Eisen und Eisenverbindungen
Eisen und Eisenverbindungen

Eisen und Eisenverbindungen

Giftig für: Hunde, Katzen

Kategorie: stark giftig

Eisen ist ein lebensnotwendiges Spurenelement für die Gesundheit von Hunden und Katzen. Es spielt eine entscheidende Rolle bei der Bildung von Hämoglobin, das den Sauerstoff im Blut transportiert, sowie bei verschiedenen Stoffwechselvorgängen.

Eine Überdosierung von Eisen, z.B. durch Verschlucken eisenhaltiger Stoffe oder Gegenstände, kann jedoch zu einer Eisenvergiftung führen. Metallisches Eisen und Rost (Eisenoxid) sind ungiftig.

Bild: Pixabay

Aussehen:

Reines Eisen ist ein silbrig-weißes Metall. In Haushaltsgegenständen wie Nägeln, Schrauben und Werkzeugen oxidiert Eisen oft (rostet) und kommt daher in brauner bis dunkelgrauer Farbe vor.

Bild: NickyPe | Pixabay

Vorkommen:

Eisen und Eisenverbindungen sind in verschiedenen Haushaltsgegenständen und Produkten enthalten, die für Hunde und Katzen gefährlich sein können:

Münzen: In einigen Ländern enthalten Münzen geringe Mengen an Eisen. Auch die kleinen Euromünzen haben einen Eisenkern. Wenn Haustiere Münzen verschlucken, besteht neben einem Darmverschluss auch die Gefahr einer Eisenvergiftung.

Medikamente: Eisenpräparate und Multivitamine für Menschen und andere Haustiere können für Hunde und Katzen gefährlich sein, wenn sie unbeaufsichtigt eingenommen werden.

Oxygen Absorber: Diese sauerstoffabsorbierende Beutel (Sachets) enthalten oft Eisenpulver, das dazu dient, Sauerstoff aus der Umgebung zu absorbieren und so den Verderb von Lebensmitteln zu verhindern. Wenn Haustiere diese Beutel aufreißen und das Pulver verschlucken, kann es zu einer Eisenvergiftung kommen.

Handwärmekissen: Einige Handwärmekissen enthalten Eisenpulver und andere Chemikalien, die bei Kontakt mit Sauerstoff Wärme erzeugen. Wenn Haustiere diese Kissen zerbeißen oder durchbohren und das Eisenpulver freisetzen, können sie eine Eisenvergiftung erleiden.

Farben und Lacke: Eisenoxid wird häufig als Pigment in Farben und Lacken verwendet. Haustiere, die an Gegenständen kauen oder Farbreste fressen, können eine Eisenvergiftung erleiden.

Gartendekoration: Einige Gartendekorationen, insbesondere solche aus Metall, können Eisen enthalten. Haustiere, die diese Gegenstände zerkratzen oder daran kauen, können Eisen aufnehmen und eine Vergiftung erleiden.

Düngemittel: Einige Düngemittel enthalten Eisen als Bestandteil. Wenn Haustiere diese Düngemittel fressen, können sie eine Eisenvergiftung erleiden.

Schneckenkorn: Einige Schneckenmittel enthalten Eisenverbindungen, die bei Aufnahme zu einer Vergiftung führen können.

Vorsichtsmaßnahmen:

Eisenpräparate als Ergänzungsfuttermittel sollten nur unter tierärztlicher Aufsicht verabreicht werden, da eine Überdosierung zu schweren Gesundheitsschäden führen kann.

Eisenhaltige Haushaltsgegenstände und Produkte sollten außerhalb der Reichweite von Haustieren aufbewahrt und regelmäßig kontrolliert werden, um das Risiko einer Exposition zu minimieren. Im Falle einer Eisenvergiftung sollte sofort eine Tierarztpraxis aufgesucht werden, um eine angemessene Behandlung einzuleiten und die Gesundheit des Tieres zu gewährleisten.

