Grüner Knollenblätterpilz
Giftig für: Katzen, Hunde, andere Tierarten
Kategorie: sehr stark giftig
Der Grüne Knollenblätterpilz (Amanita phalloides) ist einer der giftigsten Pilze Europas und stellt eine große Gefahr für Hunde und Katzen dar. Er ist äußerst gefährlich, da er hochgiftige Verbindungen, so genannte Amatoxine, enthält. Diese Gifte hemmen die RNA-Polymerase, ein wichtiges Enzym für die Zellteilung und -erneuerung. Besonders betroffen sind Zellen, die sich schnell erneuern, wie Leber- und Darmzellen.
Die Symptome treten oft erst 6 bis 24 Stunden nach dem Verzehr auf, was es schwierig macht, den Pilz als Ursache zu erkennen. Am Anfang stehen Übelkeit, Erbrechen und Durchfall, die nachlassen, bevor lebensbedrohliche Leberschäden auftreten. Ohne sofortige tierärztliche Behandlung kann dies innerhalb weniger Tage zu Leberversagen und Tod führen. Schon geringe Mengen des Pilzes können tödlich sein.
Bild: Stefan Schweihofer | Pixabay
Aussehen:
Der Grüne Knollenblätterpilz hat einen olivgrünen, manchmal gelblichen Hut, der in jungen Stadien halbkugelig, später flach bis leicht gewölbt ist. Der Hutdurchmesser schwankt zwischen 5 und 15 cm. Die Hutoberfläche ist oft glatt und glänzend, kann aber bei Feuchtigkeit klebrig werden.
Die Lamellen an der Unterseite des Hutes sind weiß und frei vom Stiel. Der Stiel selbst ist ebenfalls weiß oder leicht grünlich und weist eine auffällige membranartige Manschette (Ring) auf. An der Basis hat der Stiel eine knollige Verdickung, die von einer weißen, becherförmigen Hülle (Volva) umgeben ist. Der Pilz hat einen weißen Sporenabdruck und riecht bei älteren Exemplaren oft süßlich oder unangenehm.
Trotz seines charakteristischen Aussehens kann der Grüne Knollenblätterpilz auch von erfahrenen Pilzsammlern mit anderen essbaren Pilzarten wie dem Schopftintling oder der Zuchtchampignon verwechselt werden. Auch gibt es giftige Pilzarten wie den Karbol- oder den Spitzgebuckelten Raukopf, die dem Knollenblätterpilz sehr ähnlich sehen. Eine Verwechslung kann zu schweren Vergiftungen führen und sogar lebensbedrohlich sein.
Vorkommen:
Der Grüne Knollenblätterpilz ist in Deutschland und Europa weit verbreitet und kommt vor allem in Laub- und Nadelwäldern vor. Er bevorzugt feuchte, humusreiche Böden und ist besonders häufig unter Eichen, Buchen und Kiefern zu finden. Der Pilz ist vor allem im Herbst zwischen August und November zu beobachten, wenn die Bedingungen für sein Wachstum günstig sind.
Die im Grünen Knollenblätterpilz enthaltenen Amatoxine und Phallotoxine wirken stark reizend auf Haut und Schleimhäute. Es kommt zu hochgradigen Magen-Darm-Beschwerden. Zudem wirken sie leber- und nierenschädigend.
Jede Aufnahme ist kritisch, auch kleine Mengen.
Die ersten Symptome treten etwa 4 bis 48 Stunden nach der Aufnahme auf.
Anfängliche Symptome:
- Übelkeit, Erbrechen
- starke Bauchschmerzen
- wässriger Durchfall
Dann erfolgt eine scheinbare Besserung für 12 bis 24 Stunden. Etwa 2 bis 4 Tage nach der Aufnahme beginnt eine erneute Vergiftungsphase, welche mit Leberschädigung und Nierenversagen einhergeht.
Spätere Symptome:
- Teilnahmslosigkeit, Krämpfe, Bewusstlosigkeit
- gelbe Schleimhäute
- Blutungen
- Durst
- vermehrter oder verminderter Harnabsatz
Bleib ruhig! Sichere die Giftquelle und halte dein Tier fern, damit es nicht noch mehr Gift aufnehmen kann.
Suche so schnell wie möglich eine Tierarztpraxis auf, wenn die Aufnahme weniger als 4 Stunden her ist oder starke Symptome auftreten. In der Praxis kann die Giftaufnahme durch induziertes Erbrechen oder eine Magenspülung verringert werden. Außerdem wird dein Tier stabilisiert und mit Medikamenten versorgt, um die Vergiftung durchzustehen.