Riesen-Bärenklau
Giftig für: Katzen, Hunde
Kategorie: giftig
Der Riesen-Bärenklau (Heracleum mantegazzianum), auch Herkulesstaude oder Herkuleskraut genannt, ist eine imposante Pflanze, die für ihre Größe und ihre phototoxischen Eigenschaften bekannt ist. Ursprünglich aus dem Kaukasus stammend, hat sich der Riesen-Bärenklau in vielen Teilen Europas ausgebreitet. Er stellt eine Gefahr für Mensch und Tier dar, da sein Saft in Verbindung mit Sonnenlicht schwere Hautreaktionen hervorrufen kann, wobei Tiere an vielen Stellen durch ihr Fell geschützt sind. Fressen Tiere die Pflanze, kommt es zu Reizungen der Magen-Darm-Schleimhaut.
Bild: Jana | Pixabay
Aussehen:
Der Riesen-Bärenklau kann eine beeindruckende Höhe von 3 bis 5 Metern erreichen. Der Stängel ist dick, hohl und kann einen Durchmesser von 5 bis 10 cm erreichen. Er ist oft mit rötlichen Flecken oder Streifen und borstenartigen Haaren bedeckt. Die Blätter sind sehr groß, bis zu 1,5 m breit, tief eingeschnitten und am Rand gezähnt. Sie sind dunkelgrün und dicht gefiedert. Die Pflanze bildet große, doldenartige Blütenstände. Die Blüten sind weiß und erscheinen von Juni bis Juli. Nach der Blüte entwickeln sich flache, längliche Früchte von ca. 1 cm Länge, die später braun werden.
Bild: MabelAmber | Pixabay
Vorkommen:
Der Riesen-Bärenklau stammt ursprünglich aus dem Kaukasus. Er ist heute in Europa, Nordamerika und Teilen Asiens weit verbreitet. Er bevorzugt sonnige bis halbschattige Standorte mit feuchten, nährstoffreichen Böden wie Ufer von Flüssen und Bächen, Straßenränder, Brachland und Waldränder.
Vorsichtsmaßnahmen:
Halte Hunde und Katzen von Riesen-Bärenklau fern und verhindere, dass sie mit den Pflanzen in Berührung kommen. Entferne Riesen-Bärenklau aus deinem Haus und Garten, wenn du Haustiere hast.
Wenn der Verdacht besteht, dass das Haustier mit Riesen-Bärenklau in Berührung gekommen ist, Teile davon gefressen hat oder Vergiftungserscheinungen zeigt, sollte sofort eine Tierarztpraxis aufgesucht werden. Meist ist eine lokale Behandlung mit antibiotischen und glukokortikoidhaltigen Salben und die Gabe von Schmerzmitteln notwendig. Außerdem sollte bei Hautkontakt die betroffene Stelle nicht der Sonne ausgesetzt werden.
Wann ist Riesen-Bärenklau gefährlich?
Besonders gefährlich ist der Riesen-Bärenklau, wenn seine phototoxischen Eigenschaften in Verbindung mit Sonnenlicht zum Tragen kommen. Dies geschieht, wenn die Haut mit dem Pflanzensaft in Berührung kommt und anschließend der UV-Strahlung ausgesetzt wird. Zu diesen gefährlichen Situationen kann es kommen, wenn:
• direkter Hautkontakt: Wenn die Haut eines Menschen oder eines Tieres mit dem Saft des Riesen-Bärenklaus in Berührung kommt.
• Entfernen von Pflanzen oder Gartenarbeit: Beim Entfernen von Pflanzen oder bei Gartenarbeit in der Nähe des Riesen-Bärenklaus kann es zu Kontakt mit dem Pflanzensaft kommen.
• Streunen in Gebieten mit Riesen-Bärenklau: Wenn Haustiere durch Gebiete streunen, in denen Riesen-Bärenklau wächst, besteht die Gefahr, dass sie die Pflanze berühren oder daran knabbern.
