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Lexikon der Hunderassen

Entdecke die Vielfalt der Hunderassen und erfahre alles über Charakter, Aussehen und Geschichte. Hol dir Tipps zur Erziehung, Ernährung und Pflege deines Hundes und wie du ihn vor Krankheiten schützen kannst.

Ob du schon einen Hund hast oder noch auf der Suche bist, hier findest du alle Informationen, die du brauchst.

Bullmastiff

Bullmastiff

Liebevoller, loyaler Wachhund aus Großbritannien

Rasseprofil:

Körpergröße: 61 - 69 cm

Gewicht: 45 - 59 kg

Farbe: Fawn, Rot, Gestromt

Fell: kurz, dicht

Charakter: sanftmütig, selbstbewusst, mutig, intelligent, eigensinnig

Anspruch an Haltung: hoch (konsequente Erziehung, Familienhund für größere Kinder)

Lebenserwartung: 7 - 9 Jahre

FCI-Gruppe 2, Pinscher und Schnauzer, Molossoide und Schweizer Sennenhunde

Herkunft: England (Großbritannien)

Titelbild: Sbolotova | Shutterstock

Dieses Netzdiagramm gibt dir einen Überblick über die Eigenschaften des Bullmastiffs. Je weiter der jeweilige Punkt vom Zentrum entfernt ist, desto stärker ist die Eigenschaft ausgeprägt¹’²’⁴’⁵. Der Bullmastiff ist z.B. teuer im Unterhalt und neigt wenig zu Allergien.

 Der Bullmastiff ist eine imposante, große Hunderasse, die sich durch ihre Ruhe, Loyalität und ihren Beschützerinstinkt auszeichnet. Ursprünglich für das Aufspüren und Verfolgen von Wilderern gezüchtet, zeigt der Bullmastiff oft einen ausgeprägten Wach- und Beschützerinstinkt gegenüber seiner Familie. Trotz seiner beeindruckenden Größe ist er im Allgemeinen sanftmütig und freundlich, besonders gegenüber Kindern.

Der Bullmastiff kann ein ausgezeichneter Familienhund sein, wenn er früh und konsequent erzogen und sozialisiert wird. Er braucht ausreichend Auslauf, ist aber aufgrund seiner Ruhe und Gelassenheit auch für ein Leben in einem überschaubaren Haushalt geeignet. Die Pflege seines kurzen Fells ist relativ einfach, aber seine Gesundheit sollte sorgfältig überwacht werden, da große Rassen anfällig für bestimmte Gesundheitsprobleme sein können.

Es ist wichtig zu betonen, dass die Verantwortung, die mit der Haltung eines Bullmastiffs einhergeht, nicht unterschätzt werden sollte. Richtige Erziehung, Pflege und Aufmerksamkeit sind entscheidend, damit der Bullmastiff ein gut angepasstes und glückliches Familienmitglied wird. Potenzielle Besitzer:innen sollten sorgfältig abwägen, ob sie in der Lage sind, die Bedürfnisse dieser Rasse zu erfüllen, bevor sie sich für einen Bullmastiff entscheiden.

Bullmastiffs sind große Hunde mit kurzem Fell und Schlappohren.

Bild: Lifestyle Farmer | Pexels

Aussehen: Wie sieht ein Bullmastiff aus?

Der Bullmastiff ist eine große Hunderasse mit einem Gewicht von 45 bis 59 kg, wobei die Rüden größer und kräftiger sind als die Hündinnen. Das kurze, sehr dichte Haarkleid ist in den Farben Fawn, Rot und Gestromt zulässig. Nur ein sehr kleiner weißer Fleck auf der Brust ist akzeptabel.

Bullmastiff mit den für die Rasse typischen Schlappohren und kurzer Schnauze.

Bild: Saeed Khokhar | Pexels

Im Vergleich zum Englischen Mastiff ist der Bullmastiff kleiner und kompakter, sein Kopf ähnelt eher dem einer Bulldogge. Der wachsame und kräftige Hund ist etwa so lang wie hoch. Der Schädel ist groß, die Stirn bei Aufmerksamkeit gut gerunzelt. Die Augen sind mittelgroß und von dunkler Farbe. Die Ohren sind dreieckig, hoch gesetzt und eng am Kopf anliegend. Die Schnauze ist tief und breit und von dunkler Farbe. Die Nase ist schwarz und groß, die Lefzen sind mäßig hängend. Der Hals ist mäßig lang und gewölbt, mit gut entwickelter Muskulatur. Die obere Linie ist gerade, der Brustkorb ist breit und tief mit gut gewölbten Rippen. Die Rute ist hoch angesetzt, verjüngt sich zum Sprunggelenk hin und ist gerade oder leicht gebogen. Die Gliedmaßen sind kräftig und gerade, die Pfoten mittelgroß mit gut gewölbten Zehen, schwarzen Krallen und dicken Ballen. Der Bullmastiff bewegt sich mit einem raumgreifenden, weichen Schritt.

Welche Beißkraft hat ein Bullmastiff?

Die Beißkraft eines Bullmastiffs hängt wie bei jedem Hund von seiner Anatomie und Muskelkraft ab. Genaue Werte für den Bullmastiff gibt es nicht, wohl aber für ähnlich gebaute Hunde. Die durchschnittliche Beißkraft einer ausgewachsenen Deutschen Dogge wird beispielsweise auf 238 PSI (Pfund pro Quadratzoll) geschätzt und ist damit durchschnittlich. Beachte jedoch, dass die Beißkraft eines Hundes nicht unbedingt mit seiner Aggressivität oder Gefährlichkeit korreliert.

Im Durchschnitt haben Hunde eine Beißkraft von 230 bis 250 PSI. Ein Mensch hat im Vergleich dazu eine Beißkraft von etwa 120 bis 140 PSI, während ein Krokodil mit etwa 3700 PSI zubeißen kann. Der Hund mit der stärksten Beißkraft ist der Kangal mit 743 PSI.

Wie stark haaren Bullmastiffs?

Bullmastiffs haben ein kurzes, glattes Haarkleid und neigen dazu, nur mäßig zu haaren. Trotzdem sollten sie regelmäßig gebürstet werden, um lose Haare zu entfernen.

Charakter und Verhalten: Wie ist das Wesen des Bullmastiffs?

Als Eigenschaften werden dem Bullmastiff u.a. Sanftmut, Selbstbewusstsein, Mut, Empfindlichkeit gegenüber extremen Temperaturen und Intelligenz zugeschrieben. Einige Bullmastiffs sind etwas überfürsorglich und können sich dem Gehorsamstraining widersetzen. Fremden gegenüber sind sie sehr distanziert, daher ist eine frühe Sozialisierung und Gehorsamkeitserziehung wichtig.

Bullmastiffs brauchen wenig bis mäßig Bewegung, eignen sich gut für Stadt und Land, sind mäßig scheu und neigen stark zum Sabbern und Schnarchen. Ein guter Hund für erfahrene Hundeführer:innen.

Verhaltensprofil des Bullmastiffs

In neueren Studienᶜ wurde das Verhaltensprofil (siehe Grafik) des Bullmastiffs im Vergleich zu anderen Hunderassen erstellt. Es zeigt, dass der Bullmastiff nach wie vor ein aggressives Profil hat, wobei die Aggression gegenüber der Familie im 9. Dezil liegt. Aggression gegenüber anderen Hunden und Revierverteidigung sind etwas abgeschwächt. Das Schnappen liegt im mittleren Bereich, während das Bedürfnis nach Zuwendung unter dem mittleren Bereich liegt.

Die Rasse eignet sich nicht unbedingt für Familien mit kleinen Kindern und deren Freunden, vor allem nicht angesichts ihrer Größe. Im Wesentlichen wird der gut erzogene Bullmastiff in deinem Haus Besucher:innen untersuchen und vielleicht die Eindringlinge mit seinem Körper abwehren, wobei er seine Größe nutzt, um seine „Bewachung“ auszuführen.

Charakter und Verhalten: Wie ist das Wesen des Cavalier King Charles Spaniels?

Der Cavalier King Charles Spaniel ist ein anhänglicher, intelligenter, verspielter und freundlicher Hund. Er braucht eine Umgebung mit viel Menschenkontakt. Cavalier King Charles Spaniels lieben die Gesellschaft von Kindern und anderen Haustieren. Sie sind aktiv und brauchen durchschnittlich viel Bewegung. Trotz seiner handlichen Größe besitzt er noch den Jagdtrieb des Spaniels, doch dieser ist durch konsequente Erziehung in der Regel gut beherrschbar. Sie haaren mäßig stark und müssen regelmäßig gepflegt werden. Die Pfoten sollten getrimmt werden, um Verfilzungen zu vermeiden. Sie sind als perfekte Schoßhunde bekannt. Wie viele kleine Hunde sind sie Alarmkläffer, bellen also viel, wenn sie Gefahr wittern.

Verhaltensprofil des Cavalier King Charles Spaniels

In neueren Studienᶜ wurde das Verhaltensprofil (siehe Grafik) des Cavalier King Charles Spaniels im Vergleich zu anderen Hunderassen erstellt. Es zeigt einige problematische, aber auch viele angenehme Verhaltensweisen auf. Der Cavalier kann zum Schnappen neigen, weshalb Kinder davon abgehalten werden sollten, sich auf den Hund zu stürzen und ihn zu umarmen. Andere aggressive Verhaltensweisen sind nicht sehr ausgeprägt. Der CKCS zeigt häufig sowohl wachsames als auch übermäßiges Bellen. Was ihn hingegen auszeichnet ist, dass das Bedürfnis nach Zuwendung groß ist und die Aktivität und Reaktion auf Reize durchschnittlich sind. Der Cavalier ist mäßig trainierbar.

Dieses Netzdiagramm gibt dir einen Überblick über das Verhalten des Bullmastiffs. Je weiter der jeweilige Punkt vom Zentrum entfernt ist, desto stärker ist das Verhalten ausgeprägtᶜ. Der Bullmastiff hat z.B. ein mäßiges Bedürfnis nach Zuwendung und ist häufig aggressiv gegen Hunde und Familienmitglieder.

Welches Verhalten ist beim Bullmastiff stark ausgeprägt?

•        aggressiv gegen Familie

•        aggressiv gegen Hunde

•        Trainierbarkeit

Welches Verhalten ist beim Bullmastiff gering ausgeprägt?

•        Aktivität & Reaktion auf Reize

•        übermäßiges Bellen

•        Bedürfnis nach Zuwendung

Ist der Bullmastiff ein Kläffer?

Nein, Bullmastiffs sind im Allgemeinen keine übermäßig bellenden Hunde. Sie werden oft als ruhig, gelassen und zurückhaltend beschrieben. Diese Rasse wurde ursprünglich als Wachhund eingesetzt und ist von Natur aus wachsam und selbstbewusst. Bullmastiffs sind nicht dafür bekannt, wegen jeder Kleinigkeit Lärm zu machen, aber sie können bellen, wenn sie etwas Ungewöhnliches oder Verdächtiges wahrnehmen.

Ist der Bullmastiff ein guter Wachhund?

Ja, der Bullmastiff wird als ausgezeichneter Wachhund angesehen. Diese Rasse wurde u.a. zum Schutz von Grundstücken gezüchtet und verfügt über natürliche Instinkte, die ihn zu einem effektiven Wachhund machen. Bullmastiffs sind im Allgemeinen wachsam, selbstbewusst und territorial. Sie haben eine imposante Erscheinung, die allein schon abschreckend wirken kann.