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Kann man Hunden und Katzen Eisen geben?

Ja, Eisenpräparate sollten bei Hunde und Katzen jedoch nur nach einer Futteranalyse und -beratung oder unter tierärztlicher Aufsicht verabreicht werden, da eine Überdosierung schädlich sein kann. Es ist wichtig, dafür zu sorgen, dass Haustiere eine ausgewogene Ernährung erhalten, die alle notwendigen Nährstoffe, einschließlich Eisen, in ausreichender Menge enthält.

Der tägliche Eisenbedarf erwachsener Hunde liegt im Erhaltungsstoffwechsel bei etwa 1,4 mg/kg Körpergewicht. Dies entspricht 28 mg pro Tag für einen 20 kg schweren Hund. Der Bedarf steigt während der Trächtigkeit, der Laktation, nach größeren Blutverlusten (wegen der hohen Eisenkonzentration im Blut) und evtl. auch während des Fellwechsels bei langhaarigen Hunden, da die pigmentierten Haare einen hohen Eisengehalt haben.

Eine Vergiftung ist erst nach dem Verschlucken von Eisenionen ab einer Dosis von 20-60 mg/kg Körpergewicht möglich. Ab 60 mg/kg Körpergewicht ist mit schweren Symptomen zu rechnen. Die letale Mindestdosis beträgt 100 mg/kg.

Wie zeigt sich eine Eisenvergiftung?

Eisen kann in zu großen Mengen toxisch wirken, da es sich in verschiedenen Geweben und Organen anreichert. Es kann Leber- und Nierenzellen schädigen und zu Entzündungen, Gewebezerstörung und Funktionsstörungen führen. Eine Eisenvergiftung kann schwerwiegend sein und erfordert sofortige tierärztliche Behandlung.

Eine Eisenvergiftung kann sich bei Hunden und Katzen durch verschiedene Symptome bemerkbar machen:

Magen-Darm-Probleme: Erbrechen, Bauchschmerzen, Durchfall, gerötete und entzündete Maulschleimhaut

neurologische Symptome: Krämpfe, Zittern, Verwirrtheit

Leberschäden: Schwäche und Teilnahmslosigkeit, Gelbsucht, Blutungsneigung (blutiger oder schwarzer Kot, Dunkelfärbung des Urins, blaue Flecken, verstärktes Bluten aus kleinen Wunden, Blutungen aus der Mundschleimhaut)

Atemprobleme: Atemnot (pumpende, schnelle Atmung, Hecheln oder Atmen mit offenem Maul)

Bild: Stefan Schweihofer | Pixabay

Was tun bei Eisenvergiftung?

Wenn bei einem Hund oder einer Katze der Verdacht auf eine Eisenvergiftung besteht, ist es wichtig, sofort tierärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Die Behandlung richtet sich nach dem Schweregrad der Vergiftung und den Symptomen:

Dekontamination: Um überschüssiges Eisen aus dem Magen zu entfernen, kann medikamentöses Erbrechen herbeigeführt oder eine Magenspülung durchgeführt werden.

Medikamente zur Eisenbindung: Durch eine Chelattherapie kann Eisen aus dem Körper entfernt werden. Dabei werden Chelatbildner wie Deferoxamin verabreicht, die das Eisen im Körper binden und über den Urin ausscheiden.

symptomatische Behandlung: Je nach Vergiftungssymptomen können Medikamente wie Antiemetika gegen Erbrechen, Antidiarrhoika gegen Durchfall und Antikonvulsiva gegen Krämpfe eingesetzt werden.

Infusionstherapie: In schweren Fällen einer Eisenvergiftung kann eine intravenöse Flüssigkeitstherapie erforderlich sein, um den Flüssigkeitshaushalt des Tieres aufrechtzuerhalten, eine Übersäuerung auszugleichen und die Nierenfunktion zu unterstützen.

