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Lexikon der Hunderassen

Entdecke die Vielfalt der Hunderassen und erfahre alles über Charakter, Aussehen und Geschichte. Ob du schon einen Hund hast oder noch auf der Suche bist, hier findest du alle Informationen, die du brauchst.

Hol dir Tipps zur Erziehung, Beschäftigung, Ernährung und Pflege deines Hundes. Schütze ihn vor Krankheiten, Allergien und Übergewicht für ein gesundes und glückliches Leben.

Entdecke auch Designer-Hunderassen wie den Maltipoo oder den Labradoodle mit ihrer einzigartigen Kombination aus Intelligenz und Charme. Werde Teil unserer Community und beginne dein Abenteuer!

Malinois

Malinois

Hoch aktiver, arbeitswilliger Vierbeiner

Rasseprofil:

Körpergröße: 56 - 66 cm

Gewicht: 18 - 36 kg

Farbe: kurz, hart, doppelt

Fell: Schwarz und Lohfarben

Charakter: gut erziehbar, hochintelligent, zutraulich, sensibel, beschützend

Anspruch an Haltung: hoch (viel Beschäftigung und konsequente Erziehung, Familienhund)

Lebenserwartung: 14 - 16 Jahre

FCI-Gruppe 1, Hütehunde und Treibhunde

Herkunft: Belgien

Synonym: Belgischer Schäferhund

Titelbild: Tsirikashvili Nodari | Shutterstock

Der Malinois ist eine aktive, intelligente und vielseitige Hunderasse, die sich hervorragend als Arbeits- und Familienhund eignet. Mit seinem ausgeprägten Beschützerinstinkt und seiner engen Bindung an seinen Menschen ist er treu und beschützend zugleich. Die Rasse braucht viel Bewegung und geistige Anregung, was sie ideal für aktive Haushalte macht.

Obwohl der Malinois leicht zu erziehen ist, erfordert seine Sensibilität eine erfahrene Hand. Eine frühe Sozialisierung und gezielte Erziehung sind unerlässlich, um unerwünschte Verhaltensweisen zu vermeiden. Diese Hunde sind nicht nur treu, sondern auch sozial und sollten mit Menschen und anderen Hunden interagieren. Mit der richtigen Pflege, Ausbildung und viel Liebe kann der Malinois ein wunderbarer Begleiter für aktive Menschen und Familien werden.

Malinois haben ein kurzes, glattes Fell.

Bild: Martin Podsiad | Unsplash

Aussehen: Wie sieht ein Malinois aus?

Der Malinois ist ein mittelgroßer bis großer Hund mit einem Gewicht zwischen 18 und 36 kg, wobei die Hündinnen in der Regel kleiner sind als die Rüden. Das Fell ähnelt dem des glatthaarigen Holländischen Schäferhundes. Das wetterfeste Haarkleid ist kurz und hart in der Textur, die rehbraunen Haare sind schwarz getippt, die Unterwolle ist dicht und kurz. Die Fellfarbe ist einheitlich Schwarz und Lohfarben in verschiedenen Farbtönen von Rehbraun bis Mahagoni. Schwarze Ohren, Maske, Schnauze und Abzeichen an Pfoten und Rute sind erwünscht.

Der Malinois hat einen hohen Kopf, ein markantes Gesicht, einen wachen Ausdruck und einen muskulösen Körperbau. Die leicht mandelförmigen Augen sind braun mit schwarzen Lidrändern, mittelgroß und mäßig tief eingesetzt. Die Ohren sind dreieckig, zugespitzt und spitz. Der Schädel ist abgeflacht, der Stop ist mäßig.

Die Schnauze ist zugespitzt, aber nicht spitz, Nase und Lefzen sind schwarz, der Hals ist von mittlerer Dicke und Länge und gut bemuskelt. Die obere Linie ist gerade, eine leichte Neigung nach hinten, insbesondere in der Kruppe, ist zulässig. Der Brustkorb ist tief, der Bauch mäßig aufgezogen, die Rute reicht bis zum Sprunggelenk und wird in einem Bogen unter der Horizontalen getragen.

Die Gliedmaßen sind gerade und haben einen ovalen Querschnitt. Die Vorderpfoten sind kompakt mit kräftigen schwarzen Nägeln, wobei ein weißer Nagel die weiße Zehenzeichnung begleiten kann. Die Hinterpfoten können etwas länger sein. Der Gang ist lang, raumgreifend und geschmeidig. Im Rassestandard wird erwähnt, dass die Rasse lieber im Kreis läuft als geradeaus. Diese Eigenschaft ist wahrscheinlich auf das Hüteverhalten zurückzuführen.

Was ist der Unterschied zwischen belgischem Schäferhund und Malinois?

Der Belgische Schäferhund umfasst vier verschiedene Varietäten, die sich hauptsächlich im Fell und in der äußeren Erscheinung unterscheiden. Der Malinois ist eine dieser vier Varietäten, wird aber oft als eigenständige Rasse angesehen. Hier sind die Unterschiede zwischen den vier Varietäten des Belgischen Schäferhundes:

Malinois:

  • Fell: Kurzhaarig, mit dichtem, festem Haar und Unterwolle.

  • Farbe: Rehbraun mit schwarzer Maske und schwarzem Deckhaar.

  • Charakter: Sehr arbeitsfreudig, lebhaft und intelligent. Der Malinois wird häufig bei der Polizei und als Schutz- und Diensthund eingesetzt, da er sehr aufmerksam und lernfähig ist.

  • Besonderheit: Der Malinois ist die bekannteste und am weitesten verbreitete Varietät des Belgischen Schäferhundes, vor allem im Hundesport und bei Behörden.

Belgischer Schäferhund Typ Tervueren

Bild: SnottyBoggins | Pixabay

Tervueren:

  • Fell: Langhaarig mit dichter Unterwolle. Das Haar ist gerade und von mittlerer Länge.

  • Farbe: Rehbraun oder grau mit schwarzer Maske und schwarzen Abzeichen.

  • Charakter: Sehr intelligent, aktiv und lernbegierig. Er ist ein guter Familien- und Arbeitshund und wird auch als Schutzhund eingesetzt, jedoch seltener als der Malinois.

  • Besonderheit: Der Tervueren ist wegen seines auffallend schönen Fells bei Hundeausstellungen sehr beliebt.

Belgischer Schäferhund Typ Groenendael

Bild: Ute Becker | Pixabay

Groenendael:

  • Fell: Langhaarig, ähnlich dem Tervueren, aber von anderer Farbe.

  • Farbe: Rein schwarz.

  • Charakter: Freundlich, intelligent und aufmerksam. Der Groenendael eignet sich sowohl als Arbeitshund als auch als Familienhund.

  • Besonderheit: Der Groenendael ist der einzige rein schwarze Vertreter der belgischen Schäferhunde.

Laekenois:

  • Fell: Rau, drahtig und ziemlich zottig, mit dichter Unterwolle.

  • Farbe: Rehbraun mit dunklen Abzeichen, oft etwas verwittert.

  • Charakter: Der Laekenois ist ruhiger als der Malinois, aber immer noch sehr wachsam und aktiv. Er wird traditionell als Hüte- und Wachhund eingesetzt.

  • Besonderheiten: Der Laekenois ist die seltenste der vier Varietäten und weniger bekannt als die anderen.

Charakter und Verhalten: Wie ist das Wesen des Malinois?

Der Malinois zeichnet sich durch folgende Rassemerkmale aus: Er ist sehr gut erziehbar, hochintelligent und zutraulich, zeigt aber eine natürliche Zurückhaltung gegenüber Fremden. Er ist schutzbedürftig, ohne übermäßig aggressiv zu sein, und hat ein sehr hohes Aktivitätsniveau. Im Vergleich zu anderen Varietäten des Belgischen Schäferhundes, wie dem Tervueren oder dem Groenendael, gilt der Malinois als weniger bissig.

