Schokolade
Schokolade

Schokolade

Giftig für: Katzen, Hunde

Kategorie: giftig

Schokolade ist für uns Menschen ein köstliches Vergnügen, für Hunde und Katzen jedoch eine ernste Gefahr. Die beliebte Süßigkeit enthält Theobromin und Koffein, zwei Substanzen, die für Haustiere giftig sind und bei versehentlicher Aufnahme schwere Gesundheitsschäden verursachen können.

Schokolade enthält Theobromin und Koffein, zwei Substanzen, die für Hunde und Katzen giftig sind. Dunkle Schokolade und Bitterschokolade enthalten eine höhere Konzentration an Theobromin und sind daher giftiger als Milchschokolade oder weiße Schokolade. Symptome einer Schokoladenvergiftung bei Hunden und Katzen können Erbrechen, Durchfall, Hyperaktivität, Zittern, erhöhte Herzfrequenz, beschleunigte Atmung, Muskelzittern, Krämpfe und in schweren Fällen Herzrhythmusstörungen oder Tod sein.

Bild: rfranca | Shutterstock

Aussehen:

Schokolade ist ein beliebtes Nahrungsmittel, das aus Kakaobohnen hergestellt wird und in verschiedenen Formen und Sorten erhältlich ist. Sie kann in Form von Riegeln, Tafeln, Bonbons, Pralinen, Gebäck, Getränken und anderen Produkten angeboten werden. Die Farbe variiert je nach Art der Schokolade von dunkelbraun bis hellbraun oder sogar weiß. Der Theobromin- und Koffeingehalt der verschiedenen Kakaoprodukte variiert (siehe Tabelle weiter unten). Als Faustregel gilt: Je dunkler die Schokolade, desto höher der Theobromingehalt und desto giftiger die Schokolade.

Vorsichtsmaßnahmen:

Es ist wichtig, Schokolade außerhalb der Reichweite von Hunden und Katzen aufzubewahren, da diese dazu neigen, Schokolade zu fressen, wenn sie zugänglich ist. Schokoladenprodukte sollten nicht als Leckerlis für Haustiere verwendet werden, und Haustierbesitzer:innen sollten darauf achten, dass ihre Tiere nicht versehentlich Schokolade fressen. Bei Verdacht auf eine Schokoladenvergiftung ist es wichtig, sofort eine Tierarztpraxis aufzusuchen, da eine schnelle Behandlung lebensrettend sein kann.

Was macht Theobromin beim Hund?

Theobromin ist eine Substanz, die in Kakao und somit auch in Schokolade vorkommt. Beim Hund wirkt Theobromin als Stimulans des zentralen Nervensystems und des Herzens. Es blockiert die Aktivität eines Enzyms namens Phosphodiesterase, was zu einer erhöhten Konzentration von zyklischem Adenosinmonophosphat (cAMP) führt. cAMP ist ein Molekül, das an vielen Signalwegen im Körper beteiligt ist und eine Vielzahl von Wirkungen auslösen kann.

Die durch Theobromin erhöhte cAMP-Konzentration führt zu einer vermehrten Freisetzung von Neurotransmittern wie Noradrenalin und Dopamin. Diese Neurotransmitter haben stimulierende Wirkungen und können Symptome wie Zittern, erhöhte Herzfrequenz und gesteigerte Aktivität hervorrufen.

Darüber hinaus blockiert Theobromin auch die Aktivität von Adenosinrezeptoren. Adenosin ist ein Neurotransmitter, der normalerweise beruhigende Wirkungen hat, indem er die Freisetzung hemmender Neurotransmitter fördert. Durch die Blockade der Adenosinrezeptoren verstärkt Theobromin die Wirkung anderer stimulierender Neurotransmitter und verstärkt so die Symptome einer Theobrominvergiftung.

In hohen Dosen kann Theobromin auch die Muskulatur der Blutgefäße beeinflussen, was zu einer Erhöhung des Blutdrucks führen kann. Dies kann die Belastung des Herz-Kreislauf-Systems weiter erhöhen und zu schwerwiegenden Komplikationen wie Herzrhythmusstörungen oder Herzversagen führen.

Bild: feiern1 | Pixabay

In welcher Schokolade ist Theobromin?

