Aussiedoodle
Clevere Kreuzung mit Familiensinn
Titelbild: Jake Green | Unsplash
Rasseprofil:
Elternrassen: Pudel x Australian Shepherd
Körpergröße: 35 - 55 cm
Gewicht: 11 - 32 kg
Farbe: variiert (z.B. Schwarz bis Weiß, Rot, Braun)
Fell: variiert (lockig, wellig oder glatt)
Charakter: intelligent, verspielt, freundlich, sportlich
Anspruch an Haltung: hoch (viel Beschäftigung und Bewegung, Familienhund)
Lebenserwartung: 12 - 15 Jahre
FCI-Gruppe: nicht anerkannt
Herkunft: unklar
Synonym: Aussiepoo
Was ist das Besondere an einem Aussiedoodle?
Der Aussiedoodle gehört zu den neuen Designerhunden. Der genaue Ursprung des Aussiedoodles ist nicht eindeutig dokumentiert, aber die Zucht begann in den letzten Jahrzehnten, als Züchter:innen die positiven Eigenschaften beider Rassen kombinieren wollten. Durch die Kombination dieser beiden Rassen sollte ein Hund entstehen, der sowohl intelligent und aktiv als auch freundlich und anpassungsfähig ist. In den letzten Jahren ist der Aussiedoodle vor allem wegen seiner hypoallergenen Eigenschaften und seines liebevollen Wesens immer beliebter geworden.
Der Aussiedoodle hat ein attraktives Erscheinungsbild mit einem freundlichen und intelligenten Ausdruck, der seine verspielte und zugängliche Natur widerspiegelt.
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Bild unten rechts: fremoo1918 | Pixabay
Sind Aussiedoodles für Allergiker geeignet?
Ja, Aussiedoodles gelten als hypoallergen, aber nur, wenn sie das lockige Fell ihres Pudelelternteils geerbt haben. In diesem Fall verlieren sie relativ wenig oder gar kein Fell. Andere hypoallergene Rassen sind solche mit lockigem Fell wie Portugiesischer Wasserhund, Labradoodle, Goldendoodle, Malteser und Havaneser.
Auslöser einer Hundeallergie sind aber nicht die Hundehaare, sondern Eiweißverbindungen, die durch Speichel, Urin und Hautdrüsen freigesetzt werden und an Fell und Hautschuppen haften bleiben. Sie werden von allen Hunden abgesondert, deshalb gibt es keine Hunderasse, die völlig hypoallergen ist. Im Zweifelsfall solltest du einen Allergietest durchführen lassen, bevor du dir einen Hund ins Haus holst. Dazu kannst du in der Arztpraxis einen Test machen lassen, für den du einige Hundehaare des ausgewählten Hundes benötigst.
Aussehen: Wie sieht ein Aussiedoodle aus?
Der Aussiedoodle sieht nicht immer gleich aus wie andere Rassehunde, denn er ist eine Mischrasse, die aus der Kreuzung von Australian Shepherds und Pudeln entstanden ist. Aussiedoodles erben von beiden Elternteilen unterschiedliche Charaktereigenschaften. Welche sich stärker durchsetzen, ist bei jedem Hund anders.
Außerdem gibt es beim Pudel verschiedene Größen, die sich auf die Körpergröße und den gesamten Körperbau des Aussiedoodles auswirken. Daher kann die Größe eines Aussiedoodles je nach Pudelanteil von kleineren, kompakteren Exemplaren bis hin zu größeren, kräftigeren Hunden variieren.
Auch die Fellarten und -farben können variieren. Einige Welpen haben das gelockte Pudelfell geerbt, während andere mehr vom Aussie-Elternteil beeinflusst sind und eher gewellt oder glatt sind. Die Fellfarbe kann Schwarz bis Weiß, Rot oder Braun sein. Das Fell ist im Allgemeinen sehr weich.