Aufgrund seines sensiblen Wesens und seines ausgeprägten Arbeitswillens benötigt der Malinois erfahrene Halter:innen. Eine frühe Sozialisierung und konsequentes Gehorsamstraining sind entscheidend, um sein Verhalten positiv zu lenken. Der Malinois sucht die Nähe seines Menschen und sollte aufgrund seiner Größe und Energie im Umgang mit kleinen Kindern beaufsichtigt werden. In bestimmten Situationen kann er dazu neigen, Menschen zu beschützen, indem er ihnen in die Fersen zwickt.

Ist ein Malinois aggressiv?

Nein, der Malinois ist in der Regel nicht aggressiv, sondern ein wachsamer und beschützender Hund. Aggressivität zeigt er meist nur, wenn er schlecht sozialisiert oder trainiert wurde. Bei richtiger Erziehung und Führung ist er kontrollierbar und zuverlässig.

Sind Malinois verschmust?

Nein, Malinois sind nicht unbedingt als Schmusebacke bekannt, aber sie entwickeln eine enge Bindung zu ihren Menschen und genießen Nähe und Zuwendung, besonders von ihrer Bezugsperson. Ihre Zuneigung äußert sich oft in Form von Aktivität und gemeinsamen Aufgaben und nicht nur in Kuscheleinheiten.

Sind Malinois hundefreundlich?

Obwohl Malinois gut mit anderen Hunden auskommen können, wenn sie sozialisiert und trainiert sind, sind sie oft mehr auf ihre Menschen fixiert. Sie können anderen Hunden gegenüber dominant sein, was von ihrer Sozialisierung abhängt. Frühes Training und positive Erfahrungen mit anderen Hunden fördern die Verträglichkeit.

Ist der Malinois ein Kläffer?

Nein, Malinois neigen nicht zu übermäßigem Bellen, sind aber wachsam und bellen, wenn sie etwas Ungewöhnliches wahrnehmen. Eine gute Erziehung hilft, das Bellen in angemessene Bahnen zu lenken.

Der Malinois wird häufig im Polizei- oder Militärdienst eingesetzt.

Bild: janeb13 | Pixabay

Geschichte: Ursprung des Malinois

Der Malinois ist eine der vier Unterarten des Belgischen Schäferhundes, die sich hauptsächlich um die Stadt Malines (Mechelar) in Belgien entwickelt hat und als der ursprüngliche Typ des belgischen Schäferhundes gilt (Aufzeichnungen stammen aus der Zeit um 1200).

Die anderen Typen, die nach dem Fell unterschieden werden, sind der Tervuren, der Groenendael und der Laekenois. Ihr gemeinsamer Vorfahre ist der Belgische Schäferhund. Der Malinois ist die kurzhaarige, schwarz-gelbe Variante, die im allgemeinen Typ dem Deutschen Schäferhund ähnelt. Obwohl diese Felltypen außerhalb der USA einen gemeinsamen Rassestandard haben, werden sie in Amerika und vom AKC in verschiedene Rassen mit geringfügigen Unterschieden unterteilt.

Die sehr hohe Intelligenz und Lernfähigkeit dieser Hunde ist ein Markenzeichen der Rasse. Gehorsam, Hütearbeit, Fährtenarbeit und Schutzhund ergänzen ihre Talente. Historisch gesehen war die Hütearbeit ihre Hauptaufgabe. Die Rasse ist anerkannt für ihre Nützlichkeit bei der Polizeiarbeit und für Agility, Ballspiel und Obedience. Heute werden sie auch als Begleithunde geschätzt.

Was heißt Malinois auf Deutsch?

Der Begriff "Malinois" bezieht sich auf eine der vier Varietäten des Belgischen Schäferhundes, die ihren Namen von der Stadt Malines in Belgien hat. Es gibt keine spezifische deutsche Bezeichnung für "Malinois"; der Name wird auch im Französischen verwendet.

Malinois brauchen sehr viel Auslauf und Beschäftigung.

Bild: Pixabay

Haltung: Welche Ansprüche hat der Malinois?

Zubehör: Was braucht der Malinois?

Wenn man sich einen Hund anschafft, braucht man auch Zubehör, um ihn zu pflegen, zu beschäftigen und mit ihm spazieren zu gehen. Hier einige Empfehlungen:

•        Futternapf und Wassernapf: Als Faustregel gilt: Die Größe des Hundes bestimmt die Größe des Napfes. Kleine Hunde benötigen einen kleineren Napf als große Hunde. Die Näpfe sollten rutschfest und stabil sein. Näpfe aus Keramik oder Glas sind ideal, sie sind leicht zu reinigen und geschmacksneutral. Auch Edelstahl ist ein gutes und bruchsicheres Material, hat aber einen Eigengeschmack, den manche Hunde nicht mögen. Verzichte auf Futternäpfe aus Kunststoff. Diese sind meist nicht rutschfest und können ungesunde Weichmacher enthalten. Außerdem entstehen mit der Zeit Kratzer und Risse, in denen sich Bakterien ansiedeln können.

•        Futter: Ob Welpe oder älterer Hund - er braucht das richtige Futter. Je nach Alter, Größe, Rasse, körperlicher Verfassung und Vorerkrankungen benötigt er unterschiedliche Nährstoffe. Lies die Deklaration des Futters genau, bevor du dich für eine Sorte entscheidest.

•        Hundebett und Körbchen: Hunde schlafen viel, etwa 12 bis 14 Stunden täglich, Welpen sogar bis zu 20 Stunden. Damit sie sich dabei gut erholen können, brauchen sie ein geeignetes Hundebett oder Körbchen. Ein Hundekörbchen ist ungepolstert und sollte z.B. mit einer Decke und Kissen ausgestattet sein, um Druckstellen zu vermeiden. Ein Hundebett ist bereits gepolstert, z.B. mit Schaumstoff oder Mikroperlen. Auch die Größe ist für einen erholsamen Schlaf wichtig. Achte darauf, dass dein Hund sich in alle Richtungen bewegen kann und beim Hinlegen noch ca. 30 cm Platz bis zu den Rändern hat. Wo du den Schlafplatz am besten platzierst, erfährst du im Artikel Entspannung pur – der richtige Ruheplatz für deinen Hund.

•        Halsband und Geschirr: Um mit dem Hund sicher spazieren gehen zu können, muss er an der Leine geführt werden. Je nach Alter, Aktivität und Rasse eignet sich dafür ein Halsband oder ein Geschirr. Ein Geschirr verteilt den Druck gleichmäßiger als ein Halsband, was z.B. beim Erlernen der Leinenführigkeit hilfreich ist. Achte bei Welpen darauf, dass Halsband und Geschirr mitwachsen können oder ersetze sie regelmäßig, bevor sie beginnen, in die Haut einzuschneiden. Im Artikel Halsband oder Geschirr | Die ewige Frage erfährst du, wie du die richtige Größe für deinen Hund auswählst. Für die kalte Jahreszeit und Spaziergänge im Dunkeln sind Reflektoren an Leine und Halsband oder Leuchthalsbänder ideal.

•        Leine: Es gibt verschiedene Arten von Leinen, z.B. Standardleinen, Rollleinen und Schleppleinen. Für das Leinenführigkeitstraining ist eine Standardleine am besten geeignet. Generell sollte eine Leine aus einem robusten und bissfesten Material bestehen.

•        Kotbeutel: Kotbeutel sollten beim gemeinsamen Spaziergang nicht vergessen werden. Jede:r Hundebesitzer:in steht in der Verantwortung, die Hinterlassenschaften des Vierbeiners zu entsorgen. Werden sie auf öffentlichen Flächen nicht beseitigt, drohen je nach Bundesland Bußgelder von bis zu 150 Euro. Außerdem ist Hundekot umweltschädlich und eine Ansteckungsquelle für andere Hunde.

•        Maulkorb: In öffentlichen Verkehrsmitteln ist das Tragen eines Maulkorbs meist Pflicht. Darüber hinaus ist es ratsam, immer einen Maulkorb dabei zu haben, um ihn im Bedarfsfall anlegen zu können. Trainiere dies regelmäßig mit deinem Hund, auch wenn der Maulkorb nur selten gebraucht wird.

