Stechapfel
Stechapfel

Stechapfel

Giftig für: Katzen, Hunde, andere Tierarten

Kategorie: sehr stark giftig

Der Stechapfel, botanisch Datura stramonium, ist eine hochgiftige Pflanze, die in vielen Teilen der Welt wild wächst und auch als Zierpflanze angebaut wird. Die Pflanze mit ihren auffälligen trompetenförmigen Blüten und stacheligen Früchten stellt eine ernste Gefahr für Haustiere wie Hunde und Katzen, aber auch für den Menschen dar.

Der Stechapfel enthält eine Vielzahl giftiger Alkaloide, darunter Scopolamin und Hyoscyamin, die starke psychoaktive und toxische Eigenschaften besitzen. Diese Substanzen wirken auf das zentrale Nervensystem und können eine Vielzahl schwerer Vergiftungssymptome hervorrufen, die von gastrointestinalen bis hin zu neurologischen Störungen reichen.

Stechapfel mit namensgebender Frucht

Bild: Zenbunny | Pixabay

Aussehen:

Der Stechapfel ist eine ausdauernde krautige Pflanze aus der Familie der Nachtschattengewächse. Er kann bis zu einem Meter hoch werden und hat große, herzförmige Blätter mit gezackten oder gelappten Rändern. Die Blüten des Stechapfels sind auffallend trompetenförmig (siehe unten) mit fünf weißen oder hellgelben Blütenblättern, die in der Mitte einen charakteristischen violetten Fleck aufweisen können. Die Früchte des Stechapfels sind stachelige Kapseln, die sich nach der Blüte bilden und zahlreiche Samen enthalten (siehe weiter unten). Die ganze Pflanze hat einen charakteristischen, unangenehmen Geruch.

Blüte des Stechapfels

Bild: WikimediaImages | Pixabay

Vorkommen:

Der Stechapfel ist in den gemäßigten bis subtropischen Regionen weit verbreitet und wächst häufig an Straßenrändern, in Gärten, auf Brachland und anderen unbebauten Flächen. In einigen Regionen wird der Stechapfel absichtlich angebaut, in anderen gilt er als invasives Unkraut.

Geöffnete Stechapfelfrucht mit Samen

Bild: WikimediaImages | Pixabay

Vorsichtsmaßnahmen:

Alle Teile des Stechapfels, einschließlich Blätter, Blüten, Früchte und Samen, enthalten hochgiftige Alkaloide. Wegen seiner Giftigkeit sollte der Stechapfel nicht in die Reichweite von Hunden und Katzen gelangen. Es ist ratsam, Haustiere fernzuhalten, auch wenn sie sich im Freien aufhalten. Wenn man Haustiere hat, sollte man keinen Stechapfel im Garten haben.

Wenn du den Verdacht hast, dass dein Haustier Stechapfel gefressen hat oder Anzeichen einer Vergiftung zeigt, solltest du sofort eine Tierarztpraxis aufsuchen. Je früher die Behandlung beginnt, desto besser sind die Heilungschancen.

Ist der Stechapfel für Hunde und Katzen giftig?

Ja, der Stechapfel ist für Hunde und Katzen sehr giftig. Alle Pflanzenteile enthalten hochgiftige Alkaloide wie L-Hyoscyamin und Atropin. Diese Substanzen können schwere Vergiftungssymptome wie neurologische Störungen, Magen-Darm-Beschwerden, Herzrhythmusstörungen, Atemnot und sogar den Tod verursachen.

Ist Stechapfel bei Berührung giftig?

Ja, schon das Berühren der Pflanze kann gefährlich sein. Es ist daher äußerst wichtig, Haustiere von der Pflanze fernzuhalten und im Falle einer Vergiftung sofort tierärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Angepflanzter Stechapfel

Bild: WikimediaImages | Pixabay

Ist Stechapfel in Deutschland verboten?

Nein, der Anbau und die Kultivierung des Stechapfels sind in Deutschland nicht generell verboten. In einigen Bundesländern gilt der Stechapfel jedoch als invasive Pflanze und kann daher Kontrollmaßnahmen oder sogar Verboten unterliegen, insbesondere auf öffentlichen Flächen oder in Naturschutzgebieten. Es ist ratsam, sich vor dem Anbau oder der Kultivierung von Stechapfel über die örtlichen Vorschriften und Gesetze zu informieren.

Ist der Stechapfel meldepflichtig?

Nein, der Stechapfel fällt in Deutschland nicht unter die Meldepflicht.

Was tun bei Stechapfel Vergiftung?

Im Falle einer Stechapfelvergiftung bei Hund oder Katze ist es äußerst wichtig, sofort tierärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Die Symptome können schwerwiegend sein und eine schnelle Behandlung ist entscheidend, um das Leben des Tieres zu retten.

Vor dem Tierarztbesuch sollten keine Hausmittel verabreicht werden, da diese die Symptome verschlimmern oder die Behandlungsmöglichkeiten beeinträchtigen können. Es ist ratsam, dem/der Tierärzt:in alle Informationen zur Verfügung zu stellen, die darauf hindeuten, dass das Tier möglicherweise Stechapfel aufgenommen hat, einschließlich der Anzeichen und Symptome der Vergiftung sowie der Menge und Art des möglicherweise aufgenommenen Materials. Der/die Tierärzt:in wird geeignete Maßnahmen zur Behandlung der Vergiftung ergreifen, wie z.B. induziertes Erbrechen, Magenspülung, Verabreichung von Aktivkohle zur Bindung von Giftstoffen, unterstützende Therapie zur Behandlung von Symptomen wie Herzrhythmusstörungen oder Atembeschwerden und andere lebenserhaltende Maßnahmen.

Stechapfel enthält Wirkstoffe wie L-Hyoscyamin und Atropin, die auf das Nervensystem wirken. Sie blockieren bestimmte Rezeptoren und können das zentrale Nervensystem erregen oder dämpfen. In niedrigen Dosen verlangsamt sich der Herzschlag, in hohen Dosen beschleunigt er sich. Die glatte Muskulatur des Verdauungstraktes wird gehemmt, was zu Magen-Darm-Beschwerden wie Verstopfung und Bauchschmerzen führen kann. Die Wirkstoffe können auch das zentrale Nervensystem beeinflussen, was zu Symptomen wie Fieber, Unruhe, Krampfanfällen und Atembeschwerden führen kann.

Alle Pflanzenteile sind giftig.

Jede Aufnahme von Stechapfel gilt als kritisch, auch kleine Mengen.

In akuten Fällen treten die Symptome etwa 24 bis 72 Stunden nach der Aufnahme von Stechapfel auf.

Symptome:

-        schneller Herzschlag

-        erweiterte Pupillen

-        trockenes Maul

-        Koordinationsstörungen, Krämpfe, Koma

-        starke Bauchschmerzen

-        vermehrter Harnabsatz

-        Hyperästhesie (Überempfindlichkeit für Berührungsreize)

Bleib ruhig! Sichere die Giftquelle und halte dein Tier fern, damit es nicht noch mehr Gift aufnehmen kann.

Suche so schnell wie möglich eine Tierarztpraxis auf, wenn die Aufnahme weniger als 4 Stunden her ist oder starke Symptome auftreten. In der Praxis kann die Giftaufnahme durch induziertes Erbrechen oder eine Magenspülung verringert werden. Außerdem wird dein Tier stabilisiert und mit Medikamenten versorgt, um die Vergiftung durchzustehen.