Pfaffenhütchen, auch Gewöhnlicher Spindelstrauch
Pfaffenhütchen, auch Gewöhnlicher Spindelstrauch

Pfaffenhütchen, auch Gewöhnlicher Spindelstrauch

Giftig für: Katzen, Hunde

Kategorie: stark giftig

Der Gewöhnliche Spindelstrauch, meist Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus) genannt, ist ein weit verbreiteter Strauch, der wegen seiner auffälligen Früchte und Blätter geschätzt wird. Die Pflanze ist jedoch hochgiftig und für Hunde und Katzen sehr gefährlich. Der Grund sind die in der Pflanze enthaltenen toxischen Verbindungen wie Cardenolide, Alkaloide und Triterpene, die zu Magen-Darm-Reizungen, Kreislaufstörungen und Krämpfen führen.

Pfaffenhütchen-Strauch mit Blättern und namensgebenden Früchten

Bild: Wolfgang Claussen | Pixabay

Aussehen:

Das Pfaffenhütchen wächst als Strauch. Die Blätter sind länglich bis eiförmig und am Rand gezähnt. Sie sind gegenständig angeordnet und färben sich im Herbst oft leuchtend rot. Die Blüten des Pfaffenhütchens sind klein, grünlich-gelb und stehen in Trauben. Sie erscheinen im Spätfrühling bis Frühsommer. Die charakteristischen Früchte sind vierlappige Kapseln, die sich im Herbst öffnen und leuchtend orange bis rote Samen freigeben. Die Form der Früchte erinnert an eine kirchliche Kopfbedeckung, daher der Name "Pfaffenhütchen".

Blühender Buchsbaum

Bild: Pixabay

Vorkommen:

Das Pfaffenhütchen ist in weiten Teilen Europas heimisch und wächst bevorzugt in Hecken, an Waldrändern, in Gebüschen und lichten Wäldern. Es wird auch häufig als Zierpflanze in Gärten und Parks angepflanzt.

Vorsichtsmaßnahmen:

Alle Teile des Pfaffenhütchens sind giftig, besonders giftig sind die Früchte. Halte Hunde und Katzen von Pfaffenhütchen fern und verhindere, dass sie die Pflanze fressen. Wer Haustiere hat, sollte kein Pfaffenhütchen im Garten pflanzen. Bei Verdacht auf eine Pfaffenhütchenvergiftung solltest du sofort eine Tierarztpraxis aufsuchen. Wenn möglich, nimm eine Probe oder ein Foto der Pflanze mit, um die Diagnose und Behandlung zu erleichtern.

Sind Pfaffenhütchen giftig für Hunde und Katzen?

Ja, Pfaffenhütchen sind für Hunde und Katzen giftig. Eine Vergiftung kann zu Magen-Darm-Reizungen, Kreislaufstörungen und Krämpfen führen.

Ist Pfaffenhütchen giftig für Pferde?

Ja, das Pfaffenhütchen ist auch für Pferde giftig. Pferde, die Pfaffenhütchen gefressen haben, können eine Vielzahl von Vergiftungssymptomen zeigen, darunter Koliken, Bauchfellentzündung, Verstopfung, Herzrasen und Tod innerhalb weniger Tage nach Aufnahme von Zweigspitzen.

Als Vorsichtsmaßnahme solltest du Pfaffenhütchen von Weiden und Koppeln entfernen, auf denen Pferde grasen. Kontrolliere Weiden regelmäßig auf Pfaffenhütchen und andere giftige Pflanzen. Informiere dich und andere Pferdebesitzer:innen über giftige Pflanzen in der Umgebung und deren mögliche Gefahren. Durch diese Vorsichtsmaßnahmen kannst du das Risiko einer Vergiftung verringern.

Welche Teile vom Pfaffenhütchen sind giftig?

Alle Teile der Pflanze, insbesondere die Früchte, enthalten giftige Inhaltsstoffe, die bei Haustieren zu schweren gesundheitlichen Schäden führen können. Die wichtigsten Giftstoffe des Pfaffenhütchens sind Triterpene, Alkaloide und Cardenolide (Herzglykoside).

Die Symptome einer Pfaffenhütchenvergiftung bei Hunden und Katzen können variieren, umfassen aber typischerweise Magen-Darm-Symptome wie Erbrechen, Durchfall, Bauchschmerzen, Speicheln, neurologische Symptome wie Zittern, Krämpfe, Schwäche und Koordinationsstörungen sowie kardiovaskuläre Symptome wie Herzrhythmusstörungen, beschleunigter oder unregelmäßiger Herzschlag.

Ist Pfaffenhütchen giftig beim Anfassen?