•        Spielzeug: Damit sich dein Hund nicht langweilt, sollte er Hundespielzeug haben. Es regt die Sinne und kognitiven Fähigkeiten an, trainiert, macht Spaß und dient zum Kuscheln und Knabbern. Billiges Plastikspielzeug, das schnell kaputt geht, sollte vermieden werden. Sinnvoll sind stattdessen stabile Wurfspielzeuge, Seile und sorgfältig genähte Kuscheltiere.

•        Pflegehandschuh: Wie aufwändig die Fellpflege ist, hängt stark von der Rasse ab. Bei kurzhaarigen Hunden wie dem Malinois reicht oft ein Pflegehandschuh, um lose Haare zu entfernen und Verfilzungen zu vermeiden. Hat sich der Hund in einer Pfütze gesuhlt oder in etwas Stinkendem gewälzt, hilft eine Dusche mit einem milden Hundeshampoo.

•        Flohkamm und Zeckenhaken: Zur Kontrolle auf Flohbefall ist ein feiner Flohkamm hilfreich. Zum Entfernen von Zecken empfiehlt sich ein Zeckenhaken.

•        Zahnputzutensilien: Um Zahnbelag sowie Zahn- und Zahnfleischerkrankungen vorzubeugen, solltest du deinem Hund täglich die Zähne putzen. Dazu benötigst du eine Zahnbürste oder einen Fingerling in entsprechender Größe und eine für Hunde geeignete Zahnpasta. Kauspielzeug und Kauartikel befriedigen zwar das Kaubedürfnis, reinigen aber alleine nicht ausreichend.

•        Transportbox oder Anschnallgurt: Wer seinen Hund im Auto oder Flugzeug mitnehmen möchte, braucht eine Hundetransportbox, die ihn sichert. Sie sollte stabil sein und die richtige Größe für den Hund haben. Befestige die Transportbox gut im Auto, damit sie auch bei einer Vollbremsung nicht verrutschen kann. Alternativ gibt es für kleine und mittelgroße Hunde spezielle Gurte, die an einem Hundegeschirr befestigt werden. Sie sind jedoch nicht so sicher wie eine Transportbox und können bei einer Vollbremsung reißen.

Wie viel Auslauf braucht ein Malinois?

Ein Malinois braucht täglich viel Bewegung, in der Regel zwischen 1,5 und 2,5 Stunden. Die Rasse ist sehr aktiv und hat ein hohes Energielevel, daher sollte der Auslauf sowohl körperliche als auch geistige Herausforderungen bieten.

Geeignete Aktivitäten sind lange Spaziergänge oder Joggen, Agility-Training, Apportierspiele, Obedience-Training oder Hundesportarten wie Flyball oder Rally Obedience. Es ist wichtig, den Malinois regelmäßig auszulasten, um Verhaltensproblemen wie Zerstörungswut oder übermäßigem Bellen vorzubeugen.

Bild: Hetty van der Zanden | Pixabay

Kann man Malinois alleine lassen?

Nein. Der Malinois ist ein geselliger Hund, der die Gesellschaft des Menschen braucht. Es wird nicht empfohlen, sie über längere Zeit allein zu lassen, da sie schnell Langeweile und Trennungsangst entwickeln können. Malinois sollten daher nie länger als 6 Stunden am Tag allein gelassen werden. Es ist auch wichtig, sie langsam daran zu gewöhnen und dafür zu sorgen, dass sie geistig und körperlich ausreichend beschäftigt sind, bevor sie allein gelassen werden.

Ausgaben: Wie viel kostet ein Malinois?

Der Preis für einen Malinois Welpen kann je nach Ort und Züchter:in stark variieren. In der Regel kostet ein Welpe zwischen 1.000 € und 2.500 €, in Einzelfällen auch mehr. Es ist wichtig, die Zucht sorgfältig auszuwählen. Alles zum Thema Welpenauswahl erfährst du im Artikel Checkliste: Woran erkenne ich eine gute Hundezucht und gesunde Welpen?

Die Kosten für die Haltung eines Malinois liegen im mittleren Bereich. Zu berücksichtigen sind vor allem die Ausgaben für Fellpflege, Futter, Vorsorgeuntersuchungen und Parasitenbehandlungen. Ein weiterer Kostenfaktor ist die Hundesteuer und die Hundehaftpflichtversicherung. Um hohe Tierarztkosten zu vermeiden, lohnt es sich, frühzeitig eine Tierkrankenversicherung abzuschließen. Im Durchschnitt solltest du mit monatlichen Kosten von mindestens 150 € rechnen.

Wie viel kostet ein ausgebildeter Malinois?

Die Kosten für einen ausgebildeten Malinois sind sehr unterschiedlich und hängen von Faktoren wie der Qualität der Ausbildung, dem Ausbildungsstand und dem Ruf des Züchters oder Trainers ab. Ein Malinois, der die Grundkommandos des Gehorsams beherrscht, kann zwischen 2.000 und 5.000 Euro kosten.

Für Hunde mit Spezialausbildungen wie Schutzdienst, Rettungsarbeit oder Suchhundearbeit können die Kosten zwischen 5.000 und 15.000 Euro und mehr liegen. Ein ausgebildeter Malinois von einem/einer renommierten Züchter:in, der/die auch auf Wettbewerben erfolgreich ist oder aus Arbeitslinien stammt, kann über 15.000 Euro kosten.

Insgesamt sollte man bereit sein, eine beträchtliche Summe zu investieren, wenn man einen gut ausgebildeten Malinois erwerben möchte.

Wie viel kostet die Hundesteuer für einen Malinois?

Die Höhe der Hundesteuer hängt nicht direkt von der Hunderasse ab. Ein Malinois kostet also nicht mehr oder weniger Hundesteuer als ein Pekinese. Wie hoch die Hundesteuer für einen Malinois in Deutschland ist, hängt von der Gemeinde ab, in der man wohnt. Entscheidend ist auch die Anzahl der Hunde im Haushalt. So ist in den meisten Städten die Hundesteuer für den ersten Hund niedriger als für weitere Vierbeiner.

Da in Deutschland jede Gemeinde die Höhe der Hundesteuer unabhängig vom Bund selbst festlegt, kann es selbst innerhalb eines Bundeslandes große regionale Unterschiede geben. Im Durchschnitt liegt die Hundesteuer für sogenannte Kampf- und Listenhunde zwischen 120 € und 250 €. Für alle anderen Hunderassen ist sie geringer und kostet zwischen 40 € und 190 €.

Malinois beim Training

Bild: Vilve Roosioks | Pixabay

Für wen sind Malinois geeignet?

Wenn du einen Hund bei dir aufnehmen möchtest, steht am Anfang immer die Frage, welche Hunderasse zu dir passt. Der Hund sollte zu deinen Gewohnheiten, Fähigkeiten und deiner Lebenssituation passen. Außerdem empfehlen wir, eine robuste und gesunde Rasse zu wählen, die nicht anfällig für Krankheiten ist. Gesundheit geht vor Schönheit.

Ist ein Malinois ein Anfängerhund?

Nein, ein Malinois ist normalerweise kein Anfängerhund. Diese Rasse braucht erfahrene Besitzer:innen, die mit ihrem hohen Energielevel, ihrer Intelligenz und ihrem starken Bedürfnis nach geistiger und körperlicher Auslastung umgehen können. Malinois sind sehr sensibel und benötigen eine konsequente, positive Erziehung und frühzeitige Sozialisierung. Unerfahrene Hundehalter:innen können Schwierigkeiten haben, ihren Bedürfnissen gerecht zu werden.

Ist ein Malinois ein Familienhund?

Ja, der Malinois kann ein guter Familienhund sein, wenn er richtig sozialisiert und trainiert wird. Er ist sehr treu, beschützend und kann gut mit Kindern umgehen, besonders wenn er von klein auf mit ihnen aufwächst. Es ist jedoch wichtig, dass kleine Kinder immer beaufsichtigt werden, da Malinois im Spiel sehr temperamentvoll sein können. Mit der richtigen Erziehung und Sozialisierung lassen sich Malinois gut in Familien integrieren und entwickeln eine enge Bindung zu ihren Menschen.

Sind Malinois für Allergiker geeignet?

