Acetylsalicylsäure (ASS, Aspirin®)
Acetylsalicylsäure (ASS, Aspirin®)

Acetylsalicylsäure (ASS, Aspirin®)

Giftig für: Katzen, Hunde

Kategorie: sehr giftig

Acetylsalicylsäure (ASS), auch bekannt als Aspirin®, ist ein nichtsteroidales entzündungshemmendes Medikament (NSAID), das zur Schmerzlinderung, Fiebersenkung und Entzündungshemmung beim Menschen eingesetzt wird. ASS ist in Apotheken als rezeptfreies Medikament erhältlich und ist daher in vielen Haushalten vorhanden.

Acetylsalicylsäure kann für Hunde und Katzen giftig sein, insbesondere in höheren Dosen. Haustiere, die Acetylsalicylsäure aufnehmen, können Symptome wie Erbrechen, Durchfall, Magengeschwüre, Blutungen, Nierenversagen und in schweren Fällen Koma oder Tod entwickeln.

Vorsichtsmaßnahmen:

Es ist wichtig, Acetylsalicylsäure außerhalb der Reichweite von Hunden und Katzen aufzubewahren und sicherzustellen, dass sie nicht versehentlich damit in Kontakt kommen. Haustierbesitzer:innen sollten niemals versuchen, ihren Tieren Aspirin® oder andere menschliche NSAID zu verabreichen. Bei Verdacht auf Acetylsalicylsäurevergiftung sollte sofort eine Tierarztpraxis aufgesucht werden.

Bild: Dan Smedley | Unsplash

Kann ich meinem Hund Aspirin gegen Schmerzen geben?

Nein, die Verabreichung von Acetylsalicylsäure (Aspirin®) oder anderen Schmerzmitteln wie Ibuprofen oder Paracetamol an Hunde ohne tierärztliche Beratung wird nicht empfohlen. Acetylsalicylsäure kann zwar in bestimmten Situationen zur Schmerzlinderung bei Hunden eingesetzt werden, birgt aber auch das Risiko von Nebenwirkungen und Komplikationen, insbesondere bei falscher Dosierung. Die toxische Einzeldosis für einen Hund beträgt 150 mg/kg Körpergewicht. Dies entspricht 7,5 Tabletten à 500 mg für einen 20 kg schweren Hund. Es gibt Schmerzmittel für Hunde, die wirksamer und sicherer sind.

Acetylsalicylsäure kann gastrointestinale Probleme wie Magengeschwüre und innere Blutungen verursachen, insbesondere wenn es über einen längeren Zeitraum oder in höheren Dosen verabreicht wird. Außerdem kann Acetylsalicylsäure bei einigen Hunden Nierenprobleme und bei anderen gesundheitliche Komplikationen verursachen.

Ist Aspirin schädlich für Katzen?

Ja, Aspirin kann für Katzen schädlich sein und sollte nicht verabreicht werden. Katzen reagieren besonders empfindlich auf Acetylsalicylsäure, den Wirkstoff von Aspirin®, und können bei versehentlicher Einnahme oder falscher Dosierung schwere Nebenwirkungen wie Magengeschwüre, Magenblutungen, Nierenversagen und sogar tödliche Komplikationen erleiden. Schon die Aufnahme von weniger als ½ Tablette zu 500 mg führt bei einer 5 kg schweren Katze zu Vergiftungserscheinungen.

Aufgrund physiologischer Unterschiede im Vergleich zu Hunden reagieren Katzen anders auf viele Medikamente, einschließlich NSAID wie Acetylsalicylsäure. Selbst in kleinen Mengen kann Acetylsalicylsäure bei Katzen ernsthafte Gesundheitsprobleme verursachen.

Bild: Aviavlad | Pixabay

Was passiert, wenn mein Hund Aspirin gefressen hat?

Wenn dein Hund Aspirin® gefressen hat, kann dies zu einer Reihe von Gesundheitsproblemen führen, insbesondere wenn größere Mengen davon eingenommen wurden. Acetylsalicylsäure hemmt die Aktivität des Enzyms Cyclooxygenase, das an der Synthese von Prostaglandinen beteiligt ist. Prostaglandine sind wichtige Botenstoffe, die an der Entzündungsreaktion, der Schmerzwahrnehmung und der Blutgerinnung beteiligt sind. Die Hemmung dieser Synthese kann zu einer Vielzahl von Effekten führen, wie z.B.:

Schädigung der Magenschleimhaut: Acetylsalicylsäure vermindert die Produktion des schützenden Schleims in der Magenschleimhaut, was zu Reizungen und Schädigungen der Magenschleimhaut führen kann.

