Arsen und Arsenverbindungen
Arsen und Arsenverbindungen

Arsen und Arsenverbindungen

Giftig für: Hunde, Katzen

Kategorie: stark giftig, ätzend, krebserregend

Arsen ist ein hochgiftiges chemisches Element aus der Gruppe der Halbmetalle, das bei Mensch und Tier zu schwersten gesundheitlichen Schäden führen kann. Sowohl Hunde als auch Katzen sind anfällig für Arsenvergiftungen, die durch versehentliches Verschlucken oder Einatmen kontaminierter Substanzen entstehen können. Metallisches Arsen ist ungiftig, wandelt sich aber leicht in giftiges Arsenik, auch Arsen(III)-oxid, Diarsentrioxid oder (Weiß-)Arsenik genannt, um.

Bild: Gutife | Pixabay

Aussehen:

Arsen tritt in verschiedenen Formen auf, darunter anorganisches Arsen und organische Arsenverbindungen. Anorganisches Arsen kann als weißes, geruchloses Pulver oder in kristalliner Form auftreten. Organische Arsenverbindungen können farblos oder leicht gelblich oder bräunlich gefärbt sein.

Vorkommen:

Arsen kommt in geringen Mengen in verschiedenen Umweltmedien vor, z.B. im Boden, im Wasser, in der Luft und in verschiedenen Industrieabfällen. Es kann auch in geringen Mengen in bestimmten Lebensmitteln und Produkten enthalten sein, insbesondere in solchen, die aus arsenhaltigen Böden stammen oder während der Herstellung mit arsenhaltigen Chemikalien behandelt wurden.

In der Vergangenheit wurde Arsen in großem Umfang und sehr freizügig verwendet, unter anderem in Arzneimitteln, Rodentiziden (Ungezieferbekämpfungsmitteln), Insektiziden (Insektenbekämpfungsmitteln), Akariziden (Spinnenbekämpfungsmitteln), Herbiziden (Pflanzenbekämpfungsmitteln), Fungiziden (Pilzbekämpfungsmitteln), Holzschutzmitteln, Wachstums- und Leistungsförderern. Diese Produkte haben gelegentlich zu Arsenvergiftungen geführt.

Vorsichtsmaßnahmen:

Bewahre alle arsenhaltigen Produkte und Chemikalien außerhalb der Reichweite von Haustieren auf. Vermeide den Kontakt mit arsenhaltigen Materialien und Produkten. Achte darauf, dass dein Haustier keinen Zugang zu arsenhaltigen Substanzen wie Insektiziden, Holzschutzmitteln oder anderen Chemikalien hat. Wenn du vermutest, dass dein Haustier Arsen ausgesetzt war, suche sofort tierärztliche Hilfe auf.

Wo ist viel Arsen drin?

Arsen kann in verschiedenen Umgebungen in Deutschland vorkommen, sowohl natürlich als auch durch menschliche Aktivitäten. Einige mögliche Quellen für Arsen in der europäischen Umwelt sind:

Boden: Arsen kommt in geringen Konzentrationen praktisch überall im Boden vor. Eine höhere Konzentration kann in Regionen mit vulkanischer Aktivität oder in Gebieten, in denen Bergbau betrieben wurde, vorliegen. Es kann auch vermehrt in Böden in der Nähe von Industriestandorten gefunden werden, die Arsen enthalten.

Wasser: Arsen kann in natürlichen Wasserquellen wie Seen, Flüssen und Brunnen vorkommen. Insbesondere in bestimmten Gebieten kann Arsen aus dem Boden in das Grundwasser gelangen und die Trinkwasserversorgung kontaminieren.

Industrieabfälle: Einige Industrieabfälle und Abwässer können Arsen enthalten, insbesondere solche, die bei der Metallverarbeitung, im Bergbau, bei der Halbleiterherstellung und anderen industriellen Prozessen entstehen.

landwirtschaftliche Praktiken: Der Einsatz von Pestiziden und Düngemitteln, die Arsen enthalten, kann zu Arsenrückständen im Boden führen. Obwohl viele europäische Länder strenge Vorschriften für den Einsatz von Pestiziden haben, können in einigen Fällen noch Rückstände vorhanden sein.

Lebensmittel: Arsen kann in geringen Mengen auch in Lebensmitteln vorkommen, insbesondere in solchen, die aus arsenhaltigen Böden stammen oder während des Anbaus mit arsenhaltigen Pestiziden behandelt wurden. Dazu gehören Reis, bestimmte Meeresfrüchte und Geflügelprodukte.