Nein, Malinois sind nicht als hypoallergene Rasse bekannt. Sie haben ein mittellanges, dichtes Fell und können daher Haare und Hautschuppen in ihrer Umgebung verteilen, was für Allergiker:innen problematisch ist. Als hypoallergene Rassen gelten hingegen jene mit lockigem Fell, wie Pudel, Portugiesischer Wasserhund, Labradoodle, Goldendoodle, Havaneser und Malteser, da weniger Haare in die Umwelt gelangen.

Auslöser einer Hundeallergie sind aber nicht die Hundehaare, sondern Eiweißverbindungen, die durch Speichel, Urin und Hautdrüsen freigesetzt werden und an Fell und Hautschuppen haften bleiben. Sie werden von allen Hunden abgesondert, deshalb gibt es keine Hunderasse, die völlig hypoallergen ist. Im Zweifelsfall solltest du einen Allergietest durchführen lassen, bevor du dir einen Hund ins Haus holst. Dazu kannst du in der Arztpraxis einen Test machen lassen, für den du einige Hundehaare des ausgewählten Hundes benötigst.

Malinois sind mit Geduld, Konsequenz und positiver Verstärkung gut erziehbar.

Bild: Vilve Roosioks | Pixabay

Erziehung: Ist ein Malinois schwer zu erziehen?

Nein, Ein Malinois ist nicht schwer zu erziehen, aber die Aufgabe erfordert Geschick und Erfahrung. Diese Rasse ist sehr intelligent und lernwillig, was bedeutet, dass sie schnell neue Befehle und Tricks lernt. Seine Sensibilität und sein starker Charakter können jedoch eine konsequente und positive Erziehung erfordern.

Frühe Sozialisierung und Gehorsamkeitstraining sind entscheidend, um unerwünschtes Verhalten zu vermeiden. Malinois profitieren von abwechslungsreichen Trainingsmethoden, die sowohl körperliche als auch geistige Herausforderungen bieten. Erfahrene Trainer:innen können das Potenzial eines Malinois optimal nutzen und dafür sorgen, dass der Hund zu einem gut erzogenen und ausgeglichenen Begleiter wird.

Hier sind einige allgemeine Tipps, die dir bei der Erziehung deines Malinois helfen können:

•        sei konsequent: Malinois sind sehr intelligent und lernen schnell, wenn du konsequent bist. Vermeide es, inkonsequent zu sein oder widersprüchliche Signale zu geben, denn das verwirrt deinen Hund nur und erschwert seine Erziehung.

•        sei geduldig: Generell erfordert die Erziehung von Hunden Geduld und Ausdauer. Vermeide es, frustriert oder wütend zu werden, wenn dein Hund nicht sofort reagiert, und gib ihm Zeit, zu lernen und zu wachsen.

•        sozialisiere deinen Hund: Achte darauf, dein Malinois von klein auf an verschiedene Menschen, Tiere und Umgebungen zu gewöhnen. Ein gut sozialisierter Hund wird sich in verschiedenen Situationen wohl fühlen.

•        trainiere Gehorsam: Ein gut trainierter Malinois hört eher auf Befehle. Du kannst deinem Hund beibringen, auf Befehle wie „Sitz“ oder „Platz“ zu reagieren, um ihn ruhig zu halten. Auch ein Rückruftraining ist wichtig.

•        viel geistige und körperliche Stimulation: Malinois brauchen geistige und körperliche Auslastung, um glücklich und gesund zu bleiben. Sorge für ausreichend Bewegung und geistige Stimulation durch Spiele, Herausforderungen und Gehorsamkeitsübungen.

Ernährung: Welches ist das beste Futter für Malinois?

Eine artgerechte Ernährung ist die Grundlage für ein langes Hundeleben. Die Ernährung sollte ausgewogen und abwechslungsreich sein. Je mehr Futtersorten und Futtermittel ein junger Malinois kennenlernt, desto weniger mäkelig ist er später. Vermeide gut gemeinte große Futterrationen, sie versorgen deinen Hund mit überschüssigen Kalorien. Auf jedem Hundefutter findest du Fütterungsanweisungen mit Mengenangaben. Zusätzlich sollte ein Hund immer Zugang zu frischem Trinkwasser haben.

Erwachsene Malinois sollten mindestens zwei Rationen pro Tag erhalten, Junghunde deutlich mehr. Feuchtfutter ist in der Regel besser verdaulich als Trockenfutter.

Vermeide Produkte mit minderwertigen Zutaten sowie Kekse und Leckerlis, die Farbstoffe, künstliche Aromen oder Geschmacksverstärker enthalten. Wenn du die Rationen selbst zubereitest, kannst du über deren Zusammensetzung und Qualität entscheiden. Berechne aber immer vorher den Bedarf und füge Mineralpulver hinzu, damit die Rationen bedarfsgerecht sind.

Kauartikel aus getrocknetem Fleisch, Pansen oder Ohren stillen das Kaubedürfnis und helfen bei der Zahnreinigung. Sie sollten jedoch nur in Maßen gefüttert werden, da sie schwer verdaulich sind und Blähungen verursachen können. Bedenke auch, dass jedes Leckerli und jeder Kauartikel Kalorien enthält und reduziere im Zweifelsfall die Tagesration, wenn dein Malinois viel davon bekommen hat.

Neigt der Malinois zu Übergewicht?

Nein, der Malinois neigt nicht von Natur aus zu Übergewicht. Trotzdem können individuelle Faktoren wie eine unausgewogene Ernährung und mangelnde körperliche Aktivität dazu führen, dass ein Malinois übergewichtig wird. Übergewicht entsteht, wenn die tägliche Energiezufuhr den Energiebedarf des Körpers übersteigt. Die Folge sind Gesundheitsprobleme wie Diabetes mellitus, Herzerkrankungen, Gelenkprobleme und eine verkürzte Lebenserwartung. Daher ist es wichtig, dass sich Malinois regelmäßig bewegen und eine ihren Bedürfnissen angepasste Ernährung erhalten, um ein gesundes Gewicht zu halten.

Es gibt einige Tipps, wie du deinen Hund füttern kannst, damit er nicht übergewichtig wird:

•        kontrolliere die Futtermenge: Gib deinem Hund nur so viel Futter, wie er braucht. Halte dich dabei an die Fütterungsempfehlungen auf der Verpackung.

•        biete mehr Mahlzeiten an: Teile die Tagesration auf viele kleine Mahlzeiten auf, ohne dass dein Hund insgesamt mehr Futter zu sich nimmt. So werden lange Hungerphasen überbrückt.

•        füge Futterzellulose hinzu: Wenn dein Hund ständig Hunger hat, kannst du das Futtervolumen mit Futterzellulose erhöhen. So bleibt er länger satt, nimmt aber keine zusätzlichen Kalorien auf.

•        reduziere Snacks: Oft wird vergessen, wie viele Kalorien Snacks und Leckerlis enthalten. Deshalb sollten Leckerlis nur selten und dann nur aus gutem Grund gegeben werden. Zum Beispiel als Belohnung beim Training. Bevorzuge kalorienarme Snacks wie Karotten oder Äpfel. Und wenn dein Hund doch einmal ein paar Leckerlis zu viel bekommen hat, solltest du seine Ration für diesen Tag anpassen und ihm weniger Futter geben.

•        bewege ihn ausreichend: Hunde, die zu Übergewicht neigen, brauchen ausreichend Bewegung. Achte darauf, dass sich dein Hund täglich ausreichend bewegt, um Kalorien zu verbrennen.

•        füttere zu festen Zeiten: Feste Fütterungszeiten helfen, den Hunger deines Hundes zu regulieren und ihn an einen bestimmten Fütterungsrhythmus zu gewöhnen.

•        nutze interaktives Futterspielzeug: Einige interaktive Futterspielzeuge können dazu beitragen, dass dein Hund langsamer frisst und dadurch länger satt bleibt.

•        wiege regelmäßig: Behalte das Gewicht deines Hundes im Auge und wiege ihn mindestens einmal im Monat. Nimmt er an Gewicht zu, kannst du gegebenenfalls die Fütterung und das Bewegungsprogramm anpassen. Bei Fragen oder Unsicherheiten solltest du eine:n Tierärzt:in konsultieren.