Die Kraft und das Gewicht eines Bullmastiffs, kombiniert mit seiner Entschlossenheit und seinem Beschützerinstinkt, machen ihn zu einem potentiell wirksamen Abschreckungsmittel gegen Eindringlinge. Sie sind dafür bekannt, dass sie ihre Familie und ihr Heim beschützen.

Ist ein Bullmastiff gefährlich?

Ein Bullmastiff kann, wie jede große Hunderasse, potenziell gefährlich sein, wenn er nicht angemessen trainiert, sozialisiert und beaufsichtigt wird. Die Gefährlichkeit eines Hundes hängt nicht nur von seiner Rasse ab, sondern auch von seiner individuellen Persönlichkeit, seiner Erziehung, seiner Umgebung und der Art und Weise, wie er mit Menschen und anderen Tieren umgeht.

Warum sabbern Bullmastiffs?

Sabbern ist ein normales Verhalten bei Bullmastiffs und kann verschiedene Ursachen haben. Zum einen sabbert er aufgrund seiner Anatomie mehr als andere Hunderassen. Bullmastiff haben eine kurze Schnauze und eine tiefe Brust, was dazu führen kann, dass sie beim Atmen und Schlucken mehr Luft und Speichel aufnehmen als andere Hunde.

Außerdem haben Bullmastiff relativ große und fleischige Lefzen, die dazu neigen, Speichel zu sammeln und überzulaufen, insbesondere wenn sie trinken oder fressen. Die Lefzen sind auch wichtig für die Kühlung des Körpers bei warmem Wetter, da sie helfen, Wasser aufzunehmen und auf der Hautoberfläche zu verteilen, um die Körpertemperatur zu senken.

Bullmastiff sabbern auch vermehrt, wenn sie aufgeregt oder glücklich sind. Wenn ein Bullmastiff z.B. einen geliebten Menschen sieht oder etwas Leckeres erwartet, kann dies dazu führen, dass er mehr Speichel produziert und sabbert.

In einigen Fällen kann das Sabbern jedoch auch ein Anzeichen für gesundheitliche Probleme sein. Bullmastiffs sind anfällig für Zahn- und Zahnfleischprobleme, die sich auf den Speichelfluss auswirken können. Die Tierärzt:innen von confidu können helfen, gesundheitliche Probleme zu erkennen und geeignete Behandlungen vorzuschlagen, wenn das Sabbern ein Problem darstellt.

Der Bullmastiff wurde ursprünglich gezüchtet, um Wilderer aufzuspüren und festzuhalten.

Bild: Manfred Antranias Zimmer | Pixabay

Geschichte: Ursprung des Bullmastiffs

Es handelt sich bei dem Bullmastiff um eine Rasse, die für eine Aufgabe gezüchtet wurde, wobei dem Aussehen praktisch keine Bedeutung beigemessen wird. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts hatten in England privilegierte Personen mit großen Ländereien und Wildgehegen Wildhüter, die dafür verantwortlich waren, Wilderer fernzuhalten. Mit der Zeit wurde es für die Wildhüter immer schwieriger, die Reservate vor Wilderern zu schützen. Die Wildhüter wandten sich an den größten Beschützer, den die Natur dem Menschen je geschenkt hat - den Hund.

Die Wildhüter brauchten einen Hund, der Eindringlinge lautlos aufspüren, kurze Strecken schnell zurücklegen und Wilderer aufspüren konnte, ohne sie zu zerfleischen. Die ursprüngliche Bulldogge mit ihrem Ruf, wild zu sein, vor allem in der in der Arena bei der Bullen- und Bärenhetze, war nicht groß genug. Der große Mastiff, ein Nachfahre der Herdenschutzhunde, die die römischen Invasoren nach England gebracht hatten, war zwar kräftig, aber nicht aggressiv und schnell genug für die Arbeit mit den Wildhütern.

Aus der Kreuzung von Mastiff und Bulldogge entstand der Bullmastiff, der sich bei den Wildhütern großer Beliebtheit erfreute. Diese Rasse war in der Lage, Dickicht und dichtes Unterholz zu durchqueren. Diese Arbeitshunde hatten die Aufgabe, die Hunde des Wilderers zu töten, den Wilderer niederzuringen und ihn bis zum Eintreffen des Wildhüters festzuhalten. Der einzige Nachteil des Einsatzes der Hunde bestand darin, dass sich entschlossene Wilderer gelegentlich eine Schießerei mit dem Wildhüter lieferten, anstatt sich fangen zu lassen und die Strafe des Bullmastiffs zu erleiden.

Mit dem Erfolg der Wildererhunde dauerte es nicht lange, bis die Wildhüter untereinander Wettbewerbe veranstalteten, bei denen der talentierteste Bullmastiff einen Wilderer in die Enge trieb und festhielt. Für diese Wettkämpfe, die auf freiem Feld stattfanden, wurden Bullmastiffs mit Maulkorb eingesetzt.

Nach dem Rückgang der Wilderei und der Erleichterung der Bewirtschaftung der großen Wildbestände blieb das Interesse am Bullmastiff als hervorragendem Wach- und Schutzhund bestehen. In dieser Zeit, in der die Rolle des Bullmastiffs in den Städten immer wichtiger wurde, legten die Züchter mehr Wert auf die Färbung und die Körperproportionen. Die vereinbarte Mischung dieser Rasse bestand aus 60 % Mastiff und 40 % Bulldogge. Der Hund sollte groß und quadratisch erscheinen, aber nicht so groß wie die Riesenrassen Deutsche Dogge und Bernhardiner.

Das Verhalten des Bullmastiffs, des alten Alptraums der Wilderer, wurde zusammen mit der Verfeinerung des Körperbaus abgeschwächt. Ein kurzes Fell ist der pflegeleichte „Wash-and-Tear“-Typ. Die verkürzte, bulldoggenartige Schnauze bedeutet, dass sie nicht so leicht hecheln und bei warmem Wetter überhitzen, besonders wenn sie trainiert werden.

Bullmastiff an der Leine.

Bild: Saeed Khokhar | Pexels

Haltung: Welche Ansprüche hat der Bullmastiff?

Zubehör: Was braucht der Bullmastiff?

Wenn man sich einen Hund anschafft, braucht man auch Zubehör, um ihn zu pflegen, zu beschäftigen und mit ihm spazieren zu gehen. Hier einige Empfehlungen:

•        Futternapf und Wassernapf: Als Faustregel gilt: Die Größe des Hundes bestimmt die Größe des Napfes. Kleine Hunde benötigen einen kleineren Napf als große Hunde. Die Näpfe sollten rutschfest und stabil sein. Näpfe aus Keramik oder Glas sind ideal, sie sind leicht zu reinigen und geschmacksneutral. Auch Edelstahl ist ein gutes und bruchsicheres Material, hat aber einen Eigengeschmack, den manche Hunde nicht mögen. Verzichte auf Futternäpfe aus Kunststoff. Diese sind meist nicht rutschfest und können ungesunde Weichmacher enthalten. Außerdem entstehen mit der Zeit Kratzer und Risse, in denen sich Bakterien ansiedeln können.

•        Futter: Ob Welpe oder älterer Hund - er braucht das richtige Futter. Je nach Alter, Größe, Rasse, körperlicher Verfassung und Vorerkrankungen benötigt er unterschiedliche Nährstoffe. Lies die Deklaration des Futters genau, bevor du dich für eine Sorte entscheidest.

•        Hundebett und Körbchen: Hunde schlafen viel, etwa 12 bis 14 Stunden täglich, Welpen sogar bis zu 20 Stunden. Damit sie sich dabei gut erholen können, brauchen sie ein geeignetes Hundebett oder Körbchen. Ein Hundekörbchen ist ungepolstert und sollte z.B. mit einer Decke und Kissen ausgestattet sein, um Druckstellen zu vermeiden. Ein Hundebett ist bereits gepolstert, z.B. mit Schaumstoff oder Mikroperlen. Auch die Größe ist für einen erholsamen Schlaf wichtig. Achte darauf, dass dein Hund sich in alle Richtungen bewegen kann und beim Hinlegen noch ca. 30 cm Platz bis zu den Rändern hat. Wo du den Schlafplatz am besten platzierst, erfährst du im Artikel Entspannung pur – der richtige Ruheplatz für deinen Hund.

•        Halsband und Geschirr: Um mit dem Hund sicher spazieren gehen zu können, muss er an der Leine geführt werden. Je nach Alter, Aktivität und Rasse eignet sich dafür ein Halsband oder ein Geschirr. Ein Geschirr verteilt den Druck gleichmäßiger als ein Halsband, was z.B. beim Erlernen der Leinenführigkeit hilfreich ist. Achte bei Welpen darauf, dass Halsband und Geschirr mitwachsen können oder ersetze sie regelmäßig, bevor sie beginnen, in die Haut einzuschneiden. Im Artikel Halsband oder Geschirr | Die ewige Frage erfährst du, wie du die richtige Größe für deinen Hund auswählst. Für die kalte Jahreszeit und Spaziergänge im Dunkeln sind Reflektoren an Leine und Halsband oder Leuchthalsbänder ideal.

•        Leine: Es gibt verschiedene Arten von Leinen, z.B. Standardleinen, Rollleinen und Schleppleinen. Für das Leinenführigkeitstraining ist eine Standardleine am besten geeignet. Generell sollte eine Leine aus einem robusten und bissfesten Material bestehen.

•        Kotbeutel: Kotbeutel sollten beim gemeinsamen Spaziergang nicht vergessen werden. Jede:r Hundebesitzer:in steht in der Verantwortung, die Hinterlassenschaften des Vierbeiners zu entsorgen. Werden sie auf öffentlichen Flächen nicht beseitigt, drohen je nach Bundesland Bußgelder von bis zu 150 Euro. Außerdem ist Hundekot umweltschädlich und eine Ansteckungsquelle für andere Hunde.

•        Maulkorb: In öffentlichen Verkehrsmitteln ist das Tragen eines Maulkorbs meist Pflicht. Darüber hinaus ist es ratsam, immer einen Maulkorb dabei zu haben, um ihn im Bedarfsfall anlegen zu können. Trainiere dies regelmäßig mit deinem Hund, auch wenn der Maulkorb nur selten gebraucht wird.

•        Spielzeug: Damit sich dein Hund nicht langweilt, sollte er Hundespielzeug haben. Es regt die Sinne und kognitiven Fähigkeiten an, trainiert, macht Spaß und dient zum Kuscheln und Knabbern. Billiges Plastikspielzeug, das schnell kaputt geht, sollte vermieden werden. Sinnvoll sind stattdessen stabile Wurfspielzeuge, Seile und sorgfältig genähte Kuscheltiere.

•        Pflegehandschuh und Hundebürste: Wie aufwändig die Fellpflege ist, hängt stark von der Rasse ab. Bei kurzhaarigen Hunden wie dem Bullmastiff reicht oft ein Pflegehandschuh, um lose Haare zu entfernen und Verfilzungen zu vermeiden. Hat sich der Hund in einer Pfütze gesuhlt oder in etwas Stinkendem gewälzt, hilft eine Dusche mit einem milden Hundeshampoo.

•        Flohkamm und Zeckenhaken: Zur Kontrolle auf Flohbefall ist ein feiner Flohkamm hilfreich. Zum Entfernen von Zecken empfiehlt sich ein Zeckenhaken.

