Amitraz
Amitraz

Amitraz

Giftig für: Katzen (sehr giftig), Fische (sehr giftig), Hunde (bei Überdosierung)

Kategorie: giftig bis sehr giftig

Amitraz ist ein chemischer Wirkstoff, der häufig in Insektiziden und Akariziden (Milbenbekämpfungsmitteln) verwendet wird. Amitraz ist für Hunde und Katzen giftig, insbesondere wenn sie versehentlich größere Mengen aufnehmen. Symptome einer Amitraz-Vergiftung können sein: Depression des zentralen Nervensystems, Erbrechen, Durchfall, Schwäche, erhöhter Speichelfluss, niedriger Blutdruck, Atembeschwerden und in schweren Fällen Koma oder Tod.

Schäferhund mit normalem Halsband (rot) und Antiparasiten-Halsband (grau).

Bild: katerinavulcova | Pixabay

Aussehen:

Amitraz ist in verschiedenen Formulierungen erhältlich, u.a. als flüssiges Konzentrat, Spray und in Halsbändern für Haustiere. Reines Amitraz ist ein farbloses bis leicht gelbliches Öl mit charakteristischem Geruch.

Vorkommen:

Amitraz wird häufig in der Landwirtschaft zur Bekämpfung von Zecken und anderen Parasiten bei Nutztieren wie Rindern und Schafen eingesetzt. Es wird auch in Tierarzneimitteln zur Behandlung von Hautparasiten bei Hunden verwendet. Außerdem kann Amitraz in einigen Haushaltsinsektiziden enthalten sein.

Vorsichtsmaßnahmen:

Bewahre Amitraz und Produkte, die Amitraz enthalten, für Kinder und Haustiere unzugänglich auf. Hunde und Katzen sollten keinen direkten Kontakt mit Amitraz-Lösungen und -Sprays haben.

Verwende Amitraz nur nach Anweisung von Tierärzt:innen oder Schädlingsbekämpfer:innen. Trage beim Umgang mit Amitraz stets geeignete Schutzausrüstung wie Handschuhe und Schutzkleidung. Wasche dir nach der Anwendung gründlich die Hände und reinige alle benutzten Geräte und Oberflächen.

Wie wirkt Amitraz?

Amitraz wirkt auf Insekten und Milben, indem es an bestimmte Rezeptoren des Nervensystems bindet, die als α2-Adrenozeptoren bekannt sind. Diese Wechselwirkung führt zu einer Hemmung der neurologischen Funktionen, insbesondere zu einer Blockade der Freisetzung von Neurotransmittern, was zu Lähmungen, Krämpfen und schließlich zum Tod der Parasiten führt.

Bei Hunden wird Amitraz in der Regel topisch zur Bekämpfung von Zecken und Milben eingesetzt. Es wird durch die Haut aufgenommen und im Körper verteilt, wo es ähnliche Wirkungen wie auf die Parasiten haben kann. Es ist wichtig, Amitraz gemäß den tierärztlichen Anweisungen anzuwenden, da eine Überdosierung bei Hunden zu Nebenwirkungen wie Erbrechen, Durchfall, Schwindel und anderen neurologischen Symptomen führen kann. Katzen sollten überhaupt nicht mit Amitraz in Berührung kommen, da es bei ihnen bereits in geringen Dosen toxisch wirkt.

Honigbiene neben der Varroa-Milbe, einem bienenschädlichen Parasiten.

Bild: xiSerge | Pixabay

Was ist Apivar?

Apivar ist der Handelsname eines freiverkäuflichen Tierarzneimittels, das zur Behandlung der Varroamilbe (Varroa destructor) in Bienenvölkern eingesetzt wird. Es enthält den Wirkstoff Amitraz, der akarizid, d.h. milbentötend wirkt. Apivar wird in Form von Kunststoffstreifen geliefert, die in die Bienenstöcke gehängt werden. Die Bienen nehmen den Wirkstoff durch Kontakt mit den Streifen auf und verteilen ihn im Bienenstock, wodurch die Varroa-Milbenpopulation reduziert wird.

Da der Wirkstoff Amitraz bei Hunden und Katzen zu Vergiftungen führen kann, sind bei der Anwendung von Apivar einige Punkte zu beachten. Stelle sicher, dass Hunde und Katzen keinen direkten Zugang zu den Bienenstöcken haben, in denen Apivar angewendet wird. Halte sie von den behandelten Flächen fern, um eine unbeabsichtigte Exposition zu vermeiden. Bewahre Apivar und andere Bienenschutzmittel außerhalb der Reichweite von Hunden und Katzen auf, um ein versehentliches Verschlucken zu vermeiden. Entsorge gebrauchte Apivar-Streifen ordnungsgemäß gemäß den Anweisungen des Herstellers, um zu verhindern, dass Haustiere Zugang dazu haben.

Der Wirkstoff Amitraz wird als Insekten- und Milbenbekämpfungsmittel in der Landwirtschaft eingesetzt. Auch bei Hunden wird er in Form von Wasch- und Spot-on-Lösungen sowie Halsbändern zur Behandlung und Vorbeugung von Zecken- und Milbenbefall verwendet. Gegen Flöhe wirkt es in Kombination mit anderen Wirkstoffen.

Katzen reagieren auf den Wirkstoff sehr empfindlich, jede Aufnahme und jeder Hautkontakt gilt als kritisch, auch kleine Mengen. Präparate mit Amitraz dürfen bei Katzen nicht angewendet werden.

Fressen Hunde ein Zeckenhalsband, nehmen sie große Mengen des Mittels auf einmal auf und eine Tierarztpraxis sollte aufgesucht werden, da es zu einer Vergiftung kommt.

Amitraz ist hochgradig fischtoxisch und darf nicht in Gewässer gelangen.

Die ersten Symptome treten ca. 30 Minuten nach der Aufnahme auf. Wird der Wirkstoff über die Haut aufgenommen, können sich die Symptome auch erst später zeigen.

Hauptkennzeichen der Vergiftung sind Benommenheit bis Bewusstlosigkeit und Koma.

Symptome:

- Benommenheit, Bewegungsstörungen, Bewusstlosigkeit

- Muskelschwäche

- Erbrechen, Speicheln

- Untertemperatur

- geweitete Pupillen

- vermehrter Harnabsatz

- trockene, kalte Maulschleimhäute; kirschrote oder bläuliche Maulschleimhäute

Bewahre Ruhe! Sichere die Giftquelle, damit dein Tier nicht noch mehr aufnehmen kann.

Suche dann so schnell wie möglich eine Tierarztpraxis auf. Dort wird dein Tier stabilisiert und mit Medikamenten versorgt, um die Vergiftung durchzustehen.

Beachte: Nimm die sicher verschlossene Verpackung mit oder fotografiere sie von allen Seiten. Schreibe dir auf, wann dein Schützling wieviel des Giftes aufgenommen hat. So hilfst du deinem/deiner Tierärzt:in, die am besten geeignete und wirksame Behandlung zu starten.