebenfalls eine große und imposante Rasse. Die Hunde haben oft eine dichte, lange Mähne und ein ruhiges Temperament.

•        Kaukasischer Owtscharka: Eine große, kräftige Rasse mit dichtem Fell. Der Kaukasische Owtscharka wurde traditionell als Hirtenhund in den Bergen des Kaukasus eingesetzt.

Charakter und Verhalten: Wie ist das Wesen des Neufundländers?

Der Neufundländer ist ein sehr treuer und intelligenter Hund. Sie sind in der Lage, selbstständig zu arbeiten, aber gleichzeitig gehorsam gegenüber Befehlen zu sein. Sie haben ein sanftes Gemüt und gleichzeitig einen guten Beschützerinstinkt für Heim und Familie. Neufundländer sind anhänglich und haben ein so starkes Bedürfnis, in der Nähe ihrer menschlichen Familienmitgliedern zu sein; sie kommen auch gut mit Kindern aus. Etwas gewöhnungsbedürftig ist ihre Neigung zum Sabbern.

Verhaltensprofil des Neufundländers

In neueren Studienᶜ wurde das Verhaltensprofil (siehe Grafik) des Neufundländers im Vergleich zu anderen Hunderassen erstellt. Dabei zeigte sich, dass die Rasse selten aggressiv ist und auch wenig bellt. Das Bedürfnis nach Zuwendung und die Trainierbarkeit sind mäßig ausgeprägt. Neufundländers reagieren wenig auf Reize und sind eher träge. Wenn du mit einem großen Hund, der viele Haare verliert, nicht zurechtkommst und dich vor Hundesabber ekelst, solltest du dich nach einer anderen Rasse mit einem ähnlichen Profil umsehen. Potenzielle Kandidaten sind Whippets, Labrador Retriever oder Collies.

Dieses Netzdiagramm gibt dir einen Überblick über das Verhalten des Neufundländers. Je weiter der jeweilige Punkt vom Zentrum entfernt ist, desto stärker ist das Verhalten ausgeprägtᶜ. Der Neufundländer ist z.B. sehr gelassen und wenig aggressiv.

Welches Verhalten ist beim Neufundländer gering ausgeprägt?

•        übermäßiges Bellen

•        Aktivität & Reaktion auf Reize

•        Schnappen

•        aggressiv gegen Hunde

•        wachsames Bellen

Sind Neufundländer Kläffer?

Nein, Neufundländer gelten nicht als kläffende Hunderasse. Die Hunde sind oft ruhig, gelassen und sanft. Das Kläffen von Hunden kann jedoch durch verschiedene Faktoren wie Erziehung, Umgebung, Aufmerksamkeit, Beschäftigung und Wohlbefinden des Hundes beeinflusst werden.

Ist ein Neufundländer ein Wachhund?

Nein, Neufundländer sind nicht dafür bekannt, ausgeprägte Wachhundeigenschaften zu besitzen. Im Allgemeinen sind sie freundliche, sanfte Hunde, die oft als sozial, anhänglich und gutmütig beschrieben werden. Aufgrund ihrer Größe können sie jedoch durch ihr bloßes Äußeres abschreckend wirken.

Wenn du einen Wachhund suchst, sind Rassen wie z.B. Cocker Spaniel, Weimaraner, Jack Russell Terrier und Dobermann möglicherweise besser geeignet. Neufundländer eignen sich vor allem als freundliche und liebevolle Begleiter und Familienhunde.

Schwimmender Neufundländer mit Landseer-Farbe.

Bild: CharlieCool | Pixabay

Können Neufundländer schwimmen?

Ja, Neufundländer gelten als hervorragende Schwimmer, das sie ursprünglich in Neufundland, Kanada, als Rettungshunde für die Arbeit im Wasser gezüchtet wurden. Die Hunderasse verfügt über einige anatomische Merkmale, die sie zu hervorragenden Schwimmern machen:

•        schwimmfähiges Fell: Neufundländer haben ein dichtes, wasserabweisendes Fell, das sie beim Schwimmen warm und an der Wasseroberfläche hält.

•        große Pfoten: Neufundländer haben große Pfoten mit Schwimmhäuten zwischen den Zehen, die ihre Schwimmeffizienz erhöhen.

•        kräftige Muskulatur: Ihr muskulöser Körperbau, besonders im Schulterbereich, verleiht ihnen die nötige Kraft, um im Wasser zu paddeln.

•        instinktive Fähigkeiten: Neufundländer haben oft den angeborenen Instinkt, Menschen im Wasser zu helfen. Diese Eigenschaft hat dazu beigetragen, dass sie als Rettungshunde geschätzt werden.

Aufgrund ihrer Schwimmfähigkeiten werden Neufundländer häufig bei Wasserrettungseinsätzen eingesetzt. Sie können Menschen aus dem Wasser ziehen oder Gegenstände zurückbringen und sind aufgrund ihres sanften und ruhigen Charakters auch als Begleithunde am Wasser erfolgreich. Es ist jedoch wichtig, dass Neufundländer ausreichend an das Schwimmen gewöhnt sind und in sicheren Gewässern unter Aufsicht gehalten werden.

Wie viel Beißkraft hat ein Neufundländer?

Die Beißkraft eines Neufundländers hängt wie bei jedem Hund von seiner Anatomie und Muskelkraft ab. Genaue Werte für den Neufundländer gibt es nicht, wohl aber für ähnlich gebaute Hunde. Die durchschnittliche Beißkraft eines ausgewachsenen Bernhardiners wird beispielsweise auf unglaubliche 500 PSI (Pfund pro Quadratzoll) geschätzt. Diese Kraft kann ausreichen, um Knochen zu brechen und schwere Verletzungen zu verursachen. Es ist jedoch zu beachten, dass die Beißkraft eines Hundes nicht unbedingt mit seiner Aggressivität oder Gefährlichkeit korreliert.

Im Durchschnitt haben Hunde eine Beißkraft von 230 bis 250 PSI. Ein Mensch hat im Vergleich dazu eine Beißkraft von etwa 120 bis 140 PSI, während ein Krokodil mit etwa 3700 PSI zubeißen kann. Der Hund mit der stärksten Beißkraft ist der Kangal mit 743 PSI.

Ist der Neufundländer verschmust?

Jein, Neufundländer gelten als mäßig verschmust, sind aber trotzdem sehr anhänglich. Die Hunderasse zeichnet sich durch Freundlichkeit aus und neigt dazu, enge Bindungen zu ihren Besitzer:innen aufzubauen. Das ausgeprägte soziale Wesen des Neufundländers macht ihn zu einem idealen Familienhund, der gerne Zeit mit seinen Menschen verbringt.

Warum sabbern Neufundländer?

Sabbern ist ein normales Verhalten bei Neufundländern und kann verschiedene Ursachen haben:

•        Anatomie: Neufundländer haben große, fleischige Lefzen und ein lockeres Maul, was zu vermehrtem Sabbern führen kann, weil der Speichel leichter aus dem Maul fließt.

•        übermäßige Speichelproduktion: Einige Hunde neigen dazu, mehr Speichel zu produzieren als andere. Dies kann auf genetische Faktoren, individuelle Unterschiede oder bestimmte Rassemerkmale zurückzuführen sein.

•        Hitze und Aufregung: Wie viele Hunde neigen Neufundländer dazu, bei Hitze oder Aufregung vermehrt zu sabbern. Dies kann z.B. vorkommen, wenn sie vor der Fütterung aufgeregt sind oder sich in einer aufregenden Umgebung befinden.

•        Futter und Geruch: Der Geruch von Futter oder die Erwartung einer Mahlzeit kann bei Hunden, auch bei Neufundländern, zu vermehrtem Sabbern führen.

•        gesundheitliche Probleme: In einigen Fällen kann übermäßiges Sabbern auf gesundheitliche Probleme wie Zahn- und Zahnfleischprobleme oder Verdauungsprobleme hinweisen. Wenn du plötzliche Veränderungen im Sabbern deines Neufundländers feststellst oder wenn das Sabbern von anderen Symptomen begleitet wird, ist es ratsam, eine Tierarztpraxis aufzusuchen.

Küste Neufundlands mit bunten Häusern und Fischerbooten.

Bild: Ritche Perez | Pexels

Geschichte: Ursprung des Neufundländers

Wie der Name schon sagt, hat die Rasse ihren Ursprung auf der Insel Neufundland in einer Provinz vor der kanadischen Küste. Der Neufundländer spielte eine wichtige Rolle im maritimen Leben, indem er die Fischernetze auf das Meer hinaus und dann wieder zurück zum Boot zog. Es überrascht nicht, dass bei der selektiven Zucht auch Zuchttiere ausgewählt wurden, die sich gerne im Wasser aufhalten. Die Rasse ist nicht nur wasserliebend, sondern auch gut angepasst mit Schwimmhäuten an den Vorderfüßen und einem langen, seidigen, öligen Fell, das Wasser abweist und eine Unterwolle hat, die das Tier auch in kaltem Wasser warm hält.

Wenn gelegentlich ein Mann vom Boot fiel, weil er nicht aufpasste, war der Neufundländer des Bootes groß genug, um den Mann zurück zum Boot zu ziehen, auch wenn dazu das Eis gebrochen werden musste und der Hund in den eiskalten Ozean tauchte. Wenn die Fischerei für den Tag beendet war, wurde der Fang auf einen Wagen geladen und derselbe Hund wurde eingespannt, um den Karren in die Stadt zu ziehen. Andere Neufundländer in der Stadt, die nicht auf den Schiffen fuhren, waren mit der Auslieferung von Milch und Post auf der ganzen Insel beschäftigt.

Historische Darstellung eines Neufundländers (Gravur).