Theobromin kommt in Kakao vor und ist daher in allen kakaohaltigen Schokoladenprodukten enthalten. Dazu gehören dunkle Schokolade, Milchschokolade, weiße Schokolade und Schokoladenprodukte wie Kekse, Kuchen, Nuss-Nugat-Creme, Eiscreme und Kakaogetränke.

Dabei ist zu beachten, dass der Theobromingehalt je nach Schokoladensorte variieren kann (siehe Tabelle). Dunkle Schokolade enthält in der Regel mehr Kakao und damit auch mehr Theobromin als Milchschokolade oder weiße Schokolade. Daher ist dunkle Schokolade für Hunde potenziell gefährlicher als andere Schokoladensorten.

Kakaoprodukt Theobromingehalt Koffeingehalt
Kakaobohne 32 mg/g keine Angabe
Rohkakao 26,5 mg/g keine Angabe
Kakaopulver 21,5 mg/g 2,1 mg/g
Schokoladenpulver 32%ig 5,0 mg/g 0,5 mg/g
Kakaogetränkepulver 25% 4,0 mg/g keine Angabe
Nuss-Nugat-Creme (z.B. Nutella) 2,3 mg/g keine Angabe
Weiße Schokolade 0,01 mg/g 0,03 mg/g
Milchschokolade 25-30%ig 1,4 mg/g 0,5 mg/g
Kochschokolade 46%ig 5,9 mg/g 1,4 mg/g
Zartbitter 55%ig 6,7 mg/g 1,5 mg/g
Edel-/ Halbbitter 70%ig 9,0 mg/g 1,8 mg/g
Bitterschokolade 90%ig 7,7 mg/g 1,9 mg/g

Unabhängig von der Art der Schokolade sollte jedoch jede Form von Schokolade sicher außerhalb der Reichweite von Hunden aufbewahrt werden, um versehentliches Verschlucken und die damit verbundenen Gesundheitsrisiken zu vermeiden.

Wie viel Schokolade kann ein Hund essen?

Die individuelle Empfindlichkeit gegenüber Theobromin kann bei Hunden sehr unterschiedlich sein. Einige Hunde können bereits auf kleine Mengen Schokolade mit Symptomen einer Theobrominvergiftung reagieren, während andere größere Mengen vertragen können, ohne ernsthafte Probleme zu entwickeln. Faktoren wie die Größe des Hundes, sein Körpergewicht, sein Gesundheitszustand und seine genetische Veranlagung spielen bei der Bestimmung der Empfindlichkeit eine Rolle.

Kleinere Hunde sind im Allgemeinen anfälliger für eine Theobrominvergiftung als größere, da ihr Körper weniger Theobromin verarbeiten kann. Außerdem können individuelle Unterschiede im Stoffwechsel und in der Toleranz dazu führen, dass manche Hunde empfindlicher auf Theobromin reagieren als andere.

Auch wenn ein Hund in der Vergangenheit Schokolade gefressen hat, ohne Symptome zu zeigen, bedeutet dies nicht unbedingt, dass er auch in Zukunft unbedenklich ist. Es ist wichtig, die möglichen Risiken zu berücksichtigen und Schokolade und andere kakaohaltige Produkte außerhalb der Reichweite von Hunden aufzubewahren.

Im Zweifelsfall ist es ratsam, sofort tierärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen, wenn ein Hund Schokolade gefressen hat, unabhängig von der Menge, um mögliche Gesundheitsrisiken zu minimieren und eine schnelle Behandlung zu gewährleisten.

Bild: Rahul Chakraborty | Unsplash

Rechner für Schokolade für Hunde

Ab einer Aufnahme von ca. 20 mg Theobromin pro kg Körpergewicht sollte eine tierärztliche Behandlung erfolgen. Dazu muss man jedoch rechnen und wissen, wie viel Theobromin in der gefressenen Schokolade enthalten ist. Ein Schokoladenrechner ist daher ein nützliches Hilfsmittel, um abzuschätzen, ob der Hund eine potenziell gefährliche Menge an Theobromin aufgenommen hat.

Der kostenlose Schokoladenrechner in der confidu App kann dir genau sagen, wie viel Theobromin dein Hund aufgenommen hat. Dazu musst du nur die Art und Menge der gefressenen Schokolade eingeben. Anschließend erhältst du eine Auswertung mit Handlungsempfehlungen.

Wann treten erste Symptome nach Schokolade beim Hund auf?

