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Lexikon der Hunderassen

Entdecke die Vielfalt der Hunderassen und erfahre alles über Charakter, Aussehen und Geschichte. Hol dir Tipps zur Erziehung, Ernährung und Pflege deines Hundes und wie du ihn vor Krankheiten schützen kannst.

Ob du schon einen Hund hast oder noch auf der Suche bist, hier findest du alle Informationen, die du brauchst.

Hovawart

Hovawart

Familientreuer Hüter von Haus und Hof

Rasseprofil:

Körpergröße: 58 - 71 cm

Gewicht: 29 - 41 kg

Farbe: Schwarz über Blond bis Schwarz-Gold

Fell: mittellang, dicht, glatt bis leicht gewellt, doppelt

Charakter

Anspruch an Haltung: eher hoch (viel Beschäftigung und konsequente Erziehung, Familienhund)

Lebenserwartung: 10 - 14 Jahre

FCI-Gruppe 2, Pinscher und Schnauzer, Molossoide und Schweizer Sennenhunde

Herkunft: Deutschland

Titelbild: Krizek Vaclav | Shutterstock

Der Hovawart ist ein großer, kräftiger Hund mit starker Persönlichkeit. Er beeindruckt durch seine Vielseitigkeit als Arbeitshund und treuer Familienhund. Sein ausgeprägter Schutztrieb, gepaart mit Intelligenz und Loyalität, machen ihn zu einem hervorragenden Wachhund, der dennoch im familiären Umfeld anhänglich und liebevoll ist.

Der Hovawart braucht viel Bewegung und geistige Auslastung sowie eine konsequente Erziehung. Bei richtiger Haltung und Pflege ist er ein gesunder und langlebiger Begleiter. Aufgrund seiner Bedürfnisse ist er für Anfänger:innen weniger geeignet, aber für erfahrene Halter:innen eine bereichernde Rasse.

Hovawarte haben mittellanges, dichtes Fell.

Bild: vlckova_photography | Pixabay

Aussehen: Wie sieht ein Hovawart aus?

Der Hovawart ist ein großer Hund mit einem Gewicht zwischen 29 und 41 kg, wobei die Hündinnen in der Regel kleiner sind als die Rüden. Der Hovawart hat ein mittellanges, dichtes und wetterfestes Fell. Die Fellstruktur ist glatt bis leicht gewellt, das Deckhaar ist dick und glatt, mit gut entwickelter Unterwolle. Die Fellfarbe variiert von Schwarz über Blond (Golden) bis Schwarz-Gold.

Blonder Hovawart

Bild: Alexia Schu | Pixabay

Der Kopf des Hovawarts ist proportional zum Körper mit einem kräftigen, gut definierten Schädel. Die Augen sind mittelgroß, oval und verleihen dem Hund einen freundlichen Ausdruck. Die Ohren sind mittelgroß, seitlich am Kopf angesetzt und weich. Der Körper des Hovawarts ist gut proportioniert mit geradem Rücken, kräftigen Lenden und tiefer Brust. Die Rute ist mittellang bis lang und wird gewöhnlich tief angesetzt, oft in einem leichten Bogen getragen.

Charakter und Verhalten: Wie ist das Wesen des Hovawarts?

Der Hovawart ist für sein ausgeglichenes und freundliches Wesen bekannt. Die Hunde sind im Allgemeinen freundlich zu Menschen und anderen Tieren. Sie kommen besonders gut mit Kindern aus und genießen die Interaktion innerhalb der Familie. Der Hovawart ist ein liebevoller und treuer Begleiter, der sich sowohl als Familienhund als auch als Arbeits- und Schutzhund hervorragend eignet.

Hovawarte sind sehr intelligent und lernen schnell. Sie sind in der Lage, komplexe Aufgaben zu bewältigen und brauchen geistige Herausforderungen, um beschäftigt zu bleiben. Obwohl Hovawarte sehr loyal sind, können sie auch ein gewisses Maß an Unabhängigkeit zeigen. Trotz seines starken Willens ist der Hovawart nicht schwer zu erziehen, muss aber im Umgang mit anderen Hunden vorsichtig behandelt werden.

Hovawarte haben ein hohes Energieniveau und brauchen regelmäßige Bewegung. Sie lieben es, aktiv zu sein, sei es beim Spielen, bei Spaziergängen oder beim Hundesport. Die Rasse hat außerdem einen natürlichen Beschützerinstinkt. Hovawarte sind wachsam und reagieren schnell, wenn sie eine Bedrohung wahrnehmen. Sie sind aber nicht aggressiv, sondern eher abwartend.

Ist ein Hovawart intelligent?

Ja, Hovawarte gelten als sehr intelligente Hunde. Sie sind lernbegierig und lernen schnell neue Befehle und Tricks. Ihre hohe Intelligenz macht sie auch zu ausgezeichneten Arbeits- und Diensthunden.

Ist ein Hovawart aggressiv?

Nein, Hovawarte sind im Allgemeinen nicht aggressiv. Sie sind bekannt für ihren ausgeglichenen Charakter und ihr freundliches Verhalten gegenüber Menschen und anderen Tieren. Dennoch zeigen sie einen starken Beschützerinstinkt und können in bestimmten Situationen wachsam und territorial sein. Eine frühe Sozialisierung und positive Erziehung sind wichtig, um ein harmonisches Verhalten zu fördern.

Ist der Hovawart ein Kläffer?

Nein, Hovawarte neigen nicht dazu, übermäßig zu bellen. Er ist jedoch wachsam und kann bellen, um seine Familie auf mögliche Gefahren aufmerksam zu machen. Ein gut erzogener Hovawart ist jedoch in der Regel in der Lage, sein Bellen zu kontrollieren und nur dann zu reagieren, wenn es notwendig ist.

Der Hovawart ist eine der ältesten Hunderassen Deutschlands.

Bild: birgl | Pixabay

Geschichte: Ursprung des Hovawarts

Der Hovawart hat seine Wurzeln in Deutschland und gilt als eine der ältesten Hunderassen des Landes. Der Name „Hovawart“ leitet sich vom mittelhochdeutschen Wort „Hova“ für „Hof“ und „Wart“ für „Wächter“ oder „Beschützer“ ab.

Die Rasse entwickelte sich im Mittelalter als Hof- und Herdenschutzhund. Hovawarte wurden wegen ihrer Fähigkeiten zur Bewachung von Höfen, als Herdenschutzhunde und zum Aufspüren von Wild eingesetzt. Sie sind für ihre Vielseitigkeit und ihren Arbeitseifer bekannt.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts erlebte der Hovawart eine Renaissance. Züchter:innen begannen, die Rasse systematisch zu fördern und ihre Eigenschaften zu verfeinern. Dies führte 1922 zur Gründung des ersten Hovawart Zuchtvereins in Deutschland. Die Züchter legten großen Wert darauf, die ursprünglichen Merkmale und Eigenschaften zu erhalten und gleichzeitig die Eignung als Familienhund zu gewährleisten.