Ist der Malinois anfällig für Futtermittelallergien?

Nein, Malinois sind im Allgemeinen nicht anfällig für Futtermittelallergien oder Allergien.

Dies bedeutet eine größere Auswahl an Futtermitteln für den Malinois, was Zeit und Geld spart, da keine speziellen hypoallergenen Futtermittel verwendet werden müssen. Der Malinois kann mit einer Vielzahl von Proteinquellen wie Huhn, Rind, Fisch oder Lamm gefüttert werden, was die Nährstoffvielfalt erhöht und das Risiko eines Nährstoffmangels verringert.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass ein Hund, der nicht zu einer Futtermittelallergie neigt, dennoch empfindlich auf bestimmte Futterzusammensetzungen oder Inhaltsstoffe reagieren kann. Daher ist es immer ratsam, die Ernährung des Hundes zu überwachen und gegebenenfalls tierärztlichen Rat einzuholen, um sicherzustellen, dass der Hund eine ausgewogene Ernährung erhält.

Malinois scheuen sich nicht vor Wasser.

Bild: jotoya | Pixabay

Pflege: Wie pflege ich einen Malinois?

Das Fell, die Zähne, die Ohren und die Krallen gehören zur Routinepflege eines Hundes. Malinois haben im Allgemeinen einen geringen Pflegeaufwand.

Fellpflege

Das Fell des Malinois ist kurz und glatt und braucht nicht viel Pflege. Wöchentliches Bürsten mit einer weichen Bürste oder einem Noppenhandschuh entfernt lose Haare und hält das Fell glänzend und sauber.

Der Malinois sollte außerdem nur gebadet werden, wenn sie sich in Dreck oder in etwas Stinkendem gewälzt hat. Verwende immer ein spezielles Hundeshampoo. Häufiges Baden und Duschen sowie Produkte für Menschen greifen die Hautflora an und können Allergien und Hautausschläge begünstigen.

Stinkt der Malinois?

Nein, der Malinois riecht wenig, weil er kaum Hautfalten hat, in denen sich Schmutz absetzen kann. Außerdem entfernt das regelmäßige Bürsten Dreck aus dem Fell.

Ein unangenehmer Geruch lässt sich aber trotzdem nicht immer vermeiden, vor allem wenn Hunde nass werden. Dann stinken sie oft, weil die Körperwärme das Wasser im Fell verdunsten lässt.

Zahnpflege

Für die Zahngesundheit und zur Vermeidung von Zahnstein und Maulgeruch sollten die Zähne regelmäßig geputzt werden, am besten täglich. Wenn man den Malinois früh daran gewöhnt, wird er problemlos mitmachen und sich auf die anschließende Belohnung freuen. Kauspielzeuge oder Kauartikel können die Zahnpflege zusätzlich unterstützen.

Ohrenpflege

Die Ohren des Malinois neigen nicht zu Entzündungen. Kontrolliere sie trotzdem einmal in der Woche auf Auffälligkeiten und reinige die Ohrmuschel vorsichtig, wenn sie verschmutzt ist.

Krallenpflege

Einmal wöchentlich sollten die Krallen des Malinois auf ihre richtige Länge überprüft werden. Die Kralle hat die richtige Länge, wenn sie beim stehenden Hund den Boden gerade noch nicht berührt. Ist die Kralle zu lang, muss sie vorsichtig gekürzt werden.

Gesundheit: Werden Malinois oft krank?

Der Malinois gilt als gesunde Hunderasse (siehe Grafik). Die Lebenserwartung ist mit 14 bis 16 Jahren hoch.

Malinois sind wenig anfällig für Krankheiten und Allergien und nur wenige sind von Erbkrankheiten betroffen, aber sie kommen gelegentlich vor. Zu den Erbkrankheiten des Malinois gehörenvor allem Erkrankungen des Bewegungsapparates wie Ellbogendysplasie,Hüftgelenksdysplasie undPatellaluxation. Deshalb ist es wichtig, sich bei der Auswahl eines Malinois für eine seriöse Zucht zu entscheiden, bei der die Hunde auf Erbkrankheiten untersucht werden und nur gesunde Tiere zur Zucht verwendet werden. Die Rasse weist keine Qualzuchtmerkmale auf und es sind keine generellen Medikamentenempfindlichkeiten bekannt.

Dieses Netzdiagramm gibt dir einen Überblick über die Gesundheit des Malinois. Je weiter der jeweilige Punkt vom Zentrum entfernt ist, desto stärker ist das Merkmal ausgeprägt²’³. Der Malinois hat z.B. eine sehr hohe Lebenserwartung und ist kaum anfällig für Krankheiten oder Allergien.

Welche Krankheiten treten gehäuft beim Malinois auf?

Der Malinois gilt im Allgemeinen als kaum krankheitsanfällig. Es handelt sich um Erkrankungendiverser Organsysteme. Viele Krankheiten treten erst im Alter auf, aber es gibt auch angeborene Krankheiten, die schon früh im Leben Symptome hervorrufen können. Dazu gehören:
•        Hypothyreose (Unterfunktion der Schilddrüse, Stoffwechselerkrankung, vererbt, sehr häufig*)

•        Hitzschlag (Überhitzung, hohes Risiko**)

•        Katarakt (grauer Star, Trübung der Augenlinse, Beeinträchtigung des Sehvermögens, eher ältere Hunde betroffen, sehr häufig*)

•        persistierende Pupillarmembranen (Reste embryonaler Blutgefäße in den Augen, Beeinträchtigung des Sehvermögens, angeboren, gelegentlich*)

Obwohl es Hinweise darauf gibt, dass weitere Krankheiten beim Malinois häufiger auftreten als bei anderen Hunderassen, fehlen Angaben zur Häufigkeit oder zum Risiko in den vorliegenden Quellenᵇ. Genannt werden chronische oberflächliche Keratitis (CSK, Pannus), Netzhautdegeneration, Lumbosakralstenose, Epilepsie, Belastungsmyositis, Magendrehung, Prognathie und Progressive Retina-Atrophie.

*Die Prävalenz von Krankheiten bei verschiedenen Hunderassen wird durch ihre Häufigkeit beschrieben, die in Studien festgestellt wurde. Sie bezieht sich auf das gesamte Hundeleben. Die Häufigkeit wird in Prozent angegeben und wie folgt kategorisiert:

  • sehr häufig: > 10 %
  • häufig: 1,1 - 10 %
  • gelegentlich: 0,11 - 1 %
  • selten: 0,011 - 0,1 %
  • sehr selten: < 0,01 %
  • **Die Odds Ratio gibt an, wie viel wahrscheinlicher es ist, dass eine bestimmte Hunderasse im Laufe des Lebens an einer bestimmten Krankheit erkrankt im Vergleich zu anderen Hunderassen. Die Risikostufen werden wie folgt kategorisiert:

  • geringes Risiko: Odds Ratio < 2
  • moderates Risiko: Odds Ratio 2 - 4
  • hohes Risiko: Odds Ratio > 4
  • Krankheiten erkennen: Auf welche Symptome muss ich beim Malinois achten?

    Als Hundebesitzer:in kennst du deinen Malinois am besten. Deshalb ist es sehr wichtig, dass du ihn regelmäßig beobachtest, um mögliche Symptome frühzeitig zu erkennen. Angeborene und später erworbene Krankheiten können bei Malinois zu bleibenden Schäden führen, wenn sie nicht rechtzeitig erkannt und behandelt werden. Wenn die Symptome ignoriert werden und die Krankheit fortschreitet, können außerdem die Tierarztkosten erheblich steigen.

    Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung kann jedoch das Fortschreiten angeborener und erworbener Krankheiten verlangsamen oder sogar verhindern. Dadurch erholt sich der Malinois schneller und ist weniger anfällig für Folgeerkrankungen. Wenn du frühzeitig auf mögliche Anzeichen einer Erkrankung reagierst, kannst du sicherstellen, dass dein Malinois die bestmögliche Versorgung erhält, ein gesundes und glückliches Leben führen kann und die Tierarztkosten überschaubar bleiben.