Die Zeit, die vergeht, bis die ersten Symptome nach dem Verzehr von Schokolade bei einem Hund auftreten, kann variieren und hängt von der Menge und Art der aufgenommenen Schokolade sowie von der Größe und dem Gesundheitszustand des Hundes ab. Im Allgemeinen können die ersten Symptome jedoch innerhalb weniger Stunden nach der Aufnahme auftreten, häufig zwischen 2 und 4 Stunden, sie können aber auch früher oder später auftreten.

Was sind die Symptome einer Schokoladenvergiftung?

Zu den ersten Anzeichen einer Theobrominvergiftung beim Hund gehören häufig Erbrechen und Durchfall. Weitere Symptome können Zittern, Unruhe, beschleunigte Atmung und erhöhte Herzfrequenz sein. In schweren Fällen können Krämpfe, Muskelschwäche, Herzrhythmusstörungen und sogar Koma auftreten.

Was macht man, wenn der Hund Schokolade gegessen hat?

Wenn ein Hund Schokolade gefressen hat, ist es wichtig, schnell zu handeln, um mögliche Gesundheitsrisiken zu minimieren. Hier sind die Schritte, die du unternehmen solltest:

  1. reagiere sofort: Wenn du beobachtest, dass dein Hund Schokolade gefressen hat, oder wenn du den Verdacht hast, dass er Schokolade gefressen haben könnte, ist es wichtig, sofort zu handeln. Stelle zunächst sicher, dass sich keine weiteren schokoladehaltigen Lebensmittel in Reichweite des Hundes befinden, damit eine weitere Aufnahme von Theobromin verhindert wird.

  2. notiere Details: Versuche, so viele Details wie möglich über die Art der Schokolade, die Menge und den Zeitpunkt des Verzehrs zu notieren. Diese Informationen können dem/der Tierärzt:in helfen, den Ernst der Lage besser einzuschätzen.

  3. nutze einen Schokoladenrechner: Benutze einen Schokoladenrechner, um abzuschätzen, ob die aufgenommene Menge Theobromin für deinen Hund gefährlich sein könnte. Ein Schokoladenrechner basiert auf dem Gewicht deines Hundes und der Art der aufgenommenen Schokolade. Damit kann man grob abschätzen, ob eine Vergiftung wahrscheinlich ist und welche Maßnahmen zu ergreifen sind. Bei geringen Mengen gibt es Entwarnung.

  4. kontaktiere den Tierarzt: Rufe sofort deine Tierarztpraxis oder eine Tierklinik an, wenn dein Hund viel Schokolade gefressen hat oder die Menge unklar ist, um professionelle Hilfe zu bekommen. Erkläre die Situation und gib alle relevanten Informationen. Dann wird entschieden, ob du deinen Hund sofort in die Praxis bringen solltest. Dort kann er gründlich untersucht und behandelt werden.

  5. beobachte deinen Hund: Beobachte deinen Hund genau und achte auf mögliche Symptome einer Theobrominvergiftung wie Erbrechen, Durchfall, Zittern, beschleunigte Atmung, erhöhte Herzfrequenz, Krämpfe oder Muskelschwäche.

  6. vermeide Selbstbehandlung: Versuche nicht, deinen Hund selbst zu behandeln oder ihm ohne tierärztliche Anweisung Hausmittel zu verabreichen. Einige Hausmittel können unwirksam oder sogar gefährlich sein und sollten nur unter tierärztlicher Aufsicht angewendet werden.

Es ist wichtig zu betonen, dass eine Theobrominvergiftung lebensbedrohlich sein kann, insbesondere wenn sie nicht rechtzeitig behandelt wird. Wenn ein Hund Schokolade gefressen hat, ist es daher wichtig, sofort tierärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Was tun, wenn der Hund Schokokuchen gefressen hat?

Wenn dein Hund Schokoladenkuchen gefressen hat, solltest du genauso vorgehen wie bei jeder Aufnahme von Schokolade. Die Vorgehensweise ist oben beschrieben.

Bild: Mirko Sajkov | Pixabay

Was macht der Tierarzt bei Schokoladenvergiftung?