Bild: Vizetelly | Pixabay

Wie die Vorfahren der Rasse nach Neufundland kamen, ist nicht genau bekannt. Viele Autoren behaupten, dass wikingerzeitliche und baskische Fischer, die Neufundland bereits um 1.000 n. Chr. besuchten, große Mastiffs mitbrachten, die sich mit den einheimischen Hunden kreuzten, wobei die Nachkommenschaft als lokaler Stammvater des Neufundländers diente. Exemplare dieser neu entstandenen Rasse wurden nach England zurückgebracht und die Rasse weiterentwickelt. Die neue „verbesserte“ Neufundländerrasse wurde anschließend in die Provinz Neufundland zurückgebracht, und die Hunde dienten weiterhin den Fischern als Begleiter. Es gibt zahlreiche Berichte über die Rettung von Ertrinkungsopfern durch Neufundländer, indem sie entweder Rettungsleinen zu ihnen trugen oder sie aus Seen, Flüssen oder dem Meer zogen.

In den 1800er Jahren, als die Bernhardiner in der Schweiz durch eine Staupeepidemie praktisch ausgerottet waren, importierten die Mönche einige Neufundländer, um ihre berühmten Rettungshunde wieder aufleben zu lassen. Und zu den berühmten Reisen, an denen Neufundländer beteiligt waren, gehört die Expedition von Lewis und Clark in Nordamerika zu Beginn des 19. Jahrhunderts.

Warum heißt der Neufundländer so?

Der Name „Neufundländer“ ist eine geographische Bezeichnung, die auf den Ursprungsort der Rasse hinweist. In der Tat wurde die Rasse erstmals in der Region Neufundland in Kanada gezüchtet. Die Ursprünge der Rasse lassen sich bis ins 18. Jahrhundert zurückverfolgen.

Für was wurden Neufundländer gezüchtet?

Der Neufundländer wurde als Arbeitshund gezüchtet. Er ist bekannt für seinen Mut und seine Loyalität bei Such- und Rettungsarbeiten und kann Menschen in Not problemlos aus dem Wasser ziehen. Aber auch an Land waren Neufundländer sehr nützlich und halfen den Fischern beim Ziehen von Netzen und Booten. Aufgrund ihrer Größe und Kraft wurden sie auch gerne als Lastenhunde eingesetzt, um Karren zu ziehen und schwere Lasten zu tragen.

Bei der Zucht stehen daher ein gutmütiges, sanftes Wesen und ein ausgeprägter Rettungsinstinkt im Vordergrund. Das dichte Fell, die Schwimmhäute und die Ausdauer spiegeln zudem die Anpassung an das raue Klima Neufundlands wider.

Neufundländer brauchen viel Platz und Auslauf.

Bild: CarlosAndresCruz | Pixabay

Haltung: Was muss ich bei einem Neufundländer beachten?

Zubehör: Was braucht der Neufundländer?

Wenn man sich einen Hund anschafft, braucht man auch Zubehör, um ihn zu pflegen, zu beschäftigen und mit ihm spazieren zu gehen. Hier einige Empfehlungen:

•        Futternapf und Wassernapf: Als Faustregel gilt: Die Größe des Hundes bestimmt die Größe des Napfes. Kleine Hunde benötigen einen kleineren Napf als große Hunde. Die Näpfe sollten rutschfest und stabil sein. Näpfe aus Keramik oder Glas sind ideal, sie sind leicht zu reinigen und geschmacksneutral. Auch Edelstahl ist ein gutes und bruchsicheres Material, hat aber einen Eigengeschmack, den manche Hunde nicht mögen. Verzichte auf Futternäpfe aus Kunststoff. Diese sind meist nicht rutschfest und können ungesunde Weichmacher enthalten. Außerdem entstehen mit der Zeit Kratzer und Risse, in denen sich Bakterien ansiedeln können.

•        Futter: Ob Welpe oder älterer Hund - er braucht das richtige Futter. Je nach Alter, Größe, Rasse, körperlicher Verfassung und Vorerkrankungen benötigt er unterschiedliche Nährstoffe. Lies die Deklaration des Futters genau, bevor du dich für eine Sorte entscheidest.

•        Hundebett und Körbchen: Hunde schlafen viel, etwa 12 bis 14 Stunden täglich, Welpen sogar bis zu 20 Stunden. Damit sie sich dabei gut erholen können, brauchen sie ein geeignetes Hundebett oder Körbchen. Ein Hundekörbchen ist ungepolstert und sollte z.B. mit einer Decke und Kissen ausgestattet sein, um Druckstellen zu vermeiden. Ein Hundebett ist bereits gepolstert, z.B. mit Schaumstoff oder Mikroperlen. Auch die Größe ist für einen erholsamen Schlaf wichtig. Achte darauf, dass dein Hund sich in alle Richtungen bewegen kann und beim Hinlegen noch ca. 30 cm Platz bis zu den Rändern hat. Wo du den Schlafplatz am besten platzierst, erfährst du im Artikel Entspannung pur – der richtige Ruheplatz für deinen Hund.

•        Halsband und Geschirr: Um mit dem Hund sicher spazieren gehen zu können, muss er an der Leine geführt werden. Je nach Alter, Aktivität und Rasse eignet sich dafür ein Halsband oder ein Geschirr. Ein Geschirr verteilt den Druck gleichmäßiger als ein Halsband, was z.B. beim Erlernen der Leinenführigkeit hilfreich ist. Achte bei Welpen darauf, dass Halsband und Geschirr mitwachsen können oder ersetze sie regelmäßig, bevor sie beginnen, in die Haut einzuschneiden. Im Artikel Halsband oder Geschirr | Die ewige Frage erfährst du, wie du die richtige Größe für deinen Hund auswählst. Für die kalte Jahreszeit und Spaziergänge im Dunkeln sind Reflektoren an Leine und Halsband oder Leuchthalsbänder ideal.

•        Leine: Es gibt verschiedene Arten von Leinen, z.B. Standardleinen, Rollleinen und Schleppleinen. Für das Leinenführigkeitstraining ist eine Standardleine am besten geeignet. Generell sollte eine Leine aus einem robusten und bissfesten Material bestehen.

•        Kotbeutel: Kotbeutel sollten beim gemeinsamen Spaziergang nicht vergessen werden. Jede:r Hundebesitzer:in steht in der Verantwortung, die Hinterlassenschaften des Vierbeiners zu entsorgen. Werden sie auf öffentlichen Flächen nicht beseitigt, drohen je nach Bundesland Bußgelder von bis zu 150 Euro. Außerdem ist Hundekot umweltschädlich und eine Ansteckungsquelle für andere Hunde.

•        Maulkorb: In öffentlichen Verkehrsmitteln ist das Tragen eines Maulkorbs meist Pflicht. Darüber hinaus ist es ratsam, immer einen Maulkorb dabei zu haben, um ihn im Bedarfsfall anlegen zu können. Trainiere dies regelmäßig mit deinem Hund, auch wenn der Maulkorb nur selten gebraucht wird.

•        Spielzeug: Damit sich dein Hund nicht langweilt, sollte er Hundespielzeug haben. Es regt die Sinne und kognitiven Fähigkeiten an, trainiert, macht Spaß und dient zum Kuscheln und Knabbern. Billiges Plastikspielzeug, das schnell kaputtgeht, sollte vermieden werden. Sinnvoll sind stattdessen stabile Wurfspielzeuge, Seile und sorgfältig genähte Kuscheltiere.

•        Hundebürste oder -kamm: Wie aufwändig die Fellpflege ist, hängt stark von der Rasse ab. Bei Hunden mit dichtem Fell wie dem Neufundländer helfen Hundebürste und -kamm, um lose Haare zu entfernen und Verfilzungen zu vermeiden. Hat sich der Hund in einer Pfütze gesuhlt oder in etwas Stinkendem gewälzt, hilft eine Dusche mit einem milden Hundeshampoo.

•        Flohkamm und Zeckenhaken: Zur Kontrolle auf Flohbefall ist ein feiner Flohkamm hilfreich. Zum Entfernen von Zecken empfiehlt sich ein Zeckenhaken.

•        Zahnputzutensilien: Um Zahnbelag sowie Zahn- und Zahnfleischerkrankungen vorzubeugen, solltest du deinem Hund täglich die Zähne putzen. Dazu benötigst du eine Zahnbürste oder einen Fingerling in entsprechender Größe und eine für Hunde geeignete Zahnpasta. Kauspielzeug und Kauartikel befriedigen zwar das Kaubedürfnis, reinigen aber alleine nicht ausreichend.

•        Transportbox: Wer seinen Hund im Auto oder Flugzeug mitnehmen möchte, braucht eine Hundetransportbox, die ihn sichert. Sie sollte stabil sein und die richtige Größe für den Hund haben. Befestige die Transportbox gut im Auto, damit sie auch bei einer Vollbremsung nicht verrutschen kann.

Wie viel Bewegung braucht ein Neufundländer?

Der Neufundländer ist eine große Hunderasse mit einem freundlichen und sanften Charakter. Obwohl sie nicht so lebhaft sind wie andere Rassen, brauchen sie ausreichend Bewegung und geistige Anregung, um gesund und glücklich zu bleiben. Die genaue Menge an Bewegung kann von Hund zu Hund variieren, da individuelle Bedürfnisse und Energielevel unterschiedlich sein können.

Tägliche Spaziergänge sind wichtig, um den Bewegungsbedarf zu decken. Empfohlen werden mindestens ein oder zwei Spaziergänge von etwa 30 Minuten pro Tag. Auch interaktives Spielen im Garten oder im Haus kann für zusätzliche Bewegung sorgen. Neufundländer mögen oft Spiele wie Apportieren, aber man sollte darauf achten, dass sie nicht überanstrengt werden, besonders bei warmem Wetter.

Aufgrund ihrer Größe und ihres Körperbaus sind Neufundländer anfällig für Gelenkprobleme. Aus diesem Grund sollte die Bewegung, insbesondere bei jungen Hunden während der Wachstumsphase, angemessen dosiert werden. Neufundländer sind ausgezeichnete Schwimmer. Wenn du die Möglichkeit hast, kann Schwimmen eine ideale und gelenkschonende Aktivität für deinen Hund sein.