•        Zahnputzutensilien: Um Zahnbelag sowie Zahn- und Zahnfleischerkrankungen vorzubeugen, solltest du deinem Hund täglich die Zähne putzen. Dazu benötigst du eine Zahnbürste oder einen Fingerling in entsprechender Größe und eine für Hunde geeignete Zahnpasta. Kauspielzeug und Kauartikel befriedigen zwar das Kaubedürfnis, reinigen aber alleine nicht ausreichend.

•        Transportbox: Wer seinen Hund im Auto oder Flugzeug mitnehmen möchte, braucht eine Hundetransportbox, die ihn sichert. Sie sollte stabil sein und die richtige Größe für den Hund haben. Befestige die Transportbox gut im Auto, damit sie auch bei einer Vollbremsung nicht verrutschen kann.

Wie viel Auslauf braucht ein Bullmastiff?

Obwohl Bullmastiffs große Hunde sind, neigen sie nicht dazu, übermäßig aktiv zu sein. Dennoch benötigen sie regelmäßige Bewegung, um ihre Gesundheit und Fitness zu fördern. Der genaue Auslauf kann von Hund zu Hund variieren, da Faktoren wie Alter, Gesundheitszustand und Persönlichkeit berücksichtigt werden müssen.

Im Allgemeinen wird empfohlen, dass Bullmastiffs täglich mindestens 60 Minuten bewegt werden, am besten zu festen Zeiten. Spaziergänge, Spielen im Garten und kontrolliertes Toben können gute Möglichkeiten sein, den Bullmastiff zu beschäftigen und ihm die nötige Bewegung zu geben.

Neben der körperlichen Betätigung brauchen Bullmastiffs auch geistige Anregung. Intelligentes Spielzeug, Gehorsamsübungen, Clickertraining, Hundesport, (Futter-)Suchspiele und andere geistige Herausforderungen können dazu beitragen, sie geistig aktiv und zufrieden zu halten.

Kann man einen Bullmastiff alleine lassen?

Ja, ein Bullmastiff kann alleine zu Hause bleiben. Wie lange ein Bullmastiff jedoch allein gelassen werden kann, hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich des Alters des Hundes, seiner Erziehung, seiner Gewohnheiten und seiner persönlichen Bedürfnisse. Im Allgemeinen sind Bullmastiffs dafür bekannt, dass sie gut allein bleiben können, wenn sie entsprechend darauf vorbereitet werden.

Hier einige allgemeine Richtlinien:

•        Welpen: Welpen können normalerweise nicht so lange allein gelassen werden wie ältere Hunde. Ein Welpe kann vielleicht nur 2-3 Stunden allein bleiben, bevor er Aufmerksamkeit, Futter und die Möglichkeit zum Auslauf braucht.

•        ausgewachsene Bullmastiffs: Ausgewachsene Bullmastiffs können in der Regel länger allein gelassen werden, oft bis zu 6-8 Stunden, vorausgesetzt, sie wurden vorher ausreichend bewegt und geistig stimuliert.

Es ist wichtig zu wissen, dass Bullmastiffs soziale Hunde sind und die Gesellschaft ihrer Familie genießen. Wenn sie zu lange allein gelassen werden, können sie sich einsam fühlen, was zu Langeweile und möglicherweise zu zerstörerischem Verhalten führen kann.

Das Alleinbleiben sollte schrittweise trainiert werden, beginnend mit kurzen Abwesenheitszeiten und allmählich länger werdend. Es ist wichtig, dem Bullterrier einen sicheren und komfortablen Platz zur Verfügung zu stellen, an dem er sich wohl fühlt, z.B. einen separaten Raum oder eine Hundebox. Ausreichende Beschäftigung vor der Abwesenheit, wie z.B. Spaziergänge, Spielzeit und geistige Stimulation können ebenfalls dazu beitragen, dass der Bullterrier ruhig bleibt, wenn er allein ist.

Ausgaben: Wie viel kostet ein Bullmastiff?

Die Kosten für einen Bullmastiff können je nach Rassestandard, Alter, Zucht und Standort variieren. Ein reinrassiger Bullmastiff aus einer seriösen Zucht kann zwischen 1.500 € und 3.000 € kosten. Alles zum Thema Zucht und Welpenauswahl erfährst du im Artikel Checkliste: Woran erkenne ich eine gute Hundezucht und gesunde Welpen?

Die Kosten für die Haltung eines Bullmastiffs sind hoch. Denn zusätzlich zum Kaufpreis gibt es viele weitere Ausgaben, die für die Haltung und Pflege des großen Hundes anfallen, wie z.B. Futter, Tierarztkosten, Hundetraining, Spielzeug und Zubehör. Ein weiterer Kostenfaktor sind die Hundesteuer und die Hundehaftpflichtversicherung. Es lohnt sich zusätzlich, frühzeitig eine Tierkrankenversicherung abzuschließen. Im Durchschnitt muss mit monatlichen Kosten von mindestens 350 € gerechnet werden.

Wie viel kostet die Hundesteuer für einen Bullmastiff?

Die Höhe der Hundesteuer hängt nicht direkt von der Hunderasse ab. Ein Bullmastiff kostet also nicht mehr oder weniger Hundesteuer als ein Cavalier King Charles Spaniel. Wie hoch die Hundesteuer für einen Bullmastiff in Deutschland ist, hängt von der Gemeinde ab, in der man wohnt. Entscheidend ist auch die Anzahl der Hunde im Haushalt. So ist in den meisten Städten die Hundesteuer für den ersten Hund niedriger als für weitere Vierbeiner.

Da in Deutschland jede Gemeinde die Höhe der Hundesteuer unabhängig vom Bund selbst festlegt, kann es selbst innerhalb eines Bundeslandes große regionale Unterschiede geben. Im Durchschnitt liegt die Hundesteuer zwischen 40 € und 190 €. Für sogenannte Kampf- und Listenhunde wird in den meisten Gemeinden in Deutschland eine höhere Hundesteuer festgesetzt, meist zwischen 120 € und 250 €.

Bullmastiffs werden in einigen Bundesländern als gefährliche Rasse eingestuft.

Bild: Alina Skazka | Pexels

Für wen ist ein Bullmastiff geeignet?

Wenn du einen Hund bei dir aufnehmen möchtest, steht am Anfang immer die Frage, welche Hunderasse zu dir passt. Der Hund sollte zu deinen Gewohnheiten, Fähigkeiten und deiner Lebenssituation passen. Außerdem empfehlen wir, eine robuste und gesunde Rasse zu wählen, die nicht anfällig für Krankheiten ist. Gesundheit geht vor Schönheit.

Ist ein Bullmastiff ein Listenhund?

Die Haltung von Bullmastiffs in Deutschland ist generell erlaubt und die Rasse gilt nicht generell als Listenhund. Jedoch in den Bundesländern Berlin, Bayern, Hamburg, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen ist die Haltung von Bullmastiffs mit Auflagen verbunden. Informiere dich daher über die lokalen Vorschriften, wenn du einen Bullmastiff halten möchtest.

•        Regelungen zu Kampfhunden in Baden-Württemberg

•        Regelungen zu Kampfhunden in Bayern

•        Regelungen zu Kampfhunden in Berlin

•        Regelungen zu Kampfhunden in Hamburg

•        Regelungen zu Kampfhunden in Nordrhein-Westfalen

Ist ein Bullmastiff ein Anfängerhund?

Nein, ein Bullmastiff ist aufgrund seiner Größe, seiner Kraft und seiner besonderen Bedürfnisse nicht die ideale Wahl für einen Hundeanfänger:innen. Die Rasse erfordert eine sorgfältige Erziehung und Sozialisierung, um sicherzustellen, dass er sich zu einem gut angepassten Familienmitglied entwickelt.

Hier sind einige Aspekte, die zu beachten sind:

•        Größe und Stärke: Bullmastiffs sind große, kräftige Hunde. Ein ausgewachsener Bullmastiff kann leicht über 60 kg wiegen. Um einen solchen Hund unter Kontrolle zu halten, bedarf es körperlicher Stärke und einer guten Führung.

•        Erziehung: Bullmastiffs sind intelligente Hunde, können aber auch dickköpfig sein. Eine konsequente, positive Erziehung ist wichtig, um unerwünschtes Verhalten zu vermeiden und eine gute Bindung zum Hund aufzubauen.

•        Sozialisierung: Bullmastiffs neigen zu Territorialverhalten und können Fremden gegenüber zurückhaltend sein. Eine frühzeitige und kontinuierliche Sozialisierung ist wichtig, um sicherzustellen, dass der Hund gut mit verschiedenen Menschen, Tieren und Umgebungen zurechtkommt.

•        Gesundheitsvorsorge: Aufgrund seiner Größe ist der Bullmastiff anfällig für bestimmte Gesundheitsprobleme. Regelmäßige tierärztliche Untersuchungen, ausreichende Bewegung und eine gesunde Ernährung sind wichtig, um die Gesundheit des Hundes zu erhalten.

Wenn du zum ersten Mal einen Hund erziehst, kann es hilfreich sein, dich für eine Rasse zu entscheiden, die als anfängerfreundlich bekannt ist und weniger spezifische Anforderungen stellt. Geeignet sind z.B. Malteser, Labrador Retriever oder Pudel. Es ist wichtig, dass du dir vorher gut überlegst, ob Sie die Zeit, Energie und Ressourcen hast, um den Bedürfnissen eines Bullmastiffs gerecht zu werden. Auch die Hilfe von erfahrenen Hundetrainer:innen kann bei der Erziehung und Sozialisierung eines Bullmastiffs hilfreich sein.

Ist der Bullmastiff ein Familienhund?

Ja, der Bullmastiff kann ein ausgezeichneter Familienhund für Familien mit größeren Kindern sein, wenn er richtig erzogen, sozialisiert und gut gehalten wird. Bullmastiffs sind in der Regel loyal, anhänglich und beschützend, was sie zu guten Familienhunden macht. Hier sind einige Punkte zu beachten:

•        Loyalität und Beschützerinstinkt: Bullmastiffs haben oft einen starken Beschützerinstinkt und sind ihrer Familie gegenüber loyal. Sie können ausgezeichnete Wachhunde sein und sind bereit, ihre Familie zu verteidigen.

•        Sanftmut: Obwohl sie groß und kräftig sind, sind Bullmastiffs im Allgemeinen sanft und gutmütig. Sie verstehen sich gut mit Kindern und sind in der Regel ruhig und geduldig. Trotzdem sollte man besonders auf kleine Kinder achten und den Bullmastiff nie unbeaufsichtigt mit ihnen lassen.

•        Sozialisierung: Eine frühe und kontinuierliche Sozialisierung ist wichtig, damit der Bullmastiff gut mit anderen Haustieren, Menschen und verschiedenen Situationen zurechtkommt. Dies ist besonders wichtig, da Bullmastiffs einen angeborenen Beschützerinstinkt haben und eine angemessene Präsentation wichtig ist.

•        Bewegung: Bullmastiffs brauchen ausreichend Bewegung, um gesund und ausgeglichen zu bleiben. Spaziergänge, Spielen im Garten und andere Aktivitäten sind wichtig, um ihre Energie zu kanalisieren.

•        Erziehung: Eine positive und konsequente Erziehung ist entscheidend für einen gut angepassten Bullmastiff. Beginnen Sie früh mit der Erziehung und stelle klare Regeln auf, um unerwünschtes Verhalten zu vermeiden.