Wenn ein Hund eine Schokoladenvergiftung hat, wird der/die Tierärzt:in verschiedene Maßnahmen ergreifen, um die Symptome zu behandeln und den Hund zu stabilisieren:

Erstuntersuchung: Der Zustand des Hundes wird beurteilt und eine gründliche klinische Untersuchung durchgeführt. Dazu kann die Überprüfung von Vitalparametern wie Herzfrequenz, Atmung und Temperatur sowie die Beurteilung anderer Symptome gehören.

Entgiftung: Je nach Situation wird versucht, den Magen des Hundes zu entleeren, um die Aufnahme von Theobromin zu verringern. Dies kann durch die Verabreichung von Medikamenten, die Erbrechen auslösen, oder durch eine Magenspülung erfolgen.

Aktivkohle: Aktivkohle kann verabreicht werden, um die Aufnahme von Toxinen aus dem Magen-Darm-Trakt zu reduzieren und ihre Aufnahme in den Körper zu verhindern.

unterstützende Maßnahmen: Zur Behandlung von Symptomen wie Erbrechen, Durchfall, Zittern oder Krämpfen können unterstützende Maßnahmen ergriffen werden. Dies kann die Verabreichung von Flüssigkeit zur Hydratation, von Medikamenten zur Kontrolle von Krämpfen oder andere symptomatische Therapien umfassen.

Beobachtung und Überwachung: Der Hund wird sorgfältig überwacht, um sicherzustellen, dass sich sein Zustand stabilisiert und keine weiteren Komplikationen auftreten. Dies kann eine kontinuierliche Überwachung der Vitalparameter und eine regelmäßige Beurteilung des klinischen Zustands des Hundes umfassen.

Die genaue Behandlung hängt von der Schwere der Vergiftung, dem Gesundheitszustand des Hundes und anderen individuellen Faktoren ab. In schweren Fällen muss der Hund möglicherweise stationär aufgenommen und intensivmedizinisch behandelt werden. Es ist wichtig, dass die Behandlung auf die spezifischen Bedürfnisse und den Zustand des Hundes abgestimmt ist.

Gibt es Hausmittel, wenn der Hund Schokolade gefressen hat?

Nein, es gibt keine Hausmittel, die in solchen Situationen eine professionelle tierärztliche Behandlung ersetzen können. Im schlimmsten Fall können Hausmittel eine notwendige Behandlung sogar verzögern.

Wenn ein Hund Schokolade gefressen hat, sollte ein Schokoladenrechner verwendet werden, um die aufgenommene Theobrominmenge abzuschätzen und eine grobe Einschätzung der Wahrscheinlichkeit einer Vergiftung zu erhalten. Zeigt der Hund bereits Symptome oder hat er eine größere Menge Schokolade gefressen, sollte sofort tierärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden, da eine Theobrominvergiftung lebensbedrohlich sein kann.

Wann ist die Gefahr vorbei, wenn der Hund Schokolade gefressen hat?

Das Risiko, dass ein Hund nach dem Fressen von Schokolade eine Vergiftung entwickelt, hängt von verschiedenen Faktoren ab, unter anderem von der Menge und der Art der aufgenommenen Schokolade, der Größe und dem Gesundheitszustand des Hundes und der Schnelligkeit, mit der tierärztliche Hilfe in Anspruch genommen wird. Symptome können innerhalb weniger Stunden, aber auch erst nach Tagen auftreten.

Wie bringe ich meinen Hund dazu, sich zu übergeben?

Am besten gar nicht. Es ist nicht empfehlenswert, einen Hund zu Hause zum Erbrechen zu bringen.

Verletzungsgefahr: Das Einführen von Fingern in den Hals des Hundes kann zu Verletzungen der empfindlichen Schleimhäute in Mund, Rachen und Speiseröhre führen.

ungeeignete Substanzen: Die Verwendung von Substanzen wie Wasserstoffperoxid oder Salzwasser kann die Gesundheit des Hundes gefährden, auch weil Hunde die verabreichte Lösung nicht immer erbrechen. Wasserstoffperoxid kann in hohen Konzentrationen ätzend wirken und zu Verätzungen der Schleimhäute führen, insbesondere wenn es in die Luftröhre gelangt. Salzwasser kann Elektrolytstörungen im Körper des Hundes verursachen, insbesondere wenn es in großen Mengen aufgenommen wird. Dies kann zu einem Ungleichgewicht von Natrium und anderen Elektrolyten oder zu einer Salzvergiftung führen.

scharfkantige Gegenstände oder ätzende Substanzen: Wenn dein Hund bereits eine scharfkantige oder ätzende Substanz verschluckt hat, kann das Herbeiführen von Erbrechen zu Verletzungen der Speiseröhre oder des Magens führen.