Aussiedoodles haben in der Regel einen muskulösen und gut proportionierten Körperbau. Er ist kräftig, aber elegant, was ihm ein athletisches Aussehen verleiht. Die Größe kann je nach Pudelanteil von klein bis mittelgroß variieren. Der Kopf ist normalerweise proportional zum Körper, mit einer sanften Schnauze und einem ausgeprägten Stop. Die Ohren sind oft mittelgroß, hängend und weich, was dem Hund einen freundlichen Ausdruck verleiht. Die Augen sind oval, dunkel und leuchtend, oft mit einem intelligenten und lebhaften Ausdruck. Einige Aussiedoodles haben auch Augen in verschiedenen Farben oder mit Merle-Muster, was auf die Gene des Australian Shepherd zurückzuführen ist. Der Schwanz ist normalerweise mittellang und kann buschig oder gerade sein.
Haben Aussiedoodles immer Locken?
Nein, Aussiedoodles haben nicht immer Locken. Ihr Fell kann je nach genetischer Veranlagung unterschiedlich aussehen, und es gibt drei Hauptfelltypen: lockig, gewellt und glatt. Der Pudelanteil bestimmt oft die Fellstruktur, wobei lockiges oder gewelltes Fell am häufigsten vorkommt. Einige Aussiedoodles können jedoch auch ein glattes Fell haben.
Wie stark haaren Aussiedoodles?
Aussiedoodles haaren im Allgemeinen weniger als viele andere Hunderassen. Sie gelten aber nur als hypoallergen, wenn sie lockiges Fell haben. Dann verlieren sie weniger Hautschuppen und Haare und sind für Allergiker:innen besser geeignet.
Charakter und Verhalten: Wie ist das Wesen des Aussiedoodles?
Beim Aussiedoodle werden die intelligentesten Hunderassen miteinander verpaart. Das spiegelt sich auch im Charakter wider. Aussiedoodles sind sehr intelligent und lernen schnell. Sie lieben intellektuelle Herausforderungen und sind oft gut im Training, was sie zu hervorragenden Kandidaten für Hundesport und Kunststücke macht. Der Aussiedoodle hat viel Energie und braucht regelmäßige Bewegung. Aussiedoodles lieben es zu spielen, zu rennen und an Aktivitäten im Freien teilzunehmen, was sie zu idealen Begleitern für aktive Familien macht.
Aussiedoodles sind auch für ihr soziales und freundliches Wesen bekannt. Sie kommen gut mit Menschen, Kindern und anderen Tieren aus, was sie zu idealen Familienhunden macht. Aussiedoodles entwickeln eine enge Bindung zu ihren Besitzer:innen und sind oft sehr anhänglich. Sie genießen die Nähe ihrer Familie und sind gerne Teil des Geschehens.
Die Hunde sind sehr anpassungsfähig und können sich gut an verschiedene Lebensumstände anpassen, sei es in einer aktiven Familie oder in einem ruhigen Zuhause. Durch den Einfluss des Australian Shepherds kann der Aussiedoodle einen gewissen Hütetrieb haben.
Hundesportarten wie Agility oder Gehorsamkeitsübungen fordern den Aussiedoodle, lenken seinen Hütetrieb in geordnete Bahnen und machen ihn zu einem ausgeglichenen Familienmitglied. Ein Aussiedoodle passt gut zu Halter:innen mit einem sportlichen Lebensstil, denn sie lieben die Bewegung und viel Action in ihrem Leben.
Warum bellen Aussiedoodles so viel?
Aussiedoodles neigen dazu, viel zu bellen, da sie von ihren Elternrassen ein hohes Maß an Wachsamkeit und Kommunikationsbereitschaft geerbt haben. Sie bellen oft, um auf Veränderungen in ihrer Umgebung aufmerksam zu machen oder um ihre Familie zu warnen. Es ist wichtig, sie früh zu trainieren, um übermäßiges Bellen zu kontrollieren.
Kuscheln Aussiedoodles gerne?
Ja, Aussiedoodles sind im Allgemeinen sehr anhänglich und verbringen gerne Zeit mit ihren Menschen. Sie genießen Schmuseeinheiten und die Nähe ihrer Familie und sind oft sehr loyal.
Sind Aussiedoodles aggressiv gegenüber anderen Hunden?
Nein, im Allgemeinen sind Aussiedoodles anderen Hunden gegenüber nicht aggressiv. Sie sind freundlich und sozial, aber wie alle Hunde können sie gelegentlich territorial oder scheu sein, besonders wenn sie nicht gut sozialisiert sind. Eine frühe Sozialisierung ist wichtig, um sicherzustellen, dass sie gut mit anderen Hunden auskommen.
