Blei und Bleiverbindungen
Giftig für: Hunde, Katzen
Kategorie: stark giftig, ätzend, erbgutschädigend, krebserregend
Blei ist ein giftiges Schwermetall, das eine ernste Gefahr für die Gesundheit von Hunden und Katzen darstellt. Es kann in verschiedenen Formen und Umgebungen vorkommen und sollte strikt vermieden werden, da bereits geringe Mengen Blei zu schweren Vergiftungserscheinungen führen können.
Aussehen:
Blei kommt in verschiedenen Formen vor, unter anderem als bleihaltige Farben, bleihaltige Glasuren, Bleirohre, Bleiakkumulatoren, Angelblei und bleihaltiges Spielzeug. In reiner Form ist Blei ein metallisch graues, schweres Metall, das leicht zu Giften umgewandelt werden kann.
Bild: Artur Pawlak | Pixabay
Vorkommen:
Bleiverbindungen finden sich vor allem in bleihaltigen Farben (z.B. Mennige), Bleigewichten (in Gardinen, Tischdecken, Baustoffen, zum Angeln), Bleigeschossen oder bleihaltigen Schrotkugeln (nur noch selten verwendet), bleiverseuchten Wiesen im Zielbereich von Schießanlagen, Altöl von Motoren, die bleihaltiges Benzin verbrennen, Schmierfetten, Batterien, Lötmaterialien, Industrieemissionen, bleihaltigen Wasserleitungen, Linoleumböden, Lettern für Bleisatz, Druckfarben, bleihaltigen Glasuren von Tonwaren und Golfbällen.
Vorsichtsmaßnahmen:
Um Bleivergiftungen bei Hunden und Katzen zu vermeiden, sollten Tierhalter:innen dafür sorgen, dass ihre Haustiere keinen Zugang zu bleihaltigen Materialien haben. Dazu gehören die Entfernung alter Anstriche, der Austausch bleihaltiger Rohre in Wasserleitungen, der Verzicht auf bleihaltiges Spielzeug und die Aufbewahrung von Angeln und anderen bleihaltigen Gegenständen außerhalb der Reichweite von Haustieren. Bei Verdacht auf Bleivergiftung sollte sofort eine Tierarztpraxis aufgesucht werden.
Kann Blei über die Haut aufgenommen werden?
Ja, Blei kann über die Haut aufgenommen werden, jedoch in geringeren Mengen als über andere Aufnahmewege wie Einatmen oder Verschlucken. Außerdem haben Tiere in der Regel ein Fell, das die Haut bedeckt und somit schützt.
Insbesondere bei längerer Exposition oder bei Verwendung bleihaltiger Produkte, die direkten Hautkontakt ermöglichen, wie z.B. einige bleihaltige Farben oder Glasuren, kann eine gewisse Aufnahme über die Haut erfolgen. Es ist wichtig, den Kontakt mit bleihaltigen Materialien zu minimieren, um das Risiko einer Bleivergiftung zu verringern.
Wie macht sich eine Bleivergiftung bemerkbar?
Eine Bleivergiftung kann bei Hunden und Katzen eine Vielzahl von Symptomen hervorrufen:
• gastrointestinale Symptome: Speicheln, blutiges Erbrechen, blutiger Durchfall
• neurologische Symptome: Krämpfe, Zittern, Lähmungen, Verwirrtheit, Zittern, Koordinationsstörungen, Sehstörungen bis Erblindung
• Verhaltensänderungen: Unruhe, Übererregbarkeit, Aggressivität
• allgemeine Schwäche und Teilnahmslosigkeit
• Blutarmut (bei chronischer Exposition)
• Bleisaum (graubläulicher bis schwarzer Zahnfleischrand bei chronischer Vergiftung)
Die Symptome können je nach aufgenommener Bleimenge und Dauer der Exposition variieren. Eine akute Bleivergiftung kann zu schweren Symptomen führen und lebensbedrohlich sein, während eine chronische Exposition zu einer Bleianreicherung im Körper und allmählicheren, oft weniger spezifischen Symptomen führen kann. Bei Verdacht auf Bleivergiftung ist eine sofortige tierärztliche Untersuchung und Behandlung erforderlich.
Wie lange bleibt Blei im Körper?