Aspirationsgefahr: Wenn dein Hund unkontrolliert zum Erbrechen gebracht wird, besteht die Gefahr, dass er die erbrochene Substanz einatmet, was zu lebensbedrohlichen Atemproblemen führen kann.

Wenn du den Verdacht hast, dass dein Hund eine giftige Substanz gefressen hat, ist es wichtig, sofort tierärztlichen Rat zu suchen, anstatt zu versuchen, ihn zum Erbrechen zu bringen. So kann eine genaue Diagnose gestellt und die richtige Behandlung eingeleitet werden, um mögliche Gesundheitsrisiken zu minimieren und deinem Hund zu helfen, sich zu erholen. Es ist immer besser, vorsichtig zu sein und professionelle medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen, als unkontrollierte Maßnahmen zu ergreifen, die deinem Hund schaden könnten.

Was neutralisiert Schokolade beim Hund?

Es gibt keine spezifische Substanz, die Schokolade für Hunde unschädlich macht. Schokolade enthält Theobromin, eine chemische Verbindung, die für Hunde giftig ist. Theobromin wird im Körper des Hundes verstoffwechselt und kann, wenn es in großen Mengen aufgenommen wird, eine Vielzahl von Symptomen hervorrufen.

Die Behandlung einer Theobrominvergiftung beim Hund konzentriert sich in der Regel darauf, die Symptome zu kontrollieren, die Aufnahme von Theobromin zu reduzieren und den Körper des Hundes bei der Ausscheidung des Giftes zu unterstützen.

Wie viele Kohletabletten für den Hund bei Schokolade?

Kohletabletten sollten nur vorsichtshalber verabreicht werden, wenn der Hund wenig Schokolade gefressen hat. Meist ist es besser, den Hund von einem/einer Tierärzt:in medikamentös zum Erbrechen zu bringen, damit die Schokolade bzw. das darin enthaltene Theobromin gar nicht erst in den Körper gelangt.

Wenn Aktivkohle verabreicht werden soll, liegt die Dosierung bei Hunden bei 1 bis 5 Gramm pro kg Körpergewicht, verabreicht alle 6 bis 8 Stunden. Aktivkohle ist daher nur wirksam, wenn sie in großen Mengen verabreicht wird, was in der Regel nicht einfach ist.

Ausgehend von 1 g/kg Körpergewicht benötigt ein 15 kg schwerer Hund 15 g Aktivkohle. Kohletabletten enthalten in der Regel 250 mg Aktivkohle pro Tablette, 4 Tabletten enthalten also 1 g Kohle. Rechnet man die Menge für den Beispielhund aus, kommt man also auf 60 Tabletten, was eine große Menge ist.

Speziell für Hunde, Katzen und kleine Heimtiere gibt es bereits flüssige Aktivkohle in Flaschen (Carbodote®), von der je nach aufgenommener Giftmenge 2 bis 5 ml pro kg benötigt werden. Unser Modellhund würde also 30 bis 75 ml davon bekommen, was auch nicht wenig ist. Beachte auch, dass Aktivkohle pechschwarz ist und Teppiche, Kleidung, Handtücher usw. verfärben kann.

Was soll man tun, wenn eine Katze Schokolade gefressen hat?

Schokolade ist nicht nur für Hunde giftig, sondern auch für Katzen. Sie vertragen sogar weniger Theobromin pro kg Körpergewicht als Hunde. Wenn eine Katze Schokolade gegessen hat, ist es daher wichtig, schnell zu handeln, um mögliche Gesundheitsschäden zu minimieren - auch wenn dies seltener vorkommt. Folgende Schritte sollten unternommen werden:

  1. den Zugang zu weiterer Schokolade unterbinden: Stelle sicher, dass sich keine weiteren schokoladenhaltigen Lebensmittel in Reichweite der Katze befinden, um eine weitere Aufnahme von Theobromin zu verhindern.

  2. notiere Details: Versuche, so viele Details wie möglich über die Art der Schokolade, die Menge und den Zeitpunkt des Verzehrs zu notieren. Diese Informationen können dem/der Tierärzt:in helfen, den Ernst der Lage besser einzuschätzen.

