Seifen und Detergenzien
Seifen und Detergenzien

Seifen und Detergenzien

Giftig für: Katzen, Hunde, andere Tierarten

Kategorie: giftig

Seifen und Detergenzien wie Waschmittel, Geschirrspülmittel und Shampoo sind Produkte, die in vielen Haushalten zur Reinigung von Kleidung, Geschirr, Haut und Haaren verwendet werden. Sie können für Hunde und Katzen bei Hautkontakt, Augenkontakt oder Fressen giftig sein. Die toxische Wirkung beruht auf der Fähigkeit, Zellmembranen aufzulösen und Proteine auszufällen. Das toxische Risiko ist bei den einzelnen Stoffen sehr unterschiedlich.

Seifen, nichtionische und anionische Detergenzien weisen eine geringe Toxizität auf, die sich in Erbrechen, Durchfall oder Hornhautverletzungen äußern kann. Handelsübliche Produkte, die in Geschirrspülautomaten verwendet werden, sind besonders stark alkalisch und wirken daher ätzend auf die Schleimhäute. Die Resorption anionischer Detergenzien kann zu Hämolyse führen.

Nichtionische Tenside Vertreter und Verwendung
Alkylglucoside Polysorbat 20 (verkauft als Tween 20, verwendet als Emulgator u. Schaumstabilisator)
Oktylphenolethoxylate Octoxinol-9 (verkauft als Triton X-100, verwendet in der Biochemie)
Nonylphenolethoxylate Nonoxinol-9 (verwendet als Gleitbeschichtung von Kondomen sowie in Scheidengelen, -zäpfchen und -schäumen)
Anionische Tenside Vertreter und Verwendung
Alkylcarboxylate typische Seifen
Alkylbenzolsulfonate Natriumdodecylbenzolsulfonat (z.B. in Waschmitteln)
Alkansulfonate Kalium-N-ethyl-N-[(heptadecafluoroctyl)sulfonyl]glycinat (z.B. in industriell eingesetzten Fußbodenpflegemitteln)
Fettalkoholsulfate Natriumlaurylsulfat (z.B. in Reinigungsmitteln und Zahnpasten)
Alkylethersulfate Natriumdodecylpoly(oxyethylen)sulfat (in vielen Körperhygieneprodukten, z.B. in Zahnpasten, Shampoos, Kosmetika, Duschgels, Flüssigseifen)

Kationische Detergenzien, die vor allem in Weichspülern eingesetzt werden, haben ein höheres Gefährdungspotenzial. Aufgrund ihrer ätzenden Wirkung schädigen sie Haut und Schleimhäute an den Kontaktstellen. Bei Einwirkung auf die Augen kommt es zu schweren Hornhautverletzungen. Kationische Detergenzien werden auch über den Darm resorbiert und führen zu Speicheln, Erbrechen, Muskelzuckungen, Krämpfen, Muskelschwäche, ZNS- und Atemdepression, Hyperthermie und Koma.

Bild: VIVIANE6276 | Pixabay

Aussehen:

Detergenzien sind chemische Verbindungen, die in fester, flüssiger oder pulverförmiger Form vorliegen können. Sie können je nach Zusammensetzung und Verarbeitung eine Vielzahl von Farben und Texturen aufweisen. Flüssige Seifen sind oft durchsichtig oder gefärbt, während feste Seifen in verschiedenen Formen und Farben erhältlich sind.

Vorkommen:

Seifen und Detergenzien sind oberflächenaktive Moleküle mit hydrophilen Gruppen an einem Ende und hydrophoben Gruppen am anderen Ende. Seifen sind Salze von Fettsäuren tierischen oder pflanzlichen Ursprungs. Detergentien werden nach ihrer Ladungsverteilung in nichtionische, anionische und kationische Verbindungen eingeteilt.

Seifen und Detergenzien sind weit verbreitet und werden in einer Vielzahl von Reinigungsprodukten für den menschlichen Gebrauch verwendet, darunter Waschmittel, Weichspülern, Shampoos und Reinigungsmittel. Sie sind in vielen Haushalten zu finden und können auch in industriellen Reinigungsmitteln und Körperpflegeprodukten enthalten sein.

Vorsichtsmaßnahmen:

Haustiere sollten keinen Zugang zu Detergenzien und Reinigungsmitteln haben. Bewahre sie außerhalb der Reichweite von Hunden und Katzen auf, um unbeabsichtigten Kontakt oder Verschlucken zu vermeiden. Sorge dafür, dass versehentlich verschüttete oder ausgelaufene Produkte sofort beseitigt werden.

Ist Seife schädlich für Hunde und Katzen?

