Rattengift (Gerinnungshemmer)
Rattengift (Gerinnungshemmer)

Rattengift (Gerinnungshemmer)

Giftig für: Katzen, Hunde, andere Tierarten

Kategorie: sehr giftig

Rattengift ist eine gefährliche Substanz, die zur Bekämpfung von Nagetieren eingesetzt wird. Es enthält häufig Coumarinderivate wie Warfarin, Chlorophacinon, Diphacinon, Diephenadion, Brodifacoum oder Bromadiolon, die die Blutgerinnung hemmen. Für Hunde und Katzen kann der Kontakt mit Rattengift lebensgefährlich sein, da es zu inneren Blutungen führen kann. Es gibt auch andere Arten von Rattengift mit unterschiedlicher Wirkungsweise, z.B. Rattengift mit Vitamin D oder Rattengift mit Alpha-Chloralose.

Im Artikel Rattengift und Mäuseköder: Gefahr für Hund und Katze findest du ausführliche Informationen zum Thema und Tipps, wie du deinen Vierbeiner schützen kannst.

Rattengift und Schneckenkorn können sich sehr ähnlich sehen.

Bild: Hans | Pixabay

Aussehen:

Rattengift kann in verschiedenen Formen auftreten, z.B. als Pellets, Pulver oder Paste. Farbe und Konsistenz können variieren, häufig handelt es sich jedoch um eine rote, bläuliche, grünliche oder braune Substanz. Die Produkte sind häufig so aufgemacht, dass sie für Nagetiere attraktiv sind, aber auch für Haustiere eine potenzielle Gefahr darstellen.

Vorkommen:

Rattengift, das Warfarin und andere Gerinnungshemmer enthält, ist in vielen Ländern als Schädlingsbekämpfungsmittel erhältlich. Es wird häufig in landwirtschaftlichen Betrieben, Lagerhäusern, Wohngebieten und anderen Orten eingesetzt, an denen Nagetiere eine Plage darstellen. Der Stoff kann unter verschiedenen Handelsmarken und Formulierungen erhältlich sein, daher ist es wichtig, auf mögliche Gefahrenquellen zu achten.

Behälter für Rattengift, damit es für Menschen und Haustiere unzugänglich ist.

Bild: F. Pauly | confidu

Vorsichtsmaßnahmen:

Wenn du Rattengift verwenden musst, achte darauf, es sicher und verantwortungsvoll anzuwenden, um sowohl Haustiere als auch wilde Tiere zu schützen. Folge immer den Anweisungen des Herstellers. Bewahre Rattengift außerhalb der Reichweite von Haustieren auf. Lagere es sicher in verschlossenen Behältern an Orten, die für Tiere unzugänglich sind. Trage bei der Anwendung von Rattengift Handschuhe und stelle sicher, dass sich keine Kinder oder Haustiere in der Nähe befinden und dass sie nicht an das Rattengift gelangen können.

Hunde und Katzen können sich auch vergiften, wenn sie an Rattengift verendete Mäuse und Ratten fressen. Haustiere sollten von Orten ferngehalten werden, an denen Nagetiere bekämpft werden, um die Wahrscheinlichkeit einer Exposition gegenüber vergifteten Nagetieren zu verringern. Tote Mäuse und Ratten sollten sofort im Restmüll entsorgt werden.

Bei jeder Aufnahme von Rattengift sollte sofort tierärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden. Je früher mit der Behandlung begonnen wird, desto besser sind die Heilungschancen. Nimm die Verpackung des Rattengiftes mit in die Tierarztpraxis oder mache ein Foto von jeder Seite, damit der/die Tierärzt:in alle notwendigen Informationen erhält und die Behandlung dem Gift entsprechend erfolgen kann.

Es handelt sich um verschiedene Cumarinverbindungen, die zur Schädlingsbekämpfung eingesetzt werden. Sie hemmen die Blutgerinnung im Körper von Ratten und Mäusen, sodass diese an inneren Blutungen sterben.

Die Toxizität hängt von der Substanz ab. Die Cumarinderivate der 1. Generation (Chlorophacinon, Coumachlor, Coumatetralyl, Diphacinon, Pindon, Warfarin) sind deutlich weniger toxisch als die Cumarinderivate der 2. Generation (Brodifacoum, Bromadiolon, Difenacoum, Difethialon, Flocoumafen). Cumarinderivate der 1. Generation wirken erst in größeren Mengen tödlich, während Cumarinderivate der 2. Generation bereits in geringen Mengen tödlich wirken.

Darüber hinaus besteht eine chronische Toxizität bei wiederholter Aufnahme, wobei kleine Mengen zu schwereren Symptomen führen als die einmalige Aufnahme größerer Mengen.

Erste Symptome zeigen sich frühestens 2 bis 5 Tage nach Aufnahme. Je nach aufgenommener Menge und Sorte kann es auch Wochen oder Monate dauern. Generell zeigen sich Symptome einer erhöhten Blutungsneigung. Diese können über Wochen anhalten.

Symptome:

- Teilnahmslosigkeit, Appetitlosigkeit

- Kreislaufschwäche (Untertemperatur, blasse Maulschleimhäute, Benommenheit)

- Lähmungen (wegen Rückenmarksblutungen), Krämpfe (bei Hirnblutungen)

- blutiger Kot

- Nasenbluten, Husten (oft mit blutigem Auswurf)

- Lahmheit (wegen Blutungen in die Gelenke)

- Sehstörungen bei Augenblutungen

- blutiger Harn

- Blutergüsse, verstärktes Bluten aus kleinen Wunden, Maulschleimhautblutungen

Bleib ruhig! Sichere die Giftquelle und halte dein Tier fern, damit es nicht noch mehr Gift aufnehmen kann.

Suche so schnell wie möglich eine Tierarztpraxis auf, wenn die Aufnahme weniger als 4 Stunden her ist oder starke Symptome auftreten. In der Praxis kann die Giftaufnahme durch induziertes Erbrechen oder eine Magenspülung verringert werden. Außerdem wird d und ihm geholfen, die Vergiftung durchzustehen.

Beachte: Nimm die sicher verschlossene Verpackung mit oder fotografiere sie von allen Seiten. Schreibe dir auf, wann dein Schützling wieviel des Giftes aufgenommen hat. So hilfst du deinem/deiner Tierärzt:in, die am besten geeignete und wirksame Behandlung zu starten.