Wie viel Auslauf braucht ein Aussiedoodle?
Aussiedoodles brauchen viel Bewegung und geistige Anregung. Sie sollten täglich mindestens 1 bis 2 Stunden Auslauf haben, der Spaziergänge, Spiele und Trainingseinheiten umfasst, um ihre Energie abzubauen und glücklich zu bleiben. Auch Hundesport sollte regelmäßig auf dem Programm stehen.
Ist der Aussiedoodle ein Anfängerhund?
Nein, der Aussiedoodle ist kein typischer Anfängerhund. Er braucht viel Beschäftigung, sowohl körperlich als auch geistig, und er profitiert von Besitzer:innen, die ihn führen und herausfordern. Seine Intelligenz und Energie können unerfahrene Hundebesitzer:innen überfordern.
Aussiedoodles können, wie alle Mischlingsrassen, anfällig für bestimmte genetisch bedingte Krankheiten sein, die von den Elternrassen Australian Shepherd und Pudel vererbt werden. Häufige Gesundheitsprobleme, die bei Aussiedoodles auftreten können, sind:
• Hüftgelenksdysplasie: Diese Gelenkerkrankung ist sowohl beim Australian Shepherd als auch beim Pudel verbreitet und kann zu Schmerzen und Bewegungseinschränkungen führen.
• Progressive Retina-Atrophie (PRA): Eine genetisch bedingte Augenkrankheit, die zur Erblindung führen kann und bei beiden Elternrassen auftritt.
• Herzerkrankungen: Insbesondere beim Pudel sind bestimmte Herzerkrankungen bekannt, die auch beim Aussiedoodle auftreten können.
• Grauer Star (Katarakt): Eine häufige Augenerkrankung, die das Sehvermögen beeinträchtigen kann und bei beiden Elternrassen vorkommt.
• Epilepsie: Diese neurologische Erkrankung kann zu Krampfanfällen führen und tritt gelegentlich bei Aussiedoodles auf, insbesondere wenn sie genetisch dafür prädisponiert sind.
• Patellaluxation: Diese Erkrankung betrifft das Kniegelenk und führt dazu, dass die Kniescheibe aus ihrer normalen Position rutscht. Sie kann bei verschiedenen Hunderassen auftreten, darunter auch bei den Elterntieren des Aussiedoodle.
• Arzneimittelunverträglichkeit (MDR1-Defekt): Diese genetische Erkrankung beeinflusst die Reaktion des Hundes auf bestimmte Medikamente und kann schwere Nebenwirkungen verursachen. Die Unverträglichkeit tritt häufig bei Hütehunderassen auf und kann auch beim Aussiedoodle auftreten.
• Collie Eye Anomalie: Eine genetische Augenkrankheit, die zu verschiedenen Augenproblemen führen kann, einschließlich schlechter Sehschärfe und möglicherweise Blindheit.
Eine verantwortungsvolle Zuchtpraxis, die Gesundheitschecks für die Elterntiere einschließt, kann dazu beitragen, das Risiko dieser Krankheiten zu verringern und die allgemeine Gesundheit des Aussiedoodles zu verbessern.
Wie alt wird ein Aussiedoodle?
Die durchschnittliche Lebenserwartung eines Aussiedoodles liegt bei 12 bis 15 Jahren. Dies kann jedoch je nach genetischer Veranlagung, Pflege und Gesundheitszustand variieren. Regelmäßige Tierarztbesuche und eine gesunde Lebensweise können dazu beitragen, die Lebensdauer zu verlängern.
Was ist ein Merle Aussiedoodle?
Ein Merle Aussiedoodle ist ein Aussiedoodle mit einer Merle-Färbung, die sich auf die Fellzeichnung auswirkt. Diese Zeichnung ist gekennzeichnet durch unregelmäßige Flecken und Farbverläufe, die oft eine Kombination von hellen und dunklen Farben zeigen. Merle kann in verschiedenen Farbtönen auftreten, z.B. Blau, Rot oder Sandfarben.