Produkte, die Arsen als Bestandteil enthalten, werden in der Regel nicht mehr verkauft. Früher wurde Arsen in verschiedenen Produkten wie Insektiziden, Holzschutzmitteln, Farbstoffen, Medikamenten und sogar in der Landwirtschaft verwendet. Heute ist die Verwendung von Arsen in diesen Produkten stark eingeschränkt oder verboten, insbesondere in den meisten Industrieländern, da die Exposition gegenüber Arsen erhebliche Gesundheitsrisiken birgt.

Bild: Andreas Lischka | Pixabay

Wie kann man Arsen erkennen?

Arsen ist ein chemisches Element, das in reiner Form als silberweißes Arsenmetall vorkommt. Metallisches Arsen kommt in der Natur jedoch nur sehr selten vor und ist meist in Verbindung mit anderen Elementen vor. Diese Verbindungen haben je nach chemischer Zusammensetzung ein unterschiedliches Aussehen.

Arsen kann auf verschiedene Weise nachgewiesen werden, abhängig von der zu untersuchenden Probe und der gewünschten Genauigkeit. Nachfolgend sind einige gebräuchliche Methoden aufgeführt:

chemische Tests: Schnelle chemische Tests können für den Nachweis von Arsen vor Ort verwendet werden. Einige dieser Tests verwenden Reagenzien, die eine charakteristische Farbänderung zeigen, wenn Arsen vorhanden ist.

Laboruntersuchungen: Für eine genauere Analyse werden die Proben häufig an ein Labor geschickt, wo fortgeschrittenere Methoden wie Atomabsorptionsspektroskopie (AAS), induktiv gekoppelte Plasma-Massenspektrometrie (ICP-MS) oder hochauflösende Flüssigchromatographie-Tandem-Massenspektrometrie (LC-MS/MS) eingesetzt werden können.

Boden- und Wasserproben: Bei der Überwachung von Umweltproben wie Boden oder Wasser können Proben entnommen und auf Arsen analysiert werden. Dies kann helfen, potenzielle Kontaminationen in der Umwelt zu identifizieren.

biologische Tests: In einigen Fällen können biologische Tests zum Nachweis einer Arsenbelastung eingesetzt werden. Dies kann beispielsweise durch die Untersuchung von Pflanzen oder Wasserorganismen geschehen, die Arsen aus ihrer Umgebung aufnehmen können.

Die Wahl der Methode hängt von verschiedenen Faktoren wie der Art der Probe, der verfügbaren Ausrüstung und den Genauigkeitsanforderungen ab. In vielen Fällen ist eine Kombination mehrerer Analysemethoden am effektivsten, um ein vollständiges Bild der Arsenbelastung zu erhalten.

Wie macht sich eine Arsenvergiftung bemerkbar?

Eine Arsenvergiftung kann bei Hunden und Katzen eine Vielzahl von Symptomen hervorrufen, die je nach Schweregrad und Dauer der Exposition variieren. Zu den häufigsten Symptomen einer Arsenvergiftung gehören

Magen-Darm-Probleme: Erbrechen, Durchfall, Bauchschmerzen und erhöhter Speichelfluss können auftreten.

neurologische Symptome: Zittern, Krämpfe, Schwäche, Desorientierung und Koordinationsstörungen können auftreten.

Atmungsstörungen: Atembeschwerden und Husten können bei Inhalation auftreten.

Hautreaktionen: Verätzungen der Haut und Schleimhaut können auftreten, wenn Arsen direkt damit in Kontakt kommt.

Nieren- und Leberschäden: Arsen kann auch Leber- und Nierenschäden verursachen, die zu Gelbsucht, verminderter Urinausscheidung und allgemeiner Schwäche führen können.

Herz-Kreislauf-Probleme: Herzrasen, Herzrhythmusstörungen und niedriger Blutdruck können auftreten.

Es ist wichtig, bei Verdacht auf eine Arsenvergiftung sofort tierärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen, da eine schnelle Behandlung lebensrettend sein kann. Die Diagnose einer Arsenvergiftung erfolgt in der Regel durch eine Kombination von klinischen Symptomen, Laboruntersuchungen und gegebenenfalls toxikologischen Tests.

Welche Krankheit wird mit Arsen behandelt?