  3. nutze einen Schokoladenrechner: Benutze einen Schokoladenrechner, um abzuschätzen, ob die aufgenommene Menge Theobromin für die Katze gefährlich sein könnte. Ein Schokoladenrechner basiert auf dem Gewicht des Tieres und der Art der aufgenommenen Schokolade. Damit kann man grob abschätzen, ob eine Vergiftung wahrscheinlich ist und welche Maßnahmen zu ergreifen sind. Bei geringen Mengen gibt es Entwarnung.

  4. kontaktiere den Tierarzt: Rufe deine Tierarztpraxis oder eine Tierklinik an, wenn deine Katze viel Schokolade gefressen hat oder die Menge unklar ist. Erkläre die Situation und gib alle relevanten Informationen. Dann wird entschieden, ob du die Katze sofort in die Praxis bringen solltest. Dort kann wird sie gründlich untersucht und behandelt.

  5. beobachte die Katze: Beobachte die Katze genau und achte auf mögliche Symptome einer Theobrominvergiftung wie Erbrechen, Durchfall, Zittern, beschleunigte Atmung, erhöhte Herzfrequenz, Krämpfe oder Muskelschwäche.

  6. vermeide Selbstbehandlung: Versuche nicht, deine Katze selbst zu behandeln oder ihr ohne tierärztliche Anweisung Hausmittel zu verabreichen. Einige Hausmittel können unwirksam oder sogar gefährlich sein und sollten nur unter tierärztlicher Aufsicht angewendet werden.

Das in Kakao enthaltene Theobromin gehört zur gleichen Stoffgruppe wie Koffein und wirkt sehr ähnlich. Beide haben eine stimulierende Wirkung auf das Nerven- und Herz-Kreislauf-System.

Bei Hunden ist die Ausscheidung verlangsamt, weshalb sie empfindlicher reagieren als andere Tiere. Trotzdem ist die individuelle Empfindlichkeit sehr unterschiedlich (bei manchen genügen kleinste Mengen, andere sind eher unempfindlich).

Kakaobohnen enthalten Theobromin und auch geringere Mengen Koffein. Es gibt sehr viele unterschiedliche Kakaoprodukte mit verschiedenen Konzentrationen beider Stoffe. Generell gilt, je dunkler sie sind, desto mehr enthalten sie (z.B. Bitterschokolade beinhaltet größere Mengen als Milchschokolade). Weiße Schokolade hingegen enthält nur Spuren von Theobromin und Koffein. Hochkonzentriert sind auch Kakaopulver für Trinkschokolade oder zum Backen.

Ab welcher Menge sich erste Symptome zeigen, ist individuell sehr unterschiedlich. Deshalb sollte ab einer Aufnahme von 20 mg/kg Körpergewicht Theobromin eine Dekontamination und ggf. Behandlung durch einen Tierarzt erfolgen. Dies entspricht z.B. 44 g Halbbitterschokolade (70%ig) bei einem 20 kg schweren Hund. Bei 25%iger Milchschokolade gilt dies für 40 mg/kg Körpergewicht (entspricht 571 g bei einem 20 kg schweren Hund).

Erst in sehr hohen Dosen kann eine Schokoladenvergiftung tödlich enden.

Erste Symptome können innerhalb von 2 bis 4 Stunden nach Aufnahme auftreten. Je nach aufgenommener Menge kann es nach mehreren Tagen zum Herzversagen kommen.

Symptome:

- Unruhe, Überhitzung, Koordinationsstörungen, Schwäche

- Gesteigerte Erregbarkeit, Zittern, Krämpfe

- Durst

- Erbrechen, eventuell Durchfall, Bauchschmerzen

- Atemnot (pumpende, schnelle Atmung, Hecheln/geöffnetes Maul)

- vermehrtes Urinieren, Blasenschwäche

Bleib ruhig! Sichere die Giftquelle und halte dein Tier fern, damit es nicht noch mehr Gift aufnehmen kann.

Suche so schnell wie möglich eine Tierarztpraxis auf, wenn die Aufnahme weniger als 4 Stunden her ist oder starke Symptome auftreten. In der Praxis kann die Giftaufnahme durch induziertes Erbrechen oder eine Magenspülung verringert werden. Außerdem wird dein Tier stabilisiert und mit Medikamenten versorgt, um die Vergiftung durchzustehen.