Es ist wichtig zu wissen, dass die Wahl eines Hundes, auch eines Bullmastiffs, gut überlegt sein sollte. Diese Hunde erfordern Engagement, Zeit und Ressourcen von ihren Besitzer:innen. Wenn du sicherstellen kannst, dass du die Bedürfnisse eines Bullmastiffs erfüllen kannst, kann er eine liebevolle und beschützende Ergänzung für Ihre Familie sein.

Sind Bullmastiffs für Allergiker geeignet?

Nein, Bullmastiffs sind nicht als hypoallergene Rasse bekannt. Sie haben ein kurzes, dichtes Fell und können daher Haare und Hautschuppen in ihrer Umgebung verteilen, was für Allergiker problematisch ist. Als hypoallergene Rassen gelten hingegen jene mit lockigem Fell, wie Pudel, Portugiesischer Wasserhund, Labradoodle, Goldendoodle, Havaneser und Malteser, da weniger Haare in die Umwelt gelangen.

Auslöser einer Hundeallergie sind aber nicht die Hundehaare, sondern Eiweißverbindungen, die durch Speichel, Urin und Hautdrüsen freigesetzt werden und an Fell und Hautschuppen haften bleiben. Sie werden von allen Hunden abgesondert, deshalb gibt es keine Hunderasse, die völlig hypoallergen ist. Im Zweifelsfall solltest du einen Allergietest durchführen lassen, bevor du dir einen Hund ins Haus holst. Dazu kannst du in der Arztpraxis einen Test machen lassen, für den du einige Hundehaare des ausgewählten Hundes benötigst.

Bullmastiffs sind mit Belohnung gut erzieh- und trainierbar.

Bild: Julissa Helmuth | Pexels

Erziehung: Wie erzieht man einen Bullmastiff?

Wie bei allen Hunderassen ist auch beim Bullmastiff die Erziehung ein wichtiger Teil der Haltung und Pflege des Hundes. Hier sind einige Tipps für die Erziehung eines Bullmastiffs:

•        früh beginnen: Beginne so früh wie möglich mit der Erziehung deines Bullmastiffs. Die meisten Bullmastiffs sind intelligent und lernwillig, aber sie können auch dickköpfig sein, wenn sie nicht früh genug trainiert werden.

•        positive Verstärkung: Belohne gutes Verhalten mit positiver Verstärkung wie Leckerlis und Lob. Vermeide jedoch körperliche Bestrafung oder Schreien, da dies Angst oder Aggression auslösen kann.

•        Konsequenz: Sei konsequent in deinem Training und in deinen Erwartungen an deinen Bullmastiff. Stelle sicher, dass alle Familienmitglieder die gleichen Regeln und Kommandos verwenden, um Verwirrung zu vermeiden.

•        Sozialisierung: Sozialisiere deinen Bullmastiff frühzeitig mit anderen Hunden und Menschen, um sicherzustellen, dass er freundlich und gutmütig ist.

•        übe die Grundkommandos: Bringe deinem Bullmastiff die Grundkommandos „Sitz“, „Platz“, „Bleib“ und „Komm“ bei. Diese Kommandos sind nicht nur für die Kontrolle deines Bullmastiffs wichtig, sondern können auch zur Sicherheit beitragen.

•        Geduld: Sei geduldig und gib deinem Bullmastiff Zeit zum Lernen. Hunde lernen in ihrem eigenen Tempo, und es kann einige Zeit dauern, bis dein Bullmastiff ein bestimmtes Verhalten beherrscht.

Es ist auch wichtig, deinem Bullmastiff genügend Bewegung und geistige Anregung zu geben, um seine Energie zu kanalisieren und Langeweile zu vermeiden. Eine gute Erziehung ist nicht nur für die Kontrolle deines Bullmastiffs wichtig, sondern auch für seine Sicherheit und das Zusammenleben in der Familie.

Warum kein Schnauzengriff?

Der Schnauzengriff ist eine umstrittene Methode der Hundeerziehung und -kontrolle und sollte nicht angewendet werden. Dabei wird die Schnauze des Hundes festgehalten, um ihn vorübergehend ruhig zu halten oder von einem unerwünschten Verhalten abzuhalten. Sie wird häufig bei Welpen angewendet, wenn diese anfangen zu beißen oder zu schnappen.

Die Anwendung des Schnauzengriffs ist für den Hund schmerzhaft und traumatisierend. Dies kann sich negativ auf das Vertrauen und die Bindung zwischen Hund und Halter:in auswirken. Der Schnauzengriff wird das Verhaltensproblem, das mit ihm geahndet werden soll, nicht lösen, sondern möglicherweise sogar verstärken. Denn gerade Welpen zeigen oft unerwünschtes Verhalten, wenn sie aufgeregt sind.

Benutze daher effektivere und gewaltfreie Trainingsmethoden, die auf positiver Verstärkung basieren und erwünschtes Verhalten fördern, anstatt auf körperliche Bestrafung zu setzen. Lerne, deinen Welpen zu lesen und beende das Spiel, bevor er sich aufregt. Wenn er unerwünschtes Verhalten zeigt oder sehr aufgeregt ist, kannst du deinem Welpen eine kurze Pause gönnen. Setze ihn dazu in einen Laufstall oder leine ihn kurz an einem Geschirr an, bis er sich beruhigt hat. Gib ihm dabei die Möglichkeit, mit Welpenspielzeug zu spielen oder an einer Kaustange zu knabbern. Bleib dabei in seiner Nähe, aber ignoriere ihn. Es gilt: Wenn ich ruhig und entspannt bin, kann auch mein Hund ruhig und entspannt sein. Wenn er sich beruhigt hat, wird er gelobt und darf wieder zu dir.

Es ist wichtig zu betonen, dass gewaltfreie Trainingsmethoden auf Vertrauen, Kommunikation und positiver Interaktion zwischen Hund und Halter:in basieren. Ein gut erzogener Hund ist das Ergebnis von Geduld, Konsequenz und klarer Kommunikation der Erwartungen. Eine positive und auf Belohnung basierende Erziehungsmethode führt zu einer gesunden und vertrauensvollen Beziehung zwischen Hund und Halter:in.

Ernährung: Was ist das beste Futter für Bullmastiffs?

Für ein langes Hundeleben ist eine artgerechte Ernährung von großer Bedeutung. Sie sollte ausgewogen und abwechslungsreich sein, damit der Bullmastiff verschiedene Futtersorten und Futtermittel kennenlernen kann. Wenn ein junger Bullmastiff frühzeitig viele verschiedene Futtersorten ausprobiert, wird er später weniger mäkelig sein. Es ist ratsam, keine gutgemeinten großen Futterrationen zu geben, da sie überschüssige Kalorien liefern. Auf der Verpackung von Hundefutter stehen in der Regel Fütterungsanweisungen mit Mengenangaben. Erwachsene Bullmastiffs sollten mindestens zwei Mahlzeiten pro Tag bekommen, während Junghunde deutlich mehr benötigen. Zusätzlich sollte ein Hund immer Zugang zu frischem Trinkwasser haben.

Vermeide Produkte mit minderwertigen Zutaten sowie Kekse und Leckerlis, die Farbstoffe, künstliche Aromen oder Geschmacksverstärker enthalten. Wenn du die Rationen selbst zubereitest, hast du Kontrolle über die Zusammensetzung und Qualität des Futters. Es ist jedoch wichtig, vorher den Bedarf des Hundes zu berechnen und Mineralpulver hinzuzufügen, um sicherzustellen, dass die Rationen bedarfsgerecht sind.

Kauartikel aus getrocknetem Fleisch, Pansen oder Ohren können das Kaubedürfnis stillen und bei der Zahnreinigung helfen. Sie sollten jedoch sparsam eingesetzt werden, da sie schwer verdaulich sind und Blähungen verursachen können. Beachte, dass jedes Leckerli und jeder Kauartikel Kalorien enthält. Im Zweifelsfall solltest du die Tagesration reduzieren, wenn der Hund viele Leckerlis oder Kauartikel bekommen hat.

Manche Hunde knabbern gerne kleine Stückchen Obst oder Gemüse als gesunden Snack. Karotten, Äpfel, Himbeeren, Blaubeeren, Melonen und Gurken sind einige Beispiele für gesunde Snacks, die Hunden schmecken können. Achte darauf, dass das Gemüse oder Obst für den Hund ungefährlich ist, dass es in kleine Stücke geschnitten und eventuell geschält ist und dass es in kleinen Mengen gefüttert wird.

Wachstumskurve und Gewichtsentwicklung von Bullmastiffs: Klicke auf das Bild und lade dir die Vorlage für Rüden und Hündinnen herunter.

Worauf muss man bei der Fütterung von Bullmastiff Welpen achten?

Als große Rasse sind Bullmastiffs anfällig für Gelenkerkrankungen. Wenn junge Bullmastiffs zu schnell wachsen, steigt das Risiko, dass sie früh im Leben an Verschleißerscheinungen und Schmerzen leiden, enorm. Sie sollten daher eher restriktiv gefüttert werden, damit sie nicht zu schnell wachsen. Bullmastiffs gelten mit einem Jahr als ausgewachsen. Wiege deinen jungen Bullmastiff regelmäßig und erstelle eine Wachstumskurve, die du mit der idealen Wachstumskurve für Bullmastiffs vergleichen kannst. So erkennst du sofort, wenn dein Hund zu schnell wächst und kannst gegensteuern. Mit der Vorlage von confidu kannst du die Werte deines Bullmastiffs eintragen und die Entwicklung verfolgen. Klicke einfach auf das Bild und lade die PDF-Datei für Hündinnen und Rüden herunter.

Außerdem sollte das Futter speziell für Welpen entwickelt sein und alle Nährstoffe, Mineralien und Vitamine enthalten, die junge Bullmastiffs brauchen. Wenn du deinen Bullmastiffwelpen von dem/der Züchter:in abholst, solltest du weiterhin das empfohlene Futter verwenden, um Probleme mit der Verdauung und dem Wachstum zu vermeiden.

Magendrehung: Welche Vorsichtsmaßnahmen gibt es für Bullmastiffs?

Zur Magendrehung neigen vor allem mittelgroße und große Hunde mit tiefem Brustkorb, also Rassen wie Deutscher Schäferhund, Rottweiler, Deutsche Dogge, Dobermann, Boxer, Bernhardiner oder Bullmastiff. Die Ursache der Magendrehung ist noch nicht geklärt. Häufiger wird berichtet, dass der Vierbeiner zuvor viel gefressen und dann gespielt hat. Eine Magendrehung kann aber auch bei nüchternen Hunden auftreten oder bei Hunden, die sich nach dem Fressen völlig ruhig verhalten haben.

Man kann einige Vorsichtsmaßnahmen treffen, um das Risiko zu minimieren. Das ist jedoch keine Garantie dafür, dass es nicht zu einer Magendrehung kommt. Beobachte deinen Bullmastiff immer gut, um Symptome frühzeitig zu erkennen. Eine Magendrehung macht sich durch deutliche Symptome wie unproduktives Erbrechen (Würgen ohne Erbrechen von Mageninhalt) und einen aufgeblähten Bauch bemerkbar. Der Hund speichelt, zittert, hechelt und zeigt Schmerzen durch Krümmen und Stöhnen. Informiere dich über die nächstgelegene Tierklinik mit Notdienstangebot. Melde den Fall telefonisch an und fahre sofort hin. Bei einer Magendrehung zählt jede Minute.