Heute sind Hovawarte beliebte Familien- und Begleithunde. Sie werden nicht nur für ihre Wach- und Schutzfunktionen, sondern auch für ihr freundliches und ausgeglichenes Wesen geschätzt. Hovawarte werden häufig in verschiedenen Hundesportarten eingesetzt und sind für ihre Leistungsbereitschaft und Intelligenz bekannt.

Welche Rassen sind im Hovawart?

Der Hovawart ist schon lange eine eigenständige Hunderasse, die jedoch aus verschiedenen Rassen gezüchtet wurde, um bestimmte Eigenschaften zu verstärken. Die wichtigsten Rassen, die zur Entwicklung des Hovawarts beigetragen haben, sind

•        Deutscher Schäferhund: Intelligenz, Arbeitswille und Wachsamkeit.

•        Rottweiler: Für seine Robustheit, seinen Beschützerinstinkt und sein ausgeglichenes Temperament.

•        Großer Schweizer Sennenhund: Für seine Größe, Kraft und Freundlichkeit.

•        Leonberger: Für sein sanftes Wesen und seine Familienfreundlichkeit.

Diese Rassen haben zur Vielseitigkeit und zu den charakteristischen Eigenschaften des Hovawarts beigetragen, der als intelligent, treu und leicht erziehbar gilt.

Hovawarte brauchen viel Auslauf und Abwechslung.

Bild: Theo Willems | Pexels

Haltung: Welche Ansprüche hat der Hovawart?

Zubehör: Was braucht der Hovawart?

Wenn man sich einen Hund anschafft, braucht man auch Zubehör, um ihn zu pflegen, zu beschäftigen und mit ihm spazieren zu gehen. Hier einige Empfehlungen:

•        Futternapf und Wassernapf: Als Faustregel gilt: Die Größe des Hundes bestimmt die Größe des Napfes. Kleine Hunde benötigen einen kleineren Napf als große Hunde. Die Näpfe sollten rutschfest und stabil sein. Näpfe aus Keramik oder Glas sind ideal, sie sind leicht zu reinigen und geschmacksneutral. Auch Edelstahl ist ein gutes und bruchsicheres Material, hat aber einen Eigengeschmack, den manche Hunde nicht mögen. Verzichte auf Futternäpfe aus Kunststoff. Diese sind meist nicht rutschfest und können ungesunde Weichmacher enthalten. Außerdem entstehen mit der Zeit Kratzer und Risse, in denen sich Bakterien ansiedeln können.

•        Futter: Ob Welpe oder älterer Hund - er braucht das richtige Futter. Je nach Alter, Größe, Rasse, körperlicher Verfassung und Vorerkrankungen benötigt er unterschiedliche Nährstoffe. Lies die Deklaration des Futters genau, bevor du dich für eine Sorte entscheidest.

•        Hundebett und Körbchen: Hunde schlafen viel, etwa 12 bis 14 Stunden täglich, Welpen sogar bis zu 20 Stunden. Damit sie sich dabei gut erholen können, brauchen sie ein geeignetes Hundebett oder Körbchen. Ein Hundekörbchen ist ungepolstert und sollte z.B. mit einer Decke und Kissen ausgestattet sein, um Druckstellen zu vermeiden. Ein Hundebett ist bereits gepolstert, z.B. mit Schaumstoff oder Mikroperlen. Auch die Größe ist für einen erholsamen Schlaf wichtig. Achte darauf, dass dein Hund sich in alle Richtungen bewegen kann und beim Hinlegen noch ca. 30 cm Platz bis zu den Rändern hat. Wo du den Schlafplatz am besten platzierst, erfährst du im Artikel Entspannung pur – der richtige Ruheplatz für deinen Hund.

•        Halsband und Geschirr: Um mit dem Hund sicher spazieren gehen zu können, muss er an der Leine geführt werden. Je nach Alter, Aktivität und Rasse eignet sich dafür ein Halsband oder ein Geschirr. Ein Geschirr verteilt den Druck gleichmäßiger als ein Halsband, was z.B. beim Erlernen der Leinenführigkeit hilfreich ist. Achte bei Welpen darauf, dass Halsband und Geschirr mitwachsen können oder ersetze sie regelmäßig, bevor sie beginnen, in die Haut einzuschneiden. Im Artikel Halsband oder Geschirr | Die ewige Frage erfährst du, wie du die richtige Größe für deinen Hund auswählst. Für die kalte Jahreszeit und Spaziergänge im Dunkeln sind Reflektoren an Leine und Halsband oder Leuchthalsbänder ideal.

•        Leine: Es gibt verschiedene Arten von Leinen, z.B. Standardleinen, Rollleinen und Schleppleinen. Für das Leinenführigkeitstraining ist eine Standardleine am besten geeignet. Generell sollte eine Leine aus einem robusten und bissfesten Material bestehen.

•        Kotbeutel: Kotbeutel sollten beim gemeinsamen Spaziergang nicht vergessen werden. Jede:r Hundebesitzer:in steht in der Verantwortung, die Hinterlassenschaften des Vierbeiners zu entsorgen. Werden sie auf öffentlichen Flächen nicht beseitigt, drohen je nach Bundesland Bußgelder von bis zu 150 Euro. Außerdem ist Hundekot umweltschädlich und eine Ansteckungsquelle für andere Hunde.

•        Maulkorb: In öffentlichen Verkehrsmitteln ist das Tragen eines Maulkorbs meist Pflicht. Darüber hinaus ist es ratsam, immer einen Maulkorb dabei zu haben, um ihn im Bedarfsfall anlegen zu können.

•        Spielzeug: Damit sich dein Hund nicht langweilt, sollte er Hundespielzeug haben. Es regt die Sinne und kognitiven Fähigkeiten an, trainiert, macht Spaß und dient zum Kuscheln und Knabbern. Billiges Plastikspielzeug, das schnell kaputtgeht, sollte vermieden werden. Sinnvoll sind stattdessen stabile Wurfspielzeuge, Seile und sorgfältig genähte Kuscheltiere.

•        Hundebürste oder -kamm: Wie aufwändig die Fellpflege ist, hängt stark von der Rasse ab. Bei Hunden mit mittellangem Fell wie dem Hovawart helfen Hundebürste und -kamm, um lose Haare zu entfernen und Verfilzungen zu vermeiden. Hat sich der Hund in einer Pfütze gesuhlt oder in etwas Stinkendem gewälzt, hilft eine Dusche mit einem milden Hundeshampoo.

•        Flohkamm und Zeckenhaken: Zur Kontrolle auf Flohbefall ist ein feiner Flohkamm hilfreich. Zum Entfernen von Zecken empfiehlt sich ein Zeckenhaken.

•        Zahnputzutensilien: Um Zahnbelag sowie Zahn- und Zahnfleischerkrankungen vorzubeugen, solltest du deinem Hund täglich die Zähne putzen. Dazu benötigst du eine Zahnbürste oder einen Fingerling in entsprechender Größe und eine für Hunde geeignete Zahnpasta. Kauspielzeug und Kauartikel befriedigen zwar das Kaubedürfnis, reinigen aber alleine nicht ausreichend.

