Frühjahrslorchel
Giftig für: Katzen, Hunde, andere Tierarten
Kategorie: sehr stark giftig
Die Frühjahrs-Giftlorchel (Gyromitra esculenta), auch bekannt als Frühjahrslorchel, Frühlorchel oder Giftlorchel, ist eine giftige Pilzart aus der Familie der Lorcheln. Der Pilz hat ein charakteristisches Aussehen, da er einem Gehirn ähnelt.
Die Frühjahrslorchel ist gefährlich, weil sie das Gift Gyromitrin enthält. Dieses Gift wird im Körper in das hochgiftige Monomethylhydrazin (MMH) umgewandelt. Es kann zu schweren Vergiftungen mit Symptomen wie Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Schwindel, Krämpfen und im Extremfall zu Leberschäden, Nierenversagen und Tod führen. Besonders tückisch ist, dass die Symptome oft erst Stunden nach dem Verzehr auftreten.
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Aussehen:
Die Frühjahrslorchel hat einen auffälligen, unregelmäßig geformten Hut, der wie ein Gehirn aussieht. Der Hut ist meist rotbraun bis dunkelbraun, stark gewunden und etwa 4 bis 10 cm groß. Das Fleisch der Frühjahrslorchel ist weißlich bis cremefarben. Der Stiel ist weißlich bis hellbraun, glatt und oft hohl. Er ist kurz und dick und geht direkt in den Hut über. Der Pilz kann eine Höhe von 5 bis 12 cm erreichen.
Vorkommen:
Die Frühjahrslorchel ist in Europa und Nordamerika verbreitet. Sie kommt im Frühjahr in Laub- und Nadelwäldern sowie in lichten Wäldern und auf offenen Flächen vor.
Das in der Frühjahrslorchel enthaltene Gyrometrin ist ein Zellgift. Es wirkt leber- und nierenschädigend und bewirkt eine Hämolyse, also eine Auflösung der roten Blutkörperchen.
Jede Aufnahme ist kritisch, auch kleine Mengen.
Erste Symptome treten nach etwa 4 bis 24 Stunden auf.
Symptome:
- Bewusstlosigkeit, Krämpfe,
- Kreislaufversagen (blasse Schleimhäute, Untertemperatur, kalte Pfoten und Ohren, Benommenheit)
- Übelkeit, Erbrechen
- wässriger Durchfall, Bauchschmerzen
- gelbliche Schleimhäute
- erhöhte Blutungsneigung (Blutergüsse, verstärktes Bluten aus kleinen Wunden, Maulschleimhautblutungen)
- vermehrter oder verminderter Harnabsatz
Bleib ruhig! Sichere die Giftquelle und halte dein Tier fern, damit es nicht noch mehr Gift aufnehmen kann.
Suche so schnell wie möglich eine Tierarztpraxis auf, wenn die Aufnahme weniger als 4 Stunden her ist oder starke Symptome auftreten. In der Praxis kann die Giftaufnahme durch induziertes Erbrechen oder eine Magenspülung verringert werden. Außerdem wird dein Tier stabilisiert und mit Medikamenten versorgt, um die Vergiftung durchzustehen.