Zur Vorbeugung kannst du Folgendes tun:

•        teile die Tagesration auf und füttere dem Hund mehrmals täglich kleine Portionen

•        stelle das Futter nicht plötzlich um

•        vermeide vor und nach der Fütterung Stress und Aufregung

•        lass den Hund nach dem Fressen für einige Zeit ruhen oder sich nur mäßig bewegen (Spielen, Toben und Wälzen sind tabu)

•        bei Hunden mit großem Risiko kann eine vorsorgliche Operation durchgeführt werden, bei der der Magen an der Bauchwand befestigt wird

Übergewichtiger Bullmastiff-Mix mit schwer erkennbarer Taille und breitem Rücken. Übergewicht schadet der Gesundheit und verkürzt das Leben.

Bild: Dané Spamers | Pixabay

Neigt der Bullmastiff zu Übergewicht?

Ja, der Bullmastiff kann Übergewicht entwickeln, wenn er zu kalorienreich ernährt wird und keine ausreichende Bewegung bekommt. Es gibt jedoch keine spezifische genetische Prädisposition für Übergewicht bei Bullmastiffs.

Übergewicht entsteht, wenn die tägliche Energiezufuhr den Energiebedarf des Körpers übersteigt. Die Folge sind Gesundheitsprobleme wie Diabetes, Herzerkrankungen, Gelenkprobleme und eine verkürzte Lebenserwartung. Beim Bullmastiff ist Übergewicht vor allem auf eine zu kalorienreiche Ernährung und Bewegungsmangel zurückzuführen. Daher ist es wichtig, dass sich Bullmastiff regelmäßig bewegen und eine ihren Bedürfnissen angepasste Ernährung erhalten, um ein gesundes Gewicht zu halten.

Es gibt einige Tipps, wie du deinen Hund füttern kannst, damit er nicht übergewichtig wird:

•        kontrolliere die Futtermenge: Gib deinem Hund nur so viel Futter, wie er braucht. Halte dich dabei an die Fütterungsempfehlungen auf der Verpackung.

•        biete mehr Mahlzeiten an: Teile die Tagesration auf viele kleine Mahlzeiten auf, ohne dass dein Hund insgesamt mehr Futter zu sich nimmt. So werden lange Hungerphasen überbrückt.

•        füge Futterzellulose hinzu: Wenn dein Hund ständig Hunger hat, kannst du das Futtervolumen mit Futterzellulose erhöhen. So bleibt er länger satt, nimmt aber keine zusätzlichen Kalorien auf.

•        reduziere Snacks: Oft wird vergessen, wie viele Kalorien Snacks und Leckerlis enthalten. Deshalb sollten Leckerlis nur selten und dann nur aus gutem Grund gegeben werden. Zum Beispiel als Belohnung beim Training. Bevorzuge kalorienarme Snacks wie Karotten oder Äpfel. Und wenn dein Hund doch einmal ein paar Leckerlis zu viel bekommen hat, solltest du seine Ration für diesen Tag anpassen und ihm weniger Futter geben.

•        bewege ihn ausreichend: Hunde, die zu Übergewicht neigen, brauchen ausreichend Bewegung. Achte darauf, dass sich dein Hund täglich ausreichend bewegt, um Kalorien zu verbrennen.

•        füttere zu festen Zeiten: Feste Fütterungszeiten helfen, den Hunger deines Hundes zu regulieren und ihn an einen bestimmten Fütterungsrhythmus zu gewöhnen.

•        nutze interaktives Futterspielzeug: Einige interaktive Futterspielzeuge können dazu beitragen, dass dein Hund langsamer frisst und dadurch länger satt bleibt.

•        wiege regelmäßig: Behalte das Gewicht deines Hundes im Auge und wiege ihn mindestens einmal im Monat. Nimmt er an Gewicht zu, kannst du gegebenenfalls die Fütterung und das Bewegungsprogramm anpassen. Bei Fragen oder Unsicherheiten solltest du eine:n Tierärzt:in konsultieren.

Ist der Bullmastiff anfällig für Futtermittelallergien?

Nein, Bullmastiffs sind nicht anfällig für Futtermittelallergien oder Allergien allgemein.

Das bedeutet, dass es eine größere Auswahl an Futtermitteln für den Bullmastiff gibt. Das spart Zeit und Geld, da nicht auf spezielle hypoallergene Futtermittel zurückgegriffen werden muss, die für Hunde mit Futtermittelallergien entwickelt wurden. Der Bullmastiff kann eine Vielzahl von Eiweißquellen wie Huhn, Rind, Fisch oder Lamm erhalten, was die Nährstoffvielfalt erhöht und das Risiko eines Nährstoffmangels verringert.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass ein Hund, der nicht zu Futtermittelallergien neigt, dennoch empfindlich auf bestimmte Futterzusammensetzungen oder Inhaltsstoffe reagieren kann. Es ist immer ratsam, die Ernährung des Bullmastiffs zu überwachen und gegebenenfalls tierärztlichen Rat einzuholen, um sicherzustellen, dass der Hund eine ausgewogene Ernährung erhält.

Wenn Bullmastiffs ins Wasser gehen, können sie danach unangenehm riechen und benötigen möglicherweise ein Bad.

Bild: Alina Skazka | Pexels

Pflege: Wie pflege ich einen Bullmastiff?

Das Fell, die Zähne, die Ohren und die Krallen gehören zur Routinepflege eines Hundes. Bullmastiffs haben im Allgemeinen einen moderaten Pflegeaufwand.

Fellpflege

Das Fell des Bullmastiffs ist kurz und glatt und braucht nicht viel Pflege. Regelmäßiges Bürsten mit einer weichen Bürste oder einem Pflegehandschuh entfernt lose Haare und hält das Fell glänzend und sauber. Bullmastiffs sollten nur gebadet werden, wenn sie sich im Dreck oder in etwas Stinkendem gewälzt haben. Das häufige Waschen mit Hundeshampoo greift die Hautflora an und kann die Haut langfristig schädigen.

Stinkt der Bullmastiff?

Der Bullmastiff riecht wenig, weil er kaum Hautfalten hat, in denen sich Schmutz absetzen kann. Außerdem entfernt das regelmäßige Bürsten Dreck aus dem Fell. Bullmastiff-Ohren neigen jedoch dazu, viel Ohrenschmalz zu produzieren, was zu einem unangenehmen Geruch führen kann, wenn sie nicht regelmäßig gereinigt werden.

Ein unangenehmer Geruch lässt sich aber trotzdem nicht immer vermeiden, vor allem wenn Hunde nass werden. Dann stinken sie oft, weil die Körperwärme das Wasser im Fell verdunsten lässt.

Zahnpflege

Bullmastiffs neigen zu schlechten Zähnen. Daher ist alles, was man für die Zahngesundheit und zur Vermeidung von Zahnstein und Maulgeruch tun kann, besonders wertvoll. Die Zähne sollten regelmäßig geputzt werden, am besten täglich. Wenn man den Bullmastiff früh daran gewöhnt, wird er problemlos mitmachen und sich auf die anschließende Belohnung freuen. Kauspielzeuge oder Kauartikel können die Zahnpflege zusätzlich unterstützen.

Ohrenpflege

Die Ohren des Bullmastiffs neigen nicht zu Entzündungen. Kontrolliere sie trotzdem einmal in der Woche auf Auffälligkeiten und reinige die Ohrmuschel vorsichtig, wenn sie verschmutzt ist.

Krallenpflege

Einmal wöchentlich sollten die Krallen des Bullmastiffs auf ihre richtige Länge überprüft werden. Die Kralle hat die richtige Länge, wenn sie beim stehenden Hund den Boden gerade noch nicht berührt. Ist die Kralle zu lang, muss sie vorsichtig gekürzt werden.

Medizinische Besonderheiten bei Bullmastiffs

Schwierigkeiten bei der Geburt

Bullmastiffs haben oft Schwierigkeiten bei der Geburt. Ein häufiges Problem ist die Dystokie, bei der die Welpen aufgrund ihrer Größe oder Fehlbildung im Geburtskanal stecken bleiben und nicht auf natürlichem Wege geboren werden können. Wenn die Geburt nicht vorankommt oder die Mutter unter Erschöpfung leidet, ist oft ein Kaiserschnitt notwendig. Eine Studie in Großbritannien zeigt, dass 35 % der Bullmastiff-Würfe per Kaiserschnitt zur Welt kommen.

Um das Risiko einer Dystokie zu minimieren, sollten Züchter:innen darauf achten, dass die Zuchttiere alt genug sind, eine angemessene Größe haben, nicht übergewichtig und gesund sind.

Bullmastiffs sind mäßig krankheitsanfällig und leiden unter einer kurzen Schnauze (Brachyzephalie).

Bild: Harrison Macourt | Pexels

Gesundheit: Sind Bullmastiffs krankheitsanfällig?

Der Bullmastiff gilt weder als gesunde noch als kranke Rasse (siehe Grafik). Die Lebenserwartung ist mit 7 bis 9 Jahren gering.

Bullmastiffs sind mäßig anfällig für Erkrankungen und nicht anfällig für Allergien. Einige Bullmastiffs sind von Erbkrankheiten betroffen, u.a. Hüftgelenksdysplasie, Ellbogendysplasie, Progressive Retinaatrophie, Patellaluxation, Netzhautdysplasie, Glomerulonephropathie und zerebelläre Ataxie mit Hydrozephalus. Bei der Auswahl eines Bullmastiffs ist es wichtig, sich für eine seriöse Zucht zu entscheiden, bei der die Hunde auf Erbkrankheiten untersucht werden und nur gesunde Tiere zur Zucht verwendet werden. Für viele Erbkrankheiten gibt es Gentests, um Träger ausfindig zu machen und eine Vererbung zu verhindern. Bullmastiffs leiden unter dem Qualzuchtmerkmal Brachyzephalie. Es sind keine generellen Medikamentenunverträglichkeiten bekannt.

Dieses Netzdiagramm gibt dir einen Überblick über die Gesundheit des Bullmastiffs. Je weiter der jeweilige Punkt vom Zentrum entfernt ist, desto stärker ist das Merkmal ausgeprägt²’³. Der Bullmastiff wird z.B. leicht übergewichtig und neigt kaum zu Allergien.

Ist Bullmastiff eine Qualzucht?

Ja, der Bullmastiff gehört zu den Rassen mit Qualzuchtmerkmalen. Diese Merkmale sind dafür verantwortlich, dass viele Hunde vermeidbare Schmerzen oder Leiden erfahren. Der Bullmastiff hat das Merkmal Brachyzephalie, was mit dem Erscheinungsbild des Bullmastiffs zusammenhängt.

Der Begriff „Qualzucht“ wird zunehmend durch den weniger emotional besetzten Begriff „Defektzucht“ ersetzt, der eher die Ursache des Problems beschreibt. Er bezieht sich auf die selektive Zucht von Hunden, bei der als rassetypisch angesehene Merkmale oder Eigenschaften überbetont werden, auch wenn sie gesundheitliche Probleme oder genetische Defekte verursachen können. Dies wird durch die Einführung von Rassestandards und Zuchtbüchern gefördert, in denen bestimmte Merkmale als wünschenswert angesehen werden, ohne dass gesundheitliche Risiken berücksichtigt werden.