•        Transportbox: Wer seinen Hund im Auto oder Flugzeug mitnehmen möchte, braucht eine Hundetransportbox, die ihn sichert. Sie sollte stabil sein und die richtige Größe für den Hund haben. Befestige die Transportbox gut im Auto, damit sie auch bei einer Vollbremsung nicht verrutschen kann.

Wie viel Auslauf braucht ein Hovawart?

Ein Hovawart braucht etwa 1,5 bis 2 Stunden Auslauf pro Tag. Diese Rasse ist aktiv und braucht ausreichend Bewegung, um gesund und glücklich zu bleiben. Neben ausgedehnten Spaziergängen genießen sie auch Spiele und Aktivitäten wie Agility oder Apportieren.

Kann ein Hovawart gut alleine bleiben?

Nein. Hovawarte sind im Allgemeinen gesellige Hunde, die gerne in der Nähe ihrer Menschen sind. Sie können jedoch lernen, einige Stunden allein zu bleiben, wenn sie gut sozialisiert und trainiert sind. Hovawarte sollten jedoch nie länger als 6 Stunden am Tag allein gelassen werden. Es ist auch wichtig, sie langsam daran zu gewöhnen und dafür zu sorgen, dass sie geistig und körperlich ausreichend beschäftigt sind, bevor sie allein gelassen werden.

Ausgaben: Wie viel kostet ein Hovawart?

Der Preis für einen Hovawart Welpen kann je nach Ort und Züchter:in stark variieren. In der Regel kostet ein Welpe zwischen 1.000 € und 1.500 €, in Einzelfällen auch mehr. Es ist wichtig, die Zucht sorgfältig auszuwählen. Alles zum Thema Welpenauswahl erfährst du im Artikel Checkliste: Woran erkenne ich eine gute Hundezucht und gesunde Welpen?

Die Kosten für die Haltung eines Hovawarts liegen im mittleren Bereich. Zu berücksichtigen sind vor allem die Ausgaben für Fellpflege, Futter, Vorsorgeuntersuchungen und Parasitenbehandlungen. Ein weiterer Kostenfaktor ist die Hundesteuer und die Hundehaftpflichtversicherung. Um hohe Tierarztkosten zu vermeiden, lohnt es sich, frühzeitig eine Tierkrankenversicherung abzuschließen. Im Durchschnitt solltest du mit monatlichen Kosten von mindestens 200 € rechnen.

Wie viel kostet die Hundesteuer für einen Hovawart?

Die Höhe der Hundesteuer hängt nicht direkt von der Hunderasse ab. Ein Hovawart kostet also nicht mehr oder weniger Hundesteuer als ein Havaneser. Wie hoch die Hundesteuer für einen Hovawart in Deutschland ist, hängt von der Gemeinde ab, in der man wohnt. Entscheidend ist auch die Anzahl der Hunde im Haushalt. So ist in den meisten Städten die Hundesteuer für den ersten Hund niedriger als für weitere Vierbeiner.

Da in Deutschland jede Gemeinde die Höhe der Hundesteuer unabhängig vom Bund selbst festlegt, kann es selbst innerhalb eines Bundeslandes große regionale Unterschiede geben. Im Durchschnitt liegt die Hundesteuer für sogenannte Kampf- und Listenhunde zwischen 120 € und 250 €. Für alle anderen Hunderassen ist sie geringer und kostet zwischen 40 € und 190 €.

Hovawarte sind gute Familienhunde.

Bild: birgl | Pixabay

Ist der Hovawart für mich geeignet?

Wenn du einen Hund bei dir aufnehmen möchtest, steht am Anfang immer die Frage, welche Hunderasse zu dir passt. Der Hund sollte zu deinen Gewohnheiten, Fähigkeiten und deiner Lebenssituation passen. Außerdem empfehlen wir, eine robuste und gesunde Rasse zu wählen, die nicht anfällig für Krankheiten ist. Gesundheit geht vor Schönheit.

Ist ein Hovawart für Anfänger geeignet?

Nein, der Hovawart ist nicht für Anfänger:innen geeignet. Diese Rasse erfordert eine konsequente, erfahrene Führung und viel Zeit für Erziehung und Training. Hovawarts sind intelligent und selbstständig, was bedeutet, dass sie klare Regeln und eine geduldige Erziehung brauchen, um ausgeglichen und gut sozialisiert zu sein.

Ist ein Hovawart ein Familienhund?

Ja, der Hovawart kann ein ausgezeichneter Familienhund sein, da er sehr loyal, wachsam und beschützend ist. Er hat eine enge Bindung zu seiner Familie und ist besonders kinderfreundlich, wenn er früh sozialisiert wird. Er sollte jedoch in einer aktiven Familie leben, die ihm ausreichend Bewegung und Beschäftigung bietet.

Sind Hovawarte für Allergiker geeignet?

Nein, Hovawarte sind nicht als hypoallergene Rasse bekannt. Sie haben ein mittellanges, dichtes Fell und können daher Haare und Hautschuppen in ihrer Umgebung verteilen, was für Allergiker:innen problematisch ist. Als hypoallergene Rassen gelten hingegen jene mit lockigem Fell, wie Pudel, Portugiesischer Wasserhund, Labradoodle, Goldendoodle, Havaneser und Malteser, da weniger Haare in die Umwelt gelangen.

Auslöser einer Hundeallergie sind aber nicht die Hundehaare, sondern Eiweißverbindungen, die durch Speichel, Urin und Hautdrüsen freigesetzt werden und an Fell und Hautschuppen haften bleiben. Sie werden von allen Hunden abgesondert, deshalb gibt es keine Hunderasse, die völlig hypoallergen ist. Im Zweifelsfall solltest du einen Allergietest durchführen lassen, bevor du dir einen Hund ins Haus holst. Dazu kannst du in der Arztpraxis einen Test machen lassen, für den du einige Hundehaare des ausgewählten Hundes benötigst.

Ein Hovawart ist mit Konsequenz und Belohnung gut erziehbar.

Bild: birgl | Pixabay

Erziehung: Ist ein Hovawart schwer zu erziehen?

Ja, die Erziehung eines Hovawarts kann anspruchsvoll sein. Diese Hunde sind sehr intelligent, aber auch selbstständig und eigenwillig, was eine klare und konsequente Führung erfordert. Sie lernen schnell, reagieren aber empfindlich auf zu harte Methoden, weshalb positive Verstärkung der beste Ansatz ist. Aufgrund ihrer Wachsamkeit und ihres Beschützerinstinkts ist eine frühe Sozialisierung besonders wichtig. Für unerfahrene Halter:innen kann die Erziehung eines Hovawarts eine Herausforderung darstellen, daher ist Erfahrung im Umgang mit Hunden von Vorteil.

Hier sind einige allgemeine Tipps, die dir bei der Erziehung deines Hovawarts helfen können:

•        sei konsequent: Hovawarte sind sehr intelligent und lernen schnell, wenn du konsequent bist. Vermeide es, inkonsequent zu sein oder widersprüchliche Signale zu geben, denn das verwirrt deinen Hovawart nur und erschwert seine Erziehung.

•        sei geduldig: Generell erfordert die Erziehung von Hunden Geduld und Ausdauer. Vermeide es, frustriert oder wütend zu werden, wenn dein Hund nicht sofort reagiert, und gib ihm Zeit, zu lernen und zu wachsen.

