Herbstzeitlose
Herbstzeitlose

Herbstzeitlose

Giftig für: Katzen, Hunde, andere Tierarten

Kategorie: sehr stark giftig

Die Herbstzeitlose (Colchicum autumnale) ist eine hochgiftige Pflanze. Sie enthält das Alkaloid Colchicin in hoher Konzentration und ist deshalb für Mensch und Tier giftig. Colchicin wirkt auf zellulärer Ebene und führt bei Vergiftungen zu schweren Symptomen wie Magen-Darm-Beschwerden, Herzrhythmusstörungen, Atemnot, Kreislaufkollaps und im Extremfall zum Tod. Es ist daher wichtig, den Kontakt mit der Herbstzeitlosen zu vermeiden.

Herbstzeitlose wachsen meist in Gruppen

Bild: keialein | Pixabay

Aussehen:

Die Herbstzeitlose ist eine Zwiebelpflanze mit trichterförmigen Blüten in einem zarten Violett. Die Blüten haben sechs Blütenblätter und stehen oft in kleinen Gruppen. Die Herbstzeitlose unterscheidet sich von anderen Blumen dadurch, dass sie im Herbst ohne Blätter blüht. Die Pflanze hat keine Blätter, die gleichzeitig mit den Blüten erscheinen, was sie von ähnlich aussehenden Pflanzen wie Krokussen unterscheidet. Die Blätter der Herbstzeitlosen wachsen erst im Frühjahr.

Blüte der Herbstzeitlosen in Nahaufnahme

Bild: Annette Meyer | Pixabay

Vorkommen:

Die Herbstzeitlose ist in Europa, Nordafrika und Teilen Asiens heimisch. Als Standort bevorzugt sie feuchte Wiesen, Wälder und Waldränder. Besonders im Herbst ist die Herbstzeitlose dort häufig anzutreffen.

Aufgrund ihrer Giftigkeit ist es wichtig, Standorte, an denen diese Pflanze wächst, zu identifizieren, um Haustiere vor einer möglichen Vergiftung zu schützen.

Vorsichtsmaßnahmen:

Um Vergiftungen bei Hunden und Katzen zu vermeiden, sollten Tierhalter:innen dafür sorgen, dass ihre Tiere keinen Zugang zu Herbstzeitlosen haben. Es ist ratsam, Gärten und andere Bereiche, in denen diese Pflanze wachsen könnte, zu überprüfen und die Pflanze gegebenenfalls zu entfernen.

Im Falle einer Vergiftung durch die Herbstzeitlose sollte sofort gehandelt und eine Tierarztpraxis aufgesucht werden, um das Leben des Tieres zu schützen.

Ist Herbstzeitlose giftig für Hunde und Katzen?

Ja, die Herbstzeitlose ist für Hunde und Katzen sehr giftig. Der Verzehr dieser Pflanze kann bei Haustieren durch das enthaltene Alkaloid Colchicin zu Vergiftungen führen.

Welche Teile der Herbstzeitlosen sind giftig?

Alle Teile der Herbstzeitlose sind giftig. Die ganze Pflanze enthält das giftige Alkaloid Colchicin, das für Mensch und Tier gefährlich ist.

Wie viel Herbstzeitlose ist giftig?

Die Menge an Herbstzeitlose, die zu einer Vergiftung führen kann, hängt von der Größe des Tieres und der Menge der aufgenommenen Pflanze ab. Schon kleine Mengen der Herbstzeitlose können schwere gesundheitliche Schäden verursachen.

Wie schnell wirkt das Gift der Herbstzeitlosen?

Das Gift der Herbstzeitlosen kann relativ schnell wirken, besonders wenn es in größeren Mengen aufgenommen wird. Vergiftungssymptome können innerhalb weniger Stunden nach der Aufnahme auftreten. Bei Verdacht auf eine Vergiftung durch die Herbstzeitlose ist sofortige tierärztliche Hilfe erforderlich, um eine angemessene Behandlung einzuleiten und die Auswirkungen des Giftes zu minimieren.

Blüten von Krokus (links) und Herbstzeitlose (rechts) im Vergleich. Der Krokus blüht im Frühjahr. Die Blüten der Herbstzeitlosen sind von Gras umgeben und wachsen im Herbst ohne die Blätter.

Bild: links jarekgrafik, rechts Couleur | Pixabay

Was ist der Unterschied zwischen Krokus und Herbstzeitlose?

Obwohl Herbstzeitlose und Krokus ähnlich aussehen, gibt es deutliche Unterschiede:

Blütezeit: Die Herbstzeitlose blüht normalerweise im Herbst von September bis November. Der Krokus ist ein Frühblüher und blüht im Frühling von Februar bis März.