Neufundländer in Landseer-Farbe (rechts) mit Flat Coated Retriever als Partnerhund.

Bild: FotoEmotions | Pixabay

Wie lange dürfen Neufundländer alleine sein?

Neufundländer sind soziale Hunde, die eine enge Bindung zu ihrer Familie entwickeln. Werden sie zu lange allein gelassen, kann dies zu Langeweile, Trennungsangst und unerwünschtem Verhalten führen. Wie lange ein Neufundländer allein bleiben kann, hängt jedoch von verschiedenen Faktoren ab, unter anderem vom Alter des Hundes, seiner Erziehung und Sozialisierung, seinen persönlichen Bedürfnissen und seinem Gesundheitszustand. Hier einige Richtlinien:

•        Welpen: Welpen können nur für kurze Zeit allein gelassen werden, da sie noch nicht völlig selbstständig sind. Im Allgemeinen sollte die Zeit, in der ein Welpe allein gelassen wird, auf wenige Stunden begrenzt werden. Welpen benötigen mehr Aufmerksamkeit, Training und Pflege.

•        ausgewachsene Hunde: Ausgewachsene Neufundländer können im Allgemeinen länger allein gelassen werden als Welpen, es ist jedoch wichtig, dass sie ausreichend Bewegung, geistige Stimulation und Zuwendung erhalten. Für viele erwachsene Hunde kann es akzeptabel sein, etwa 4 bis 6 Stunden allein gelassen zu werden, aber das hängt sehr vom einzelnen Hund ab.

Es ist wichtig, dass Hunde, die allein gelassen werden, ausreichend Zugang zu Wasser, ungefährlichem Spielzeug und einem sicheren und bequemen Platz haben. Gegen Langeweile und Trennungsangst kann auch ein Partnerhund helfen. Wenn du vor hast, deinen Neufundländer längere Zeit allein zu lassen, ist es ratsam, dies schrittweise zu tun und sicherzustellen, dass er gelernt hat, in deiner Abwesenheit ruhig zu sein. Regelmäßige Bewegung, Training und Interaktion mit der Familie sind wichtig, damit dein Neufundländer körperlich und emotional gesund bleibt.

Wie lange darf ein Neufundländer keine Treppen laufen?

Treppensteigen belastet die Gelenke und Knochen von Welpen, die sich noch im Wachstum befinden. Die Knochen sind weich und daher bei übermäßiger Belastung anfälliger für Schäden als bei ausgewachsenen Hunden. Daher wird empfohlen, dass Welpen keine Treppen steigen, um das Risiko von Gelenkproblemen wie Hüftgelenksdysplasie zu minimieren.

Hunderassen wie der Neufundländer sind erst mit etwa zwei Jahren vollständig ausgewachsen. Trage deinen Welpen daher mindestens in den ersten vier Lebensmonaten jede Treppe hinauf und hinunter. Auch kleine Treppen sollten erst ab dem 4. Lebensmonat benutzt werden. Du solltest deinen Neufundländer erst dann an das Treppensteigen gewöhnen, wenn du ihn nicht mehr tragen kannst.

Ausgaben: Was kostet ein Neufundländer?

Der Neufundländer ist eine eher seltene Hunderasse. Das hat zur Folge, dass ein Welpe derzeit im Durchschnitt zwischen 1.000 € und 3.000 € kostet, je nach Züchter:in, Stammbaum und Geschlecht. Alles zum Thema Zucht und Welpenauswahl erfährst du im Artikel Checkliste: Woran erkenne ich eine gute Hundezucht und gesunde Welpen?

Wie viel kostet ein Neufundländer im Unterhalt?

Die Kosten für die Haltung eines Neufundländers liegen im oberen Mittelfeld. Zusätzlich zum Kaufpreis gibt es viele weitere Ausgaben, die für die Haltung und Pflege des großen Hundes anfallen, wie z.B. Futter, Tierarztkosten, Hundetraining, Spielzeug und Zubehör. Ein weiterer Kostenfaktor sind die Hundesteuer und die Hundehaftpflichtversicherung und es lohnt sich, frühzeitig eine Tierkrankenversicherung abzuschließen. Im Durchschnitt muss mit monatlichen Kosten von mindestens 250 € gerechnet werden.

Wie viel kostet die Hundesteuer für einen Neufundländer?

Die Höhe der Hundesteuer hängt nicht direkt von der Hunderasse ab. Ein Neufundländer kostet also nicht mehr oder weniger Hundesteuer als ein Whippet. Wie hoch die Hundesteuer für einen Neufundländer in Deutschland ist, hängt von der Gemeinde ab, in der man wohnt. Entscheidend ist auch die Anzahl der Hunde im Haushalt. So ist in den meisten Städten die Hundesteuer für den ersten Hund niedriger als für weitere Vierbeiner.

Da in Deutschland jede Gemeinde die Höhe der Hundesteuer unabhängig vom Bund selbst festlegt, kann es selbst innerhalb eines Bundeslandes große regionale Unterschiede geben. Im Durchschnitt liegt die Hundesteuer zwischen 40 € und 190 €. Für sogenannte Kampf- und Listenhunde wird in den meisten Gemeinden in Deutschland eine höhere Hundesteuer festgesetzt, meist zwischen 120 € und 250 €.

Schwarzer Neufundländer im Winter.

Bild: enivpetro | Freepik

Für wen ist ein Neufundländer geeignet?

Wenn du einen Hund bei dir aufnehmen möchtest, steht am Anfang immer die Frage, welche Hunderasse zu dir passt. Der Hund sollte zu deinen Gewohnheiten, Fähigkeiten und deiner Lebenssituation passen. Außerdem empfehlen wir, eine robuste und gesunde Rasse zu wählen, die nicht anfällig für Krankheiten ist. Gesundheit geht vor Schönheit.

Ist ein Neufundländer ein Wohnungshund?

Obwohl Neufundländer große Hunde sind, die viel Platz und Auslauf brauchen, können sie unter bestimmten Bedingungen in der Wohnung gehalten werden. Dabei sind jedoch einige Dinge zu beachten:

•        Platz: Neufundländer brauchen genügend Platz, um sich frei bewegen zu können. In einer Wohnung sollte darauf geachtet werden, dass der Hund genügend Platz hat, um sich ausstrecken und bewegen zu können.

•        Bewegung: Obwohl Neufundländer im Allgemeinen eher gemütliche Hunde sind, brauchen sie regelmäßige Bewegung. Tägliche Spaziergänge und gelegentliches Spielen sind wichtig, um seinen Bewegungsdrang zu befriedigen.

•        Kühlung: Aufgrund ihres dichten Fells neigen Neufundländer zur Überhitzung, besonders in warmen Klimazonen. Achte darauf, dass die Wohnung gut belüftet ist und der Hund stets Zugang zu frischem Wasser hat.

•        Erziehung: Ein Neufundländer sollte gut erzogen und sozialisiert sein, damit er sich in einer häuslichen Umgebung wohl fühlt. Trainiere ihn frühzeitig in Gehorsam und grundlegenden Manieren.

•        Beschäftigung: Neufundländer sind intelligente Hunde und brauchen geistige Anregung. Biete ihm Spielzeug und Beschäftigung, damit er sich nicht langweilt.

Wenn du in einer Wohnung lebst und dir einen Neufundländer anschaffen möchtest, solltest du dir sicher sein, dass du die Zeit und das Engagement hast, dich um die Bedürfnisse dieser Rasse zu kümmern. Ein Garten oder Park und idealerweise ein See in der Nähe, in dem sich der Hund austoben kann, wären von Vorteil. Vor der Anschaffung solltest du dich auch vergewissern, dass die Hausordnung und eventuelle Mietbedingungen die Haltung großer Hunde erlauben und Rücksprache mit deinem/deiner Vermieter:in halten.

Ist ein Neufundländer für Anfänger geeignet?

Nein, im Allgemeinen sind Neufundländer eher für erfahrene Hundehaltende geeignet. Ihre Größe erfordert besondere Aufmerksamkeit und Pflege und sie benötigen ausreichend Platz in der Wohnung. Die Rasse ist im Allgemeinen intelligent, kann aber auch selbstständig sein. Eine konsequente und positive Erziehung ist wichtig, um unerwünschtes Verhalten zu minimieren und eine gute Sozialisierung ist wichtig, damit der Hund gut mit Menschen und anderen Tieren zurechtkommt. Aufgrund ihrer Größe sind Neufundländer auch anfällig für bestimmte Gesundheitsprobleme. Regelmäßige tierärztliche Untersuchungen sind daher wichtig.

Wenn du als Erstbesitzer:in ernsthaft erwägst, einen Neufundländer anzuschaffen, ist es ratsam, sich vorher gut zu informieren und dich auf die Herausforderungen vorzubereiten, die diese große Rasse mit sich bringen kann. Erfahrene Züchter:innen oder Hundetrainer:innen können wertvolle Ratschläge geben.

Wenn du wenig Erfahrung mit der Haltung von Hunden hast, ist eine weniger anspruchsvolle Rasse vielleicht besser geeignet. Als Anfängerhunde gelten z.B. die Rassen Shetland Sheepdog (Sheltie), Pomeranian, Labrador Retriever, Cocker Spaniel, Pudel, Yorkshire Terrier, Beagle, Whippet und Dalmatiner.

Ist ein Neufundländer ein Familienhund?

Ja, der Neufundländer ist als ausgezeichneter Familienhund bekannt. Die Rasse zeichnet sich durch ihre Sanftmut, Freundlichkeit und Liebe zu ihrer Familie aus. Andere Rassen, die als Familienhunde gelten, sind Labrador Retriever, Golden Retriever, Beagle und Pudel.

Ist ein Neufundländer ein Listenhund?

Nein, der Neufundländer gilt nicht als Kampfhund bzw. Listenhund.