So schön das Merle-Muster auch sein mag, es hat seinen Preis, da es häufig mit gesundheitlichen Problemen wie Taubheit, Blindheit und Herzfehlern einhergeht. Betroffen sind sowohl einfache als auch doppelte Merle-Träger, wobei Hunde, die das Merle-Gen zweimal tragen, am stärksten betroffen sind. Aus diesem Grund dürfen verantwortungsbewusste Züchter:innen keine zwei Merle-Träger verpaaren und die Zucht auf eine breite genetische Vielfalt und Gesundheit ausrichten. Wir raten vom Kauf von Hunden mit Merle-Färbung ab.
Fell, Zähne, Ohren und Krallen gehören zur routinemäßigen Pflege eines Hundes. Aussiedoodles haben im Allgemeinen einen mäßigen Pflegeaufwand.
Fellpflege
Aussiedoodles haben meist ein lockiges oder gewelltes Fell, das regelmäßig gepflegt werden muss, um Verfilzungen und Mattenbildung zu vermeiden. Das Fell sollte mindestens ein- bis zweimal pro Woche gebürstet werden. Während des Fellwechsels kann ein häufigeres Bürsten erforderlich sein. Ein professionelles Trimmen alle 6 bis 8 Wochen hilft, das Fell in gutem Zustand zu halten. Bei starkem Haarwuchs in den Ohren sollten die Ohrhaare gezupft werden. Das beugt Verklebungen und Entzündungen vor.
Der Aussiedoodle sollte außerdem nur gebadet werden, wenn er sich in Dreck oder in etwas Stinkendem gewälzt hat. Verwende immer ein spezielles Hundeshampoo. Häufiges Baden und Duschen sowie Produkte für Menschen greifen die Hautflora an und können Allergien und Hautausschläge begünstigen.
Zahnpflege
Für die Zahngesundheit und zur Vermeidung von Zahnstein und Maulgeruch sollten die Zähne regelmäßig geputzt werden, am besten täglich. Wenn du deinen Aussiedoodle früh daran gewöhnst, wird er problemlos mitmachen und sich auf die anschließende Belohnung freuen. Kauspielzeuge oder Kauartikel können die Zahnpflege zusätzlich unterstützen.
Ohrenpflege
Hunde mit Schlappohren wie der Aussiedoodle neigen aufgrund der Form ihrer Ohren eher zu Ohrenproblemen als Hunde mit Stehohren. Dies liegt daran, dass die Form der Schlappohren die Luftzirkulation im Ohr verringert, was zu einer höheren Feuchtigkeit und Temperatur im Gehörgang führt. Dies kann das Wachstum von Bakterien, Hefen und Pilzen begünstigen und zu Infektionen führen.
Kontrolliere die Ohren daher einmal in der Woche und reinige die Ohrmuschel vorsichtig, wenn sie verschmutzt ist. Festsitzendes Ohrenschmalz kann mit einem milden Ohrreiniger entfernt werden. Achte vermehrt auf Anzeichen einer Ohrenentzündung wie Kratzen am Ohr, Kopfschütteln, Ausfluss, Schwellung, Rötung oder unangenehmer Geruch. Nutze bei Auffälligkeiten den confidu Diagnose Finder oder suche eine Tierarztpraxis auf.
Krallenpflege
Überprüfe einmal wöchentlich die Krallen deines Aussiedoodles auf ihre richtige Länge. Die Kralle hat die richtige Länge, wenn sie beim stehenden Hund den Boden gerade noch nicht berührt. Ist die Kralle zu lang, muss sie vorsichtig gekürzt werden.
Es wird empfohlen, eine Tierkrankenversicherung für den Aussiedoodle abzuschließen, um eine optimale tierärztliche Versorgung zu gewährleisten, da die Kosten für die Tiergesundheit kontinuierlich steigen. Je nach Tarif können Vorsorgemaßnahmen, Untersuchungen, Behandlungen und Operationen von der Versicherung übernommen werden. Besonders für aktive Hunderassen und solche, die zu bestimmten Krankheiten neigen, ist eine Basis-Tierkrankenversicherung mit OP-Schutz zu empfehlen.
Neben der Tierkrankenversicherung ist es auch wichtig, dass jeder Aussiedoodle eine Hundehaftpflichtversicherung hat, da Hundehaltende für Schäden, die ihr Hund verursacht, haften.