    Beim Malinois kommen einige Krankheiten häufiger vor als andere. Achte dementsprechend vor allem auf folgende Symptome:

    •        Trägheit und Leistungsschwäche

    •        Gewichtszunahme

    •        Zusammenstoßen mit Dingen

    •        Desorientiertheit

    •        Lahmheit

    •        Vermeiden bestimmter Bewegungen (z.B. Springen, Treppensteigen)

    •        kurzes Hüpfen auf drei Beinen

    Was tun, wenn Symptome auftreten?

    Wenn du Symptome bei deinem Malinois bemerkst, solltest du handeln. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung kann dazu beitragen, dass der Hund schneller wieder gesund wird und die Tierarztkosten sinken. Oft ist es jedoch schwierig zu beurteilen, ob es sich um eine Lappalie oder ein ernstes Problem handelt. Bei Lappalien ist es nämlich nicht notwendig, sofort eine Tierarztpraxis aufzusuchen.

    Doch dafür gibt es von Tierärzt:innen entwickelte und betreute telemedizinische Angebote wie den confidu Diagnose Finder. Er hilft dir, die Schwere der Symptome abzuschätzen, die Ursache zu ermitteln und geeignete Maßnahmen zu ergreifen. So kannst du leichte Gesundheitsprobleme wie z.B. Durchfall und Erbrechen mit tierärztlichem Wissen selbst in den Griff bekommen. Oft reichen einfache Maßnahmen wie Futterumstellung und Hausmittel aus. Um die Ursache der Symptome herauszufinden, kannst du auch selbst eine Kotprobe deines Malinois einschicken und im Labor untersuchen lassen. Bei ernsthaften Problemen, die tiefergehende Untersuchungen wie Blutanalysen oder eine sofortige Behandlung erfordern, wird der Diagnose Finder hingegen raten, eine Tierarztpraxis aufzusuchen.

    Wie kann ich Krankheiten vorbeugen?

    Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Krankheiten bei Malinois vorzubeugen. Vor allem Übergewicht und fehlende Vorsorgemaßnahmen führen zu Erkrankungen. Dennoch ist es wichtig, dass du immer auf Veränderungen im Verhalten oder Aussehen deines Malinois achtest. Handle bei Verdacht auf eine Erkrankung frühzeitig und nutze entweder den confidu Diagnose Finder oder kontaktiere direkt eine:n Tierärzt:in.

    Folgende Tipps helfen, Krankheiten vorzubeugen:

    •        Impfungen: Impfungen schützen deinen Malinois vor vielen gefährlichen Krankheiten wie Tollwut, Parvovirose, Staupe und Leptospirose. Achte darauf, dass er alle notwendigen Impfungen im richtigen Abstand erhält. Bei den regelmäßigen Impfterminen wird dein Hund außerdem von dem/der Tierärzt:in untersucht. So können versteckte Gesundheitsprobleme erkannt und behandelt werden, bevor sie sich verschlimmern.

    •        Parasitenschutz: Malinois sind wie alle Hunde anfällig für Parasiten wie Flöhe, Zecken und Würmer. Denke daher an eine regelmäßige Wurmkontrolle bzw. -behandlung, je nach Ansteckungsrisiko. Zusätzlich sollte dein Malinois mit wirksamen Mitteln gegen Parasiten wie Zecken und Flöhe geschützt werden, da diese gefährliche Krankheiten übertragen können.

    •        gesunde Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung mit hochwertigem Hundefutter ist wichtig, um deinen Malinois mit allen notwendigen Nährstoffen zu versorgen und sein Immunsystem zu stärken. Er sollte nur so viel Futter bekommen, wie er braucht, um nicht übergewichtig zu werden. Vergiss nicht, dass auch Leckerlis Kalorien haben. Übergewicht ist ein großes Gesundheitsrisiko, das zu vielen Krankheiten führt und die Lebenserwartung verkürzt.

    •        ausreichend Bewegung: Regelmäßige Bewegung und ausreichend Training halten deinen Hund körperlich und geistig fit und gesund.

    •        regelmäßige Pflege: Durch die Pflege von Fell, Zähnen, Ohren, Augen und Krallen deines Hundes kannst du Probleme früher erkennen, da du dich intensiv mit deinem Hund beschäftigst und ihn von allen Seiten betrachtest. Außerdem kannst du durch die Pflege Entzündungen sowie eingewachsene Krallen, Zahnstein und Maulgeruch vorbeugen und Folgeerkrankungen verringern.

    •        Stress minimieren: Stress kann das Immunsystem deines Hundes schwächen und ihn anfälliger für Krankheiten machen. Versuche daher, den Stress zu minimieren, indem du deinem Hund ausreichend Ruhepausen, einen geregelten Tagesablauf und eine angenehme Umgebung bietest.

    Wie kann ich Unfällen und Vergiftungen vorbeugen?

    Hunde können nicht nur krank werden, sondern ihre Gesundheit kann auch durch Unfälle und Vergiftungen gefährdet werden. Besonders neugierige und aktive Hunde wie der Malinois sind gefährdet. Leider lassen sich Unfälle und Vergiftungen nicht hundertprozentig vermeiden, aber sie passieren oft aus Unachtsamkeit und Nachlässigkeit. Es liegt also in deiner Hand, das Risiko für deinen Malinois deutlich zu verringern. Und aus Erfahrung kann jede:r Tierärzt:in nur raten: Traue niemals deinem Hund. Better safe than sorry.

    Die folgenden Tipps helfen, Unfälle und Vergiftungen zu vermeiden:

    •        giftige Stoffe außer Reichweite: Achte darauf, dass giftige Stoffe wie Reinigungsmittel, Medikamente, Pflanzenschutzmittel, Rattengift usw. sicher und außerhalb der Reichweite deines Hundes aufbewahrt werden. Auch Schokolade, Zwiebeln, Rosinen und andere Nahrungsmittel sind für Hunde giftig. Bewahre sie immer so auf, dass dein Hund sie nicht erreichen kann. Entferne giftige Zimmerpflanzen aus der Wohnung. Im confidu Gift-Lexikon findest du eine Übersicht und detaillierte Beschreibungen zu den häufigsten Giftstoffen für Hunde und Katzen.

    •        vermeide Gefahrenquellen: Behalte deinen Hund im Auge, wenn er sich in der Nähe von Gefahrenquellen wie Feuer oder Wasser aufhält. Vermeide bei Spaziergängen gefährliche Orte wie stark befahrene Straßen, unbekannte Felder oder Gebiete mit giftigen Pflanzen. Lass deinen Hund im Zweifelsfall an der Leine.

    •        trainiere deinen Hund: Es ist wichtig, dass dein Hund auf die Grundkommandos hört und zu dir kommt, wenn du ihn abrufst. Außerdem muss er lernen, welches Verhalten unerwünscht ist, wie z.B. das Fressen von Dingen, die er nicht fressen sollte. Trainiere regelmäßig mit ihm und belohne ihn mit Lob und Leckerlis.

    •        achte auf Spielzeug: Verwende sicheres und robustes Hundespielzeug, damit sich dein Hund nicht verletzen oder verschlucken kann. Sind Kinder im Haushalt, sollte der Hund keinen Zugang zum Kinderzimmer haben, wenn dort Spielzeug herumliegt oder für ihn leicht erreichbar ist. Hunde sind neugierig und fressen vieles.

    •        vermeide Überhitzung: Setze deinen Hund nicht der prallen Sonne aus, gib ihm ausreichend Wasser und Möglichkeiten zur Abkühlung. Lass ihn bei wärmeren Temperaturen nicht allein im Auto, das kann vor allem bei Sonnenschein zu einem lebensgefährlichen Hitzschlag führen.

    Malinois können z.B. bei Gelenkschmerzen von Hausmitteln profitieren.

    Bild: Vilve Roosioks | Pixabay

    Hausmittel für den Malinois

    Es gibt einige Hausmittel, die deinem Malinois bei verschiedenen Symptomen helfen können. Beachte aber, dass Hausmittel nicht immer wirksam sind. Bei vielen Erkrankungen und schweren Symptomen ist zudem immer eine tierärztliche Behandlung nötig.