Der Begriff Kampfhund wird im Allgemeinen verwendet, um bestimmte Hunderassen zu beschreiben, die für ihre körperliche Stärke und Aggressivität bekannt sind. Typische Beispiele für Kampfhunde sind Staffordshire Terrier, Pitbulls, Rottweiler und Dobermänner. In jedem Bundesland sind verschiedene Rassen in Listen erfasst. Ihre Haltung ist entweder mit Auflagen verbunden oder ganz verboten.

Sind Neufundländer für Allergiker geeignet?

Nein, Neufundländer sind für Allergiker:innen nicht geeignet. Sie haben ein dichtes Fell, das dazu neigt, Hautschuppen und Haare abzustoßen. Als hypoallergene Rassen gelten hingegen jene mit lockigem Fell, wie Pudel, Portugiesischer Wasserhund, Labradoodle, Goldendoodle, Havaneser und Malteser, da weniger Haare in die Umwelt gelangen.

Auslöser einer Hundeallergie sind aber nicht die Hundehaare, sondern Eiweißverbindungen, die durch Speichel, Urin und Hautdrüsen freigesetzt werden und an Fell und Hautschuppen haften bleiben. Sie werden von allen Hunden abgesondert, deshalb gibt es keine Hunderasse, die völlig hypoallergen ist. Im Zweifelsfall solltest du einen Allergietest durchführen lassen, bevor du dir einen Hund ins Haus holst. Dazu kannst du einen Test in der Arztpraxis machen lassen, für den du einige Hundehaare des ausgewählten Hundes benötigst.

Neufundländer sind mit Belohnung sehr gut erzieh- und trainierbar.

Bild: Maximilliane | Pixabay

Erziehung: Sind Neufundländer schwer zu erziehen?

Die Erziehung eines Neufundländers kann aufgrund einiger besonderer Eigenschaften der Rasse herausfordernd sein, er ist jedoch im Allgemeinen gutmütig und intelligent und sehr empfänglich für Training mit positiver Verstärkung.

Trotzdem solltest du beachten, dass jeder Hund, unabhängig von der Rasse, individuelle Unterschiede aufweisen kann. Einige Neufundländer können etwas eigensinnig oder dickköpfig sein, während andere sehr schnell lernen und sich leicht anpassen. Die Erziehung eines Neufundländers erfordert Geduld, Konsequenz und klare Kommunikation.

Hier sind einige allgemeine Tipps, die dir bei der Erziehung deines Neufundländers helfen können:

•        sei konsequent: Neufundländer sind sehr intelligent und lernen schnell, wenn du konsequent bist. Vermeide es, inkonsequent zu sein oder widersprüchliche Signale zu geben, denn das verwirrt deinen Hund nur und erschwert seine Erziehung.

•        sei geduldig: Generell erfordert die Erziehung von Hunden Geduld und Ausdauer. Vermeide es, frustriert oder wütend zu werden, wenn dein Hund nicht sofort reagiert, und gib ihm Zeit, zu lernen und zu wachsen.

•        sozialisiere deinen Hund: Achte darauf, deinen Neufundländer von klein auf an verschiedene Menschen, Tiere und Umgebungen zu gewöhnen. Ein gut sozialisierter Hund wird sich in verschiedenen Situationen wohl fühlen.

•        trainiere Gehorsam: Ein gut trainierter Neufundländer hört eher auf Befehle. Du kannst deinem Hund beibringen, auf Befehle wie „Sitz“ oder „Platz“ zu reagieren, um ihn ruhig zu halten. Auch ein Rückruftraining ist wichtig.

•        viel geistige und körperliche Stimulation: Neufundländer brauchen geistige und körperliche Auslastung, um glücklich und gesund zu bleiben. Sorge für ausreichend Bewegung und geistige Stimulation durch Spiele, Herausforderungen und Gehorsamkeitsübungen.

Ernährung: Was fressen Neufundländer?

Für ein langes Hundeleben ist eine artgerechte Ernährung von großer Bedeutung. Sie sollte ausgewogen und abwechslungsreich sein, damit der Neufundländer verschiedene Futtersorten und Futtermittel kennenlernen kann. Wenn ein junger Neufundländer frühzeitig viele verschiedene Futtersorten ausprobiert, wird er später weniger mäkelig sein. Es ist ratsam, keine gutgemeinten großen Futterrationen zu geben, da sie überschüssige Kalorien liefern. Auf der Verpackung von Hundefutter stehen in der Regel Fütterungsanweisungen mit Mengenangaben. Erwachsene Neufundländer sollten mindestens zwei Mahlzeiten pro Tag bekommen, während Junghunde deutlich mehr benötigen. Zusätzlich sollte ein Hund immer Zugang zu frischem Trinkwasser haben.

Vermeide Produkte mit minderwertigen Zutaten sowie Kekse und Leckerlis, die Farbstoffe, künstliche Aromen oder Geschmacksverstärker enthalten. Wenn du die Rationen selbst zubereitest, hast du Kontrolle über die Zusammensetzung und Qualität des Futters. Es ist jedoch wichtig, vorher den Bedarf deines Hundes zu berechnen und Mineralpulver hinzuzufügen, um sicherzustellen, dass die Rationen bedarfsgerecht sind.

Kauartikel aus getrocknetem Fleisch, Pansen oder Ohren können das Kaubedürfnis stillen und bei der Zahnreinigung helfen. Sie sollten jedoch sparsam eingesetzt werden, da sie schwer verdaulich sind und Blähungen verursachen können. Beachte, dass jedes Leckerli und jeder Kauartikel Kalorien enthält. Im Zweifelsfall solltest du die Tagesration reduzieren, wenn dein Hund viele Leckerlis oder Kauartikel bekommen hat.

Manche Hunde knabbern gerne kleine Stückchen Obst oder Gemüse als gesunden Snack. Karotten, Äpfel, Himbeeren, Blaubeeren, Melonen und Gurken sind einige Beispiele für gesunde Leckerlis, die Hunden schmecken können. Achte darauf, dass das Gemüse oder Obst für deinen Neufundländer ungefährlich ist, dass es in kleine Stücke geschnitten und eventuell geschält ist und dass es in kleinen Mengen gefüttert wird.

Wie viel frisst ein Neufundländer am Tag?

Aufgrund ihrer Größe benötigen Neufundländer im Allgemeinen eine größere Futtermenge als kleinere Hunderassen. Die richtige Menge variiert in Abhängigkeit von individuellen Faktoren wie Alter, Gewicht, Aktivitätsniveau, Gesundheitszustand und Art des Futters. Trockenfutter hat beispielsweise einen höheren Energiegehalt als Nassfutter, so dass der Hund weniger Futter benötigt, um die gleiche Kalorienmenge aufzunehmen. Lies deshalb immer die Fütterungshinweise auf der Verpackung des Hundefutters. Wenn du das Futter selbst zusammenstellst, wird es komplizierter. Zuerst musst du den genauen Energie- und Nährstoffbedarf deines Hundes ermitteln und dann die nötige Menge der einzelnen Zutaten berechnen.

Wachstumskurve und Gewichtsentwicklung von Neufundländern: Klicke auf das Bild und lade dir die Vorlage für Rüden und Hündinnen herunter.

Worauf muss man bei der Fütterung von Neufundländer Welpen achten?

Als Riesenrasse sind Neufundländer anfällig für Gelenkerkrankungen. Wenn junge Neufundländer zu schnell wachsen, steigt das Risiko, dass sie früh im Leben an Verschleißerscheinungen und Schmerzen leiden, enorm. Sie sollten daher eher restriktiv gefüttert werden, damit sie nicht zu schnell wachsen. Neufundländer gelten mit zwei Jahren als ausgewachsen. Wiege deinen jungen Neufundländer regelmäßig und erstelle eine Wachstumskurve, die du mit der idealen Wachstumskurve für Neufundländer vergleichen kannst. So erkennst du sofort, wenn dein Hund zu schnell wächst und kannst gegensteuern. Mit der Vorlage von confidu kannst du die Werte deines Neufundländers eintragen und die Entwicklung verfolgen. Klicke einfach auf das Bild und lade die PDF-Datei für Hündinnen und Rüden herunter.

Außerdem sollte das Futter speziell für Welpen entwickelt sein und alle Nährstoffe, Mineralien und Vitamine enthalten, die junge Neufundländer brauchen. Wenn du deinen Welpen von dem/der Züchter:in abholst, solltest du weiterhin das empfohlene Futter verwenden, um Probleme mit der Verdauung und dem Wachstum zu vermeiden.

Magendrehung: Welche Vorsichtsmaßnahmen gibt es für Neufundländer?

Zur Magendrehung neigen vor allem mittelgroße und große Hunde mit tiefem Brustkorb, also Rassen wie Deutscher Schäferhund, Rottweiler, Deutsche Dogge, Dobermann, Boxer, Bernhardiner oder Neufundländer. Die Ursache der Magendrehung ist noch nicht geklärt. Häufiger wird berichtet, dass der Vierbeiner zuvor viel gefressen und dann gespielt hat. Eine Magendrehung kann aber auch bei nüchternen Hunden auftreten oder bei Hunden, die sich nach dem Fressen völlig ruhig verhalten haben.

Man kann einige Vorsichtsmaßnahmen treffen, um das Risiko zu minimieren. Das ist jedoch keine Garantie dafür, dass es nicht zu einer Magendrehung kommt. Beobachte deinen Neufundländer immer gut, um Symptome frühzeitig zu erkennen. Eine Magendrehung macht sich durch deutliche Symptome wie unproduktives Erbrechen (Würgen ohne Erbrechen von Mageninhalt) und einen aufgeblähten Bauch bemerkbar. Der Hund speichelt, zittert, hechelt und zeigt Schmerzen durch Krümmen und Stöhnen. Informiere dich über die nächstgelegene Tierklinik mit Notdienstangebot. Melde den Fall telefonisch an und fahre sofort hin. Bei einer Magendrehung zählt jede Minute.