Rassestandards werden von Hundezuchtverbänden aufgestellt und legen die idealen Merkmale, Größen, Proportionen und andere Eigenschaften für jede Rasse fest. Durch diese selektive Zucht auf bestimmte Merkmale ist bei den modernen Hunderassen im Laufe der Zeit ein sogenannter genetischer Flaschenhals entstanden. Dies bedeutet, dass die Tierpopulation durch Inzucht oder eingeschränkte genetische Vielfalt auf wenige Individuen reduziert wurde. Ein genetischer Flaschenhals erhöht das Risiko für genetische Defekte und Erbkrankheiten erheblich.

Bullmastiff mit langen Lefzen und kurzer Schnauze, die zum brachyzephalen Atemnotsyndrom führen kann.

Bild: manfredrichter | Pixabay

Brachyzephalie als Qualzuchtmerkmal

Brachyzephalie ist ein Qualzuchtmerkmal, das bei einigen Hunderassen wie dem Bullmastiff auftritt. Es bedeutet, dass die betroffenen Hunde einen verkürzten Schädel und eine flache Nase haben. Zu diesen Rassen gehören des Weiteren Möpse, Französische Bulldoggen, Englische Bulldoggen und andere. Die mit Brachyzephalie verbundenen Merkmale können zu schwerwiegenden Gesundheitsproblemen führen, die die Lebensqualität des Hundes beeinträchtigen und in einigen Fällen sogar lebensbedrohlich sein können.

Zu den Auswirkungen der Brachyzephalie bei Hunden gehören

•        Atemprobleme: Hunde mit Brachyzephalie haben aufgrund der flachen Nase und des verkürzten Schädels oft eine verengte Atemöffnung. Dadurch haben sie Schwierigkeiten, ausreichend Luft durch die Nase zu bekommen, was zu Kurzatmigkeit, Schnarchen und lauten Atemgeräuschen führen kann.

•        Hitzestress: Kurznasige Hunde können sich an heißen Tagen nur schwer abkühlen, was zu Hitzestress bis hin zum Hitzschlag führen kann. Hunde schwitzen nicht wie Menschen, sondern geben Körperwärme hauptsächlich über die Atmung ab. Dieser Mechanismus ist bei brachyzephalen Rassen eingeschränkt.

•        Augenprobleme: Hunde mit Brachyzephalie haben oft eine flache Gesichtsstruktur, wodurch ihre Augen übermäßig hervortreten. Dies erhöht das Risiko von Augeninfektionen, Verletzungen und übermäßigem Tränenfluss.

•        Schwierigkeiten bei der Nahrungsaufnahme: Brachyzephale Hunde können aufgrund des zusammengedrückten Schädels Schwierigkeiten bei der Nahrungsaufnahme haben. Das Kauen kann aufgrund des verkürzten Kiefers erschwert sein, und es kommt häufig zu Zahnfehlstellungen. Manche Hunde mit Brachyzephalie haben auch Schwierigkeiten beim Schlucken, da das Gaumensegel zu lang ist.

Diese Probleme können bei verschiedenen Hunden unterschiedlich stark ausgeprägt sein und hängen auch von anderen Faktoren wie dem Schweregrad der Brachyzephalie oder dem allgemeinen Gesundheitszustand des Hundes ab. Es ist wichtig, dass Hundebesitzer:innen und Züchter:innen sich der möglichen Probleme im Zusammenhang mit Brachyzephalie bei Hunden bewusst sind, um die Gesundheit und das Wohlbefinden der Tiere zu gewährleisten.

Um die Zucht brachyzephaler Hunde und deren Leiden nicht zu fördern, sollte man bei der Adoption eines Hundes keine brachyzephale Rasse wählen oder zumindest darauf achten, dass die Schnauze möglichst lang ist.

Weitere Informationen zum Thema findest du in den Artikeln Wir sagen „Ja“ zur Nase! Gesundheitliche Probleme bei kurzköpfigen Rassen und Niedliche Plattnase? Warum Möpse nicht süß, sondern krank sind!

Bullmastiff mit angeborenem Ektropium (ausgerollten Augenlidern) und daraus resultierender Bindehautentzündung.

Bild: DejaVu Designs | Pixabay

Welche Krankheiten treten gehäuft beim Bullmastiff auf?

Der Bullmastiff gilt im Allgemeinen als mäßig krankheitsanfällige Hunderasse. Es handelt sich vor allem um Augenerkrankungen, aber auch andere Organsysteme sind betroffen. Die Krankheiten können angeboren sein oder treten meist mit zunehmendem Alter auf. Zu den Krankheiten, die beim Bullmastiff häufiger auftreten, gehören:

•        Dystokie (gestörter Geburtsverlauf, oft Kaiserschnitt nötig, sehr häufig*)

•        Osteochondrosis dissecans (Knorpeldefekt mit Lahmheit, Sprung-, Knie- oder Schultergelenk betroffen, Junghunde, hohes Risiko**)

•        Entropium (eingerolltes Augenlid, führt zu Augenreizung und Hornhautgeschwüren, angeboren, häufig*)

•        Hypothyreose (Unterfunktion der Schilddrüse, Stoffwechselerkrankung, vererbt, häufig*)

•        Distichiasis (Wimpern wachsen in Richtung Auge und scheuern, führt zu Augenreizung und Hornhautgeschwüren, angeboren, häufig*)

•        persistierende Pupillarmembranen (Reste embryonaler Blutgefäße in den Augen, Beeinträchtigung des Sehvermögens, angeboren, häufig*)

•        Ektropium (ausgerolltes Augenlid, führt zu Bindehautentzündung, angeboren, häufig*)

•        Kreuzbandriss (Verletzung des Kreuzbandes im Knie, traumatisch, moderates Risiko**)

•        Katarakt (grauer Star, Trübung der Augenlinse, Beeinträchtigung des Sehvermögens, eher ältere Hunde betroffen, häufig*)

•        Hypoplasie des Sehnervs (Fehlbildung des Sehnervs, angeboren, häufig*)

Obwohl es Hinweise darauf gibt, dass weitere Krankheiten beim Bullmastiff häufiger auftreten als bei anderen Hunderassen, fehlen Angaben zur Häufigkeit oder zum Risiko in den vorliegenden Quellenᵇ. Genannt werden Magendrehung, Dilatative Kardiomyopathie (DCM), Zystinharnsteine, Lymphom, Calvarial-Hyperostosis-Syndrom, oligodendrogliale Dysplasie, Anasarka, Instabilität der Halswirbelsäule, Epilepsie, Panosteitis, saisonale Flankenalopezie und überzählige Zähne.

*Die Prävalenz von Krankheiten bei verschiedenen Hunderassen wird durch ihre Häufigkeit beschrieben, die in Studien festgestellt wurde. Sie bezieht sich auf das gesamte Hundeleben. Die Häufigkeit wird in Prozent angegeben und wie folgt kategorisiert:

  • sehr häufig: > 10 %
  • häufig: 1,1 - 10 %
  • gelegentlich: 0,11 - 1 %
  • selten: 0,011 - 0,1 %
  • sehr selten: < 0,01 %
  • **Die Odds Ratio gibt an, wie viel wahrscheinlicher es ist, dass eine bestimmte Hunderasse im Laufe des Lebens an einer bestimmten Krankheit erkrankt im Vergleich zu anderen Hunderassen. Die Risikostufen werden wie folgt kategorisiert:

  • geringes Risiko: Odds Ratio < 2
  • moderates Risiko: Odds Ratio 2 - 4
  • hohes Risiko: Odds Ratio > 4
  • Krankheiten erkennen: Auf welche Symptome muss ich beim Bullmastiff achten?

    Als Hundebesitzer:in kennst du deinen Bullmastiff am besten. Deshalb ist es sehr wichtig, dass du ihn regelmäßig beobachtest, um mögliche Symptome frühzeitig zu erkennen. Angeborene und später erworbene Krankheiten können beim Bullmastiff zu bleibenden Schäden führen, wenn sie nicht rechtzeitig erkannt und behandelt werden. Wenn die Symptome ignoriert werden und die Krankheit fortschreitet, können außerdem die Tierarztkosten erheblich steigen.

    Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung kann jedoch das Fortschreiten angeborener und erworbener Krankheiten verlangsamen oder sogar verhindern. Dadurch erholt sich der Bullmastiff schneller und ist weniger anfällig für Folgeerkrankungen. Wenn du frühzeitig auf mögliche Anzeichen einer Erkrankung reagierst, kannst du sicherstellen, dass dein Bullmastiff die bestmögliche Versorgung erhält, ein gesundes und glückliches Leben führen kann und die Tierarztkosten überschaubar bleiben.

    Beim Bullmastiff kommen einige Krankheiten häufiger vor als andere. Achte dementsprechend vor allem auf folgende Symptome:

    •        Gewichtszunahme

    •        Trägheit und Leistungsschwäche

    •        ein- oder ausgerollte Lider

    •        Tränenstraßen, gerötete Augen und Augenkneifen

    •        Zusammenstoßen mit Dingen

    •        Desorientiertheit

    •        Krampfanfälle

    •        Lahmheit, Schmerzen bei Bewegung

    •        Hautentzündung

    •        Fellverlust, kahle Stellen

    Was tun, wenn Symptome auftreten?

    Wenn du Symptome bei deinem Bullmastiff bemerkst, solltest du handeln. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung kann dazu beitragen, dass der Hund schneller wieder gesund wird und die Tierarztkosten sinken. Oft ist es jedoch schwierig zu beurteilen, ob es sich um eine Lappalie oder ein ernstes Problem handelt. Bei Lappalien ist es nämlich nicht notwendig, sofort eine Tierarztpraxis aufzusuchen.

    Doch dafür gibt es von Tierärzt:innen entwickelte und betreute telemedizinische Angebote wie den confidu Diagnose Finder. Er hilft dir, die Schwere der Symptome abzuschätzen, die Ursache zu ermitteln und geeignete Maßnahmen zu ergreifen. So kannst du leichte Gesundheitsprobleme wie z.B. Durchfall und Erbrechen mit tierärztlichem Wissen selbst in den Griff bekommen. Oft reichen einfache Maßnahmen wie Futterumstellung und Hausmittel aus. Um die Ursache der Symptome herauszufinden, kannst du auch selbst eine Kotprobe deines Bullmastiffs einschicken und im Labor untersuchen lassen. Bei ernsthaften Problemen, die tiefergehende Untersuchungen wie Blutanalysen oder eine sofortige Behandlung erfordern, wird der Diagnose Finder hingegen raten, eine Tierarztpraxis aufzusuchen.

    Wie kann ich Krankheiten vorbeugen?

    Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Krankheiten bei Bullmastiffs vorzubeugen. Vor allem Übergewicht und fehlende Vorsorgemaßnahmen führen zu Erkrankungen. Dennoch ist es wichtig, dass du immer auf Veränderungen im Verhalten oder Aussehen deines Bullmastiffs achtest. Handle bei Verdacht auf eine Erkrankung frühzeitig und nutze entweder den confidu Diagnose Finder oder kontaktiere direkt eine:n Tierärzt:in.

    Folgende Tipps helfen, Krankheiten vorzubeugen:

    •        Impfungen: Impfungen schützen deinen Bullmastiff vor vielen gefährlichen Krankheiten wie Tollwut, Parvovirose, Staupe und Leptospirose. Achte darauf, dass er alle notwendigen Impfungen im richtigen Abstand erhält. Bei den regelmäßigen Impfterminen wird dein Bullmastiff außerdem von dem/der Tierärzt:in untersucht. So können versteckte Gesundheitsprobleme erkannt und behandelt werden, bevor sie sich verschlimmern.