•        sozialisiere deinen Hund: Achte darauf, deinen Hund von klein auf an verschiedene Menschen, Tiere und Umgebungen zu gewöhnen. Ein gut sozialisierter Hund wird sich in verschiedenen Situationen wohl fühlen.

•        trainiere Gehorsam: Ein gut trainierter Hund hört eher auf Befehle. Du kannst deinem Hund beibringen, auf Befehle wie „Sitz“ oder „Platz“ zu reagieren, um ihn ruhig zu halten.

•        viel geistige und körperliche Stimulation: Alle Hunde brauchen geistige und körperliche Auslastung, um glücklich und gesund zu bleiben. Sorge für ausreichend Bewegung und geistige Stimulation durch Spiele, Herausforderungen und Gehorsamkeitsübungen.

Ernährung: Welches ist das beste Futter für Hovawarte?

Eine artgerechte Ernährung ist die Grundlage für ein langes Hundeleben. Die Ernährung sollte ausgewogen und abwechslungsreich sein. Je mehr Futtersorten und Futtermittel ein junger Hovawart kennenlernt, desto weniger mäkelig ist er später. Vermeide gut gemeinte große Futterrationen, sie versorgen deinen Hund mit überschüssigen Kalorien. Auf jedem Hundefutter findest du Fütterungsanweisungen mit Mengenangaben. Zusätzlich sollte ein Hund immer Zugang zu frischem Trinkwasser haben.

Erwachsene Hovawart sollten mindestens zwei Rationen pro Tag erhalten, Junghunde deutlich mehr. Feuchtfutter ist in der Regel besser verdaulich als Trockenfutter.

Vermeide Produkte mit minderwertigen Zutaten sowie Kekse und Leckerlis, die Farbstoffe, künstliche Aromen oder Geschmacksverstärker enthalten. Wenn du die Rationen selbst zubereitest, kannst du über deren Zusammensetzung und Qualität entscheiden. Berechne aber immer vorher den Bedarf und füge Mineralpulver hinzu, damit die Rationen bedarfsgerecht sind.

Kauartikel aus getrocknetem Fleisch, Pansen oder Ohren stillen das Kaubedürfnis und helfen bei der Zahnreinigung. Sie sollten jedoch nur in Maßen gefüttert werden, da sie schwer verdaulich sind und Blähungen verursachen können. Bedenke auch, dass jedes Leckerli und jeder Kauartikel Kalorien enthält und reduziere im Zweifelsfall die Tagesration, wenn dein Hovawart viel davon bekommen hat.

Neigt der Hovawart zu Übergewicht?

Nein, der Hovawart neigt nicht von Natur aus zu Übergewicht. Trotzdem können individuelle Faktoren wie eine unausgewogene Ernährung und mangelnde körperliche Aktivität dazu führen, dass ein Hovawart übergewichtig wird. Übergewicht entsteht, wenn die tägliche Energiezufuhr den Energiebedarf des Körpers übersteigt. Die Folge sind Gesundheitsprobleme wie Diabetes mellitus, Herzerkrankungen, Gelenkprobleme und eine verkürzte Lebenserwartung. Daher ist es wichtig, dass sich Hovawarte regelmäßig bewegen und eine ihren Bedürfnissen angepasste Ernährung erhalten, um ein gesundes Gewicht zu halten.

Es gibt einige Tipps, wie du deinen Hund füttern kannst, damit er nicht übergewichtig wird:

•        kontrolliere die Futtermenge: Gib deinem Hund nur so viel Futter, wie er braucht. Halte dich dabei an die Fütterungsempfehlungen auf der Verpackung.

•        biete mehr Mahlzeiten an: Teile die Tagesration auf viele kleine Mahlzeiten auf, ohne dass dein Hund insgesamt mehr Futter zu sich nimmt. So werden lange Hungerphasen überbrückt.

•        füge Futterzellulose hinzu: Wenn dein Hund ständig Hunger hat, kannst du das Futtervolumen mit Futterzellulose erhöhen. So bleibt er länger satt, nimmt aber keine zusätzlichen Kalorien auf.

•        reduziere Snacks: Oft wird vergessen, wie viele Kalorien Snacks und Leckerlis enthalten. Deshalb sollten Leckerlis nur selten und dann nur aus gutem Grund gegeben werden. Zum Beispiel als Belohnung beim Training. Bevorzuge kalorienarme Snacks wie Karotten oder Äpfel. Und wenn dein Hund doch einmal ein paar Leckerlis zu viel bekommen hat, solltest du seine Ration für diesen Tag anpassen und ihm weniger Futter geben.

•        bewege ihn ausreichend: Hunde, die zu Übergewicht neigen, brauchen ausreichend Bewegung. Achte darauf, dass sich dein Hund täglich ausreichend bewegt, um Kalorien zu verbrennen.

•        füttere zu festen Zeiten: Feste Fütterungszeiten helfen, den Hunger deines Hundes zu regulieren und ihn an einen bestimmten Fütterungsrhythmus zu gewöhnen.

•        nutze interaktives Futterspielzeug: Einige interaktive Futterspielzeuge können dazu beitragen, dass dein Hund langsamer frisst und dadurch länger satt bleibt.

•        wiege regelmäßig: Behalte das Gewicht deines Hundes im Auge und wiege ihn mindestens einmal im Monat. Nimmt er an Gewicht zu, kannst du gegebenenfalls die Fütterung und das Bewegungsprogramm anpassen. Bei Fragen oder Unsicherheiten solltest du eine:n Tierärzt:in konsultieren.

Ist der Hovawart anfällig für Futtermittelallergien?

Nein, Hovawarte sind im Allgemeinen nicht anfällig für Futtermittelallergien oder Allergien.

Dies bedeutet eine größere Auswahl an Futtermitteln für den Hovawart, was Zeit und Geld spart, da keine speziellen hypoallergenen Futtermittel verwendet werden müssen. Der Hovawart kann mit einer Vielzahl von Proteinquellen wie Huhn, Rind, Fisch oder Lamm gefüttert werden, was die Nährstoffvielfalt erhöht und das Risiko eines Nährstoffmangels verringert.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass ein Hund, der nicht zu einer Futtermittelallergie neigt, dennoch empfindlich auf bestimmte Futterzusammensetzungen oder Inhaltsstoffe reagieren kann. Daher ist es immer ratsam, die Ernährung des Hundes zu überwachen und gegebenenfalls tierärztlichen Rat einzuholen, um sicherzustellen, dass der Hund eine ausgewogene Ernährung erhält.

Hovawarte haben mittellanges, wetterfestes Fell.

Bild: Andreas Skuin | Pixabay

Pflege: Wie pflege ich einen Hovawart?

Das Fell, die Zähne, die Ohren und die Krallen gehören zur Routinepflege eines Hundes. Hovawarte haben im Allgemeinen einen mäßigen Pflegeaufwand.