Störung der Blutgerinnung: Acetylsalicylsäure hemmt die Blutgerinnung, indem es die Funktion der Blutplättchen beeinträchtigt. Dies kann zu einem erhöhten Blutungsrisiko führen, sowohl äußerlich als auch innerlich.

Nierenschäden: Acetylsalicylsäure kann die Nierenfunktion beeinträchtigen und zu Nierenschäden führen, insbesondere bei längerer Anwendung oder bei Hunden mit bereits bestehenden Nierenproblemen.

ZNS-Symptome: In schweren Fällen kann eine Acetylsalicylsäurevergiftung bei Hunden zu neurologischen Symptomen wie Koordinationsstörungen, Krämpfen und Koma führen.

Hilft Aspirin dem Hund bei Arthrose?

Nein, Aspirin® sollte nicht routinemäßig zur Linderung von Arthroseschmerzen bei Hunden eingesetzt werden, da es sicherere und wirksamere Schmerzmittel gibt, die speziell für Hunde entwickelt wurden, wie z.B. Carprieve®, Onsior® und Previcox®.

Die Verwendung von Aspirin® birgt das Risiko schwerwiegender Nebenwirkungen wie Magen-Darm-Blutungen, Nierenprobleme und Blutgerinnungsstörungen, insbesondere wenn es nicht richtig dosiert wird. Es ist daher ratsam, eine Tierarztpraxis aufzusuchen, um alternative Behandlungsmöglichkeiten zu besprechen, die den Bedürfnissen deines Hundes besser gerecht werden und weniger Risiken bergen.

Acetylsalicylsäure ist vor allem in Form von Tabletten für die Humanmedizin im Handel. Auch viele Salben enthalten diesen Wirkstoff. Es besitzt für den Menschen schmerzstillende, fiebersenkende, entzündungshemmende und blutverdünnende Eigenschaften. Besonders bei Katzen reichern sich die Abbauprodukte im Körper an und verursachen Leber- und Nierenschäden.

Frei in Apotheken käuflich sind Tabletten mit 400 mg Wirkstoffgehalt.

Für Katzen ist jede Aufnahme von ASS kritisch, auch kleine Mengen. Schon die Aufnahme von weniger als einer halben Tablette führt bei einer 5 kg schweren Katze zu Vergiftungserscheinungen (50 mg/kg).

Die toxische einmalige Dosis für einen Hund beträgt 150 mg/kg Körpergewicht. Die entspricht 7,5 Tabletten für einen 20 kg schweren Hund.

Die ersten Symptome treten nach ca. 4 bis 6 Stunden auf.

Symptome:

- Teilnahmslosigkeit, Bewegungsstörungen, Bewusstlosigkeit, Koma

- Zittern, Krämpfe

- Appetitlosigkeit, Erbrechen (evtl. blutig)

- Durchfall (evtl. blutig) Bauchschmerzen

- Atemnot (pumpende, schnelle Atmung, Hecheln/geöffnetes Maul))

- blasse oder gelbliche Maulschleimhäute

Bleib ruhig! Sichere die Giftquelle und halte dein Tier fern, damit es nicht noch mehr Gift aufnehmen kann.

Suche so schnell wie möglich eine Tierarztpraxis auf, wenn die Aufnahme weniger als 4 Stunden her ist oder starke Symptome auftreten. In der Praxis kann die Giftaufnahme durch induziertes Erbrechen oder eine Magenspülung verringert werden. Außerdem wird dein Tier stabilisiert und mit Medikamenten versorgt, um die Vergiftung durchzustehen.

Beachte: Nimm die sicher verschlossene Verpackung mit oder fotografiere sie von allen Seiten. Schreibe dir auf, wann dein Schützling wieviel des Giftes aufgenommen hat. So hilfst du deinem/deiner Tierärzt:in, die am besten geeignete und wirksame Behandlung zu starten.