Nein, Pfaffenhütchen sind hauptsächlich durch Verzehr giftig. Sie können in seltenen Fällen aber auch durch Hautkontakt reizend wirken, wenn empfindliche Menschen oder Tiere mit dem Pflanzensaft in Berührung kommen.

Von der Pfaffenhütchen-Gespinstmotte (Yponomeuta cagnagella) abgefressener Pfaffenhütchen-Strauch.

Bild: WikimediaImages | Pixabay

Welche Tiere fressen Pfaffenhütchen?

Einige Wildtiere fressen Teile des Pfaffenhütchens, obwohl es für viele Tiere giftig ist. Vögel wie die Amsel und die Singdrossel fressen gerne die Beeren des Pfaffenhütchens. Sie sind weniger anfällig für die in den Beeren enthaltenen Giftstoffe und tragen zur Verbreitung der Samen bei. Auch Rotkehlchen und andere kleine Singvögel nutzen die Früchte als Nahrungsquelle. Einige Schmetterlingsraupen ernähren sich von den Blättern des Pfaffenhütchens. Bekannte Beispiele sind der Pfaffenhütchen-Harlekin (Ligdia adustata) und die Pfaffenhütchen-Gespinstmotte (Yponomeuta cagnagella).

Auch einige Säugetiere nutzen das Pfaffenhütchen als Nahrungsquelle. Hasen und Kaninchen fressen gelegentlich die Rinde und die jungen Triebe, vor allem im Winter, wenn das Nahrungsangebot knapp ist. In einigen Gebieten fressen Hirsche und Rehe Blätter und Zweige des Pfaffenhütchens, dies ist jedoch selten.

Pfaffenhütchen mit Früchten

Bild: Sandra_M_H | Pixabay

Was tun, wenn der Hund Pfaffenhütchen gefressen hat?

Wenn du den Verdacht hast, dass dein Tier Pfaffenhütchen gefressen hat, ist es wichtig, sofort zu handeln. Hier sind einige Maßnahmen, die du ergreifen kannst:

entferne das Tier von der Pflanze: Bringe das Tier von dem Pfaffenhütchen weg, um weiteres Fressen zu verhindern.

beobachte das Tier auf Symptome: Achte auf Vergiftungserscheinungen wie Erbrechen oder Durchfall.

Tierarzt verständigen: Rufe sofort deine:n Tierärzt:in an oder bringe dein Haustier in eine tierärztliche Notaufnahme, wenn Symptome auftreten. Beschreibe die Symptome und gib an, dass dein Tier Pfaffenhütchen gefressen hat.

befolge die tierärztlichen Anweisungen: Er/sie wird dir sagen, wie du deinem Haustier helfen kannst. Es kann sein, dass du nach der Menge des gefressenen Pfaffenhütchens und nach den aktuellen Symptomen gefragt wirst.

tierärztliche Behandlung: Wenn du in die Praxis oder Klinik gehst, wird dein Haustier gründlich untersucht und es werden die notwendigen Maßnahmen zur Behandlung der Vergiftungssymptome ergriffen. Dazu können die Verabreichung von Medikamenten, die Gabe von Flüssigkeit oder andere lebenserhaltende Maßnahmen gehören.

Schnelles Handeln ist wichtig, um deinem Tier die besten Chancen auf eine erfolgreiche Behandlung zu geben. Bitte lass dein Haustier nicht unbeaufsichtigt und versuche nicht, es zum Erbrechen zu bringen.

Die wichtigsten Giftstoffe sind Alkaloide, Cardenolide und vor allem Triterpene. Die Triterpene können die Zellmembranen schädigen, was zu Magen-Darm-Reizungen, Durchfall und Erbrechen führt, und die Alkaloide können neurotoxisch wirken. Die Cardenolide wirken ähnlich wie das bekannte Herzmittel Digitalis und können lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen auslösen. Sie beeinflussen die elektrische Aktivität des Herzens und können zu einer erhöhten oder unregelmäßigen Herzfrequenz führen.

Alle Pflanzenteile sind giftig. Besonders hoch ist der Giftgehalt in den Beeren.

Bereits die Aufnahme kleiner Mengen kann zu Symptomen führen.

Symptome:

-        Erbrechen

-        Durchfall

-        Bauchschmerzen

-        Krämpfe

-        Kreislaufstörungen

Bleib ruhig! Sichere die Giftquelle und halte dein Tier fern, damit es nicht noch mehr Gift aufnehmen kann.

Suche so schnell wie möglich eine Tierarztpraxis auf, wenn die Aufnahme weniger als 4 Stunden her ist oder starke Symptome auftreten. In der Praxis kann die Giftaufnahme durch induziertes Erbrechen oder eine Magenspülung verringert werden. Außerdem wird dein Tier stabilisiert und mit Medikamenten versorgt, um die Vergiftung durchzustehen.