Fellpflege

Das Fell des Hovawarts ist mittellang und dicht und braucht regelmäßige Pflege. Tägliches Bürsten hilft, Verfilzungen zu vermeiden und hält das Fell glänzend und sauber. Er sollte nur gebadet werden, wenn er sich in Dreck oder in etwas Stinkendem gewälzt hat.

Stinkt der Hovawart?

Nein, der Hovawart riecht wenig, weil er kaum Hautfalten hat, in denen sich Schmutz absetzen kann. Außerdem entfernt das regelmäßige Bürsten Dreck aus dem Fell.

Ein unangenehmer Geruch lässt sich aber trotzdem nicht immer vermeiden, vor allem wenn Hunde nass werden. Dann stinken sie oft, weil die Körperwärme das Wasser im Fell verdunsten lässt.

Zahnpflege

Für die Zahngesundheit und zur Vermeidung von Zahnstein und Maulgeruch sollten die Zähne regelmäßig geputzt werden, am besten täglich. Wenn man den Hovawart früh daran gewöhnt, wird er problemlos mitmachen und sich auf die anschließende Belohnung freuen. Kauspielzeuge oder Kauartikel können die Zahnpflege zusätzlich unterstützen.

Ohrenpflege

Hunde mit Schlappohren wie der Hovawart neigen aufgrund der Form ihrer Ohren eher zu Ohrenproblemen als Hunde mit Stehohren. Dies liegt daran, dass die Form der Schlappohren die Luftzirkulation im Ohr verringert, was zu einer höheren Feuchtigkeit und Temperatur im Gehörgang führt. Dies kann das Wachstum von Bakterien, Hefen und Pilzen begünstigen und zu Infektionen führen.

Kontrolliere die Ohren daher einmal in der Woche und reinige die Ohrmuschel vorsichtig, wenn sie verschmutzt ist. Festsitzendes Ohrenschmalz kann mit einem milden Ohrreiniger entfernt werden. Achte vermehrt auf Anzeichen einer Ohrenentzündung wie Kratzen am Ohr, Kopfschütteln, Ausfluss, Schwellung, Rötung oder unangenehmer Geruch. Nutze bei Auffälligkeiten den confidu Diagnose Finder oder suche eine Tierarztpraxis auf.

Krallenpflege

Einmal wöchentlich sollten die Krallen des Hovawarts auf ihre richtige Länge überprüft werden. Die Kralle hat die richtige Länge, wenn sie beim stehenden Hund den Boden gerade noch nicht berührt. Ist die Kralle zu lang, muss sie vorsichtig gekürzt werden.

Gesundheit: Werden Hovawarte oft krank?

Nein, Hovawarte gelten im Allgemeinen als robuste und gesunde Hunde. Allerdings gibt es in der Literatur wenig spezifische Informationen über typische Krankheiten, die bei dieser Rasse auftreten können, so dass es schwierig ist, eine definitive Aussage über die Krankheitsanfälligkeit zu machen.

Erbkrankheiten, die beim Hovawart auftreten können und auf die potenzielle Besitzer:innen achten sollten, sind Hüftgelenksdysplasie (HD), Hypothyreose, Augenerkrankungen wie Katarakt (Grauer Star) oder Progressiver Retina-Atrophie (PRA) und Herzerkrankungen. Regelmäßige tierärztliche Untersuchungen und gute Pflege können helfen, mögliche Gesundheitsprobleme frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

Auf welche Symptome muss ich beim Hovawart achten?

Als Hundebesitzer:in kennst du deinen Hovawart am besten. Deshalb ist es sehr wichtig, dass du ihn regelmäßig beobachtest, um mögliche Symptome frühzeitig zu erkennen. Angeborene und später erworbene Krankheiten können bei Hovawarten zu bleibenden Schäden führen, wenn sie nicht rechtzeitig erkannt und behandelt werden. Wenn die Symptome ignoriert werden und die Krankheit fortschreitet, können außerdem die Tierarztkosten erheblich steigen.

Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung kann jedoch das Fortschreiten angeborener und erworbener Krankheiten verlangsamen oder sogar verhindern. Dadurch erholt sich der Hovawart schneller und ist weniger anfällig für Folgeerkrankungen. Wenn du frühzeitig auf mögliche Anzeichen einer Erkrankung reagierst, kannst du sicherstellen, dass dein Hovawart die bestmögliche Versorgung erhält, ein gesundes und glückliches Leben führen kann und die Tierarztkosten überschaubar bleiben.

Was tun, wenn Symptome auftreten?

Wenn du Symptome bei deinem Hovawart bemerkst, solltest du handeln. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung kann dazu beitragen, dass der Hund schneller wieder gesund wird und die Tierarztkosten sinken. Oft ist es jedoch schwierig zu beurteilen, ob es sich um eine Lappalie oder ein ernstes Problem handelt. Bei Lappalien ist es nämlich nicht notwendig, sofort eine Tierarztpraxis aufzusuchen.

Doch dafür gibt es von Tierärzt:innen entwickelte und betreute telemedizinische Angebote wie den confidu Diagnose Finder. Er hilft dir, die Schwere der Symptome abzuschätzen, die Ursache zu ermitteln und geeignete Maßnahmen zu ergreifen. So kannst du leichte Gesundheitsprobleme wie z.B. Durchfall und Erbrechen mit tierärztlichem Wissen selbst in den Griff bekommen. Oft reichen einfache Maßnahmen wie Futterumstellung und Hausmittel aus. Um die Ursache der Symptome herauszufinden, kannst du auch selbst eine Kotprobe deines Hovawarts einschicken und im Labor untersuchen lassen. Bei ernsthaften Problemen, die tiefergehende Untersuchungen wie Blutanalysen oder eine sofortige Behandlung erfordern, wird der Diagnose Finder hingegen raten, eine Tierarztpraxis aufzusuchen.

Wie kann ich Krankheiten vorbeugen?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Krankheiten bei Hovawarten vorzubeugen. Vor allem Übergewicht und fehlende Vorsorgemaßnahmen führen zu Erkrankungen. Dennoch ist es wichtig, dass du immer auf Veränderungen im Verhalten oder Aussehen deines Hovawarts achtest. Handle bei Verdacht auf eine Erkrankung frühzeitig und nutze entweder den confidu Diagnose Finder oder kontaktiere direkt eine:n Tierärzt:in.

Folgende Tipps helfen, Krankheiten vorzubeugen:

•        Impfungen: Impfungen schützen deinen Hund vor vielen gefährlichen Krankheiten wie Tollwut, Parvovirose, Staupe und Leptospirose. Achte darauf, dass er alle notwendigen Impfungen im richtigen Abstand erhält. Bei den regelmäßigen Impfterminen wird dein Hund außerdem von dem/der Tierärzt:in untersucht. So können versteckte Gesundheitsprobleme erkannt und behandelt werden, bevor sie sich verschlimmern.

•        Parasitenschutz: Hovawarte sind wie alle Hunde anfällig für Parasiten wie Flöhe, Zecken und Würmer. Denke daher an eine regelmäßige Wurmkontrolle bzw. -behandlung, je nach Ansteckungsrisiko. Zusätzlich sollte dein Hund mit wirksamen Mitteln gegen Parasiten wie Zecken und Flöhe geschützt werden, da diese gefährliche Krankheiten übertragen können.