• Blütezeit des Riesen-Bärenklaus: Während der Blütezeit von Juni bis Juli ist die Pflanze am aktivsten und die Wahrscheinlichkeit einer gefährlichen Reaktion auf UV-Strahlung erhöht.
In dieser Zeit können die phototoxischen Substanzen des Riesen-Bärenklaus, insbesondere die Furocumarine, schwere Hautreaktionen wie Verbrennungen, Blasenbildung und Schwellungen hervorrufen, wenn die Haut anschließend dem Sonnenlicht ausgesetzt wird. Es ist wichtig, diese Gefahren zu erkennen und Maßnahmen zu ergreifen, um Hautkontakt mit dem Riesen-Bärenklau zu vermeiden, insbesondere in sonnenexponierter Umgebung.
Welche Symptome beim Hund durch Riesen-Bärenklau?
Wenn ein Hund mit dem Saft des Riesen-Bärenklaus in Berührung kommt, können verschiedene Symptome auftreten, insbesondere wenn die Haut anschließend UV-Strahlung ausgesetzt wird. Zu den Symptomen gehören
• Hautreizung: Rötung, Schwellung und Irritation der Haut an den Stellen, die mit dem Saft in Berührung gekommen sind.
• Blasenbildung: Auf der Haut können sich Blasen oder Bläschen bilden, die mit Flüssigkeit gefüllt sind und Schmerzen verursachen können.
• verbrennungsähnliche Symptome: Die betroffenen Hautstellen können sich heiß anfühlen und verbrennungsähnlich aussehen.
• Juckreiz: Aufgrund des Juckreizes kann sich der Hund an den betroffenen Stellen kratzen oder lecken, was die Symptome verschlimmern kann.
• Schmerzen: Die betroffenen Hautstellen können schmerzen und dem Hund Unbehagen bereiten.
• Reizung der Schleimhäute: Gelangt der Saft des Riesen-Bärenklaus in die Augen oder ins Maul, kann es zu Schleimhautreizungen mit Rötung und Schmerzen kommen.
• allgemeines Unwohlsein: Der Hund kann sich allgemein unwohl fühlen und Anzeichen von Stress oder Unwohlsein zeigen.
Es ist wichtig, sofort zu handeln, wenn dein Hund mit Bärenklau in Kontakt gekommen ist. Wasche die betroffenen Stellen gründlich mit Wasser und vermeide Sonneneinstrahlung, um eine Verschlimmerung der Symptome zu vermeiden. Bei schweren Symptomen sollte sofort eine Tierarztpraxis zur weiteren Behandlung aufgesucht werden.
Ist Riesen-Bärenklau meldepflichtig?
Nein, in Deutschland besteht zwar keine gesetzliche Meldepflicht für Riesen-Bärenklau. Die Naturschutzbehörden bitten jedoch darum, Riesen-Bärenklau-Vorkommen den zuständigen Naturschutzbehörden zu melden, da es sich um eine invasive Art handelt. Diese Meldungen werden bei den Landesämtern erfasst und in einer Datenbank gespeichert, um die Ausbreitung der Pflanze zu überwachen und gegebenenfalls Maßnahmen zu ergreifen, wenn der Riesen-Bärenklau andere Arten bedroht.
Welche Tiere fressen den Riesen-Bärenklau?
Der Riesen-Bärenklau wird wegen seiner Giftigkeit von den meisten Tieren gemieden. Die phototoxischen Substanzen im Pflanzensaft des Riesen-Bärenklaus können bei Kontakt mit UV-Licht schwere Hautreaktionen hervorrufen. Aber auch die Maulschleimhaut wird beim Fressen gereizt. Aufgrund dieses natürlichen Abwehrmechanismus fressen nur wenige Tiere den Riesen-Bärenklau.
Der Wiesen-Bärenklau (siehe unten) hingegen, eine ähnliche Pflanze, ist nicht nur eine Nahrungsquelle für Wildtiere, auch Kühe, Schafe, Ziegen und Kaninchen fressen die Pflanze gerne im jungen Pflanzenstadium. Im Gegensatz zum Riesen-Bärenklau enthält der Wiesen-Bärenklau nur geringe Mengen phototoxischer Pflanzenextrakte.