Staubblätter: Die Herbstzeitlose hat sechs Staubblätter, der Krokus nur drei.

Blätter: Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal sind die Blätter. Die Herbstzeitlose zeigt ihre breiten, langen Blätter erst im Frühsommer des auf die Blüte folgenden Jahres. Krokusblätter erscheinen gleichzeitig mit den Blüten und haben einen charakteristischen weißen Mittelstreifen und umgebogene Ränder.

Giftigkeit: Die Herbstzeitlose ist wesentlich giftiger als der Krokus. Sie enthält in allen Pflanzenteilen das giftige Alkaloid Colchicin. Schon geringe Mengen können zu schweren Vergiftungserscheinungen führen.

Bärlauch sieht aus wie die Blätter der Herbstzeitlosen. Er ist jedoch leicht an seinem knoblauchartigen Geruch zu erkennen.

Bild: Mylene2401 | Pixabay

Kann man Herbstzeitlose mit Bärlauch verwechseln?

Ja, Herbstzeitlose und Bärlauch können verwechselt werden, vor allem im Frühjahr, wenn beide Pflanzen ihre Blätter zeigen. Hier einige Hinweise, um eine Verwechslung zu vermeiden:

Blätter: Die Blätter der Herbstzeitlosen und des Bärlauchs sehen sich sehr ähnlich. Achte auf das Wuchsmuster: Die Herbstzeitlose zeigt ihre breiten, langen Blätter erst im Frühsommer des Folgejahres nach der Blüte, während der Bärlauch seine Blätter gleichzeitig mit den weißen Blüten entfaltet.

Blattoberfläche: Die Blätter des Bärlauchs sind glatt, die der Herbstzeitlosen leicht rau.

Geruch: Bärlauch riecht stark nach Knoblauch, wenn man die Blätter zerreibt. Die Herbstzeitlose hat keinen charakteristischen Geruch.

Blüten: Die Blüten unterscheiden sich deutlich: Bärlauch hat weiße, sternförmige Blüten, während die Herbstzeitlose violette Blüten hat. Die Blüten der Herbstzeitlosen wachsen aber nie zur gleichen Zeit wie die Blätter.

Achten Sie auf die Unterschiede, um Verwechslungen und unbeabsichtigte Vergiftungen zu vermeiden!

Colchicin, ein Mitose-Zellgift der Herbstzeitlosen, hemmt die Zellteilung und beeinflusst den Stoffwechsel. Es verursacht lokale Reizungen im Verdauungstrakt mit Symptomen wie Schleimhautentzündungen, Magen-Darm-Beschwerden und Elektrolytstörungen. Auf zellulärer Ebene bindet es an Mikrotubuli, wodurch die Zellteilung beeinträchtigt wird. Dies führt zu Blutbildveränderungen, Kapillarschäden, neurologischen Symptomen wie Delirium und Muskelstörungen. Colchicin überwindet die Blut-Hirn-Schranke und kann das zentrale Nervensystem und die Muskulatur schädigen. Es ist teratogen und geht auch in die Muttermilch über, was zu sekundären Vergiftungen führen kann.

Alle Pflanzenteile sind giftig.

Jede Aufnahme von Herbstzeitlosen gilt als kritisch, auch kleine Mengen. Die tödliche Dosis für alle Tierarten beträgt 1 mg Colchicin/kg Körpergewicht bei oraler Aufnahme. Ab 0,25 mg Colchicin/kg Körpergewicht kommt es zu starkem Durchfall.

Erste Symptome treten etwa 2 bis 48 Stunden nach Aufnahme der Herbstzeitlosen auf.

Symptome:

-        starke Bauchschmerzen

-        Speicheln

-        Teilnahmslosigkeit

-        Schwankender Gang

-        Erbrechen

-        gelblich-brauner, grünlich-schleimiger oder blutiger Durchfall

-        vermehrter Harnabsatz, blutiger Urin

-        später kein Urinabsatz mehr

-        Kreislaufstörungen bis Kollaps

-        Unterkühlung

-        Lähmung

-        Tod durch Atemlähmung

Bleib ruhig! Sichere die Giftquelle und halte dein Tier fern, damit es nicht noch mehr Gift aufnehmen kann.

Suche so schnell wie möglich eine Tierarztpraxis auf, wenn die Aufnahme weniger als 4 Stunden her ist oder starke Symptome auftreten. In der Praxis kann die Giftaufnahme durch induziertes Erbrechen oder eine Magenspülung verringert werden. Außerdem wird dein Tier stabilisiert und mit Medikamenten versorgt, um die Vergiftung durchzustehen.