•        gesunde Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung mit hochwertigem Hundefutter ist wichtig, um deinen Hund mit allen notwendigen Nährstoffen zu versorgen und sein Immunsystem zu stärken. Er sollte nur so viel Futter bekommen, wie er braucht, um nicht übergewichtig zu werden. Vergiss nicht, dass auch Leckerlis Kalorien haben. Übergewicht ist ein großes Gesundheitsrisiko, das zu vielen Krankheiten führt und die Lebenserwartung verkürzt.

•        ausreichend Bewegung: Regelmäßige Bewegung und ausreichend Training halten deinen Hund körperlich und geistig fit und gesund.

•        regelmäßige Pflege: Durch die Pflege von Fell, Zähnen, Ohren, Augen und Krallen deines Hundes kannst du Probleme früher erkennen, da du dich intensiv mit deinem Hund beschäftigst und ihn von allen Seiten betrachtest. Außerdem kannst du durch die Pflege Entzündungen sowie eingewachsene Krallen, Zahnstein und Maulgeruch vorbeugen und Folgeerkrankungen verringern.

•        Stress minimieren: Stress kann das Immunsystem deines Hundes schwächen und ihn anfälliger für Krankheiten machen. Versuche daher, den Stress zu minimieren, indem du deinem Hund ausreichend Ruhepausen, einen geregelten Tagesablauf und eine angenehme Umgebung bietest.

Wie kann ich Unfällen und Vergiftungen vorbeugen?

Hunde können nicht nur krank werden, sondern ihre Gesundheit kann auch durch Unfälle und Vergiftungen gefährdet werden. Besonders neugierige und aktive Hunde wie der Hovawart sind gefährdet. Leider lassen sich Unfälle und Vergiftungen nicht hundertprozentig vermeiden, aber sie passieren oft aus Unachtsamkeit und Nachlässigkeit. Es liegt also in deiner Hand, das Risiko für deinen Hovawart deutlich zu verringern. Und aus Erfahrung kann jede:r Tierärzt:in nur raten: Traue niemals deinem Hund. Better safe than sorry.

Die folgenden Tipps helfen, Unfälle und Vergiftungen zu vermeiden:

•        giftige Stoffe außer Reichweite: Achte darauf, dass giftige Stoffe wie Reinigungsmittel, Medikamente, Pflanzenschutzmittel, Rattengift usw. sicher und außerhalb der Reichweite deines Hundes aufbewahrt werden. Auch Schokolade, Zwiebeln, Rosinen und andere Nahrungsmittel sind für Hunde giftig. Bewahre sie immer so auf, dass dein Hund sie nicht erreichen kann. Entferne giftige Zimmerpflanzen aus der Wohnung. Im confidu Gift-Lexikon findest du eine Übersicht und detaillierte Beschreibungen zu den häufigsten Giftstoffen für Hunde und Katzen.

•        vermeide Gefahrenquellen: Behalte deinen Hund im Auge, wenn er sich in der Nähe von Gefahrenquellen wie Feuer oder Wasser aufhält. Vermeide bei Spaziergängen gefährliche Orte wie stark befahrene Straßen, unbekannte Felder oder Gebiete mit giftigen Pflanzen. Lass deinen Hund im Zweifelsfall an der Leine.

•        trainiere deinen Hund: Es ist wichtig, dass dein Hund auf die Grundkommandos hört und zu dir kommt, wenn du ihn abrufst. Außerdem muss er lernen, welches Verhalten unerwünscht ist, wie z.B. das Fressen von Dingen, die er nicht fressen sollte. Trainiere regelmäßig mit ihm und belohne ihn mit Lob und Leckerlis.

•        achte auf Spielzeug: Verwende sicheres und robustes Hundespielzeug, damit sich dein Hund nicht verletzen oder verschlucken kann. Sind Kinder im Haushalt, sollte der Hund keinen Zugang zum Kinderzimmer haben, wenn dort Spielzeug herumliegt oder für ihn leicht erreichbar ist. Hunde sind neugierig und fressen vieles.

•        vermeide Überhitzung: Setze deinen Hund nicht der prallen Sonne aus, gib ihm ausreichend Wasser und Möglichkeiten zur Abkühlung. Lass ihn bei wärmeren Temperaturen nicht allein im Auto, das kann vor allem bei Sonnenschein zu einem lebensgefährlichen Hitzschlag führen.  Geht an heißen Tagen in den kühleren Morgen- und Abendstunden Gassi.

Bild: Egon Schmidt | Pixabay

Hausmittel für den Hovawart

Es gibt einige Hausmittel, die deinem Hovawart bei verschiedenen Symptomen helfen können. Beachte aber, dass Hausmittel nicht immer wirksam sind. Bei vielen Erkrankungen und schweren Symptomen ist zudem immer eine tierärztliche Behandlung nötig.

In unserem Tierarznei- und Hausmittellexikon findest du viele weitere Hausmittel.

Hausmittel bei Durchfall und Erbrechen

Bei Durchfall und Erbrechen sollten Hunde nur kurz fasten. Du kannst deinem Hovawart in dieser Zeit eine isotonische Elektrolytlösung geben. Du kannst auch eine Moro’sche Karottensuppe kochen. Sie bindet schädliche Darmbakterien und die von ihnen produzierten Giftstoffe.

Spätestens nach 24 Stunden braucht der Magen-Darm-Trakt Nahrung, am besten eine fettarme, eiweißreiche Schonkost. Kurkumapulver wirkt entzündungshemmend und kann unter das Futter gemischt werden. Weitere Hausmittel sind Flohsamenschalen und Leinsamen, die sich als schützender Film auf die Schleimhaut legen und Flüssigkeit im Darm binden. Lass sie eine halbe Stunde in Wasser quellen und gib sie deinem Hund löffelweise.

Weitere Informationen zum Thema findest du im Artikel Mein Hund hat Durchfall: Wie kann ich schnell helfen?

Hausmittel bei Ohrenentzündung

Ohrenentzündungen müssen in vielen Fällen medikamentös behandelt werden, da sie sehr schmerzhaft sein können und häufig durch Bakterien, Ohrmilben oder Hefepilze verursacht werden. In leichten oder chronischen Fällen können aber auch Hausmittel helfen, die Symptome zu lindern und die Heilung zu fördern.

So kann beispielsweise Essig als Hausmittel gegen Ohrenentzündungen bei Hunden eingesetzt werden. Essig hat antimikrobielle Eigenschaften und kann helfen, die Bakterien im Ohr des Hundes zu bekämpfen. Als Hausmittel kannst du eine Lösung aus gleichen Teilen Essig und warmem Wasser herstellen. Tränke einen Wattebausch damit und lege ihn vorsichtig auf den Eingang des Gehörgangs deines Hovawarts. Massiere dann den Gehörgang sanft von außen, damit sich die Lösung im Ohr verteilen und wirken kann.

