Kirschlorbeer
Giftig für: Katzen, Hunde
Kategorie: giftig
Der Kirschlorbeer, auch Prunus laurocerasus oder Lorbeerkirsche genannt, ist eine weit verbreitete Zierpflanze in Gärten und Parks. Er gehört zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae) und ist wegen seiner immergrünen Blätter und seiner Robustheit sehr beliebt. Trotz seiner dekorativen Eigenschaften stellt der Kirschlorbeer eine Gefahr für Haustiere wie Hunde und Katzen dar, da alle Teile der Pflanze giftige Substanzen enthalten.
Kirschlorbeer ist giftig aufgrund der enthaltenen cyanogenen Glykoside, insbesondere Amygdalin und Prunasin. Diese Stoffe kommen in allen Pflanzenteilen vor, auch in Blättern, Blüten, Samen und Früchten. Bei der Zersetzung dieser Glykoside, z.B. durch Kauen, Verdauung oder Zellschädigung, wird Blausäure (Cyanwasserstoff) freigesetzt. Hunde und Katzen zeigen meist Magen-Darm-Symptome wie Speicheln, Erbrechen, Bauchschmerzen und Durchfall.
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Aussehen:
Kirschlorbeer ist ein immergrüner Strauch oder kleiner Baum. In der Natur entwickelt er oft eine buschige, dichte Form. Die Pflanze wächst relativ schnell und kann unter günstigen Bedingungen jährlich mehrere Zentimeter in Höhe und Breite zulegen.
Die Blätter der Lorbeerkirsche sind groß, länglich bis eiförmig und ledrig. Die Blattoberseite ist dunkelgrün und glänzend, die Unterseite heller. Der Blattrand ist gewöhnlich glatt, kann aber bei einigen Sorten leicht gesägt sein. Die Blätter stehen wechselständig an den Zweigen. Die Blüten sind klein, weiß und stehen in aufrechten, traubigen Blütenständen. Die Blütezeit liegt im späten Frühjahr bis Frühsommer, gewöhnlich im April und Mai. Die Blüten verströmen einen leicht süßlichen Duft, der Insekten anlockt.
Die Früchte sind beerenartig, rund und haben einen Durchmesser von etwa 1 cm. Sie sind anfangs grün und reifen über rot zu tiefem Schwarz oder Dunkelviolett. Die Früchte reifen im Spätsommer bis Herbst.
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Vorkommen:
Der Kirschlorbeer stammt ursprünglich aus Südosteuropa und Kleinasien, wird aber weltweit als Zierpflanze angebaut. Man findet ihn häufig in Gärten, Parks, als Heckenpflanze und auf öffentlichen Grünflächen. Dank ihrer Anpassungsfähigkeit gedeiht sie unter verschiedenen Bodenarten und klimatischen Bedingungen, was zu ihrer weiten Verbreitung beiträgt.
Vorsichtsmaßnahmen:
Hunde- und Katzenbesitzer:innen sollten Vorsichtsmaßnahmen treffen, um den Kontakt ihrer Tiere mit Kirschlorbeer zu vermeiden. Vermeide Kirschlorbeer in Gärten, die von Haustieren genutzt werden. Beaufsichtige deine Tiere im Freien, insbesondere in Gebieten, in denen Kirschlorbeer wächst.
Im Falle einer Vergiftung sollte sofort eine Tierarztpraxis aufgesucht werden. Symptome einer Vergiftung können Erbrechen, Durchfall, Atemnot und Krämpfe sein. Eine schnelle Behandlung ist entscheidend für die Genesung des Tieres.
Ist Kirschlorbeer für Hunde und Katzen giftig?
Ja, Kirschlorbeer ist für Hunde und Katzen giftig. Die Pflanze enthält cyanogene Glykoside wie Amygdalin und Prunasin, die beim Verzehr zur Freisetzung von Blausäure (Cyanwasserstoff) führen können. Diese Stoffe kommen inallen Pflanzenteilen vor, auch in Blättern, Beeren, Samen und Holz.