Zur Vorbeugung kannst du Folgendes tun:

•        teile die Tagesration auf und füttere dem Hund mehrmals täglich kleine Portionen

•        stelle das Futter nicht plötzlich um

•        vermeide vor und nach der Fütterung Stress und Aufregung

•        lass den Hund nach dem Fressen für einige Zeit ruhen oder sich nur mäßig bewegen (Spielen, Toben und Wälzen sind tabu)

•        bei Hunden mit großem Risiko kann eine vorsorgliche Operation durchgeführt werden, bei der der Magen an der Bauchwand befestigt wird

Neigt der Neufundländer zu Übergewicht?

Ja, Neufundländer sind anfällig für Übergewicht, es gibt jedoch keine Rasseprädisposition. Übergewicht entsteht, wenn die tägliche Energiezufuhr den Energiebedarf des Körpers übersteigt. Die Folge sind Gesundheitsprobleme wie Diabetes mellitus, Herzerkrankungen, Gelenkprobleme und eine verkürzte Lebenserwartung. Daher ist es wichtig, dass sich Neufundländer regelmäßig bewegen und eine ihren Bedürfnissen angepasste Ernährung erhalten, um ein gesundes Gewicht zu halten.

Es gibt einige Tipps, wie du deinen Hund füttern kannst, damit er nicht übergewichtig wird:

•        kontrolliere die Futtermenge: Gib deinem Hund nur so viel Futter, wie er braucht. Halte dich dabei an die Fütterungsempfehlungen auf der Verpackung.

•        biete mehr Mahlzeiten an: Teile die Tagesration auf viele kleine Mahlzeiten auf, ohne dass dein Hund insgesamt mehr Futter zu sich nimmt. So werden lange Hungerphasen überbrückt.

•        füge Futterzellulose hinzu: Wenn dein Hund ständig Hunger hat, kannst du das Futtervolumen mit Futterzellulose erhöhen. So bleibt er länger satt, nimmt aber keine zusätzlichen Kalorien auf.

•        reduziere Snacks: Oft wird nicht bedacht, dass viele Snacks und Leckerlis kalorienreich sind. Deshalb sollten Leckerlis nur selten und dann nur aus gutem Grund gegeben werden. Zum Beispiel als Belohnung beim Training. Bevorzuge kalorienarme Snacks wie Karotten oder Äpfel. Und wenn dein Hund doch einmal ein paar Leckerlis zu viel bekommen hat, solltest du seine Ration für diesen Tag anpassen und ihm weniger Futter geben.

•        bewege ihn ausreichend: Hunde, die zu Übergewicht neigen, brauchen ausreichend Bewegung. Achte darauf, dass sich dein Hund täglich ausreichend bewegt, um Kalorien zu verbrennen.

•        füttere zu festen Zeiten: Feste Fütterungszeiten helfen, den Hunger deines Hundes zu regulieren und ihn an einen bestimmten Fütterungsrhythmus zu gewöhnen.

•        nutze interaktives Futterspielzeug: Einige interaktive Futterspielzeuge können dazu beitragen, dass dein Hund langsamer frisst und dadurch länger satt bleibt.

•        wiege regelmäßig: Behalte das Gewicht deines Hundes im Auge und wiege ihn mindestens einmal im Monat. Nimmt er an Gewicht zu, kannst du gegebenenfalls die Fütterung und das Bewegungsprogramm anpassen. Bei Fragen oder Unsicherheiten solltest du eine:n Tierärzt:in konsultieren.

Ist der Neufundländer anfällig für Futtermittelallergien?

Ja, der Neufundländer ist mäßig anfällig für Allergien gegen Futtermittel, aber auch gegen andere Allergene. In einer Publikation über genetische Krankheiten bei Hunden aus dem Jahr 1998 litten ca. 12,6 % der Neufundländer an einer allergischen Dermatitis (Atopie), die auf eine Umwelt- oder Futtermittelallergie zurückzuführen war. Symptome einer Futtermittelallergie können Hautausschlag, Juckreiz, Erbrechen, Durchfall und andere Verdauungsstörungen sein.

Um eine Futtermittelallergie beim Neufundländer zu vermeiden oder zu behandeln, ist es wichtig, qualitativ hochwertiges Futter zu wählen, das frei von häufigen Allergenen ist. Meist wird hypoallergenes Futter in diesem Zusammenhang empfohlen. Die häufigsten Allergene bei Hunden sind Proteine aus tierischem Fleisch wie Rind, Huhn, Lamm und Schwein, aber auch Milchprodukte, Eier, Soja, Weizen, Mais, Reis und glutenhaltige Nahrungsmittel können Allergien auslösen.

Es ist jedoch wichtig zu wissen, dass jeder Hund anders ist und auf verschiedene Futtermittel und Allergene unterschiedlich reagieren kann. Wenn dein Hund Anzeichen einer Futtermittelallergie zeigt, müssen zunächst andere Erkrankungen ausgeschlossen werden. Anschließend kann eine sogenannte Eliminationsdiät helfen, das oder die Futtermittel zu finden, auf die dein Hund allergisch reagiert.

Neufundländer benötigen viel Fellpflege und sollten täglich gebürstet werden.

Bild: Phil | Unsplash

Pflege: Ist ein Neufundländer pflegeleicht?

Das Fell, die Zähne, die Ohren und die Krallen gehören zur Routinepflege eines Hundes. Neufundländer haben im Allgemeinen einen hohen Pflegeaufwand.

Fellpflege

Das Fell des Neufundländers ist dicht und braucht viel Pflege. Tägliches Bürsten entfernt lose Haare und hält das Fell glänzend und sauber. Es vermeidet Verfilzungen, entfernt abgestorbene Hautzellen und verbessert die Durchblutung der Haut. Neufundländer sollten nur gebadet werden, wenn sie sich in Dreck oder in etwas Stinkendem gewälzt haben. Das häufige Waschen mit Hundeshampoo greift die Hautflora an und kann die Haut langfristig schädigen.

Stinkt der Neufundländer?

Der Neufundländer riecht wenig, weil er kaum Hautfalten hat, in denen sich Schmutz absetzen kann. Außerdem haben sie ein dichtes, wasserabweisendes Fell, das dazu neigt, Gerüche abzuweisen.

Zahnpflege

Für die Zahngesundheit und zur Vermeidung von Zahnstein und Maulgeruch sollten die Zähne regelmäßig geputzt werden, am besten täglich. Wenn man den Neufundländer früh daran gewöhnt, wird er problemlos mitmachen und sich auf die anschließende Belohnung freuen. Kauspielzeuge oder Kauartikel können die Zahnpflege zusätzlich unterstützen.

Ohrenpflege

Die Ohren des Neufundländers neigen nicht zu Entzündungen. Kontrolliere sie trotzdem einmal in der Woche auf Auffälligkeiten und reinige die Ohrmuschel vorsichtig, wenn sie verschmutzt ist.

Krallenpflege

Einmal wöchentlich sollten die Krallen des Neufundländers auf ihre richtige Länge überprüft werden. Die Kralle hat die richtige Länge, wenn sie beim stehenden Hund den Boden gerade noch nicht berührt. Ist die Kralle zu lang, muss sie vorsichtig gekürzt werden.

Neufundländer sabbern viel.

Bild: Dariusz Sbirenda | Pexels

Gesundheit: Sind Neufundländer anfällig für Krankheiten?

Der Neufundländer gilt zwar nicht als kranke, aber auch nicht als gesunde Hunderasse (siehe Grafik). Daher muss bei einem Neufundländer mit zusätzlichen Tierarztkosten außerhalb der regelmäßigen Vorsorge gerechnet werden. Die Lebenserwartung ist niedrig. Sie liegt bei 9 bis 10 Jahren.

Neufundländer sind wenig anfällig für Krankheiten und mäßig anfällig für Allergien. Bei der Rasse sind einige Erbkrankheiten bekannt, die häufig auftreten. Dazu gehören die Dilatative Kardiomyopathie, Zystinharnsteine und Erkrankungen des Bewegungsapparates wie Hüftgelenksdysplasie, Ellbogendysplasie und Patellaluxation. Bei der Auswahl eines Neufundländers ist es wichtig, sich für eine seriöse Zucht zu entscheiden, bei der die Hunde auf Erbkrankheiten untersucht und nur gesunde Tiere zur Zucht verwendet werden. Die Rasse weist keine Qualzuchtmerkmale auf. Es sind keine generellen Medikamentenempfindlichkeiten bekannt.

Dieses Netzdiagramm gibt dir einen Überblick über die Gesundheit des Neufundländers. Je weiter der jeweilige Punkt vom Zentrum entfernt ist, desto stärker ist das Merkmal ausgeprägt²’³. Der Neufundländer neigt z.B. mäßig zu Allergien und ist eher wenig anfällig für Krankheiten.

Welche Krankheiten treten gehäuft beim Neufundländer auf?