Beachte jedoch, dass Essig das empfindliche Gewebe im Ohr deines Hundes reizen kann, insbesondere wenn das Ohr bereits gereizt oder entzündet ist. Wenn du Essig verwendest, achte darauf, dass er verdünnt ist und dass du ihn nicht in das Ohr deines Hundes spritzt. Achte auch darauf, dass die Lösung nicht zu kalt ist, da dies Schmerzen und Unwohlsein verursachen kann.

Verwende niemals Alkohol oder Wasserstoffperoxid, da diese Stoffe das Ohr reizen.

Absicherung: Welche Versicherung braucht der Hovawart?

Um dem Hovawart eine optimale tierärztliche Versorgung zu ermöglichen, empfiehlt sich der Abschluss einer Tierkrankenversicherung, da die Kosten für die Tiergesundheit stetig steigen. Je nach Tarif übernimmt die Versicherung die Kosten für Vorsorgemaßnahmen, Untersuchungen, Behandlungen und Operationen. Für aktive Hunderassen und solche, die zu bestimmten Krankheiten neigen, ist eine Basis-Tierkrankenversicherung mit OP-Schutz sehr empfehlenswert.

Neben der Tierkrankenversicherung sollte jeder Hovawart eine Hundehaftpflichtversicherung haben, da Hundehalter:innen für Schäden haften, die der Hund verursacht.

Hovawart Welpe

Bild: Christine Klassen | Pixabay

Lebensphasen: So altert der Hovawart

Wie lange leben Hovawarts?

Die Lebenserwartung des Hovawarts beträgt 10 bis 14 Jahre.

Generell gilt, dass große Hunde nicht so alt werden wie kleinere Hunderassen. Die Lebenserwartung hängt eng mit dem Wachstum im Welpenalter zusammen: Langsamer wachsende Hunde leben länger. Welpen großer Hunderassen wachsen in der Regel sehr schnell und nehmen in kurzer Zeit sehr viel an Gewicht zu.

Wann sind Hovawarte ausgewachsen?

Große Hunde werden langsamer erwachsen als kleine Hunderassen. Im Alter von etwa 8 Monaten setzt die Pubertät ein. Die Hormone spielen verrückt und das andere Geschlecht wird interessant. Rüden beginnen, ihre Beine zu heben und Rangkämpfe auszutragen. Hündinnen werden läufig und sind dann ebenfalls unberechenbar.

Der Hovawart ist ausgewachsen, wenn er seine endgültige Größe erreicht hat und geschlechtsreif ist. Hovawarte sind im Alter von etwa 12 Monaten ausgewachsen.

Ab wann ist ein Hovawart ein Senior?

Als große Hunderasse wird der Hovawart durchschnittlich alt. Er gilt ab etwa 6 Jahren als Senior und ab 10 Jahren erreicht er die geriatrische Lebensphase.

Kommt der Hovawart ins höhere Alter, sind einige Anpassungen an seine körperliche und geistige Fitness nötig. Hier findest du praktische Tipps für Seniorenhunde:

•        Vorsorge für Seniorenhunde | Anpassung der Umgebung ans Älterwerden

•        Vorsorge für Seniorenhunde | Wie den Hund bei Langeweile beschäftigen?

•        Vorsorge für Seniorenhunde | Alles zur Harnwegsgesundheit

•        Vorsorge für Seniorenhunde | Hausmittel gegen Demenz und das Altern

•        Vorsorge für Seniorenhunde | Fütterung von Hunden im Alter

Kastration: Wann ist der richtige Zeitpunkt?

Wenn du deinen Hovawart kastrieren lassen möchtest, stellt sich die Frage nach dem richtigen Zeitpunkt. Dieser ist von Rasse zu Rasse unterschiedlich und hängt davon ab, wie schnell der Hund wächst. Deshalb gibt es für jede Hunderasse tierärztliche Richtlinien.

Bei Rassen zwischen 30 und 40 kg wie dem Hovawart wird die Kastration von Rüden und Hündinnen ab einem Alter von 12 Monaten empfohlen, da es sich um eine große Rasse handelt und das hormonabhängige Wachstum erst dann weitgehend abgeschlossen ist. Untersuchungen haben gezeigt, dass Gelenkerkrankungen bei früher kastrierten Tieren häufiger auftreten als bei unkastrierten Tieren.

Weitere Informationen zum Thema Kastration mit einer Beschreibung der Vor- und Nachteile sind in den folgenden Artikeln zu finden:

•        Hündin kastrieren oder nicht? Vor- und Nachteile erklärt

•        Kastration von Rüden: Vor- und Nachteile sowie Alternativen zum Kastrieren


Das confidu Hunderassen-Lexikon wird von unseren Tierärzt:innen nach aktuellem wissenschaftlichen Standard mithilfe von aktueller Literatur und neuesten Studien verfasst.

Quellen:

a The Complete Dog Breed Book, K. Dennis-Bryan, T. Morgan, 2014 Dorling Kindersley Limited

b Veterinary Medical Guide to Dog and Cat Breeds, J.S. Bell, K.E. Cavanagh, L.P. Tilley, F.W.K. Smith, 2012 Tenton NewMedia

c The Perfect Puppy, B.L. Hart, L.A. Hart, Academic Press, 2023 Elsevier Inc.

1 Zur Beurteilung des Verhaltens wurden verschiedene Merkmale berücksichtigt, darunter Aktivität und Reaktion auf Reize, Trainierbarkeit, exzessives Bellen, Aufmerksamkeitsbedürfnis, Beißen (A), Revierverteidigung (A), Aggressivität gegenüber anderen Hunden (A), Aggressivität gegenüber der Familie (A) und wachsames Bellen (A). Jede Hunderasse wurde anhand dieser Eigenschaften auf einer Skala von 1 (am wenigsten ausgeprägt) bis 10 (am stärksten ausgeprägt) bewertet. (Quelle: The Perfect Puppy, B.L. Hart, L.A. Hart, Academic Press, 2023 Elsevier Inc.)

Das in der Grafik dargestellte Aggressionspotenzial ist der Mittelwert der Ausprägungen der aggressiven Verhaltensparameter (mit “A” gekennzeichnet).

2 Die Gesundheitsparameter Lebenserwartung, Anfälligkeit für Krankheiten, Anfälligkeit für Allergien, Auftreten von Erbkrankheiten und Anfälligkeit für Übergewicht wurden in Anlehnung an Veterinary Medical Guide to Dog and Cat Breeds, J.S. Bell, K.E. Cavanagh, L.P. Tilley, F.W.K. Smith, 2012 Tenton NewMedia erstellt.

Die Klassifizierung der Krankheitsanfälligkeit basiert auf der Anzahl und Häufigkeit von Krankheiten.

Basierend auf der durchschnittlichen Anzahl von Krankheiten pro Rasse wurde eine Einteilung in 10 Klassen vorgenommen. Rassen, bei denen 0-10 Krankheiten auftreten, werden der Klasse 1 zugeordnet, Rassen mit mehr als 90 Krankheiten der Klasse 10.

Abhängig von der Häufigkeit des Auftretens der Krankheiten wurde eine weitere Einteilung in 10 Klassen vorgenommen. Dazu wurden alle bekannten Häufigkeiten pro Rasse addiert und das Minimum (Summe aller Häufigkeiten, 1) berechnet. Daraus wurde eine Klasse zwischen 1 (Wert liegt zwischen 0-10%) und 10 (Wert liegt über 90%) gebildet.