Ist Kirschlorbeer giftig für Pferde?
Ja, Kirschlorbeer ist für Pferde giftig. Alle Teile der Pflanze, insbesondere die Rinde, die frischen Blätter und die Samen enthalten giftige Verbindungen, die bei Pferden zu Vergiftungen führen können. Die wichtigsten Giftstoffe des Kirschlorbeers sind cyanogene Glykoside, die bei der Verdauung die hochgiftige Blausäure (Cyanwasserstoff) freisetzen. Dies führt bei Pferden zu Symptomen wie Koliken, Bauchschmerzen, Erbrechen (selten bei Pferden) und Durchfall.
Zur Vermeidung von Vergiftungen können Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden. Entferne Kirschlorbeer von Weiden und Koppeln, auf denen Pferde grasen. Kontrolliere die Weiden regelmäßig auf Kirschlorbeer und andere giftige Pflanzen. Informiere dich und andere Pferdehalter:innen über giftige Pflanzen in deiner Umgebung und deren mögliche Gefahren.
Bild: Manfred Richter | Pixabay
Sind die schwarzen Beeren vom Kirschlorbeer giftig?
Ja, die schwarzen Beeren des Kirschlorbeers sind giftig. Sie enthalten, wie alle anderen Teile der Pflanze, cyanogene Glykoside, die beim Kauen oder Verdauen der Beeren in die hochgiftige Blausäure umgewandelt werden.
Ist Kirschlorbeer giftig bei Hautkontakt?
Nein, Kirschlorbeer ist in erster Linie durch Verschlucken giftig, nicht durch Hautkontakt.
Ist das Holz vom Kirschlorbeer giftig für Hunde?
Ja, auch das Holz des Kirschlorbeers ist für Hunde giftig. Wie andere Teile der Pflanze enthält auch das Holz cyanogene Glykoside wie Amygdalin und Prunasin. Diese Stoffe können beim Kauen oder im Magen von Hunden freigesetzt werden und zur Bildung der giftigen Blausäure führen.
Wie viel Kirschlorbeer giftig?
Die genaue Menge an Kirschlorbeer, die bei Hunden und Katzen zu einer Vergiftung führen kann, hängt von mehreren Faktoren ab, unter anderem von der Größe des Tieres, seinem allgemeinen Gesundheitszustand und der spezifischen Menge an toxischen Substanzen in den gefressenen Pflanzenteilen.
Hunde und Katzen müssen jedoch größere Mengen Kirschlorbeer fressen, bevor Vergiftungserscheinungen auftreten, da die Umwandlung in Blausäure in ihrem Magen langsamer abläuft als beispielsweise bei Rindern und Schafen. Im Allgemeinen liegt die tödliche Menge an Blausäure bei oraler Aufnahme für eine akute Vergiftung bei 1-4 mg/kg Körpergewicht. Bei über den Tag verteilter Aufnahme können bis zu 15 mg Blausäure/kg Körpergewicht symptomlos toleriert werden.
Wann Vergiftungserscheinungen durch Kirschlorbeer?
Vergiftungserscheinungen durch Kirschlorbeer können bei Hunden und Katzen innerhalb von Minuten bis Stunden nach der Aufnahme auftreten. Die Geschwindigkeit, mit der die Symptome auftreten, hängt von der Menge der aufgenommenen Pflanze und der individuellen Empfindlichkeit des Tieres ab.
Typische Vergiftungssymptome von Kirschlorbeer bei Hunden, Katzen und Pferden sind lediglich Magen-Darm-Symptome wie Bauchschmerzen, Erbrechen, Durchfall und vermehrter Speichelfluss. Rinder und Schafe zeigen dagegen deutlich schwerere Vergiftungssymptome wie Speicheln, Atemnot, Tympanie (Aufblähen), Taumeln, Festliegen, Krämpfe, hellrote Schleimhäute und Lähmungen. Im Extremfall tritt der Tod praktisch ohne Vorzeichen innerhalb von Sekunden ein.Symptome ein.
Was tun, wenn mein Hund Kirschlorbeer gefressen hat?