Der Neufundländer gilt als relativ wenig krankheitsanfällig. Einige Krankheiten treten bei dieser Rasse häufiger auf als bei anderen Rassen. Es handelt sich vor allem um Augenerkrankungen, aber auch andere Organsysteme sind betroffen. Viele davon treten erst im Alter auf, aber es gibt auch angeborene Krankheiten, die schon früh im Leben Symptome hervorrufen können. Dazu gehören:

•        Hot Spots und allergische Dermatitis (Hautentzündung durch Allergene, sehr häufig*)

•        Entropium (eingerolltes Augenlid, führt zu Augenreizung und Hornhautgeschwüren, angeboren, häufig*)

•        Ektropium (ausgerolltes Augenlid, führt zu Bindehautentzündung, angeboren, häufig*)

•        Hypothyreose (Unterfunktion der Schilddrüse, Stoffwechselerkrankung, vererbt, häufig*)

•        Katarakt (grauer Star, Trübung der Augenlinse, Beeinträchtigung des Sehvermögens, eher ältere Hunde betroffen, häufig*)

•        Magendrehung (lebensbedrohliche Verdrehung des Magens in der Bauchhöhle, häufig*)

•        Osteochondrosis dissecans (Knorpeldefekt mit Lahmheit, Sprung-, Knie- oder Schultergelenk betroffen, Junghunde, häufig*)

•        Netzhautdysplasie (Entwicklungsstörung der Netzhaut, Beeinträchtigung des Sehvermögens, angeboren, häufig*)

•        Iriszysten (pigmentierte Zysten in der Regenbogenhaut des Auges, ausgewachsene Hunde, häufig*)

•        persistierende Pupillarmembranen (Reste embryonaler Blutgefäße in den Augen, Beeinträchtigung des Sehvermögens, angeboren, häufig*)

•        umgeknickter Blinzknorpel (Ausstülpung dritten Augenlides, führt zu chronischer Hornhautreizung und Bindehautentzündung, häufig*)

•        Subaortenstenose (Verengung unterhalb der Aortenklappe im Herzen, führt zu Schwäche und Synkopen, gelegentlich*)

•        Kreuzbandriss (Verletzung des Kreuzbandes im Knie, traumatisch, niedriges Risiko **)

Obwohl es Hinweise darauf gibt, dass weitere Krankheiten beim Neufundländer häufiger auftreten als bei anderen Hunderassen, fehlen Angaben zur Häufigkeit oder zum Risiko in den vorliegenden Quellenᵇ. Genannt werden Osteosarkom, Kehlkopflähmung, Pemphigus foliaceus, Glaukom (Grüner Star), ektopische Ureter, Myasthenia gravis, entzündliche Myopathie, Prognathie, Dysplasie der Trikuspidalklappe und Ventrikelseptumdefekt.

*Die Prävalenz von Krankheiten bei verschiedenen Hunderassen wird durch ihre Häufigkeit beschrieben, die in Studien festgestellt wurde. Sie bezieht sich auf das gesamte Hundeleben. Die Häufigkeit wird in Prozent angegeben und wie folgt kategorisiert:

  • sehr häufig: > 10 %
  • häufig: 1,1 - 10 %
  • gelegentlich: 0,11 - 1 %
  • selten: 0,011 - 0,1 %
  • sehr selten: < 0,01 %
  • **Die Odds Ratio gibt an, wie viel wahrscheinlicher es ist, dass eine bestimmte Hunderasse im Laufe des Lebens an einer bestimmten Krankheit erkrankt im Vergleich zu anderen Hunderassen. Die Risikostufen werden wie folgt kategorisiert:

  • geringes Risiko: Odds Ratio < 2
  • moderates Risiko: Odds Ratio 2 - 4
  • hohes Risiko: Odds Ratio > 4
  • Krankheiten erkennen: Auf welche Symptome muss ich beim Neufundländer achten?

    Du kennst deinen Neufundländer am besten. Deshalb ist es sehr wichtig, dass du ihn regelmäßig beobachtest, um mögliche Symptome frühzeitig zu erkennen. Angeborene und später erworbene Krankheiten können bei Neufundländern zu bleibenden Schäden führen, wenn sie nicht rechtzeitig erkannt und behandelt werden. Wenn die Symptome ignoriert werden und die Krankheit fortschreitet, können außerdem die Tierarztkosten erheblich steigen.

    Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung kann jedoch das Fortschreiten angeborener und erworbener Krankheiten verlangsamen oder sogar verhindern. Dadurch erholt sich der Neufundländer schneller und ist weniger anfällig für Folgeerkrankungen. Wenn du frühzeitig auf mögliche Anzeichen einer Erkrankung reagierst, kannst du sicherstellen, dass dein Neufundländer die bestmögliche Versorgung erhält, ein gesundes und glückliches Leben führen kann und die Tierarztkosten überschaubar bleiben.

    Beim Neufundländer kommen einige Krankheiten häufiger vor als andere. Achte dementsprechend vor allem auf folgende Symptome:

    •        Hautentzündungen

    •        Durchfall und Erbrechen

    •        Tränenstraßen, gerötete Augen und Augenkneifen

    •        ein- oder ausgerolltes Augenlid

    •        Trägheit und Leistungsschwäche

    •        Lahmheit

    •        Schwierigkeiten beim Aufstehen

    •        kurzes Hüpfen auf drei Beinen

    •        Zusammenstoßen mit Dingen

    •        Desorientiertheit

    •        Gewichtszunahme

    •        unproduktives Erbrechen und Anschwellen des Bauches

    Was tun, wenn Symptome auftreten?

    Wenn du Symptome bei deinem Neufundländer bemerkst, solltest du handeln. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung kann dazu beitragen, dass der Hund schneller wieder gesund wird und die Tierarztkosten sinken. Oft ist es jedoch schwierig zu beurteilen, ob es sich um eine Kleinigkeit oder ein ernstes Problem handelt. Bei Lappalien ist es nämlich nicht notwendig, sofort eine Tierarztpraxis aufzusuchen.

    Doch dafür gibt es von Tierärzt:innen entwickelte und betreute telemedizinische Angebote wie den confidu Diagnose Finder. Er hilft dir, die Schwere der Symptome abzuschätzen, die Ursache zu ermitteln und geeignete Maßnahmen zu ergreifen. So kannst du leichte Gesundheitsprobleme wie z.B. Durchfall und Erbrechen mit tierärztlichem Wissen selbst in den Griff bekommen. Oft reichen einfache Maßnahmen wie Futterumstellung und Hausmittel aus. Um die Ursache der Symptome herauszufinden, kannst du auch selbst eine Kotprobe deines Neufundländers einschicken und im Labor untersuchen lassen. Bei ernsthaften Problemen, die tiefergehende Untersuchungen wie Blutanalysen oder eine sofortige Behandlung erfordern, wird der Diagnose Finder hingegen raten, eine Tierarztpraxis aufzusuchen.

    Wie kann ich Krankheiten vorbeugen?

    Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Krankheiten bei Neufundländern vorzubeugen. Vor allem Übergewicht und fehlende Vorsorgemaßnahmen führen zu Erkrankungen. Dennoch ist es wichtig, dass du immer auf Veränderungen im Verhalten oder Aussehen deines Neufundländers achtest. Handle bei Verdacht auf eine Erkrankung frühzeitig und nutze entweder den confidu Diagnose Finder oder kontaktiere direkt eine:n Tierärzt:in.

    Folgende Tipps helfen, Krankheiten vorzubeugen:

    •        Impfungen: Impfungen schützen deinen Neufundländer vor vielen gefährlichen Krankheiten wie Tollwut, Parvovirose, Staupe und Leptospirose. Achte darauf, dass er alle notwendigen Impfungen im richtigen Abstand erhält. Bei den regelmäßigen Impfterminen wird dein Neufundländer außerdem von dem/der Tierärzt:in untersucht. So können versteckte Gesundheitsprobleme erkannt und behandelt werden, bevor sie sich verschlimmern.

    •        Parasitenschutz: Neufundländer sind wie alle Hunde anfällig für Parasiten wie Flöhe, Zecken und Würmer. Denke daher an eine regelmäßige Wurmkontrolle bzw. -behandlung, je nach Ansteckungsrisiko. Zusätzlich sollte dein Neufundländer mit wirksamen Mitteln gegen Parasiten wie Zecken und Flöhe geschützt werden, da diese gefährliche Krankheiten übertragen können.

    •        gesunde Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung mit hochwertigem Hundefutter ist wichtig, um deinen Neufundländer mit allen notwendigen Nährstoffen zu versorgen und sein Immunsystem zu stärken. Er sollte nur so viel Futter bekommen, wie er braucht, um nicht übergewichtig zu werden. Vergiss nicht, dass auch Leckerlis Kalorien haben. Übergewicht ist ein großes Gesundheitsrisiko, das zu vielen Krankheiten führt und die Lebenserwartung verkürzt.

    •        ausreichend Bewegung: Regelmäßige Bewegung und ausreichend Training halten deinen Neufundländer körperlich und geistig fit und gesund.

    •        regelmäßige Pflege: Durch die Pflege von Fell, Zähnen, Ohren, Augen und Krallen deines Neufundländers kannst du Probleme früher erkennen, da du dich intensiv mit deinem Hund beschäftigst und ihn von allen Seiten betrachtest. Außerdem kannst du durch die Pflege Entzündungen sowie eingewachsene Krallen, Zahnstein und Maulgeruch vorbeugen und Folgeerkrankungen verringern.

    •        Stress minimieren: Stress kann das Immunsystem deines Neufundländers schwächen und ihn anfälliger für Krankheiten machen. Versuche daher, den Stress zu minimieren, indem du deinem Hund ausreichend Ruhepausen, einen geregelten Tagesablauf und eine angenehme Umgebung bietest.

    Wie kann ich Unfällen und Vergiftungen vorbeugen?

    Hunde können nicht nur krank werden, sondern ihre Gesundheit kann auch durch Unfälle und Vergiftungen gefährdet werden. Leider lassen sich Unfälle und Vergiftungen nicht hundertprozentig vermeiden, aber sie passieren oft aus Unachtsamkeit und Nachlässigkeit. Es liegt also in deiner Hand, das Risiko für deinen Neufundländer deutlich zu verringern. Und aus Erfahrung kann jede:r Tierärzt:in nur raten: Traue niemals deinem Hund. Better safe than sorry.

    Die folgenden Tipps helfen, Unfälle und Vergiftungen zu vermeiden:

    •        giftige Stoffe außer Reichweite: Achte darauf, dass giftige Stoffe wie Reinigungsmittel, Medikamente, Pflanzenschutzmittel, Rattengift usw. sicher und außerhalb der Reichweite deines Neufundländers aufbewahrt werden. Auch Schokolade, Zwiebeln, Rosinen und andere Nahrungsmittel sind für Hunde giftig. Bewahre sie immer so auf, dass dein Hund sie nicht erreichen kann. Entferne giftige Zimmerpflanzen aus der Wohnung. Im confidu Gift-Lexikon findest du eine Übersicht und detaillierte Beschreibungen zu den häufigsten Giftstoffen für Hunde und Katzen.