    In unserem Tierarznei- und Hausmittellexikon findest du viele weitere Hausmittel.

    Hausmittel bei Gelenkschmerzen aufgrund von Arthrose

    Arthrose und andere schmerzhafte Gelenkerkrankungen können beim Malinois auftreten. Um ein Voranschreiten der Arthrose zu verhindern und den Verschleiß von Gelenkknorpel zu verlangsamen, kannst du die Fütterung gelenkfreundlich gestalten. Es gibt Hausmittel, die dem Knorpelaufbau helfen und Entzündungen in den betroffenen Gelenken lindern. Oft sind sie in speziellen Ergänzungsfuttermitteln oder sogenanntem Arthrose-Futter enthalten.

    Folgende Hausmittel helfen gegen Gelenkschmerzen:

    •        Fischöl (enthält Omega-3-Fettsäuren)

    •        L-Carnitin

    •        Grünlippmuschelextrakt (enthält Chondroitin und Glucosamin)

    •        Antioxidantien wie Vitamin E, Vitamin C und Selen

    •        Blutegeltherapie

    Wie Arthrose entsteht und du deinen Malinois unterstützen kannst, erklären wir dir im Artikel Arthrose bei Hund und Katze − wenn die Gelenke schmerzen.

    Hausmittel bei Durchfall und Erbrechen

    Bei Durchfall und Erbrechen sollten Hunde nur kurz fasten. Du kannst deinem Malinois in dieser Zeit eine isotonische Elektrolytlösung geben. Du kannst auch eine Moro’sche Karottensuppe kochen. Sie bindet schädliche Darmbakterien und die von ihnen produzierten Giftstoffe.

    Spätestens nach 24 Stunden braucht der Magen-Darm-Trakt Nahrung, am besten eine fettarme, eiweißreiche Schonkost. Kurkumapulver wirkt entzündungshemmend und kann unter das Futter gemischt werden. Weitere Hausmittel sind Flohsamenschalen und Leinsamen, die sich als schützender Film auf die Schleimhaut legen und Flüssigkeit im Darm binden. Lass sie eine halbe Stunde in Wasser quellen und gib sie deinem Hund löffelweise.

    Weitere Informationen zum Thema findest du im Artikel Mein Hund hat Durchfall: Wie kann ich schnell helfen?

    Absicherung: Welche Versicherung braucht der Malinois?

    Um dem Malinois eine optimale tierärztliche Versorgung zu ermöglichen, empfiehlt sich der Abschluss einer Tierkrankenversicherung, da die Kosten für die Tiergesundheit stetig steigen. Je nach Tarif übernimmt die Versicherung die Kosten für Vorsorgemaßnahmen, Untersuchungen, Behandlungen und Operationen. Für aktive Hunderassen und solche, die zu bestimmten Krankheiten neigen, ist eine Basis-Tierkrankenversicherung mit OP-Schutz sehr empfehlenswert.

    Neben der Tierkrankenversicherung sollte jeder Malinois eine Hundehaftpflichtversicherung haben, da Hundehalter:innen für Schäden haften, die der Hund verursacht.

    Malinois Welpe

    Bild: Pixabay

    Lebensphasen: So altert der Malinois

    Wie lange leben Malinois?

    Die Lebenserwartung des Malinois beträgt 14 bis 16 Jahre.

    Im Allgemeinen werden große Hunde nicht so alt wie kleine Hunderassen. Die Lebenserwartung steht in engem Zusammenhang mit dem Wachstum im Welpenalter: Hunde, die langsamer wachsen, leben länger. Welpen großer Hunderassen wachsen in der Regel sehr schnell und nehmen in kurzer Zeit sehr viel an Gewicht zu. Für seine Größe wird der Malinois jedoch relativ alt.

    Wann sind Malinois ausgewachsen?

    Große Hunde werden langsamer erwachsen als kleine Hunderassen. Im Alter von etwa 8 Monaten setzt die Pubertät ein. Die Hormone spielen verrückt und das andere Geschlecht wird interessant. Rüden beginnen, ihre Beine zu heben und Rangkämpfe auszutragen. Hündinnen werden läufig und sind dann ebenfalls unberechenbar.

    Der Malinois ist ausgewachsen, wenn er seine endgültige Größe erreicht hat und geschlechtsreif ist. Malinois sind im Alter von etwa 12 Monaten ausgewachsen.

    Ab wann ist ein Malinois ein Senior?

    Als große Hunderasse wird der Malinois durchschnittlich alt. Er gilt ab etwa 6-8 Jahren als Senior und ab 10-13 Jahren erreicht er die geriatrische Lebensphase.

    Kommt der Malinois ins höhere Alter, sind einige Anpassungen an seine körperliche und geistige Fitness nötig. Hier findest du praktische Tipps für Seniorenhunde:

    •        Vorsorge für Seniorenhunde | Anpassung der Umgebung ans Älterwerden

    •        Vorsorge für Seniorenhunde | Wie den Hund bei Langeweile beschäftigen?

    •        Vorsorge für Seniorenhunde | Alles zur Harnwegsgesundheit

    •        Vorsorge für Seniorenhunde | Hausmittel gegen Demenz und das Altern

    •        Vorsorge für Seniorenhunde | Fütterung von Hunden im Alter

    Kastration: Wann ist der richtige Zeitpunkt?

    Wenn du deinen Malinois kastrieren lassen möchtest, stellt sich die Frage nach dem richtigen Zeitpunkt. Dieser ist von Rasse zu Rasse unterschiedlich und hängt davon ab, wie schnell der Hund wächst. Deshalb gibt es für jede Hunderasse tierärztliche Richtlinien.

    Bei Rassen zwischen 30 und 40 kg wie dem Malinois wird die Kastration von Rüden und Hündinnen ab einem Alter von 12 Monaten empfohlen, da es sich um eine große Rasse handelt und das hormonabhängige Wachstum erst dann weitgehend abgeschlossen ist. Untersuchungen haben gezeigt, dass Gelenkerkrankungen bei früher kastrierten Tieren häufiger auftreten als bei unkastrierten Tieren.

    Weitere Informationen zum Thema Kastration mit einer Beschreibung der Vor- und Nachteile sind in den folgenden Artikeln zu finden:

    •        Hündin kastrieren oder nicht? Vor- und Nachteile erklärt

    •        Kastration von Rüden: Vor- und Nachteile sowie Alternativen zum Kastrieren


    Das confidu Hunderassen-Lexikon wird von unseren Tierärzt:innen nach aktuellem wissenschaftlichen Standard mithilfe von aktueller Literatur und neuesten Studien verfasst.

    Quellen:

    a The Complete Dog Breed Book, K. Dennis-Bryan, T. Morgan, 2014 Dorling Kindersley Limited

    b Veterinary Medical Guide to Dog and Cat Breeds, J.S. Bell, K.E. Cavanagh, L.P. Tilley, F.W.K. Smith, 2012 Tenton NewMedia

    c The Perfect Puppy, B.L. Hart, L.A. Hart, Academic Press, 2023 Elsevier Inc.

    1 Zur Beurteilung des Verhaltens wurden verschiedene Merkmale berücksichtigt, darunter Aktivität und Reaktion auf Reize, Trainierbarkeit, exzessives Bellen, Aufmerksamkeitsbedürfnis, Beißen (A), Revierverteidigung (A), Aggressivität gegenüber anderen Hunden (A), Aggressivität gegenüber der Familie (A) und wachsames Bellen (A). Jede Hunderasse wurde anhand dieser Eigenschaften auf einer Skala von 1 (am wenigsten ausgeprägt) bis 10 (am stärksten ausgeprägt) bewertet. (Quelle: The Perfect Puppy, B.L. Hart, L.A. Hart, Academic Press, 2023 Elsevier Inc.)

    Das in der Grafik dargestellte Aggressionspotenzial ist der Mittelwert der Ausprägungen der aggressiven Verhaltensparameter (mit “A” gekennzeichnet).