Wenn du den Verdacht hast, dass dein Hund eine giftige Pflanze wie Kirschlorbeer gefressen hat, ist es wichtig, schnell zu handeln. Hier sind die Schritte, die du unternehmen solltest:
• Pflanzenreste entfernen: Entferne alle Pflanzenreste aus der Umgebung des Hundes, damit er sie nicht weiter frisst. Im Freien solltest du deinen Hund von der Pflanze fernhalten, indem du ihn z.B. an die Leine nimmst.
• Pflanze identifizieren: Versuche, die Pflanze zu identifizieren, die dein Hund gefressen hat. Wenn möglich, mach Fotos von der Pflanze oder bewahre eine Probe auf, um sie dem/der Tierärzt:in zeigen zu können. Je mehr Informationen über die Pflanze vorliegen, desto besser kann die Vergiftung behandelt werden.
• Tierarzt verständigen: Rufe sofort deine:n Tierärzt:in an oder begib dich in eine Tierarztpraxis oder Tierklinik. Beschreibe die Pflanze, von der du vermutest, dass dein Hund sie gefressen hat und schildere die Symptome deines Hundes.
• Tier beobachten: Achte auf Vergiftungssymptome wie Erbrechen, Durchfall, Zittern, Krämpfe, Schwäche, Atemnot oder neurologische Störungen. Notiere alle beobachteten Symptome und den Zeitpunkt ihres Auftretens.
• tierärztliche Anweisungen befolgen: Halte dich genau an die Anweisungen deines/deiner Tierärzt:in. Möglicherweise müssen spezielle Medikamente verabreicht werden oder dein Hund muss zur weiteren Behandlung in der Tierarztpraxis bleiben.
Wichtig ist, dass du schnell handelst, um die Gesundheit deines Hundes zu schützen. Je früher du tierärztliche Hilfe in Anspruch nimmst, desto besser sind die Aussichten auf eine erfolgreiche Behandlung.
Gibt es ungiftige Sorten Kirschlorbeer?
Nein, es gibt keine ungiftigen Sorten des Kirschlorbeers. Alle Teile dieser Pflanze, einschließlich der verschiedenen Sorten, enthalten cyanogene Glykoside wie Amygdalin und Prunasin, die für Hunde und Katzen (wie auch für den Menschen) giftig sind.
Amygdalin und Prunasin sind die primären cyanogenen Glykoside in Kirschlorbeer. Diese Verbindungen sind chemisch stabil, bis sie durch enzymatische oder chemische Prozesse in Blausäure umgewandelt werden. Nach der Aufnahme werden lokal die Schleimhäute des Magen-Darm-Traktes gereizt, was sich in vermehrtem Speichelfluss, Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen und Durchfall äußert.
Durch enzymatischen Abbau in der Pflanze (in abgefallenen oder mechanisch beschädigten Blättern) oder im Magen wird Blausäure freigesetzt. Blausäure hemmt die Cytochrom-Oxidase und blockiert die Atmungskette, was zu Sauerstoffmangel im Gewebe und Krämpfen führt. Der Tod tritt durch Atemlähmung ein.
Die ganze Pflanze, vor allem aber Rinde, Samen und frische Blätter enthalten die cyanogenen Glykoside Prunasin und Amygdalin. Das Fruchtfleisch enthält praktisch keine cyanogenen Glykoside.
Vergiftungserscheinungen treten es erst nach Aufnahme größerer Pflanzenmengen auf. Die tödliche Menge an Blausäure liegt bei Aufnahme größerer Mengen bei 1-4 mg/kg Körpergewicht.
Symptome:
- Speicheln
- Erbrechen
- Bauchschmerzen
- Durchfall
Bleib ruhig! Sichere die Giftquelle und halte dein Tier fern, damit es nicht noch mehr Gift aufnehmen kann.
Suche bei starken Symptomen so schnell wie möglich eine Tierarztpraxis auf. Dort wird dein Tier stabilisiert und mit Medikamenten versorgt, um die Vergiftung durchzustehen.