    •        vermeide Gefahrenquellen: Behalte deinen Neufundländer im Auge, wenn er sich in der Nähe von Gefahrenquellen wie Feuer oder Wasser aufhält. Vermeide bei Spaziergängen gefährliche Orte wie stark befahrene Straßen, unbekannte Felder oder Gebiete mit giftigen Pflanzen. Lass deinen Hund im Zweifelsfall an der Leine.

    •        trainiere deinen Hund: Es ist wichtig, dass dein Neufundländer auf die Grundkommandos hört und zu dir kommt, wenn du ihn abrufst. Außerdem muss er lernen, welches Verhalten unerwünscht ist, wie z.B. das Fressen von Dingen, die er nicht fressen sollte. Trainiere regelmäßig mit ihm und belohne ihn mit Lob und Leckerlis.

    •        achte auf Spielzeug: Verwende sicheres und robustes Hundespielzeug, damit sich dein Neufundländer nicht verletzen oder verschlucken kann. Sind Kinder im Haushalt, sollte der Hund keinen Zugang zum Kinderzimmer haben, wenn dort Spielzeug herumliegt oder für ihn leicht erreichbar ist. Hunde sind neugierig und fressen vieles.

    •        vermeide Überhitzung: Setze deinen Neufundländer nicht der prallen Sonne aus, gib ihm ausreichend Wasser und Möglichkeiten zur Abkühlung. Lass ihn bei wärmeren Temperaturen nicht allein im Auto, das kann vor allem bei Sonnenschein zu einem lebensgefährlichen Hitzschlag führen.

    Besonders ältere Neufundländer können unter Arthrose leiden. Hausmittel können ihnen gegen die Schmerzen helfen.

    Bild: CarlosAndresCruz | Pixabay

    Hausmittel für den Neufundländer

    Es gibt einige Hausmittel, die deinem Neufundländer bei verschiedenen Symptomen helfen können. Beachte aber, dass Hausmittel nicht immer wirksam sind. Bei vielen Erkrankungen und schweren Symptomen ist zudem immer eine tierärztliche Behandlung nötig.

    Hausmittel bei Gelenkschmerzen aufgrund von Arthrose

    Arthrose tritt häufiger bei Neufundländern auf. Um ein Voranschreiten der Arthrose zu verhindern, kannst du die Fütterung gelenkfreundlich gestalten. Es gibt Hausmittel, die dem Knorpelaufbau helfen und Entzündungen in den betroffenen Gelenken lindern. Oft sind sie in speziellen Ergänzungsfuttermitteln oder sogenanntem Arthrose-Futter enthalten.

    Folgende Hausmittel helfen gegen Gelenkschmerzen:

    •        Fischöl (enthält Omega-3-Fettsäuren)

    •        L-Carnitin

    •        Grünlippmuschelextrakt (enthält Chondroitin und Glucosamin)

    •        Antioxidantien wie Vitamin E, Vitamin C und Selen

    Wie Arthrose entsteht und du deinen Neufundländer unterstützen kannst, erklären wir dir im Artikel Arthrose bei Hund und Katze − wenn die Gelenke schmerzen.

    Hausmittel gegen Maulgeruch

    Maulgeruch beim Hund wird meist durch Zahnbelag verursacht oder tritt bei Zahnfleischentzündungen auf. Die beste Vorbeugung ist regelmäßiges Zähneputzen. Zusätzlich helfen Kauartikel oder Kauspielzeug, den Zahnbelag zu entfernen und die Zähne gesund zu halten.

    Wenn dein Hund trotz dieser Maßnahmen Mundgeruch hat, solltest du seine Zähne von einem/einer Tierärzt:in kontrollieren lassen. Unter dem Zahnfleisch oder weiter hinten im Maul können sich nämlich Zahnentzündungen verbergen.

    Wenn die Zähne in Ordnung sind, gibt es weitere Hausmittel gegen Mundgeruch. So kannst du deinem Hund Minze und Petersilie geben. Beides ist bekannt dafür, den Atem zu erfrischen und kann als Snack oder als Zusatz zum Futter gegeben werden.

    Hausmittel bei Durchfall und Erbrechen

    Bei Durchfall und Erbrechen sollten Hunde nur kurz fasten. Du kannst deinem Hund in dieser Zeit eine isotonische Elektrolytlösung geben und eine Moro’sche Karottensuppe kochen. Sie bindet schädliche Darmbakterien und die von ihnen produzierten Giftstoffe.

    Spätestens nach 24 Stunden braucht der Magen-Darm-Trakt Nahrung, am besten eine fettarme, eiweißreiche Schonkost. Kurkumapulver wirkt entzündungshemmend und kann unter das Futter gemischt werden. Weitere Hausmittel sind Flohsamenschalen und Leinsamen, die sich als schützender Film auf die Schleimhaut legen und Flüssigkeit im Darm binden. Lass sie eine halbe Stunde in Wasser quellen und gib sie deinem Hund löffelweise.

    Weitere Informationen zum Thema findest du im Artikel Mein Hund hat Durchfall: Wie kann ich schnell helfen? und Erste Maßnahmen bei Erbrechen | Wie kann ich meinem Hund helfen?

    Absicherung: Welche Versicherung braucht der Neufundländer?

    Die Kosten für die Tiergesundheit steigen ständig. Damit der Neufundländer die bestmögliche tierärztliche Versorgung erhält, ist es ratsam, eine Tierkrankenversicherung abzuschließen. Diese übernimmt je nach Tarif die Kosten für Vorsorgemaßnahmen, Untersuchungen, Behandlungen und Operationen. Für aktive und zu bestimmten Erkrankungen neigende Hunderassen ist eine Basis-Tierkrankenversicherung mit OP-Schutz unbedingt zu empfehlen.

    Zusätzlich sollte für jeden Neufundländer eine Hundehaftpflichtversicherung abgeschlossen werden. Dies ist nötig, da Hundehaltende für Schäden haften, die der Hund verursacht.

    Neufundländer Welpe

    Bild: inside4 | Pixabay

    Lebensphasen: So altert Der Neufundländer

    Wie alt wird ein reinrassiger Neufundländer?

    Die Lebenserwartung des Neufundländers beträgt 9 bis 10 Jahre.

    Generell gilt, dass große Hunde nicht so alt werden wie kleinere Hunderassen. Die Lebenserwartung hängt eng mit dem Wachstum im Welpenalter zusammen: Langsamer wachsende Hunde leben länger. Welpen großer Hunderassen wachsen in der Regel sehr schnell und nehmen in kurzer Zeit sehr viel an Gewicht zu.

    Wie lange dauert die Pubertät beim Neufundländer?

    Die Dauer der Pubertät beim Neufundländer kann, wie bei vielen Hunden, variieren und hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich Geschlecht, individueller Entwicklung und genetischer Veranlagung. Im Allgemeinen dauert die Pubertät bei Hunden zwischen 6 und 18 Monaten, wobei die meisten Hunde im Alter zwischen 6 und 12 Monaten geschlechtsreif werden.

    Bei Neufundländerhündinnen tritt die Geschlechtsreife normalerweise im Alter von 6 bis 12 Monaten ein. Die erste Läufigkeit tritt normalerweise während der Pubertät ein. Bei männlichen Neufundländern kann die Geschlechtsreife ebenfalls im Alter von 6 bis 12 Monaten einsetzen. Einige Rüden werden jedoch erst mit 18 Monaten oder etwas später geschlechtsreif.

    Während der Pubertät machen Hunde verschiedene körperliche und hormonelle Veränderungen durch. Dies kann sich in Verhaltensänderungen wie Unruhe, gesteigerter Neugierde und möglicherweise verstärkter Dominanz äußern. In dieser Zeit ist es wichtig, den Hund konsequent zu erziehen und zu führen.

    Wie lange wächst ein Neufundländer?

    Große Hunde werden langsamer erwachsen als kleine Hunderassen. Der Neufundländer ist ausgewachsen, wenn er seine endgültige Größe erreicht hat und geschlechtsreif ist, was etwa ab 24 Monaten der Fall ist. Während des Wachstums sollte er nicht zu schnell wachsen, um die Knochen und Gelenke zu schonen und Krankheiten vorzubeugen (siehe Wachstumskurven).

    Ab wann ist ein Neufundländer ein Senior?

    Neufundländers gelten ab etwa 6 Jahren als Senior. Ab dem 10. Lebensjahr erreichen sie die geriatrische Lebensphase.

    Kommt der Neufundländer ins höhere Alter, sind einige Anpassungen an seine körperliche und geistige Fitness nötig. Hier findest du praktische Tipps für Seniorenhunde:

    •        Vorsorge für Seniorenhunde | Anpassung der Umgebung ans Älterwerden

    •        Vorsorge für Seniorenhunde | Wie den Hund bei Langeweile beschäftigen?

    •        Vorsorge für Seniorenhunde | Alles zur Harnwegsgesundheit

    •        Vorsorge für Seniorenhunde | Hausmittel gegen Demenz und das Altern

    •        Vorsorge für Seniorenhunde | Fütterung von Hunden im Alter

    Kastration: Wann ist der richtige Zeitpunkt?

    Wenn du deinen Neufundländer kastrieren lassen möchtest, stellt sich die Frage nach dem richtigen Zeitpunkt. Dieser ist von Rasse zu Rasse unterschiedlich, weshalb es für jede Rasse eigene tierärztliche Richtlinien gibt. Diese hängen davon ab, wie schnell der Hund wächst. Bei einigen Rassen wurde nämlich festgestellt, dass das Risiko der Entwicklung von Gelenkerkrankungen mit dem Zeitpunkt der Kastration zusammenhängtᶜ.

    Für den Neufundländer wird eine Kastration ab dem Alter von 24 Monaten empfohlen, da es sich um eine große Rasse handelt und das hormonabhängige Wachstum erst dann weitgehend abgeschlossen ist. Eine Kastration zu einem früheren Zeitpunkt hat negative Auswirkungen auf die körperliche und geistige Entwicklung des Hundes und kann u.a. zu Gelenkerkrankungen führen.