Ja, Seife kann für Hunde und Katzen schädlich sein. Die Inhaltsstoffe von Seife können zu Magen-Darm-Reizungen, Erbrechen, Durchfall und anderen Magen-Darm-Problemen führen. Darüber hinaus kann das Aufschäumen von Seife im Magen-Darm-Trakt zu einem Aufblähen, Bauchschmerzen und Unwohlsein führen. In einigen Fällen kann der Verzehr von Seife zu Verätzungen führen, insbesondere wenn die Seife chemische Zusätze oder starke Reinigungsmittel enthält.

Bild: Sally Wynn | Pixabay

Ist es schlimm wenn der Hund Seifenblasen frisst?

Das Verschlucken kleiner Mengen Seifenblasen ist in der Regel unbedenklich. Es ist jedoch zu beachten, dass Seifenblasen Stoffe enthalten, die im Magen-Darm-Trakt des Hundes zu einer Schaumbildung führen können. Außerdem können einige Seifenblasen bzw. die Seifenblasenflüssigkeit bei Haut- und Augenkontakt zu Reizungen führen. Vor der Verwendung von Seifenblasen sollte auf dem Etikett nachgelesen werden, ob die Inhaltsstoffe ätzend sind oder schäumen können.

Es gibt spezielle Seifenblasen, z. B. mit Bacongeschmack, die als hundefreundlich beworben werden. Doch auch sie sollten nur in kleinen Mengen gefressen werden.

Was machen, wenn Hund oder Katze Waschmittel gegessen hat?

Wenn dein Haustier mit Detergenzien in Kontakt gekommen ist, spüle die Kontaktstellen (Haut, Schleimhaut oder Augen) gründlich und lange (20 Minuten) mit lauwarmem Wasser.

Wenn das Tier Seife oder andere schäumende Detergenzien aufgeleckt oder gefressen hat, kann ihm 1 Teelöffel Dimeticon oder Simeticon (Sab Simplex®) verabreicht werden, um eine Schaumbildung zu verhindern. Die Dosierung beträgt 1 Teelöffel. Erst 10 Minuten nach der Verabreichung von Dimeticon oder Simeticon darf Wasser zum Trinken angeboten werden.

Suche bei Vergiftungsverdacht und Symptomen wie Erbrechen, Durchfall, Speichelfluss, Atembeschwerden oder andere Anzeichen von Unwohlsein sofort eine Tierarztpraxis auf. Bringe das Produktetikett oder die Verpackung mit oder fotografiere sie von allen Seiten, um die Diagnose und Behandlung zu erleichtern.

Detergenzien sind enthalten in Seifen, Reinigungsmitteln, Geschirrspülmitteln, Shampoos und Waschmitteln. Sie reizen die Augen und Schleimhäute und führen zu einem Aufschäumen der Verdauungssäfte im Magen-Darm-Trakt.

Je nach Substanz variiert die Toxizität stark. Generell ist die Sterblichkeit gering. Vergiftungssymptome hingegen treten häufiger auf. Es gibt keine konkreten Angaben, ab welcher gefressenen Menge eine Vergiftung auftritt.

Erste Symptome können nach wenigen Minuten auftreten. Je nach aufgenommener Menge kann es aber auch erst nach Wochen zu Problemen kommen.

Symptome:

- Koordinationsstörungen, Überhitzung, Teilnahmslosigkeit, Bewusstlosigkeit

- Muskelzittern, Zuckungen, Krämpfe, Lähmungen

- Erbrechen (u.U. blutig)

- Maulschleimhautschwellungen, Schäumen, starkes Speicheln

- Schluckstörungen, Fressstörungen

- Bauchschmerzen, Durchfall

- Tränen der Augen, gerötete Augen, Augenkneifen

- blutiger Harnabsatz

- Hautveränderungen, Rötungen der Haut und Maulschleimhaut

Bewahre Ruhe! Sichere die Giftquelle, damit dein Tier nicht noch mehr aufnehmen kann.

Spüle bei milden Symptomen die betroffene Haut oder Schleimhaut mit lauwarmem Wasser ab. Um ein Aufschäumen der Verdauungsflüssigkeiten zu vermeiden, kannst du Dimeticon verabreichen. Es ist u.a. unter dem Namen Sab simplex® als Tabletten oder Lösung in der Apotheke erhältlich.

Suche bei stärkeren Symptomen so schnell wie möglich eine Tierarztpraxis auf. Dort wird dein Schützling stabilisiert und mit Medikamenten versorgt, um die Vergiftung durchzustehen.

Beachte: Nimm die sicher verschlossene Verpackung mit oder fotografiere sie von allen Seiten. Schreibe dir auf, wann dein Schützling wieviel des Giftes aufgenommen hat. So hilfst du deinem/deiner Tierärzt:in, die am besten geeignete und wirksame Behandlung zu starten.