Bild: ariesa66 | Pixabay
Ist normaler Bärenklau giftig?
Ja, aber der Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium) gilt im Gegensatz zum Riesen-Bärenklau nur als schwach giftig für Mensch und Tier. Wurzeln, Blätter und Blüten des Wiesen-Bärenklaus werden in einigen Kulturen traditionell sogar für medizinische Zwecke verwendet.
Bei empfindlichen Menschen und Tieren können Hautreizungen auftreten, wenn sie mit dem Saft des Wiesen-Bärenklaus in Berührung kommen und anschließend der Sonne ausgesetzt werden. Dies ist eine Form der phototoxischen Reaktion, ähnlich wie bei anderen Pflanzen wie Sellerie oder Zitrusfrüchten.
Was tun, wenn der Hund mit Bärenklau in Berührung kommt?
Bei Hautkontakt mit Bärenklau, insbesondere mit dem Saft des Riesen-Bärenklaus, ist es wichtig, sofort Maßnahmen zu ergreifen, um das Risiko von Hautreizungen oder anderen Gesundheitsproblemen zu minimieren. Im Folgenden sind einige Maßnahmen aufgeführt:
• sofortiges Waschen: Spüle die betroffenen Hautstellen sofort gründlich mit viel Wasser ab, um den Bärenklaussaft zu entfernen.
• vermeide Sonnenlicht: Lass dein Tier nicht in die Sonne, damit die betroffenen Hautstellen nicht direktem Sonnenlicht ausgesetzt werden, da dies zu einer verstärkten phototoxischen Reaktion führen kann.
• Kühlung: Kühle die Haut mit kalten Umschlägen, um Schmerzen und Entzündungen zu lindern, wenn dein Tier dies zulässt.
• Kratzen und Reiben vermeiden: Setze deinem Tier einen Halskragen auf, damit es nicht an der betroffenen Stelle kratzen oder reiben kann, da dies die Reizung verschlimmern kann.
• Symptome beobachten: Achte auf mögliche Symptome wie Rötung, Schwellung, Blasenbildung, Juckreiz oder Schmerzen. Wenn sich die Symptome verschlimmern oder andere Probleme auftreten, suche eine Tierarztpraxis auf.
Der Riesen-Bärenklau enthält sogenannte Furocumarine, die sowohl durch Verschlucken als auch durch Hautkontakt schnell in den Körper gelangen. Sie werden innerhalb weniger Stunden mit dem Urin ausgeschieden, meist in Form von Glucuroniden. Furocumarine besitzen phototoxische und photomutagene Eigenschaften, d.h. sie können sich in die DNA einlagern. Wird die Haut dann dem Sonnenlicht ausgesetzt, führt die UV-A-Strahlung zu kovalenten Bindungen mit der DNA. Dies kann zu Hautschäden wie Rötung, Schwellung und Blasenbildung führen. Die toxische Wirkung der Furocumarine ist jedoch ohne UV-Strahlung gering, so dass die Symptome vor allem bei Sonneneinstrahlung auftreten.
Alle Pflanzenteile sind giftig.
Auch die Aufnahme kleiner Mengen kann Symptome hervorrufen. Hautreizungen treten bei Kontakt mit der bloßen Haut, z.B. der Nase, auf. Auch Augenreizungen können bei Kontakt auftreten.
Symptome:
- Hautreizung (Rötung, Schwellung, Blasenbildung, starker Juckreiz, offene Wunden, Krusten) an Kontaktstellen, z.B. Nase und Augen
- Maulentzündung, Speicheln und Appetitverlust nach oraler Aufnahme
Bleib ruhig! Sichere die Giftquelle und halte dein Tier fern. Spüle Kontaktstellen mit Wasser und setze dein Tier nicht der Sonne aus.
Suche bei Symptomen so schnell wie möglich eine Tierarztpraxis auf. Dort wird dein Tier stabilisiert und mit Medikamenten versorgt, um die Vergiftung durchzustehen.