    Weitere Informationen zum Thema Kastration mit einer Beschreibung der Vor- und Nachteile sind in den folgenden Artikeln zu finden:

    •        Hündin kastrieren oder nicht? Vor- und Nachteile erklärt

    •        Kastration von Rüden: Vor- und Nachteile sowie Alternativen zum Kastrieren


    Das confidu Hunderassen-Lexikon wird von unseren Tierärzt:innen nach aktuellem wissenschaftlichen Standard mithilfe von aktueller Literatur und neuesten Studien verfasst.

    Quellen:

    a The Complete Dog Breed Book, K. Dennis-Bryan, T. Morgan, 2014 Dorling Kindersley Limited

    b Veterinary Medical Guide to Dog and Cat Breeds, J.S. Bell, K.E. Cavanagh, L.P. Tilley, F.W.K. Smith, 2012 Tenton NewMedia

    c The Perfect Puppy, B.L. Hart, L.A. Hart, Academic Press, 2023 Elsevier Inc.

    1 Zur Beurteilung des Verhaltens wurden verschiedene Merkmale berücksichtigt, darunter Aktivität und Reaktion auf Reize, Trainierbarkeit, exzessives Bellen, Aufmerksamkeitsbedürfnis, Beißen (A), Revierverteidigung (A), Aggressivität gegenüber anderen Hunden (A), Aggressivität gegenüber der Familie (A) und wachsames Bellen (A). Jede Hunderasse wurde anhand dieser Eigenschaften auf einer Skala von 1 (am wenigsten ausgeprägt) bis 10 (am stärksten ausgeprägt) bewertet. (Quelle: The Perfect Puppy, B.L. Hart, L.A. Hart, Academic Press, 2023 Elsevier Inc.)

    Das in der Grafik dargestellte Aggressionspotenzial ist der Mittelwert der Ausprägungen der aggressiven Verhaltensparameter (mit “A” gekennzeichnet).

    2 Die Gesundheitsparameter Lebenserwartung, Anfälligkeit für Krankheiten, Anfälligkeit für Allergien, Auftreten von Erbkrankheiten und Anfälligkeit für Übergewicht wurden in Anlehnung an Veterinary Medical Guide to Dog and Cat Breeds, J.S. Bell, K.E. Cavanagh, L.P. Tilley, F.W.K. Smith, 2012 Tenton NewMedia erstellt.

    Die Klassifizierung der Krankheitsanfälligkeit basiert auf der Anzahl und Häufigkeit von Krankheiten.

    Basierend auf der durchschnittlichen Anzahl von Krankheiten pro Rasse wurde eine Einteilung in 10 Klassen vorgenommen. Rassen, bei denen 0-10 Krankheiten auftreten, werden der Klasse 1 zugeordnet, Rassen mit mehr als 90 Krankheiten der Klasse 10.

    Abhängig von der Häufigkeit des Auftretens der Krankheiten wurde eine weitere Einteilung in 10 Klassen vorgenommen. Dazu wurden alle bekannten Häufigkeiten pro Rasse addiert und das Minimum (Summe aller Häufigkeiten, 1) berechnet. Daraus wurde eine Klasse zwischen 1 (Wert liegt zwischen 0-10%) und 10 (Wert liegt über 90%) gebildet.

    Aus den beiden Klassen (Anzahl der Erkrankungen und Häufigkeit der Erkrankungen) ergibt sich die Gesamteinstufung der Krankheitsanfälligkeit als Maximum.

    Die Einstufung der Erbkrankheiten erfolgt analog zur Einstufung der Krankheitsanfälligkeit.

    Ebenso wurde die Anfälligkeit für Allergien bewertet. Bei keiner der untersuchten Rassen lag die Häufigkeit des Auftretens von Allergien über 25%. Daher wurde für die Ermittlung der Rangfolge eine Normierung auf 25% vorgenommen und analog zu den Krankheiten ein Rang in 10er Schritten vergeben. Die Einstufung erfolgte nach der Häufigkeit des Auftretens von Allergien, allergischer Dermatitis oder Atopie.

    Für die Lebenserwartung wurde der Mittelwert gebildet und in ein 10er-Ranking übertragen, wobei ≤6 Jahre die Klasse 1 und ≥14,1 Jahre die Klasse 10 erhielt.

    3 Die Einstufung hinsichtlich der Qualzuchtmerkmale erfolgt auf der Grundlage der Anzahl der Qualzuchtmerkmale, die in einer Rasse häufig auftreten. Dazu gehören das Merle-Gen, Wirbelsäulenverkrümmung, Chondrodysplasie, Dermoidzysten, Brachyzephalie, Nacktheit, idiopathische Muzinose, Riesenwuchs und Teacup-Größe. Rassen mit einem Qualzuchtmerkmal wurden in Klasse 4, Rassen mit 2 Merkmalen in Klasse 7 und Rassen mit 3 und mehr Merkmalen in Klasse 10 eingestuft. Als Quelle wurde https://www.bundestieraerztekammer.de/tierhalter/qualzuchten/ verwendet.

    4 Die Haltungsparameter wurden The Complete Dog Breed Book, K. Dennis-Bryan, T. Morgan, 2014 Dorling Kindersley Limited entnommen. Analog wurde die dort vorgenommene Einteilung in 3 Stufen auf eine 10er Skala übertragen, wobei die Einteilungen niedrig, mittel und hoch den Klassen 3, 6 und 10 entsprechen. Unterschieden wird zwischen dem Aufwand für Erziehung und Auslauf sowie dem Pflegeaufwand.

    5 Die Bewertung der Haltungskosten erfolgt unter Berücksichtigung der Größe des Hundes anhand der Parameter Fütterung (maximal 3 Punkte), Tierarztkosten aufgrund von Krankheitsanfälligkeit (maximal 4 Punkte), höhere Hundesteuer für Listenhunde (1 Punkt), erhöhter Pflegeaufwand (1 Punkt), Notwendigkeit des Besuchs einer Hundeschule aufgrund besonderer Verhaltensmerkmale (1 Punkt). Die Summe der vergebenen Punkte ergibt einen Wert zwischen 2 und 10 und spiegelt die Kostenintensität wider.


    Fazit: Der Neufundländer auf einen Blick

    Neufundländer sind allgemein für ihr sanftes und freundliches Wesen bekannt und sind oft ausgezeichnete Familienhunde mit einem natürlichen Beschützerinstinkt. Trotz seiner Größe passt sich der Neufundländer gut an verschiedene Umgebungen an, auch in Wohnungen, sofern er ausreichend Bewegung und Zuwendung erhält. Aufgrund seiner Größe benötigt der Neufundländer viel Platz und Auslauf. Das dichte Fell erfordert tägliche Pflege. Neufundländer reagieren gut auf eine positive und konsequente Erziehung.

    Alles in allem ist der Neufundländer eine ausgezeichnete Wahl für diejenigen, die bereit sind, Zeit und Engagement in die Pflege und Ausbildung dieser Rasse zu investieren. Es ist wichtig, die besonderen Bedürfnisse des Neufundländers zu verstehen und sicherzustellen, dass sie zu deinem Lebensstil passen, bevor du dich für diese Rasse entscheidest.

    Der Neufundländer ist eine Riesenrasse mit einem Gewicht von 45 bis 68 kg. Das dichte, ölige Fell ist wasserabweisend und verträgt extreme Temperaturen gut. Die Rasse ist groß, kräftig und muskulös, mit einem breiten Kopf, dunklen Augen und dreieckigen Ohren. Der Brustkorb ist tief.

    Neufundländer sind treue und intelligente Hunde, die selbständig arbeiten können und gehorsam sind. Die Rasse hat ein sanftes Gemüt und einen ausgeprägten Beschützerinstinkt, ist anhänglich, kinderfreundlich und hält sich am liebsten in der Nähe der Familie auf. Neufundländer sind selten aggressiv, bellen wenig und reagieren eher weniger auf Reize. Sie neigen zum Sabbern.

    Der Neufundländer gilt weder als besonders gesunde noch als besonders kranke Rasse. Die Lebenserwartung ist niedrig und liegt bei 9 bis 10 Jahren. Die Rasse ist wenig anfällig für Krankheiten. Vorwiegend treten Augen- und Herzerkrankungen, Magendrehung und Erkrankungen des Bewegungsapparates auf. Der confidu Diagnose Finder kann bei akuten Gesundheitsproblemen helfen. Eine seriöse Zucht, bei der auf Erbkrankheiten geachtet wird, ist bei der Auswahl eines Neufundländers wichtig.

    Die Pflege eines Neufundländers ist im Allgemeinen aufwändig und umfasst die Pflege des Fells, der Zähne, der Ohren und der Krallen. Das Fell sollte täglich gebürstet und die Zahngesundheit durch Zähneputzen und Kauspielzeug unterstützt werden. Die Ohrenpflege ist einfach und selten erforderlich. Die Krallen sollten wöchentlich auf ihre richtige Länge überprüft und vorsichtig gekürzt werden, wenn sie zu lang sind.

    Es wird empfohlen, eine Tierkrankenversicherung für den Neufundländer abzuschließen, um eine optimale tierärztliche Versorgung zu gewährleisten, da die Kosten für die Tiergesundheit kontinuierlich steigen. Je nach Tarif können Vorsorgemaßnahmen, Untersuchungen, Behandlungen und Operationen von der Versicherung übernommen werden. Besonders für aktive Hunderassen und solche, die zu bestimmten Krankheiten neigen, ist eine Basis-Tierkrankenversicherung mit OP-Schutz zu empfehlen.

    Neben der Tierkrankenversicherung ist es auch wichtig, dass jeder Neufundländer eine Hundehaftpflichtversicherung hat, da Hundehaltende für Schäden, die ihr Hund verursacht, haften.