Aus den beiden Klassen (Anzahl der Erkrankungen und Häufigkeit der Erkrankungen) ergibt sich die Gesamteinstufung der Krankheitsanfälligkeit als Maximum.

Die Einstufung der Erbkrankheiten erfolgt analog zur Einstufung der Krankheitsanfälligkeit.

Ebenso wurde die Anfälligkeit für Allergien bewertet. Bei keiner der untersuchten Rassen lag die Häufigkeit des Auftretens von Allergien über 25%. Daher wurde für die Ermittlung der Rangfolge eine Normierung auf 25% vorgenommen und analog zu den Krankheiten ein Rang in 10er Schritten vergeben. Die Einstufung erfolgte nach der Häufigkeit des Auftretens von Allergien, allergischer Dermatitis oder Atopie.

Für die Lebenserwartung wurde der Mittelwert gebildet und in ein 10er-Ranking übertragen, wobei ≤6 Jahre die Klasse 1 und ≥14,1 Jahre die Klasse 10 erhielt.

3 Die Einstufung hinsichtlich der Qualzuchtmerkmale erfolgt auf der Grundlage der Anzahl der Qualzuchtmerkmale, die in einer Rasse häufig auftreten. Dazu gehören das Merle-Gen, Wirbelsäulenverkrümmung, Chondrodysplasie, Dermoidzysten, Brachyzephalie, Nacktheit, idiopathische Muzinose, Riesenwuchs und Teacup-Größe. Rassen mit einem Qualzuchtmerkmal wurden in Klasse 4, Rassen mit 2 Merkmalen in Klasse 7 und Rassen mit 3 und mehr Merkmalen in Klasse 10 eingestuft. Als Quelle wurde https://www.bundestieraerztekammer.de/tierhalter/qualzuchten/ verwendet.

4 Die Haltungsparameter wurden The Complete Dog Breed Book, K. Dennis-Bryan, T. Morgan, 2014 Dorling Kindersley Limited entnommen. Analog wurde die dort vorgenommene Einteilung in 3 Stufen auf eine 10er Skala übertragen, wobei die Einteilungen niedrig, mittel und hoch den Klassen 3, 6 und 10 entsprechen. Unterschieden wird zwischen dem Aufwand für Erziehung und Auslauf sowie dem Pflegeaufwand.

5 Die Bewertung der Haltungskosten erfolgt unter Berücksichtigung der Größe des Hundes anhand der Parameter Fütterung (maximal 3 Punkte), Tierarztkosten aufgrund von Krankheitsanfälligkeit (maximal 4 Punkte), höhere Hundesteuer für Listenhunde (1 Punkt), erhöhter Pflegeaufwand (1 Punkt), Notwendigkeit des Besuchs einer Hundeschule aufgrund besonderer Verhaltensmerkmale (1 Punkt). Die Summe der vergebenen Punkte ergibt einen Wert zwischen 2 und 10 und spiegelt die Kostenintensität wider.


Fazit: Der Hovawart auf einen Blick

Der Hovawart ist ein großer, kräftiger Hund mit starker Persönlichkeit. Er beeindruckt durch seine Vielseitigkeit als Arbeitshund und treuer Familienhund. Sein ausgeprägter Schutztrieb, gepaart mit Intelligenz und Loyalität, machen ihn zu einem hervorragenden Wachhund, der dennoch im familiären Umfeld anhänglich und liebevoll ist.

Der Hovawart braucht viel Bewegung und geistige Auslastung sowie eine konsequente Erziehung. Bei richtiger Haltung und Pflege ist er ein gesunder und langlebiger Begleiter. Aufgrund seiner Bedürfnisse ist er für Anfänger:innen weniger geeignet, aber für erfahrene Halter:innen eine bereichernde Rasse.

Der Hovawart ist ein großer Hund mit einem Gewicht zwischen 29 und 41 kg, wobei die Hündinnen in der Regel kleiner sind als die Rüden. Der Hovawart hat ein mittellanges, dichtes und wetterfestes Fell. Die Fellstruktur ist glatt bis leicht gewellt. Die Fellfarbe variiert von Schwarz über Golden bis Schwarz-Gold. Die Augen sind mittelgroß, oval und ausdrucksvoll. Die Ohren sind mittelgroß, seitlich am Kopf angesetzt und weich. Der Körper des Hovawarts ist gut proportioniert mit geradem Rücken, kräftigen Lenden und tiefer Brust. Die Rute ist mittellang bis lang und wird oft in einem leichten Bogen getragen.

Der Hovawart ist für sein ausgeglichenes und freundliches Wesen bekannt. Die Hunde sind im Allgemeinen freundlich zu Menschen und anderen Tieren. Sie kommen besonders gut mit Kindern aus und genießen die Interaktion innerhalb der Familie. Hovawarte sind sehr intelligent und lernen schnell, sie können aber auch ein gewisses Maß an Unabhängigkeit zeigen. Hovawarte haben ein hohes Energieniveau und brauchen regelmäßige Bewegung. Die Rasse hat außerdem einen natürlichen Beschützerinstinkt.

Der Hovawart gilt als robuste Rasse. Seine Lebenserwartung liegt mit 10 bis 14 Jahren im Vergleich zu anderen Hunderassen im mittleren Bereich. Hovawarte können Träger von Erbkrankheiten wie Hüftgelenksdysplasie (HD), Hypothyreose, Augen- und Herzerkrankungen sein. Der confidu Diagnose Finder kann bei akuten Gesundheitsproblemen helfen, die Ursache zu finden und wirksame Maßnahmen zu ergreifen.

Hovawarte brauchen mäßig viel Pflege. Das Fell des Hovawarts ist mittellang und dicht und erfordert regelmäßige Pflege. Die Zähne sollten regelmäßig geputzt werden, um Zahnstein und Mundgeruch zu vermeiden. Da Hovawarte Schlappohren haben, sind sie anfälliger für Ohrenprobleme. Die Ohren sollten wöchentlich kontrolliert und bei Bedarf vorsichtig gereinigt werden. Die Krallen sollten wöchentlich auf ihre richtige Länge kontrolliert werden. Zu lange Krallen müssen vorsichtig gekürzt werden, um Verletzungen zu vermeiden.

Es wird empfohlen, eine Tierkrankenversicherung für den Hovawart abzuschließen, um eine optimale tierärztliche Versorgung zu gewährleisten, da die Kosten für die Tiergesundheit kontinuierlich steigen. Je nach Tarif können Vorsorgemaßnahmen, Untersuchungen, Behandlungen und Operationen von der Versicherung übernommen werden. Besonders für aktive Hunderassen und solche, die zu bestimmten Krankheiten neigen, ist eine Basis-Tierkrankenversicherung mit OP-Schutz zu empfehlen.

Neben der Tierkrankenversicherung ist es auch wichtig, dass jeder Hovawart eine Hundehaftpflichtversicherung hat, da Hundehaltende für Schäden, die ihr Hund verursacht, haften.