    •        Parasitenschutz: Bullmastiffs sind wie alle Hunde anfällig für Parasiten wie Flöhe, Zecken und Würmer. Denke daher an eine regelmäßige Wurmkontrolle bzw. -behandlung, je nach Ansteckungsrisiko. Zusätzlich sollte dein Bullmastiff mit wirksamen Mitteln gegen Parasiten wie Zecken und Flöhe geschützt werden, da diese gefährliche Krankheiten übertragen können.

    •        gesunde Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung mit hochwertigem Hundefutter ist wichtig, um deinen Bullmastiff mit allen notwendigen Nährstoffen zu versorgen und sein Immunsystem zu stärken. Er sollte nur so viel Futter bekommen, wie er braucht, um nicht übergewichtig zu werden. Vergiss nicht, dass auch Leckerlis Kalorien haben. Übergewicht ist ein großes Gesundheitsrisiko, das zu vielen Krankheiten führt und die Lebenserwartung verkürzt.

    •        ausreichend Bewegung: Regelmäßige Bewegung und ausreichend Training halten deinen Bullmastiff körperlich und geistig fit und gesund.

    •        regelmäßige Pflege: Durch die Pflege von Fell, Zähnen, Ohren, Augen und Krallen deines Bullmastiffs kannst du Probleme früher erkennen, da du dich intensiv mit deinem Hund beschäftigst und ihn von allen Seiten betrachtest. Außerdem kannst du durch die Pflege Entzündungen sowie eingewachsene Krallen, Zahnstein und Maulgeruch vorbeugen und Folgeerkrankungen verringern.

    •        Stress minimieren: Stress kann das Immunsystem deines Bullmastiffs schwächen und ihn anfälliger für Krankheiten machen. Versuche daher, den Stress zu minimieren, indem du deinem Hund ausreichend Ruhepausen, einen geregelten Tagesablauf und eine angenehme Umgebung bietest.

    Wie kann ich Unfällen und Vergiftungen vorbeugen?

    Hunde können nicht nur krank werden, sondern ihre Gesundheit kann auch durch Unfälle und Vergiftungen gefährdet werden. Besonders neugierige und aktive Hunde wie der Bullmastiff sind gefährdet. Leider lassen sich Unfälle und Vergiftungen nicht hundertprozentig vermeiden, aber sie passieren oft aus Unachtsamkeit und Nachlässigkeit. Es liegt also in deiner Hand, das Risiko für deinen Bullmastiff deutlich zu verringern. Und aus Erfahrung kann jede:r Tierärzt:in nur raten: Traue niemals deinem Hund. Better safe than sorry.

    Die folgenden Tipps helfen, Unfälle und Vergiftungen zu vermeiden:

    •        giftige Stoffe außer Reichweite: Achte darauf, dass giftige Stoffe wie Reinigungsmittel, Medikamente, Pflanzenschutzmittel, Rattengift usw. sicher und außerhalb der Reichweite deines Bullmastiffs aufbewahrt werden. Auch Schokolade, Zwiebeln, Rosinen und andere Nahrungsmittel sind für Hunde giftig. Bewahre sie immer so auf, dass dein Hund sie nicht erreichen kann. Entferne giftige Zimmerpflanzen aus der Wohnung. Im confidu Gift-Lexikon findest du eine Übersicht und detaillierte Beschreibungen zu den häufigsten Giftstoffen für Hunde und Katzen.

    •        vermeide Gefahrenquellen: Behalte deinen Bullmastiff im Auge, wenn er sich in der Nähe von Gefahrenquellen wie Feuer oder Wasser aufhält. Vermeide bei Spaziergängen gefährliche Orte wie stark befahrene Straßen, unbekannte Felder oder Gebiete mit giftigen Pflanzen. Lass deinen Hund im Zweifelsfall an der Leine.

    •        trainiere deinen Hund: Es ist wichtig, dass dein Bullmastiff auf die Grundkommandos hört und zu dir kommt, wenn du ihn abrufst. Außerdem muss er lernen, welches Verhalten unerwünscht ist, wie z. B. das Fressen von Dingen, die er nicht fressen sollte. Trainiere regelmäßig mit ihm und belohne ihn mit Lob und Leckerlis.

    •        achte auf Spielzeug: Verwende sicheres und robustes Hundespielzeug, damit sich dein Bullmastiff nicht verletzen oder verschlucken kann. Sind Kinder im Haushalt, sollte der Hund keinen Zugang zum Kinderzimmer haben, wenn dort Spielzeug herumliegt oder für ihn leicht erreichbar ist. Hunde sind neugierig und fressen vieles.

    •        vermeide Überhitzung: Setze deinen Bullmastiff nicht der prallen Sonne aus, gib ihm ausreichend Wasser und Möglichkeiten zur Abkühlung. Lass ihn bei wärmeren Temperaturen nicht allein im Auto, das kann vor allem bei Sonnenschein zu einem lebensgefährlichen Hitzschlag führen.

    Bullmastiffs leiden häufig unter Gelenkschmerzen und Arthrose.

    Bild: Alina Skazka | Pexels

    Hausmittel für den Bullmastiff

    Es gibt einige Hausmittel, die deinem Bullmastiff bei verschiedenen Symptomen helfen können. Beachte aber, dass Hausmittel nicht immer wirksam sind. Bei vielen Erkrankungen und schweren Symptomen ist zudem immer eine tierärztliche Behandlung nötig.

    Hausmittel bei Gelenkschmerzen aufgrund von Arthrose

    Arthrose und andere schmerzhafte Gelenkerkrankungen treten häufig bei Bullmastiffs auf. Um ein Voranschreiten der Arthrose zu verhindern und den Verschleiß von Gelenkknorpel zu verlangsamen, kannst du die Fütterung gelenkfreundlich gestalten. Es gibt Hausmittel, die dem Knorpelaufbau helfen und Entzündungen in den betroffenen Gelenken lindern. Oft sind sie in speziellen Ergänzungsfuttermitteln oder sogenanntem Arthrose-Futter enthalten.

    Folgende Hausmittel helfen gegen Gelenkschmerzen:

    •        Fischöl (enthält Omega-3-Fettsäuren)

    •        L-Carnitin

    •        Grünlippmuschelextrakt (enthält Chondroitin und Glucosamin)

    •        Antioxidantien wie Vitamin E, Vitamin C und Selen

    •        Blutegeltherapie

    Wie Arthrose entsteht und du deinen Berner unterstützen kannst, erklären wir dir im Artikel Arthrose bei Hund und Katze − wenn die Gelenke schmerzen.

    Hausmittel gegen Maulgeruch

    Maulgeruch beim Hund wird meist durch Zahnbelag verursacht oder tritt bei Zahnfleischentzündungen auf. Die beste Vorbeugung ist regelmäßiges Zähneputzen. Zusätzlich helfen Kauartikel oder Kauspielzeug, den Zahnbelag zu entfernen und die Zähne gesund zu halten.

    Wenn dein Hund trotz dieser Maßnahmen Mundgeruch hat, solltest du seine Zähne von einem/einer Tierärzt:in kontrollieren lassen. Unter dem Zahnfleisch oder weiter hinten im Maul können sich nämlich Zahnentzündungen verbergen.

    Wenn die Zähne in Ordnung sind, gibt es weitere Hausmittel gegen Mundgeruch. So kannst du deinem Hund Minze und Petersilie geben. Beides ist bekannt dafür, den Atem zu erfrischen und kann als Snack oder als Zusatz zum Futter gegeben werden.

    Absicherung: Welche Versicherung braucht der Bullmastiff?

    Die Kosten für die Tiergesundheit steigen ständig. Damit der krankheitsanfällige Bullmastiff die bestmögliche tierärztliche Versorgung erhält, sollte eine Tierkrankenversicherung abgeschlossen werden. Diese übernimmt je nach Tarif die Kosten für Vorsorgemaßnahmen, Untersuchungen, Behandlungen und Operationen. Für aktive und zu bestimmten Erkrankungen neigende Hunderassen ist eine Basis-Tierkrankenversicherung mit OP-Schutz unbedingt zu empfehlen.

    Zusätzlich sollte für jeden Bullmastiff eine Hundehaftpflichtversicherung abgeschlossen werden. Dies ist nötig, da Hundehalter:innen für Schäden haften, die der Hund verursacht.

    Bullmastiff Welpe

    Bild: Marcell Végh | Pixabay

    Lebensphasen: So altert der Bullmastiff

    Wie alt kann ein Bullmastiff werden?

    Die Lebenserwartung des Bullmastiffs beträgt 7 bis 9 Jahre.

    Generell gilt, dass große Hunde nicht so alt werden wie kleinere Hunderassen. Die Lebenserwartung hängt eng mit dem Wachstum im Welpenalter zusammen: Langsamer wachsende Hunde leben länger. Welpen großer Hunderassen wachsen in der Regel sehr schnell und nehmen in kurzer Zeit sehr viel an Gewicht zu. Beim Bullmastiff kommt hinzu, dass die Rasse sehr krankheitsanfällig ist, was die durchschnittliche Lebenserwartung verkürzt.

    Wann sind Bullmastiff ausgewachsen?

    Große Hunde werden langsamer erwachsen als kleine Hunderassen. Im Alter von etwa 8 Monaten setzt die Pubertät ein. Die Hormone spielen verrückt und das andere Geschlecht wird interessant. Rüden beginnen, ihre Beine zu heben und Rangkämpfe auszutragen. Hündinnen werden läufig und sind dann ebenfalls unberechenbar.

    Der Bullmastiff ist ausgewachsen, wenn er seine endgültige Größe erreicht hat und geschlechtsreif ist. Bullmastiffs sind im Alter von etwa 24 Monaten ausgewachsen.

    Ab wann ist ein Bullmastiff ein Senior?

    Als große Hunderasse hat der Bullmastiff eine mäßige Lebenserwartung. Er gilt ab etwa 6 Jahren als Senior. Ab dem 10. Lebensjahr erreicht er die geriatrische Lebensphase.

    Kommt der Bullmastiff ins höhere Alter, sind einige Anpassungen an seine körperliche und geistige Fitness nötig. Hier findest du praktische Tipps für Seniorenhunde:

    •        Vorsorge für Seniorenhunde | Anpassung der Umgebung ans Älterwerden

    •        Vorsorge für Seniorenhunde | Wie den Hund bei Langeweile beschäftigen?

    •        Vorsorge für Seniorenhunde | Alles zur Harnwegsgesundheit

    •        Vorsorge für Seniorenhunde | Hausmittel gegen Demenz und das Altern

    •        Vorsorge für Seniorenhunde | Fütterung von Hunden im Alter

    Kastration: Wann ist der richtige Zeitpunkt?

    Wenn du deinen Bullmastiff kastrieren lassen möchtest, stellt sich die Frage nach dem richtigen Zeitpunkt. Dieser ist von Rasse zu Rasse unterschiedlich, weshalb es für jede Rasse eigene tierärztliche Richtlinien gibt. Diese hängen davon ab, wie schnell der Hund wächst. Bei einigen Rassen wurde nämlich festgestellt, dass das Risiko der Entwicklung von Gelenkerkrankungen mit dem Zeitpunkt der Kastration zusammenhängt.ᶜ

    Beim Bullmastiff wird eine Kastration ab dem Alter von 24 Monaten empfohlen, da es sich um eine große Rasse handelt und das hormonabhängige Wachstum erst dann weitgehend abgeschlossen ist. Eine Kastration zu einem früheren Zeitpunkt hat negative Auswirkungen auf die körperliche und geistige Entwicklung des Hundes und kann u.a. zu Gelenkerkrankungen führen.