Die Verweildauer von Blei im Körper hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich der Expositionsdauer, der Expositionsmenge und der individuellen Stoffwechselrate. Im Allgemeinen verbleibt Blei jedoch über einen längeren Zeitraum im Körper, insbesondere in Knochen und Geweben. Es kann Monate dauern, bis Blei vollständig aus dem Körper ausgeschieden ist. Während dieser Zeit kann Blei weiterhin toxisch wirken und Gesundheitsprobleme verursachen. Daher ist es wichtig, die Exposition zu vermeiden und eine angemessene medizinische Behandlung zu erhalten, um die Bleibelastung zu verringern und die Gesundheit zu schützen.
Wie bekomme ich Blei aus dem Körper?
Die Entfernung von Blei aus dem Körper, auch Chelattherapie genannt, wird nur von Tierärzt:innen durchgeführt. Dabei werden Chelatbildner wie Calcium-Natrium-EDTA oder Dimercaptopropansulfonat (DMPS) verabreicht, die das Blei im Körper binden und über den Urin ausscheiden. Die Chelattherapie sollte jedoch nur unter tierärztlicher Aufsicht durchgeführt werden, da sie Risiken birgt und Nebenwirkungen wie Nieren- und Leberschäden verursachen kann. Außerdem ist es wichtig, Bleiquellen aus der Umgebung des Tieres zu entfernen, um eine erneute Exposition zu verhindern. Es ist wichtig, die Quelle der Bleibelastung zu identifizieren und zu beseitigen, um eine erneute Vergiftung zu verhindern.
Blei gelangt durch das Verschlucken bleihaltiger Gegenstände wie Farben, Angelblei, Batterien oder kontaminiertes Wasser und Erdreich in den Körper des Tieres. Nach der Aufnahme wird Blei aus dem Magen-Darm-Trakt in den Blutkreislauf aufgenommen. Blei wird im Blutkreislauf transportiert und kann sich in verschiedenen Geweben und Organen, einschließlich Knochen, Leber, Nieren und Gehirn, ablagern.
Blei wirkt toxisch, indem es Enzyme hemmt und die Funktion von Zellen und Geweben stört. Es kann oxidativen Stress verursachen, Entzündungen fördern und verschiedene physiologische Prozesse beeinträchtigen. Blei kann Zellen direkt schädigen und Gewebeschäden verursachen, insbesondere im Gehirn, was zu neurologischen Symptomen führen kann. Außerdem kann es die Bildung roter Blutkörperchen beeinträchtigen und zu Anämie führen, indem es die Blutbildung im Knochenmark stört. Eine Bleivergiftung kann auch zu Nierenschäden führen, da Blei über die Nieren ausgeschieden wird und diese schädigen kann, was zu Nierenversagen führen kann.
Es ist wichtig zu beachten, dass Blei eine kumulative Toxizität besitzt, d.h. es kann sich im Körper anreichern und im Laufe der Zeit zu ernsthaften Gesundheitsproblemen führen.
Symptome können bereits durch das Inhalieren oder Fressen kleinerer Mengen auftreten. Jungtiere sind besonders gefährdet, da bei gleichzeitiger Milchaufnahme die Bleiaufnahme im Dünndarm verstärkt wird.
Die Toxizität ist abhängig von der jeweiligen Substanz. Gefährlich sind vor allem wasserlösliche Bleisalze, Bleidämpfe und organische Bleiverbindungen.
Erste Symptome können bereits wenige Tage nach der Aufnahme auftreten. Werden kleinere Bleimengen über einen längeren Zeitraum aufgenommen, kann es auch Monate dauern.
Die Symptome einer Bleivergiftung können vielfältig sein und neurologische, gastrointestinale, hämatologische und renale Symptome umfassen.
Symptome:
- Unruhe, Erregung, Bellen, Beißen, Appetitlosigkeit, Abmagerung,
- Zittern, Krämpfe, Lähmungen, Koordinationsstörungen
- Speicheln, blutiges Erbrechen, graubläulicher bis schwarzer Zahnfleischrand (chronische Vergiftung)
- Verstopfung, blutiger Durchfall
- Sehstörungen bis Erblindung
- Fehlgeburten
Bleib ruhig! Sichere die Giftquelle und halte dein Tier fern, damit es nicht noch mehr Gift aufnehmen kann.
Suche so schnell wie möglich eine Tierarztpraxis auf, wenn die Aufnahme weniger als 4 Stunden her ist oder starke Symptome auftreten. In der Praxis kann die Giftaufnahme durch induziertes Erbrechen oder eine Magenspülung verringert werden. Außerdem wird dein Tier stabilisiert und mit Medikamenten versorgt, um die Vergiftung durchzustehen.