    2 Die Gesundheitsparameter Lebenserwartung, Anfälligkeit für Krankheiten, Anfälligkeit für Allergien, Auftreten von Erbkrankheiten und Anfälligkeit für Übergewicht wurden in Anlehnung an Veterinary Medical Guide to Dog and Cat Breeds, J.S. Bell, K.E. Cavanagh, L.P. Tilley, F.W.K. Smith, 2012 Tenton NewMedia erstellt.

    Die Klassifizierung der Krankheitsanfälligkeit basiert auf der Anzahl und Häufigkeit von Krankheiten.

    Basierend auf der durchschnittlichen Anzahl von Krankheiten pro Rasse wurde eine Einteilung in 10 Klassen vorgenommen. Rassen, bei denen 0-10 Krankheiten auftreten, werden der Klasse 1 zugeordnet, Rassen mit mehr als 90 Krankheiten der Klasse 10.

    Abhängig von der Häufigkeit des Auftretens der Krankheiten wurde eine weitere Einteilung in 10 Klassen vorgenommen. Dazu wurden alle bekannten Häufigkeiten pro Rasse addiert und das Minimum (Summe aller Häufigkeiten, 1) berechnet. Daraus wurde eine Klasse zwischen 1 (Wert liegt zwischen 0-10%) und 10 (Wert liegt über 90%) gebildet.

    Aus den beiden Klassen (Anzahl der Erkrankungen und Häufigkeit der Erkrankungen) ergibt sich die Gesamteinstufung der Krankheitsanfälligkeit als Maximum.

    Die Einstufung der Erbkrankheiten erfolgt analog zur Einstufung der Krankheitsanfälligkeit.

    Ebenso wurde die Anfälligkeit für Allergien bewertet. Bei keiner der untersuchten Rassen lag die Häufigkeit des Auftretens von Allergien über 25%. Daher wurde für die Ermittlung der Rangfolge eine Normierung auf 25% vorgenommen und analog zu den Krankheiten ein Rang in 10er Schritten vergeben. Die Einstufung erfolgte nach der Häufigkeit des Auftretens von Allergien, allergischer Dermatitis oder Atopie.

    Für die Lebenserwartung wurde der Mittelwert gebildet und in ein 10er-Ranking übertragen, wobei ≤6 Jahre die Klasse 1 und ≥14,1 Jahre die Klasse 10 erhielt.

    3 Die Einstufung hinsichtlich der Qualzuchtmerkmale erfolgt auf der Grundlage der Anzahl der Qualzuchtmerkmale, die in einer Rasse häufig auftreten. Dazu gehören das Merle-Gen, Wirbelsäulenverkrümmung, Chondrodysplasie, Dermoidzysten, Brachyzephalie, Nacktheit, idiopathische Muzinose, Riesenwuchs und Teacup-Größe. Rassen mit einem Qualzuchtmerkmal wurden in Klasse 4, Rassen mit 2 Merkmalen in Klasse 7 und Rassen mit 3 und mehr Merkmalen in Klasse 10 eingestuft. Als Quelle wurde https://www.bundestieraerztekammer.de/tierhalter/qualzuchten/ verwendet.

    4 Die Haltungsparameter wurden The Complete Dog Breed Book, K. Dennis-Bryan, T. Morgan, 2014 Dorling Kindersley Limited entnommen. Analog wurde die dort vorgenommene Einteilung in 3 Stufen auf eine 10er Skala übertragen, wobei die Einteilungen niedrig, mittel und hoch den Klassen 3, 6 und 10 entsprechen. Unterschieden wird zwischen dem Aufwand für Erziehung und Auslauf sowie dem Pflegeaufwand.

    5 Die Bewertung der Haltungskosten erfolgt unter Berücksichtigung der Größe des Hundes anhand der Parameter Fütterung (maximal 3 Punkte), Tierarztkosten aufgrund von Krankheitsanfälligkeit (maximal 4 Punkte), höhere Hundesteuer für Listenhunde (1 Punkt), erhöhter Pflegeaufwand (1 Punkt), Notwendigkeit des Besuchs einer Hundeschule aufgrund besonderer Verhaltensmerkmale (1 Punkt). Die Summe der vergebenen Punkte ergibt einen Wert zwischen 2 und 10 und spiegelt die Kostenintensität wider.


    Fazit: Der Malinois auf einen Blick

    Der Malinois ist eine aktive, intelligente und vielseitige Hunderasse, die sich hervorragend als Arbeits- und Familienhund eignet. Mit seinem ausgeprägten Beschützerinstinkt und seiner engen Bindung an seinen Menschen ist er treu und beschützend zugleich. Die Rasse braucht viel Bewegung und geistige Anregung, was sie ideal für aktive Haushalte macht.

    Obwohl der Malinois leicht zu erziehen ist, erfordert seine Sensibilität eine erfahrene Hand. Eine frühe Sozialisierung und gezielte Erziehung sind unerlässlich, um unerwünschte Verhaltensweisen zu vermeiden. Diese Hunde sind nicht nur treu, sondern auch sozial und sollten mit Menschen und anderen Hunden interagieren. Mit der richtigen Pflege, Ausbildung und viel Liebe kann der Malinois ein wunderbarer Begleiter für aktive Menschen und Familien werden.

    Der Malinois ist ein mittelgroßer bis großer Hund mit einem Gewicht zwischen 18 und 36 kg. Das wetterfeste Haarkleid ist kurz und hart in der Textur, die Unterwolle ist dicht und kurz. Die Fellfarbe ist einheitlich Schwarz und Lohfarben. Schwarze Ohren, Maske, Schnauze und Abzeichen an Pfoten und Rute sind erwünscht. Der Malinois hat einen hohen Kopf, ein markantes Gesicht, einen wachen Ausdruck und einen muskulösen Körperbau. Der Brustkorb ist tief, der Bauch mäßig aufgezogen und die Rute reicht bis zum Sprunggelenk.

    Der Malinois ist sehr gut erziehbar, hochintelligent und zutraulich, zeigt aber eine natürliche Zurückhaltung gegenüber Fremden. Er ist schutzbedürftig, ohne übermäßig aggressiv zu sein, und hat ein sehr hohes Aktivitätsniveau. Aufgrund seines sensiblen Wesens und seines ausgeprägten Arbeitswillens benötigt der Malinois erfahrene Halter:innen. Eine frühe Sozialisierung und konsequentes Gehorsamstraining sind entscheidend, um sein Verhalten positiv zu lenken.

    Der Malinois gilt als gesunde Rasse mit einer Lebenserwartung von 14 bis 16 Jahren. Nur ein geringer Prozentsatz der Malinois ist von Erbkrankheiten betroffen, die Rasse weist keine Qualzuchtmerkmale auf und ist wenig anfällig für Krankheiten. Der confidu Diagnose Finder kann bei akuten Gesundheitsproblemen helfen.

    Malinois brauchen wenig Pflege. Das Fell des Malinois ist kurz und sollte gelegentlich gebürstet werden. Die Zähne sollten regelmäßig geputzt werden, um Zahnstein und Mundgeruch zu vermeiden. Die Ohren sollten wöchentlich kontrolliert und bei Bedarf vorsichtig gereinigt werden. Die Krallen sollten wöchentlich auf ihre richtige Länge kontrolliert werden. Zu lange Krallen müssen vorsichtig gekürzt werden, um Verletzungen zu vermeiden.

    Es wird empfohlen, eine Tierkrankenversicherung für den Malinois abzuschließen, um eine optimale tierärztliche Versorgung zu gewährleisten, da die Kosten für die Tiergesundheit kontinuierlich steigen. Je nach Tarif können Vorsorgemaßnahmen, Untersuchungen, Behandlungen und Operationen von der Versicherung übernommen werden. Besonders für aktive Hunderassen und solche, die zu bestimmten Krankheiten neigen, ist eine Basis-Tierkrankenversicherung mit OP-Schutz zu empfehlen.

    Neben der Tierkrankenversicherung ist es auch wichtig, dass jeder Malinois eine Hundehaftpflichtversicherung hat, da Hundehaltende für Schäden, die ihr Hund verursacht, haften.