    Weitere Informationen zum Thema Kastration mit einer Beschreibung der Vor- und Nachteile sind in den folgenden Artikeln zu finden:

    •        Hündin kastrieren oder nicht? Vor- und Nachteile erklärt

    •        Kastration von Rüden: Vor- und Nachteile sowie Alternativen zum Kastrieren


    Das confidu Hunderassen-Lexikon wird von unseren Tierärzt:innen nach aktuellem wissenschaftlichen Standard mithilfe von aktueller Literatur und neuesten Studien verfasst.

    Quellen:

    a The Complete Dog Breed Book, K. Dennis-Bryan, T. Morgan, 2014 Dorling Kindersley Limited

    b Veterinary Medical Guide to Dog and Cat Breeds, J.S. Bell, K.E. Cavanagh, L.P. Tilley, F.W.K. Smith, 2012 Tenton NewMedia

    c The Perfect Puppy, B.L. Hart, L.A. Hart, Academic Press, 2023 Elsevier Inc.

    d Chiari-like malformation and syringomyelia in normal Cavalier King Charles Spaniels: a multiple diagnostic imaging approach, Couturier J et al., J Small Anim Pract. 2008 Sep

    1 Zur Beurteilung des Verhaltens wurden verschiedene Merkmale berücksichtigt, darunter Aktivität und Reaktion auf Reize, Trainierbarkeit, exzessives Bellen, Aufmerksamkeitsbedürfnis, Beißen (A), Revierverteidigung (A), Aggressivität gegenüber anderen Hunden (A), Aggressivität gegenüber der Familie (A) und wachsames Bellen (A). Jede Hunderasse wurde anhand dieser Eigenschaften auf einer Skala von 1 (am wenigsten ausgeprägt) bis 10 (am stärksten ausgeprägt) bewertet. (Quelle: The Perfect Puppy, B.L. Hart, L.A. Hart, Academic Press, 2023 Elsevier Inc.)

    Das in der Grafik dargestellte Aggressionspotenzial ist der Mittelwert der Ausprägungen der aggressiven Verhaltensparameter (mit “A” gekennzeichnet).

    2 Die Gesundheitsparameter Lebenserwartung, Anfälligkeit für Krankheiten, Anfälligkeit für Allergien, Auftreten von Erbkrankheiten und Anfälligkeit für Übergewicht wurden in Anlehnung an Veterinary Medical Guide to Dog and Cat Breeds, J.S. Bell, K.E. Cavanagh, L.P. Tilley, F.W.K. Smith, 2012 Tenton NewMedia erstellt.

    Die Klassifizierung der Krankheitsanfälligkeit basiert auf der Anzahl und Häufigkeit von Krankheiten.

    Basierend auf der durchschnittlichen Anzahl von Krankheiten pro Rasse wurde eine Einteilung in 10 Klassen vorgenommen. Rassen, bei denen 0-10 Krankheiten auftreten, werden der Klasse 1 zugeordnet, Rassen mit mehr als 90 Krankheiten der Klasse 10.

    Abhängig von der Häufigkeit des Auftretens der Krankheiten wurde eine weitere Einteilung in 10 Klassen vorgenommen. Dazu wurden alle bekannten Häufigkeiten pro Rasse addiert und das Minimum (Summe aller Häufigkeiten, 1) berechnet. Daraus wurde eine Klasse zwischen 1 (Wert liegt zwischen 0-10%) und 10 (Wert liegt über 90%) gebildet.

    Aus den beiden Klassen (Anzahl der Erkrankungen und Häufigkeit der Erkrankungen) ergibt sich die Gesamteinstufung der Krankheitsanfälligkeit als Maximum.

    Die Einstufung der Erbkrankheiten erfolgt analog zur Einstufung der Krankheitsanfälligkeit.

    Ebenso wurde die Anfälligkeit für Allergien bewertet. Bei keiner der untersuchten Rassen lag die Häufigkeit des Auftretens von Allergien über 25%. Daher wurde für die Ermittlung der Rangfolge eine Normierung auf 25% vorgenommen und analog zu den Krankheiten ein Rang in 10er Schritten vergeben. Die Einstufung erfolgte nach der Häufigkeit des Auftretens von Allergien, allergischer Dermatitis oder Atopie.

    Für die Lebenserwartung wurde der Mittelwert gebildet und in ein 10er-Ranking übertragen, wobei ≤6 Jahre die Klasse 1 und ≥14,1 Jahre die Klasse 10 erhielt.

    3 Die Einstufung hinsichtlich der Qualzuchtmerkmale erfolgt auf der Grundlage der Anzahl der Qualzuchtmerkmale, die in einer Rasse häufig auftreten. Dazu gehören das Merle-Gen, Wirbelsäulenverkrümmung, Chondrodysplasie, Dermoidzysten, Brachyzephalie, Nacktheit, idiopathische Muzinose, Riesenwuchs und Teacup-Größe. Rassen mit einem Qualzuchtmerkmal wurden in Klasse 4, Rassen mit 2 Merkmalen in Klasse 7 und Rassen mit 3 und mehr Merkmalen in Klasse 10 eingestuft. Als Quelle wurde https://www.bundestieraerztekammer.de/tierhalter/qualzuchten/ verwendet.

    4 Die Haltungsparameter wurden The Complete Dog Breed Book, K. Dennis-Bryan, T. Morgan, 2014 Dorling Kindersley Limited entnommen. Analog wurde die dort vorgenommene Einteilung in 3 Stufen auf eine 10er Skala übertragen, wobei die Einteilungen niedrig, mittel und hoch den Klassen 3, 6 und 10 entsprechen. Unterschieden wird zwischen dem Aufwand für Erziehung und Auslauf sowie dem Pflegeaufwand.

    5 Die Bewertung der Haltungskosten erfolgt unter Berücksichtigung der Größe des Hundes anhand der Parameter Fütterung (maximal 3 Punkte), Tierarztkosten aufgrund von Krankheitsanfälligkeit (maximal 4 Punkte), höhere Hundesteuer für Listenhunde (1 Punkt), erhöhter Pflegeaufwand (1 Punkt), Notwendigkeit des Besuchs einer Hundeschule aufgrund besonderer Verhaltensmerkmale (1 Punkt). Die Summe der vergebenen Punkte ergibt einen Wert zwischen 2 und 10 und spiegelt die Kostenintensität wider.


    Fazit: Der Bullmastiff auf einen Blick

    Der Bullmastiff ist eine imposante, große Hunderasse, die sich durch ihre Ruhe, Loyalität und ihren Beschützerinstinkt auszeichnet. Ursprünglich für das Aufspüren und Verfolgen von Wilderern gezüchtet, zeigt der Bullmastiff oft einen ausgeprägten Wach- und Beschützerinstinkt gegenüber seiner Familie. Trotz seiner beeindruckenden Größe ist er im Allgemeinen sanftmütig und freundlich, besonders gegenüber Kindern. Bullmastiffs brauchen erfahrene Hundeführer:innen.

    Der Bullmastiff kann ein ausgezeichneter Familienhund sein, wenn er früh und konsequent erzogen und sozialisiert wird. Er braucht ausreichend Auslauf, ist aber aufgrund seiner Ruhe und Gelassenheit auch für ein Leben in einem überschaubaren Haushalt geeignet. Die Pflege seines kurzen Fells ist relativ einfach, aber seine Gesundheit sollte sorgfältig überwacht werden, da große Rassen anfällig für bestimmte Gesundheitsprobleme sein können.

    Es ist wichtig zu betonen, dass die Verantwortung, die mit der Haltung eines Bullmastiffs einhergeht, nicht unterschätzt werden sollte. Richtige Erziehung, Pflege und Aufmerksamkeit sind entscheidend, damit der Bullmastiff ein gut angepasstes und glückliches Familienmitglied wird. Potenzielle Besitzer:innen sollten sorgfältig abwägen, ob sie in der Lage sind, die Bedürfnisse dieser Rasse zu erfüllen, bevor sie sich für einen Bullmastiff entscheiden.

    Der Bullmastiff ist eine große Hunderasse mit einem Gewicht von 45 bis 59 kg. Das kurze, sehr dichte Haarkleid hat die Farben Fawn, Rot oder Gestromt. Im Vergleich zum Englischen Mastiff ist der Bullmastiff kleiner und kompakter, sein Kopf ähnelt eher dem einer Bulldogge. Der Schädel ist groß, die Stirn bei Aufmerksamkeit gut gerunzelt. Die Ohren sind dreieckig, hoch gesetzt und eng am Kopf anliegend. Die Schnauze ist tief und breit und von dunkler Farbe. Die Nase ist schwarz und groß, die Lefzen sind mäßig hängend.

    Als Eigenschaften werden dem Bullmastiff u.a. Sanftmut, Selbstbewusstsein, Mut, Empfindlichkeit gegenüber extremen Temperaturen und Intelligenz zugeschrieben. Einige Bullmastiffs sind etwas überfürsorglich und können sich dem Gehorsamstraining widersetzen. Fremden gegenüber sind sie sehr distanziert, daher ist eine frühe Sozialisierung und Gehorsamkeitserziehung wichtig.

    Der Bullmastiff gilt weder als besonders gesunde noch als besonders kranke Rasse. Die Lebenserwartung ist kurz und liegt bei 7 bis 9 Jahren. Die Rasse ist mäßig anfällig für Krankheiten. Der confidu Diagnose Finder kann bei akuten Gesundheitsproblemen helfen. Eine seriöse Zucht, bei der auf Erbkrankheiten geachtet wird, ist bei der Auswahl eines Bullmastiffs wichtig.

    Die routinemäßige Pflege des Bullmastiffs umfasst die Fell-, Zahn-, Ohren- und Krallenpflege. Der Pflegeaufwand ist im Allgemeinen moderat.

    Das kurze Fell des Bullmastiffs sollte regelmäßig gebürstet werden. Baden ist nur bei starker Verschmutzung erforderlich. Die Krallen des Bullmastiffs sollten einmal wöchentlich auf ihre richtige Länge überprüft und gegebenenfalls gekürzt werden. Die Zahngesundheit kann durch tägliches Zähneputzen und Kauspielzeug gefördert werden. Die Ohrenpflege ist einfach und selten erforderlich. Die Krallen sollten wöchentlich auf ihre richtige Länge überprüft und vorsichtig gekürzt werden, wenn sie zu lang sind.

    Es wird empfohlen, eine Tierkrankenversicherung für den Bullmastiff abzuschließen, um eine optimale tierärztliche Versorgung zu gewährleisten, da die Kosten für die Tiergesundheit kontinuierlich steigen. Je nach Tarif können Vorsorgemaßnahmen, Untersuchungen, Behandlungen und Operationen von der Versicherung übernommen werden. Besonders für aktive Hunderassen und solche, die zu bestimmten Krankheiten neigen, ist eine Basis-Tierkrankenversicherung mit OP-Schutz zu empfehlen.

    Neben der Tierkrankenversicherung ist es auch wichtig, dass jeder Bullmastiff eine Hundehaftpflichtversicherung hat, da Hundehalter:innen für Schäden, die ihr Hund verursacht, haften.