Überwachung und unterstützende Pflege: Dein Haustier muss möglicherweise überwacht werden, um Komplikationen zu erkennen und zu behandeln.

Es ist wichtig, dass du deinem/deiner Tierärzt:in so viele Informationen wie möglich über die Menge und Art des eingenommenen Eisens bzw. eisenhaltigen Produktes gibst, damit die richtige Behandlung eingeleitet werden kann. Verwende keine Hausmittel, da diese die Situation verschlimmern können.

Eisen gelangt über die Nahrung oder durch versehentliches Verschlucken von eisenhaltigen Gegenständen oder Präparaten in den Körper des Tieres. Nach der Aufnahme wird Eisen aus dem Magen-Darm-Trakt resorbiert und gelangt in den Blutkreislauf. Eisen wird im Blutkreislauf transportiert und kann sich in verschiedenen Geweben und Organen, insbesondere in Leber und Nieren, anreichern.

In zu großen Mengen kann Eisen toxisch wirken. Es kann Leber- und Nierenzellen schädigen und zu Entzündungen, Gewebezerstörung und Funktionsstörungen führen. Zu viel Eisen im Körper kann zur Bildung freier Radikale führen, die Zellschäden verursachen und Entzündungsprozesse verstärken können.

Bei einer schweren Eisenvergiftung kann es zu Organschäden kommen, insbesondere an Leber und Nieren. Dies kann zu lebensbedrohlichen Zuständen wie Leber- oder Nierenversagen führen.

Symptome können bereits durch das Fressen kleinerer Mengen auftreten und ist abhängig von dem Eisengehalt. Zum Tod kann es nach einer Aufnahme von 100 mg/kg Körpergewicht kommen (das entspricht 2 g Eisen für einen 20 kg schweren Hund und 500 mg Eisen bei einer 5 kg schweren Katze).

Erste Symptome können sofort oder bis zu 6 Stunden nach der Giftaufnahme auftreten. Anschließend folgt eine scheinbare Besserung der Symptome. Noch Tage später kann es zum Tod durch Leberversagen und Kreislaufkollaps kommen.

Symptome:

- Teilnahmslosigkeit

- Zittern

- Erbrechen (evtl. blutig), gerötete und entzündete Maulschleimhaut

- Bauchschmerzen, Durchfall, blutiger Kot

- Atemnot (pumpende, schnelle Atmung, Hecheln/geöffnetes Maul)

- blasse, gelbe oder bläuliche Maulschleimhaut

- dunkle Verfärbung des Urins

- Blutergüsse, verstärktes Bluten aus kleinen Wunden, Maulschleimhautblutungen

Bewahre Ruhe! Lass die Ration deines Tieres professionell überprüfen und anpassen bzw. neu zusammenstellen. Hierbei hilft dir unser Futter Rechner oder ein:e auf Tierernährung spezialisierte:r Tierärzt:in.

Suche bei Symptomen so schnell wie möglich eine Tierarztpraxis auf. Dort wird dein Tier stabilisiert und mit Medikamenten versorgt, um die Vergiftung durchzustehen. Zudem kann auf Folgeschäden untersucht werden.

Sichere bei akuten Vergiftungen die Giftquelle, damit dein Tier nicht noch mehr davon aufnehmen kann.

Suche so schnell wie möglich eine Tierarztpraxis auf, wenn die Aufnahme weniger als 4 Stunden her ist oder erste Symptome auftreten. In der Praxis kann die Giftaufnahme durch induziertes Erbrechen oder eine Magenspülung verringert werden. Außerdem wird dein Tier stabilisiert und mit Medikamenten versorgt, um die Vergiftung durchzustehen.

Beachte: Schreibe dir auf, wann dein Schützling wieviel des Giftes aufgenommen hat. So hilfst du deinem/deiner Tierärzt:in, die am besten geeignete und wirksame Behandlung zu starten.