Arsen wurde früher zur Behandlung von Parasiten bei Tieren wie Hunden und Katzen eingesetzt. Es wurde häufig in Form von Arsenverbindungen wie Arsentrioxid oder als Arsenzusatz in Futtermitteln verwendet, um parasitäre Infektionen wie Würmer zu bekämpfen. Die Verwendung von Arsen als Anthelminthikum bei Tieren ist jedoch aufgrund seiner Toxizität und der Verfügbarkeit sicherer Alternativen stark zurückgegangen. Moderne Anthelminthika sind heute die bevorzugten Behandlungsoptionen für parasitäre Infektionen bei Haustieren, da sie wirksam und weniger toxisch sind.

Beim Menschen wurde Arsen früher zur Behandlung der Syphilis eingesetzt, einer sexuell übertragbaren Infektion, die durch das Bakterium Treponema pallidum verursacht wird. Arsenpräparate wurden in verschiedenen Formen verwendet, darunter Arsenverbindungen wie Arsphenamin (Salvarsan) und Neosalvarsan. Heute wird diese Behandlungsmethode nicht mehr angewendet, da sicherere und wirksamere Antibiotika entwickelt wurden. Moderne Antibiotika wie Penicillin sind heute die Standardbehandlung für Syphilis, da sie wirksamer und besser verträglich sind als arsenhaltige Präparate.

Arsen gelangt durch die Aufnahme von arsenhaltigen Substanzen wie Pestiziden, Rattengift, Holzschutzmitteln oder kontaminiertem Wasser und Boden in den Körper der Haustiere. Nach der Aufnahme wird Arsen aus dem Magen-Darm-Trakt in den Blutkreislauf aufgenommen. Arsen wird im Blutkreislauf transportiert und kann sich in verschiedenen Geweben und Organen, einschließlich Leber, Nieren, Lunge, Herz und Gehirn, anreichern.

Arsen wirkt toxisch, indem es Enzyme hemmt und die Funktion von Zellen und Geweben stört. Es kann oxidativen Stress verursachen, Zellschäden hervorrufen und verschiedene physiologische Prozesse beeinträchtigen.

Eine Arsenvergiftung verursacht schwere Haut- und Schleimhautverätzungen, sowie Reizungen des Magen-Darm-Trakts. Bei Inhalation erfolgt eine Schädigung der Atmungsorgane. Außerdem verursacht Arsen eine sogenannte Hämolyse, also eine Auflösung der roten Blutkörperchen. Eine Arsenvergiftung kann zu akuten gastrointestinalen Symptomen führen und das zentrale Nervensystem angreifen. Arsen kann auch das Herz-Kreislauf-System beeinträchtigen und zu Nierenschäden führen, da Arsen über die Nieren ausgeschieden wird.

Symptome können bereits durch das Inhalieren oder Fressen kleinerer Mengen auftreten.

Die minimale toxische Dosis von arseniger Säure (oral) wird für den Hund mit 10 mg/kg Körpergewicht angegeben.

Die minimale letale Dosis (oral) von Arsenik beträgt 50-150 mg/kg Körpergewicht beim Hund. Die minimale letale Dosis (oral) von Natriumarsenit bei der Katze beträgt 5 mg/kg.

Erste Symptome treten etwa 30 Minuten nach der Giftaufnahme auf. Werden kleinere Mengen Arsen über einen längeren Zeitraum aufgenommen, so kann es auch Monate dauern bis sich Symptome zeigen.

Symptome:

- Teilnahmslosigkeit, Inkoordination, Schwäche, Durst,

- Zittern, Krämpfe, Lähmungen der Hintergliedmaßen

- Speicheln, Erbrechen

- Bauchschmerzen, wässrig blutiger Durchfall

- Atemnot (pumpende, schnelle Atmung, Hecheln/geöffnetes Maul)

- vermehrter Harnabsatz, blutiger Urin

- gerötete Haut, Absterben der Haut, dünne brüchige Haut bei chronischen Vergiftungen

- gerötete Bindehäute, tränende Augen

Bleib ruhig! Sichere die Giftquelle und halte dein Tier fern, damit es nicht noch mehr Gift aufnehmen kann.

Suche so schnell wie möglich eine Tierarztpraxis auf, wenn die Aufnahme weniger als 4 Stunden her ist oder starke Symptome auftreten. In der Praxis kann die Giftaufnahme durch induziertes Erbrechen oder eine Magenspülung verringert werden. Außerdem wird dein Tier stabilisiert und mit Medikamenten versorgt, um die Vergiftung durchzustehen.